Donnerstag, 30. Juni 2016

To-ki-oooh!

Aufgrund des tatsächlich nicht vorhandenen Gemeinschaftscomputers (das hier ist kein Guest House, sondern es sind sogenannte "Shared Flats", also kleine Einzelzimmer mit gemeinschaftlichem Badezimmer sowie einer gemeinsamen Küche und Lounge, noch einmal ein Post, den ich im Nachgang noch "Aufhübschen" werde.





Tokio ist riiiesig, Tokio ist laut, Tokio sieht immer wieder anders aus und vereint absolute Gegensätze: Wolkenkratzer neben Einfamilienhäusern, den traditionellen Kaiserpalast neben modernster Architektur, Tempel und Schreine gegenüber von Konsumhöllen. Diese Stadt ist faszinierend und einschüchternd zugleich.
























Noch am Dienstagabend bin ich der Empfehlung des Lonely Planet Führers gefolgt und habe das Kayaba Coffee besucht, um dort festzustellen, dass es die Angestellten sehr irritiert, wenn man sie fragt, welchen Geschmack denn der auf der Karte stehende Milchshake hat. "Milch natürlich!" Aha. Kurz darauf war ich schlauer, denn unter einem "Milchshake" versteht man hier leicht gesüßte Milch aus dem Milchaufschäumer - das Tässchen für 500 Yen (rum 4,50 EUR). Sauber. Als ich dieses Öehrgeld zahlen wollte, musste ich feststellen, dass ich den Geldbeutel gar nicht erst eingepackt hatte und hinterließ meinen Namen und die Heimadresse. Ich wusste also schon, wo ich am kommenden Morgen frühstücken würde. :o)

Um überhaupt einmal einen groben Überblick zu bekommen, habe ich mit den SKY BUS offenen Doppeldeckerbussen gestern zunächst einmal eine Hop on Hop off Stadtrundfahrt gemacht (wobei ich zugeben muss, dass ich gar nich off gehopt bin, sondern einfach zwei der drei Routen - die dritte unterschied sich nur marginal - mitgefahren bin).

In der Rose Bakery bei "Comme des Garçons" gab es danach ein verspätetes Mittagessen.





Da etwas Shopping natürlich auch sein muss, zog es mich am frühen Abend nach Shibuya, wo ich zunächst dem Treiben den der größten Kreuzung der Welt zusah (im Schnitt wechseln hier pro Grünphase der Ampeln 15.000 Leute die Straßenseite) und danach im Kaufhaus SEIBU und natürlich bei MUJI (Japans wohl berühmtesten Non-Brand-Store) vorbeischaute.










Den Abend verbrachte ich in Shinjuku und genauer, dort im "Golden Gai", einem Gebiet, in dem sich auf engstem Raum viele winzig kleine Restaurants (naja, eher "Imbisse" :o) und Bars mit nicht mehr als 8 Sitzplätzen befinden. Zunächst gab es Niboshi Dip Rāmen (Nudeln mit Fleischscheiben und hartgekochtem Ei zum "Dippen" in eine Brühe, die aus getrockneten Sardinen gekocht wird) im "Nagi", danach einen Absacker in der Bar "Asyl". Dort traf ich Daniel und seine Schwester Jacky aus Australien und verbrachte mit den beiden und dem sehr offenen japanischen Barbeditzer sowie seiner  Frau einen sehr informativen Abend, in dessen Gesprächen es vor allem um landestypische Besonderheiten von Australien, Deutschland und Japan sowie um die japanische Sprache ging. :o) Ich hatte Glück, die letzte Bahn nach Hause noch erwischt zu haben, denn die Jspaner sind, was die Einhaltung von Zeiten angeht, sehr strikt und gaben quasi hinter mir den Bahnhof abgeschlossen. ;o)







Heute ging es, nach einem eher unbefriedigendem Frühstück im "Café Veloce" (langsam kann ich keine pappig süßen Kuchen und keinen  schlechten Kaffee zum Frühstück mehr sehen - ich will Müsli! :o) direkt zum "Tsukiji (=Fisch, Sie erinnern sich?) Markt", wo man alles an Meeresgetierige, anderen Essen und Esswerkzeugen kaufen kann, was vorstellbar (oder manchmal auch nicht :o) ist - ein perfekter Ort, um sinnvolle Souvenirs aufzutun.

















Im Anschluss ging ich den Kaiserpalast und die Gärten drumherum besichtigen. Zwar kann man das Gebäude nur von Weitem betrachten (der Kaiser möchte auf seinem Anwesen nämlich lieber unbehelligt bleiben :o), man kann es aber zumindest nicht verfehlen, denn Ströme von (japanischen) Touristen pilgern zum Palast.









Die Omote Sando, die Konsum-Prachtstraße, in der alle großen Luxusmarken in bescheidenen Hütten, die allesamt von irgendwelchen Pritzger-Preis (=bedeutender Architektur-Preis) gekrönten Architekten stammen, hausen, habe ich mir ebenfalls angesehen. Gekauft habe ich dann etwas in der "Gallery Kawano", die in einer Seitenstraße liegt: eine original japanische Kimono-Jacke - quasi als Sozvenir für mich selbst :oD Den MUJI-Besuch von gestern habe ich heute wiederholt, diesmal habe ich allerdings auch ein paar Dinge mitgenommen: ein Nackenhörnchen mit Schlafkapuze für den Rückflug, ein paar Oberteile (gestreift ist bei MUJI grad voll angesagt :o) und ein bisschen Haushaltsplunder.









Danach gab es in einem typisch japanischen Izakaya Pub, dem "Shinsuke", noch ein Abendessen, bestehend aus vielen kleinen Geruchten, bei dem ich die Rechnung etwas aus den Augen verlor, so dass ich zwischendrin im Convenience-Store um die Ecke noch einmal für Bargeld-Nachschub sorge musste, was der Wirt allerdings mit Humor nahm. :o)






Morgen geht es weiter zur letzten Station meiner Reise, einem von Japans berühmten "Capsule Hotels" (das sind die Unterkünfte für "Übriggebliebene", die ihren letzten Zug verpasst haben oder aus anderen Grüden den Weg nach Hause nicht mehr finden ;o) In der Tegel sind diese "Hitels" dem männlichen Volk vorbehalten. Vielleicht ist es aber der Emanzipationsbewegunc zu verdanken, dass es sie mittlerweile auch für das andere Geschlecht gibt :o) Ich jedenfalls habe eine eher "stylische Version" davon gebucht (eine amerikanische Mitreisende rief bei seinem Anblick aus:"That looks like an Incubator!"), nämlich das "9h" direkt am Narita Airport, von dem aus ich am Samstagmorgen wieder zurück nach München fliegen werde. Sie dürfen also gespannt bleiben.

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