Sonntag, 26. September 2021

It is getting serious

In der neuen Woche erhalten wir gleich zum Mittag die Zusage für das Haus und können es kaum glauben. Wir müssen erst noch einmal in uns gehen, ob, hier auf dem platten Land ein Haus zu kaufen, tatsächlich ist, was wir machen möchten. Wir beschließen, darüber erst einmal noch eine Nacht zu schlafen.

Am Dienstag habe ich einen Termin für die erste Ultraschalluntersuchung und wir sehen unser Mini zum ersten Mal offiziell. Es scheint okay zu sein. ♥️



Unsere Zusage zum Haus gebe ich dann am Mittwoch kurz nachdem ich am Nachmittag aus der Arbeit raus und ins Outlet der Strumpffirma gefahren bin, um dort noch Socken für die ganze Familie der Freundin zu kaufen, die ich, im Rahmen der alljährlich erneut anzuhaltenden Prüfungen an der dualen Hochschule in Baden-Württemberg, ab heute für zwei Tage besuchen werde. Wir bitten um einen erneuten Besichtigungstermin am Sonntag dieser Woche. Tagsüber geht es mir so einigermaßen. Mir ist nicht richtig gut, aber auch nicht schlecht - es ist erträglich und es war schon schlimmer die letzten Tage. 😉

Gegen 17.00 Uhr mache ich mich auf die lange Fahrt nach Baden-Württemberg und habe Glück, dass ich vom Vortag noch ein Schweineohr eingepackt habe, das ich schon bei Antritt der Fahrt esse und mir den Insulinspiegel hochhält. Mein ursprünglicher Plan, um 19.00 Uhr bei einem Fast-Food-Filialisten anzuhalten, um dort zum Abend zu essen geht nicht auf: zunächst ist um 19.00 Uhr gar kein Fast Food in Sicht und dann muss ich, während ich mit dem Bruder telefoniere, feststellen, dass Fast Good Filialen auf Autobahnraststätten während Corona wohl nur noch bis 19.00 Uhr geöffnet haben.

Mit dem Bruder spreche ich über die Hausfinanzierung und stelle fest, dass wir bei unserem Angebot so manches nicht unwichtige Detail nicht bedacht haben, da wir es schlicht nicht kannten. Dass z.B., neben Kosten für den Notar, die prozentual am Kaufpreis hängen, auch noch die Grunderwerbsteuer fällig wird (die in NRW, mit aktuell 6,5%, mit am höchsten ist in ganz DE), die sich ebenfalls prozentual nach dem Kaufpreis des Hauses richtet sowie die Eintragung ins Grundbuch ebenfalls noch kostenpflichtig zu sein scheint, hatten wir bislang nicht bedacht. Ein Kostenposten, der, von seiner Höhe her, nicht außer Acht gelassen werden sollte und darf.

Im Eifer des Gefechts im Gespräch mit dem Bruder, vergesse ich zunächst völlig, weiterzufahren. Als ich das schließlich tue und den Bruder nach 45 Min verabschiede, stelle ich am nächsten Rastplatz erneut fest, dass Fast Food hier am Abend nach 19.00 Uhr nicht mehr zu bekommen ist.

An dem Abend ist über Würzburg übrigens blutroter Vollmond:



Erst in der dritten Fast Food Filiale, die ich anfahre (ja, ich hatte mich auf Fast Food heute einfach so gefreut …) werde ich - zwei Stunden zu spät - um 21.00 Uhr schließlich fündig. Während ich mit dem KSM telefoniere (das Haus …) und esse, fahre ich nicht weiter. Ich komme um Punkt 23.00 Uhr (zunächst hatte mein Navi 21.15 Uhr als Ankunftszeit angegeben) in Aalen im Schwäbischen an und wir haben deshalb nicht mehr so wahnsinnig lange Zeit, uns noch ein paar Tackte zu unterhalten, denn wir müssen beide ins Bett. Der nächste Tag kommt bestimmt. 😊

Am Donnerstag findet, wie schon die letzten 9 Jahre die Bachelor-Prüfung an der DHBW Heidenheim im Fachbereich Wirtschaft „Handel“ statt. Und ich darf, ebenfalls wie schon die letzten neun Jahre, als Prüferin dabei sein.

Zum ersten Mal jedoch bin ich zur Vorbesprechung zu spät, weil ich mich mit der Freundin am Küchentisch verquatsche und es iwie gar nicht mehr so wichtig finde, pünktlich loszukommen. Glücklicherweise ist etwas zu spät zu kommen kein Drama, sondern gut verkraftbar. 😉

Die Prüfung läuft geschmeidig durch, alle vier, bzw. nach der Hälfte der Zeit dann drei, Prüfer bilden zusammen ein ordentliches Team. Gegen 13.30 Uhr ist die Prüfung geschafft und ich suche mir in der Stadt etwas zum Mittagessen.



Ich ziehe erst in Erwägung, in das sehr gute örtliche Café (Achtung, Werbung!) zu gehen bis ich lese, dass es geschlossen hätte. Stattdessen gehe ich dann zur Nordsee (Achtung, Werbung!) und esse ein Brötchen mit Bismarckhering. Hinterher ärgere ich mich als ich feststelle, dass das Café doch geöffnet hat.

Ich kaufe Kuchen, Torte und zwei Heideköpfchen in der örtlichen Konditorei (Achtung, Werbung!) und bringe sie zur Freundin nach Hause - dort essen wir ihn zu dritt und trinken Kaffee. Danach drehen wir eine längere runde an der frischen Luft - für mich das erste Mal Bewegung seit Längerem - aufgrund von "schlecht" fehlte mir in der letzten Zeit dafür die Energie ... es tut gut.

Am Abend bin ich bei Onkel und Tante des Exfreunds zum Abendessen eingeladen und weiß gar nicht so recht, was mich erwarten wird. Ich lasse es einfach auf mich zukommen und es wird ein schöner Abend, an dem wir uns in Kenntnis setzen über all die Dinge, die sich ereignet haben seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. 

Dennoch breche ich nicht zu spät wieder zur Freundin auf, damit wir auch dort endlich noch ein bisschen quatschen können. Gegen 23.00 Uhr fallen wir ins Bett und verabreden uns zum Frühstück am nächsten Morgen.

Noch während des Frühstücks kommt die Haushaltshilfe an, die allerdings darauf hingewiesen wird, in dem Gästezimmer, in dem ich kampiere heute einfach mal nicht sauber zu machen. Das erlaubt es mir, nach dem Frühstück, einfach noch einmal 2h weiterzuschlafen (während die anderen beiden im Homeoffice arbeiten) - nicht jedoch ohne vorher herausgefunden zu haben, dass am Freitagnachmittag in Aschaffenburg noch eine Demo von "Fridays for Future" (Achtung, externer Inhalt!) stattfindet, denn es ist "Global Climate Strike" an diesem Freitag und ich möchte mich - wie die letzten Jahre schon (Sie erinnern sich?) - daran gerne wieder beteiligen.

Ich bleibe spontan noch zum Mittagessen und breche dann um 13.00 Uhr auf. Die Demo beginnt um 16.00 Uhr, was der arbeitenden Bevölkerung sicher entgegenkommt, und was für mich ebenfalls locker machbar sein sollte. Nach 20km ist Vollsperrung auf der Autobahn und das Navi lenkt mich gerade noch rechtzeitig herunter, genau dort, wo der Exfreund seine Firma hat. Nachdem wir am Abend vorher auch über den unterhalten haben, interessiert mich dann doch, wie die Firma mittlerweile aussieht und ich nutze die Gelegenheit, dort einmal vorbeizufahren. Es dauert bis ich die Firma endlich finde - es ist mehr als sechs Jahre her, dass ich zum letzten Mal hier war - und dann stelle ich fest, dass ich keine Änderungen sehen kann, auch wenn es sie geben muss, denn es wurde gestern über sie erzählt. Er ist da, sein neues Auto steht vor der Tür, aber am Ende muss ich mir eingestehen, dass es keinerlei Veranlassung gab, spontan vorbeizuschauen - es besteht einfach keine Verbindung mehr zwischen uns. 

Also tanke ich mein Auto noch und lasse mich von meinem Navi leiten. Es führt mich geradewegs zurück in die Vollsperrung und ich ärgere mich über meine Hirnlosigkeit. Umdrehen ist nicht mehr möglich und nach vorne bewegt sich nichts mehr. Es ist unerträglich heiß im Auto und da stehe ich nun. Auch der KSM, den ich spontan am Nürburgring erreiche kann mir da nicht helfen ... also bestelle ich erst einmal ein paar nachhaltige Luftballons (Achtung, Werbung!) für die anstehende Geburtstagsfeier am nächsten Wochenende und dann geht es plötzlich wieder weiter.


Das Ergebnis der Fahrt ist eine Ankunft in Aschaffenburg gegen 17.00 Uhr - 4h für diese überschaubare Strecke sind wirklich zum Abgewöhnen - und ich weiß einmal mehr, warum ich mit Fridays for Future für mehr Klimagerechtigkeit demonstriere. Zunächst sieht es, nachdem ich mein Auto geparkt und, bereits auf dem Weg zur Demo, noch einmal umgedreht habe, um mir eine Maske aus dem Auto zu holen, so aus, als hätte ich den Demonstrationszug verpasst. Leider habe ich auch keine Ahnung, wo die Strecke des Zuges verläuft, dazu finde ich nichts.


Dann aber biegt der Zug schließlich wieder auf den Platz ein, an dem er gestartet ist und ich schließe mich, wenigstens auf den letzten Metern, noch an. Insgesamt sind überschaubare 800 Demonstranten am Start, es gibt ein Schlusswort, etwas Trommelmusik, ein bisschen Gänsehaut, die mich immer befällt, wenn ich in einer Menge mit Gleichgesinnten agiere und dann ist der Zauber auch schon wieder vorüber.












Damit sich mein Zwischenstopp wenigstens noch etwas rentiert, gehe ich im Anschluss noch eine Runde durch die Innenstadt und esse dort auch zum Abend.


Auf der Rückfahrt von Aschaffenburg telefoniere ich noch mit der Mutter, um mich etwas abzulenken. Ganz bis nach hause schaffe ich es allerdings nicht. Kurz nachdem ich von der Autobahn abfahre bemerke ich, dass ich sehr müde bin und beschließe, zunächst kurz zu dösen bevor ich mich an die letzten 40km mache. Aus "kurz" werden dann 1,5h und ich fahre erst gegen 23.00 Uhr wieder weiter - zunächst auch ohne Licht (und wundere mich, dass mein Fernlicht nicht funktioniert ...) - bis mich dann ein junges Mädel anspricht, das sich vermutlich auch gedacht hat: "alte, verwirrte Frau ...". 😊 Mir ist das durchaus etwas peinlich ...

Am Samstag kann ich dann, wider Erwarten, beim "Abradeln" des Triathlonvereins teilnehmen - nicht jedoch, ohne am Morgen der besten Freundin telefonisch zum Geburtstag gratuliert zu haben. Und auch der KSM wird heute wieder ein Jahr älter - insgesamt 40 wird er, der alte Sack. 😉

Die 70km Radrunde verlangt mir allerdings einiges ab. Meine Kondition ist beim Teufel, Berge hoch zu fahren ist wahnsinnig anstrengend und es gibt am Schluss einige Herren, die mir bergauf ordentlich nachhelfen, damit die Gruppe zusammen radeln kann. Am Ende kommt ein denkwürdiger 25er Schnitt heraus - eine echte Teamleistung. 😊 Ein bisschen frustriert bin ich aber schon auch ... mein Gott, wo ist denn so schnell meine Kondition hin verschwunden?!


Nach der Radrunde kehren wir noch in einer Kneipe ein, dort gibt es Kuchen und am Abend auch noch Grillwürstchen. Für Mittag habe ich mir vorsichtshalber schon einmal Brötchen und Hüttenkäse mit Lauchzwiebeln und Gewürzen mitgebracht - mein Appetit auf Süßes hält sich aktuell wahrlich in Grenzen, was auch nicht nur schlecht ist. 😉






Am Abend zuhause bereite ich noch den "Geburtstagkuchen" für den KSM vor, es gibt selbst gekaufte Mini-Gugelhupfe stilsicher verziert mit einer 40 aus Schokoladensauce. Der KSM ist allerdings auch "durch für heute" und wir werden nicht mehr alt zusammen, sondern gehen dann zügig ins Bett.


Am Sonntagmorgen gibt es "Eggs Benedict" (Achtung, externer Inhalt!), das Lieblingsfrühstück des KSM - diesmal auch mit echtem Fleisch - zur Feier des Tages. 😊 Der KSM macht sogar die Sauce Hollandaise (Achtung, externer Inhalt!) selbst (er kann das einfach 😉) und es schmeckt lecker, auch wenn er enttäuscht ist, dass die poschierten Eier nicht ganz so ordentlich werden, wie er sich das vorgestellt hat.


Den Tag verbringen wir ruhig, fast etwas zu ruhig. Mir geht dieses ruhig machen, weil schlecht tierisch auf den Geist - ich möchte raus, mich bewegen, das Wetter nutzen, aber mein Energielevel ist leider aktuell nicht das höchste, so reicht es abends gerade mal für eine kleine Runde am Feld entlang bevor wir uns zusammen den Ausgang und die Analyse der Bundestagswahl anschauen.

Ich bin über das Wahlergebnis, trotz aller neuer Ansätze, die darin zaghaft zu erkennen sein könnten, etwas erstaunt, denn dass die CDU/CSU weiterhin das zweithöchste Wahlergebnis einfahren kann, versetzt mich doch durchaus in Erstaunen. Wollen die Menschen, die sie gewählt haben ganz ernsthaft einfach genau so weitermachen wie bislang und nichts ändern? Ich mag es kaum glauben ... aber wir lassen es einfach auf uns zukommen.




Sonntag, 19. September 2021

Streckenposten

Am Montag in der zweiten Arbeitswoche bricht der KSM gegen 06.00 Uhr in die Hessenmetropole auf und beim Frühstück, deutlich später, entdecke ich eine Immobilie bei eBay Kleinanzeigen. eBay Kleinanzeigen, müssen Sie wissen und habe ich vllt. auch schon einmal erwähnt, ist hier das Mittel der Wahl, wenn man eine Immobilie mieten oder kaufen möchte. Das Haus ist erstaunlich hübsch und scheint gut erhalten. Es ist sicher nicht so, wie ich es gebaut hätte, wohl aber so, dass man es sich zumindest einmal anschauen könnte. Ich schicke die Anzeige an den KSM, der befindet es ebenfalls als gut und ich erfrage einen Besichtigungstermin, der 2h später für den kommenden Samstag feststeht.

Mir ist weiterhin nicht so richtig wohl im Magen, dennoch fahre ich ins Büro und werde von dort aus arbeiten. In einer Woche steht erneut ein großer Termin mit unserer Geschäftsführung an, der vorbereitet werden will, was bei meinem Kollegen und mir für die kommenden Tage auf der Agenda steht. Ich halte es bis zum Nachmittag aus, dann muss ich nach hause gehen, ich kann auf diesem Stuhl einfach nicht mehr sitzen ... ich setze meine Arbeit dann also im Homeoffice fort.

Am Dienstag arbeite ich von vornherein von zuhause, denn der Dienstag startet immer "recht früh" um 08.30 Uhr mit einem Teamtermin. Da bin ich sehr froh, wenn ich nicht schon morgens vor dem Termin noch mit dem Rad in die Firma fahren muss.

Im Laufe des Vormittags erreicht mich ein Paket von der Fa. Cotton Ball Lights (Achtung, Werbung!). Diese Form von Lichterkette habe ich bereits während meines Auslandssemesters in Paris auf einem Markt in Sacre Coeur gesehen und mir seither immer wieder einmal überlegt, ob ich eine kaufen möchte. Bislang gab es aber nicht genug Grund, eine anzuschaffen. Nachdem der KSM übernächstes Wochenende aber 40 Jahre alt wird, hielt ich das, in vager Erwartung dass sich außerdem auch zukünftig ein Anwendungszweck für die Lichterkette finden lassen würde, für einen guten Grund, endlich einmal eine Lichterkette mit bunten Baumwollkugeln, nach meinen eigenen Vorstellungen, zu bestellen. Daher hatte ich etwas recherchiert und mir war die Fa. Cotton Light Balls aus den Niederlanden aufgefallen, dass sich als Fair Trade Company etabliert hat, eine Produktion in Thailand (Achtung, Werbung!) unterhält und die Verwaltung und die Logistik dafür in den Niederlanden abwickelt.

Hier ist es möglich, mit Hilfe eines Konfigurators, genau festzulegen, ob man eine Lichterkette für drinnen oder draußen konfigurieren möchte, ob man noch einen Stromanschluss an der Kette haben muss oder nur ein Erweiterungsset benötigt und welche Farben, aus den zahlreichen möglichen, in welcher Reihenfolge man an seiner Lichterkette sehen möchte. Man kann allerdings auch auf voreingestellte Konfigurationen zurückgreifen. Zuletzt kann man sich überlegen, ob man die Lichterkette selbst zusammensetzen oder ob sie bereits fertig zusammengebaut ankommen soll.

Meine Lichterkette, die für draußen geeignet ist, soll so aussehen. Ich habe mich dafür entschieden, sie selbst zusammenzubauen:



Am Donnerstag in dieser Woche habe ich einen Termin beim Hautarzt, bei dem ich - bereits vor ein paar Wochen - eine Probe von meinem großen Zehennagel entnehmen lassen, weil die letzten Jahre immer der Verdacht bestand, dieser sei von einem Nagelpilz befallen. Aus diesem Grund habe ich die letzten Jahre stets und regelmäßig Nagellack aufgetragen, der die Infektion bekämpft. Diesmal bekomme ich die Rückmeldung, dass von einer Pilzinfektion nichts mehr zu sehen wäre und ich die Behandlung daher weglassen könnte. Ich bin erleichtert. 😊

Am Freitag muss ich erneut beim Orthopäden vorsprechen. Ich möchte ein neues Rezept für Physiotherapie haben und dieses muss mir der Orthopäde verschreiben. Das geht, so sagt er mir, nicht auf Zuruf, sondern nur nach vorheriger Dokumentation - auch wenn wir beide wissen, dass sich an der Ausgangssituation, nämlich dass ein Nerv in meiner linken Schulter kaputt ist, nichts geändert hat. Was für eine Verschwendung von Benzin auf meiner und Lebenszeit auf unseren beiden Seiten, dafür einen Arzttermin anzusetzen.


Im Moment ist mir quasi durchgängig übel. Etwas besser wird es, sobald ich etwas gegessen habe, habe ich verdaut und wieder einen leeren Magen, wird es wieder schlimmer. Das schlaucht mich. Am Freitag bekomme ich daher tagsüber zwar meine Termine und auch hier und da eine kleine Aufgabe, aber darüber hinaus nicht viel gebacken. Dennoch steht am kommenden Montag ein Termin mit der Geschäftsführunga an, der vorbereitet werden will. Mein Kollegen geht hier voran, dafür bin ich ihm wirklich dankbar. Auf mich entfallen am Ende nur mehr ein paar wenige Folien mit Zahlenarbeit, an die ich mich ab Freitag spätnachmittags bis abends mache, während ich auf dem Sofa sitze. Ich habe das Gefühl, ich kann gerade nicht im Stehen arbeiten.


Am Samstag, nach dem Frühstück und vor unserer wöchentlichen Einkaufstour, besichtigen wir das Haus, das ich am Montagmorgen durch Zufall gefunden habe. Und siehe da: es ist sehr annehmbar. Nicht riesig, aber ausreichend, nicht ganz neu gebaut, aber auch nicht alt, nicht überall so, wie es unserem Geschmack entspricht, aber auch nicht meilenweit neben unserem Geschmack. Es ist sehr okay, es liegt schön, es bewegt sich in einem vernünftigen preislichen Rahmen und genau deshalb gibt es angeblich auch sehr viele weitere Interessentaten, die es gerne haben wollen würden. Es soll ein Bieterverfahren geben.

Nach der Einkaufstour, auf der wir endlich auch einmal ein neues Betttuch (Achtung, Werbung!) bestellen, meine alten sind allesamt ungelogen mindestes 20 Jahre und älter und sind jetzt so langsam wirklich mit Löchern übersäht gegen die auch nähen nicht mehr hilft, kocht uns der KSM eine frz. Zwiebelsuppe (Achtung, externer Inhalt!) während ich meine Übelkeit 😵 auf Sofa packe. 


Am Samstagabend haben wir einen Tisch in einem der schönen Restaurants reserviert, von denen es hier mehr gibt als man auf den ersten Blick meinen könnte. Es ist allerdings etwas schade, dass ich mich fühle, als ob ich permanent einen Hungerast hätte. Mir fehlt der Appetit und auch das Sättigungsgefühl. Ich kann ständig essen, habe stets das Gefühl, nicht richtig zu schmecken und es fühlt sich an als würde das Essen einfach "durchfallen". Extrem unschön, v.a. weil das Essen selbst ein wahnsinnig gutes ist.

Es gibt einen reichhaltigen und sehr leckeren Salat mit Pinienkernen, getrockneten Tomaten und Parmesanspänen als Vor- und Gemüse in Tempurateig auf Kartoffel-Sellerie-Püree an Himbeer-Apfelkraut-Soße als Hauptspeise. 






Im Anschluss ein Potpourri von Creme Brûlée und Holunder-Sorbet als Dessert. Es ist alles sehr lecker, aber für mich trotzdem, aus genannten Gründen, etwas schwer zu genießen.


Am Sonntagmittag sind wir als Streckenposten für die Sauerlandrundfahrt 2021 (Achtung, externer Inhalt!) eingeteilt und ganz kurzfristig dazu informiert worden. Wir fahren also gegen 11.00 Uhr nach Meschede, wo wir um 12.15 Uhr an unserem Posten stehen sollen.

Nach längerem Warten auf den POLIZEI-Wagen, der uns an unserem Posten unterstützen soll, wo wir eine Vollsperrung einrichten sollen, muss dann plötzlich alles ganz schnell gehen und ist dann wiederum alles auch wieder sehr schnell vorbei.








Am frühen Nachmittag zuhause machen wir ein spätes Mittag- oder frühes Abendessen - je nachdem, wie man es sehen möchte: es gibt Toasts. 

Um 16.00 Uhr dann bricht der KSM nach Belgien auf, wo er an den kommenden vier Tagen arbeiten wird.


Ich arbeite ab 17.00 Uhr an den letzten Folien für den Termin mit der Geschäftsleitung am kommenden Morgen, habe es dann ab 23.00 Uhr geschafft und kann theoretisch ins Bett gehen. Praktisch tue ich das aber erst dann als ich noch beinahe zwei Folgen einer kleinen Serie gesehen habe, deren Thema mich anspricht (Achtung, externer Inhalt!).

Sonntag, 12. September 2021

Angst

An dem Montag nach unserem Urlaub arbeite ich von zuhause aus. Ich bin überrascht, denn es sind weit weniger E-Mails angekommen als ich es vermutet hatte. Gleich morgens steht ein wichtiger Termin an, zu dem ich anwesend bin.

Über Mittag habe ich zunächst - noch einmal (der dritte innerhalb der letzten fünf Tage …) - einen Corona-Testermin, damit ich ohne schlechtes Gewissen am kommenden Dienstag wieder ins Büro gehen kann. Direkt im Anschluss gehe ich zum Zahnarzt. Dort sollen Teile von zwei meiner Füllungen erneuert werden.

Am frühen Nachmittag bin ich wieder zuhause. Ich bin nach wie vor erstaunt, wie entspannt der Start zurück in die Arbeit sich gestaltete … bis ich am Abend bemerke, dass ich gut 100 Mails übersehen habe, die in einem Ordner gelandet sind, den ich kurz vor dem Urlaub noch eingerichtet habe und der zum Ziel hat, die Mails aufzunehmen, die an mich ausschließlich in Kopie gesandt wurden. 😬 Ich setze diese Mails diesmal einfach rigoros auf „gelesen“. Ich werde sehen, ob es so funktionieren wird.

Am Abend gehe ich eine Runde spazieren und telefoniere mit dem KSM. Die Erkältung, die ich seit dem letzten Donnerstag mit mir herumtrage hat sich mittlerweile so verändert, dass sie wieder am Abklingen ist. Aus diesem Grund huste und niese ich noch recht regelmäßig.

Der Dienstag läuft so vor sich hin. Am Abend gehe ich ins Lauftraining, merke aber schnell, dass ich nicht so richtig mithalten kann. Mein Hals fühlt sich immer noch sehr seltsam an, meine Ausdauer scheint leider woanders zu sein. Ich mache also früher Schluss als die Herren und wohne dafür zuhause ab 19.30 Uhr digital einer Veranstaltung mit Fränzi Kühne - Achtung, externer Inhalt! (das Buch, das ich im Urlaub gelesen habe - Achtung, Werbung! - Sie erinnern sich?) und Franziska Giffey bei, die den Titel „Generation Gleichberechtigung“ trägt.

Am Mittwoch gehe ich nach der Arbeit (wahrscheinlich das letzte Mal in diesem Jahr) ins Freibad und schwimme ein paar Bahnen. Im Anschluss gehe ich mit voller Absicht und richtigem Hunger zu Mc Donald‘s und verleibe mir eine Portion Pommes und einen veganen Burger ein. 😋

Am Donnerstag schaffen wir es, nach der Arbeit zu zweit (eine Kollegin und ich), eine Runde durch dem Wald und über die Felder mit dem MTB zu drehen. Wir schaffen es, fast pünktlich, wieder zuhause zu sein - nur auf den letzten Kilometern erwischt uns dann das Gewitter, das über das platte Land zieht. Aber das ist dann auch schon egal. 😉

Am Freitag arbeite ich erneut im Büro - zumindest bis zum Mittag. Mittags habe ich allerdings solch einen Hunger, dass ich mir dringend eine Pizza bestellen und diese auch halb essen muss, damit ich überhaupt Kraft genug habe, nach der Arbeit den Berg nach Hause mit dem Fahrrad wieder hoch zu kommen. Am Nachmittag arbeite ich noch ein paar Dinge auf, telefoniere mit dem KSM, der am Nürburgring bei einem Rennen ist und - wegen Erkältung - früh ins Bett muss und wandere dann auf die Couch, wo ich ziemlich schnell einschlafe. 😴

Am Samstag ist mir morgens schon wieder ziemlich übel vor Hunger, das legt sich dann aber als ich etwas gegessen habe. Nach dem Frühstück mache ich eine Runde Stabilitätsübungen und mich dann im Bad fertig. Es ist ca. 12 Uhr als ich zu meinem Wocheneinkauf aufbrechen will und spüre, dass mir erneut schlecht vor Hunger wird. Ich stopfe die Lücke mit ein paar Chips und starte in die Stadt. 😊

Nach dem Einkauf mache ich mir schnell Mittagessen (Hunger, schlecht, you know?! 😉), es gibt Bratkartoffeln, Sour Cream und eine frische Sauerländer Forelle. 😋 Ich habe so Hunger, dass ich die Kartoffeln schon einmal esse während die Forelle noch in der Pfanne brät. Meine Güte … der Rest der Nachmittags spielt sich immer mal wieder bei Erledigungen wie Wäsche waschen oder Einkauf aufräumen ab, aber viel auch auf dem Sofa - es geht mir iwie nicht so gut.

Der KSM kommt abends nach dem Rennen zu mir und hat das Apfelmus im Gepäck, das ich heute beim Einkaufen vergessen hatte. Lange dauert es nicht, dann liegen wir im Bett. Ich stelle vorher allerdings noch Blut fest als ich zur Toilette gehe … bitte nicht schon wieder! … und schlafe daher denkbar schlecht. Der KSM, mit seiner verstopften Nase, macht, darüber hinaus in dieser Nacht einen ziemlichen Radau beim Schlafen, der sich nicht abstellen lässt. Am Ende wandere ich aufs Sofa auf (da schlafe ich unter der Woche ja auch so oft gut drauf 😉) und schlafe einfach mal aus. 😴

Am Sonntag startet der Tag dementsprechend spät, was gut ist, denn wir haben beide Schlaf dringend notwendig. Nach dem Frühstück geht er dementsprechend gleich wieder ins Bett zurück. Er schleppt schon seit ein paar Tagen eine leichte Erkältung mit sich herum, die dadurch, dass er dann eben doch nicht völlig die Füße still hält (sondern unter der Woche arbeitet und am Wochenende Rennen betreut), auch etwas länger braucht, um zu verschwinden. Er hustet und niest ein bisschen und hat eben das Bedürfnis, viel zu schlafen. 😴

Auch mir ist nicht so richtig wohl im Bauch, sondern unterschwellig immer etwas schlecht. Von daher komme auch ich nicht so richtig in Schwung und die Lust, Sport zu machen geht mir total ab. Draußen ist allerdings sonniges Wetter, auf den ganzen Tag drin zu bleiben, habe ich daher aber auch wenig Lust.

Nach dem Frühstück, was schon zur Mittagszeit ist, mache ich daher meinen Umschlag zur Briefwahl fertig (ich mache, unabhängig von Corona, schon die letzten Jahre immer Briefwahl, um am Wahltag selbst nichts gezwungen zu sein in einem Wahllokal auflaufen zu müssen). Ich wähle die Partei, die ich konsequent schon immer und bei jeder Wahl wähle seitdem ich wählen darf, weil ich weiterhin davon überzeugt bin, dass sie Ansätze bietet, die großen Probleme in diesem Land und auf dieser Welt zu lösen. 

Natürlich habe ich mich im Vorfeld zu den Wahlprogrammen sämtlicher Parteien informiert und selbstverständlich, wie schon so oft, habe ich den Wahl-O-Maten der Bundeszentrale für politische Bildung (Achtung, externer Inhalt!) durchgespielt und mir angesehen, mit welchen Parteien meine Überzeugungen am deutlichsten übereinstimmen - auch hierbei gab es keine Überraschungen. 😊 Also habe ich mich von Wahlkampf, Skandalen und Skandälchen nicht beeinflussen lassen und einfach weiterhin nach Inhalten und nicht nach Kandidaten gewählt.

Nachdem ich den Umschlag eingeworfen habe, lege ich mich zunächst noch eine halbe Stunde in die ☀️ und genieße das tolle Wetter, ich lade mich wieder etwas mit Energie auf. 😊

Der KSM schläft in der Wohnung bis zum Nachmittag noch vor sich hin, während ich uns Spaghetti mit Linsenbolognese zum Mittag mache. Wir essen recht spät und ich bemerke, dass mein Unwohlsein nach dem Essen etwas besser ist. Nach dem Essen startet der KSM noch einmal durch, räumt ein paar Dinge auf, packt seinen Koffer und setzt sich dann mit mir vor den Fernseher, wo diesmal kein „Tatort“, stattdessen aber - ebenfalls ein „Krimi“ - nämlich das zweite Kanzlertriell zur Bundestagswahl läuft. 

Wir haben beide schon gewählt, daher ist es für uns nicht mehr ganz so relevant, allerdings fühle ich mich am Ende der Sendung zumindest in meiner Wahl bestätigt: die kommende Legislaturperiode ist die letzte, in der durch einen radikalen Richtungswechsel in vielen Fragen, v.a. aber in der Klimafrage, noch etwas zum Besseren gewendet werden könnte. Für eine Legislaturperiode, in der Keiner was tut, sondern alle Beteiligten theoretisieren, haben wir keine Zeit mehr. Dass Wirtschaftswachstum um jeden Preis in einem begrenzen System „Erde“ eine Lösung wäre und das System sich durch technische Innovationen dann schon von alleine regelt und zum Besseren wendet, glauben dabei nur Dummköpfe, die in den letzten Jahrzehnten nichts dazugelernt haben. 

Es ist an der Zeit, sich mit unserem (Konsum-)Verhalten intensiv auseinanderzusetzen und festzustellen, was im Leben tatsächlich (überlebens-)notwendig ist. Ja, es geht um Verzicht und „Verzicht“ ist ein ganz furchtbar unpopulärer Begriff. Am Ende sollten wir alle aber uns vor Augen führen, dass hinter dem Begriff „Verzicht“ nicht mehr und nicht weniger steckt als „eine lebenswerte und lebensfähige Umwelt auf dieser Welt zu erhalten, die den Menschen hilft zu überleben“ und ich persönlich finde, dass man sich den „Verzicht“ und seinen Nutzen, nach dieser Gegenüberstellung, als Politik, Unternehmen, Institution oder Endverbraucher, gut noch einmal intensiv anschauen kann und über seine Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit im eigenen Handeln nachdenken. 😊

Der Grund für meine Angst am Abend vorher setzte sich heute übrigens nicht fort … großes Aufatmen daher zunächst. 😊