Montag, 21. Juni 2021

Regeneration

In meinem bisherigen Arbeitsleben war ich sehr wenig krank. Das mag zum einen daran liegen, dass ich schlicht "Glück gehabt" habe, denn meine Gene sind diesbezüglich sehr gut, vermute ich. Meine Eltern, auch heute noch, in ihrem mittlerweile doch schon hohen Alter, habe ich in meinem Leben nicht oft krank gesehen. Krankenhausaufenthalte sind ihnen bislang (Toi Toi Toi! 😊) erspart geblieben und die Male, bei denen sie, aufgrund einer Erkältung mal von der Arbeit einen oder zwei Tage zuhause blieben, die lassen sich - für beide zusammen - vermutlich an einer Hand abzählen. Andererseits - und auch das habe ich ein Stück weit ja meinen Eltern zu verdanken, bin ich nun einmal sportlich recht aktiv (wenn auch im Moment weniger als die vielen Jahre zuvor in meinem Leben seit dem Studium 😒) und ich bin mir sicher, dass der Sport an der frischen Luft und im Wasser mein Immunsystem zusätzlich widerstandsfähig macht. 

Ich erinnere mich an eine Mittelohrentzündung, wegen der ich (muss 2012 oder 2013 gewesen sein) einen Tag zuhause geblieben bin, dann hatte ich vor drei Jahren im Sommer einmal eine Nierenbeckenentzündung (Sie erinnern sich?), wegen der ich ebenfalls gleich fünf Tage ausgefallen bin und nun eben der Schwangerschaftsabgang und alles, was damit zusammenhing.

Nachdem man mir am Samstag bevor ich entlassen wurde noch eingeschärft hatte, am Montag erneut zur Kontrolle zur Gynäkologin zu gehen und den Wert des Schwangerschaftshormons Beta HCG prüfen zu lassen (er müsste nach unten gehen, denn, falls nicht, wurde eine Schwangerschaft, ggf. an einer anderen Stelle, übersehen und das wäre höchst ungut)  und ich auch am Sonntag noch recht matschig und schwach auf den Beinen war, fühlte ich kurz in mich hinein und beschloss, mich zunächst bis einschließlich Dienstag noch krank schreiben zu lassen. Zwar befinden wir uns bei der Arbeit im Moment wieder auf der Zielgeraden zur anstehenden Sales Tagung für die Frühjahr/Sommer 2022 Kollektion und es müssen viele Dinge fertig werden, glücklicherweise bin ich aber mittlerweile ja nicht mehr ganz alleine, sondern habe zwei tatkräftige Herren bei mir, die Einiges alleine wegrocken können ... und Gesundheit geht einfach vor.

Der KSM, den die Situation am vergangenen Wochenende auch etwas verstört hatte, der sich, wie üblich, davon aber nicht allzu viel anmerken ließ, verließ das Haus in Richtung Rheinland-Pfalz am Montagmorgen mit mir zusammen. Ich fuhr in Richtung Gynäkologie-Praxis, wo ich zwar keinen Termin hatte, allerdings davon überzeugt war, dass man mich als "Notfall" wohl dazwischen schieben würde. Und ich hatte recht. Zwar musste ich ein bisschen warten, das war aber zu verkraften. Und die Ärztin, von der ich dachte, sie würde mich ggf. abweisend behandeln, weil ich mich ja gegen ihre Ansicht, man müsse eine Ausschabung machen, das sei in Deutschland so Standard, entschieden hatte und keine Ausschabung habe machen lassen, war am Ende sehr nett. Sie hätte just heute Morgen auf der Fahrt in die Praxis an mich gedacht, sagte sie mir. 😊

Sie nahm mir Blut ab, befragte mich zu meinem Zustand, der Blutung und dem Ablauf des KH-Aufenthaltes, schrieb mir dann noch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bis einschl. Dienstag, wie gewünscht, und entließ mich dann nach hause. 

Dort angekommen, merkte ich, wie müde ich eig. war. Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen, nicht nur der KH-Aufenthalt, sondern auch der Samstag und der Sonntag mit dem KSM zuhause. Ich wollte auch ihn mit seiner kleinen Enttäuschung und seiner Unsicherheit mir gegenüber, weil ich nun offensichtlich so angeschlagen war und er dagegen überhaupt nichts machen und mir nicht wirklich helfen konnte, nicht alleine lassen und hatte mich dafür durchaus auch etwas anstrengen müssen. Aufmerksam zu sein, benötigt eben auch ein gewisses Level an Energie. 😉 Ich freute mich daher wie ein Schnitzel über diese beiden Tage, an denen ich mich jetzt noch einmal richtig erholen durfte, ganz für mich alleine. An denen ich schlafen können, mir in Ruhe etwas zum Essen kochen , Dinge im Fernsehen schauen und ein paar liegengeblieben Privatsachen erledigen können würde. Also ging ich erst einmal bis zum Nachmittag wieder ins Bett.

Am späten Nachmittag dann, erinnerte ich mich wieder daran, dass der Laden, in dem wir neulich ein weiteres Paar Vorhänge in Auftrag gegeben hatten (Sie erinnern sich?) vor gut einer Woche bei mir angerufen und mir gestanden hatte, dass die Putzhilfe den Zettel, auf dem ich sämtliche Maße der gewünschten Vorhänge aufgezeichnet und -geschrieben hatte, und der wohl an einem Bildschirm geklebt hatte, weggeworfen hatte (ich weiß auch nicht, was bei diesem Laden los ist ... das war ja beim letzten Mal schon so schwierig, die Vorhänge von dort endlich zu bekommen, nachdem sie beim ersten Mal Waschen ja sofort sehr eingelaufen waren und neu gemacht werden mussten). Ich müsste sie bitte noch einmal neu durchgeben. Daran machte ich mich nun - genau heute. 😊 


Auch am Dienstag habe ich noch eine leichte Blutung, aber sie wird deutlich weniger, das merke ich. Ich fühle mich auch immer noch etwas matschig, dennoch muss ich dringend einmal in die Stadt und dort in die Apotheke. Und weil ich Zeit haben, das Wetter super ist und ich die Bewegung dringend nötig habe, gehe ich zu Fuß in die Strumpfstadt und wieder zurück. Danach muss ich erst noch einmal eine Runde schlafen. 😉

Ab Mittwoch gehe ich wieder zur Arbeit. Das ist auch okay so, es geht mir soweit wieder gut - auch dem Kopf. Zwar merke ich im Laufe des Arbeitstages, dass ich schon noch etwas schwach bin und mein Bauch noch schwach zieht, aber es ist okay. Ich mache also pünktlich Feierabend und gehe ins Schwimmtraining. Leider bin ich alleine - die Begeisterung der Triathleten fürs Schwimmen hält sich üblicherweise in Grenzen, ich bilde da eher eine Ausnahme. 😊

Der Donnerstag und der Freitag werden beide etwas hektischer, denn der erste Stand der Unterlagen für unsere Vertriebskollegen muss am Freitagmittag abgelegt werden, damit diese sich auf unsere Salestagung vorbereiten können. Diesmal ist es meine Aufgabe, zusammen mit einer Kollegin, die Dokumente einzusammeln und bereit zu stellen. Und es gelingt uns einigermaßen, wenn auch an der ein oder anderen Stelle vllt. nicht alles perfekt läuft, so halten wir uns hier ans Paretoprinzip (Achtung, externer Inhalt!) und sind zufrieden. 😉

Am Samstag soll eine weitere Ausfahrt des Triathlonvereins stattfinden und auch der KSM, mit seinem neuen Rennrad, wird mit mir daran teilnehmen. Dafür müssen wir am Freitagabend bereits zusammen einkaufen gehen, damit wir am Wochenende etwas zum Essen haben und uns der Samstag frei bleibt, um Fahrradfahren gehen zu können.

Wir treffen uns am Samstagmittag um 12.30 Uhr, wie schon beim letzten Mal, auf dem Parkplatz eines großen Bau- und Gartenmarktes (Achtung, externer Inhalt!), der leider von uns zuhause recht weit weg ist, so dass wir diesmal, weil wir innerhalb der Tour gar nicht in Richtung der Strumpfstadt kommen werden, wieder mit dem Auto anreisen. Beim letzten Mal fuhren wir ja mit den Rennrädern bereits zum Parkplatz hin - ohne Auto (Sie erinnern sich?).

Es ist heiß, richtig heiß - locker über 30° C - und wir starten in der vollen Mittagshitze. Die Erste verlieren wir bereits nach fünf Kilometern. Sie verträgt die Hitze einfach nicht, hat in der letzten Woche auch sehr viel (vielleicht zu viel) trainiert und ihr Kreislauf sackt ihr zusammen. Sie muss zurück nach hause gebracht werden. Nachdem das organisiert ist, fahren wir weiter.

Es ist eine Zwei-Seen-Radtour geplant: zuerst wollen wir den Möhnesee (Achtung, externer Inhalt!) und hinterher noch den Hennesee (Achtung, externer Inhalt!) passieren und dann wieder zurück fahren. Der KSM und ich, wir waren uns zunächst nicht so sicher, ob wir die gesamte Tour mitfahren wollen, die 90km haben soll oder ob wir einfach schon etwas früher zurück fahren und eher nach 70km die Tour beenden wollen. 








Nachdem wir den Möhnesee aber passiert haben, beschließen wir, dass wir die komplette Tour mitfahren werden, weil auch der KSM sich fit genug fühlt und außerdem der Rest der Truppe heute gewillt zu sein scheint, einfach die Füße still zu halten, weil es heiß ist und anstrengend und wir nicht noch jemanden auf der Tour einbüßen möchten. 😊 Kurz vor der Rückkehr kehren wir noch auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee ein - zum ersten Mal seit Langem wieder im Restaurant, und dann auch gleich noch draußen, weil so tolles Sonnenwetter ist. 






Nach 93km auf dem Tacho sind wir wieder zurück und für den Anstoß des zweiten Spiels der Deutschen Nationalmannschaft bei der diesjährigen EM bereits zu spät, so dass uns einer der Mitfahrer spontan einlädt, das Spiel bei ihm zuhause anzuschauen, da sein Zuhause in diesem Moment deutlich schneller erreichbar ist als unseres. 😉 Wir schauen uns das Spiel an und grillen dabei, zuerst duschen war nicht drin. 😁 Daher fahren wir direkt nach dem Spiel (die Deutschen haben dann doch noch gewonnen 😀) in unser Zuhause, wo wir, von der Rennradtour ziemlich erschöpft, auf dem Sofa einschlafen.

Der Sonntag wird ein sehr ruhiger Tag für uns. Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir entspannt in den Tag. Das Wetter ist super und ich überlege laut, ob wir nicht an den nächstgelegenen See fahren sollten. Leider ist der KSM kein Schwimmfan wie ich, und daher dagegen. Daher entschließen wir uns am Nachmittag stattdessen, zu Fuß in die Stadt zu gehen und dort ein Eis zu essen. Richtig Appetit darauf habe ich anfangs zwar nicht, aber der kommt dann schon.

Bei unserer anschließenden Runde durch die Stadt begutachten wir auch wieder sämtliche Immobilienaushänge der ansässigen Banken - leider ohne Ergebnis. Das Universum braucht wohl noch etwas Vorbereitungszeit für uns. 😉

Am Abend ein Krimi (diesmal "Frau Schrödingers Katze" aus München - Achtung, externer Inhalt!) - Sie kennen das Prozedere. 😊

Dienstag, 15. Juni 2021

Blutleer

Achtung, für den nächsten Eintrag gebe ich hiermit eine Triggerwarnung. Wer zart besaitet ist, sollte ihn bitte nicht lesen! Er behandelt ein Thema, über das relativ wenig gesprochen wird und genau deshalb möchte ich es hiermit tun. 

Ich habe lange überlegt, ob ich es niederschreiben möchte und habe mich dafür entschieden. Dies ist mein Tagebuch, hier halte ich Dinge fest, vor allem für mich, um mich später daran erinnern zu können. Dieser Blog ist verhältnismäßig verschleiert, so dass ihn wahrscheinlich die wenigsten Leser mir direkt zuschreiben können und das ist Absicht. Leute, die mich und ihn in Verbindung bringen, denen würde ich von den folgenden Ereignissen auch so erzählen, wenn das Gespräch darauf käme, aber nichtsdestotrotz, möchte ich mit dem Blog - neben seiner Tagebuchfunktion - auch zufälligen Lesern von meinem Leben erzählen und ihnen eine Inspiration und einen Eindruck davon geben, was in einem Leben passieren und wie man damit umgehen kann. 

So richtig will mein neuer Zyklus nicht starten. Es gibt Anzeichen dafür, dass ich schwanger bin, aber auch Anzeichen dafür, dass meine Periode kommt - ich habe Schmierblutungen - aber iwie eben keine richtige Menstruation. Das verwundert mich etwas.

Am Montag merke ich kaum etwas von den Blutungen und auch am Dienstag halten sie sich sehr in Grenzen, aber sie sind da. Leider bin ich nach dem Lauftraining zu spät dran, noch einen Schwangerschaftstest in der Drogerie zu besorgen und stehe dort vor verschlossenen Türen. Ich beschließe, am Mittwochmorgen einen zu besorgen, denn so langsam möchte ich dann doch Gewissheit haben, was mit mir los ist.

Ich habe Einiges gelesen über Blutungen während einer Schwangerschaft im Internet gelesen - von der hormonellen Umstellung in der Schwangerschaft, die solche auslösen könnte, ist da die Rede und der KSM hat die Idee, es könnte sich um eine Einnistungsblutung (Achtung, externer Inhalt!) handeln. Die letztgenannte kann ich allerdings schnell wieder ausschließen, denn sie hätte vor dem eigentlichen Eintrittsdatum der Menstruation auftreten müssen. Letztlich kommt es mir insgesamt einfach seltsam vor, dass mein Körper diesmal nicht so richtig entscheiden kann, ob er nun Blut abgeben möchte oder nicht ...

Am Mittwoch gehe ich daher morgens zum Corona-Schnelltest, den ich für das Schwimmtraining am Abend benötige, und danach noch kurz in die Apotheke, um den Test zu besorgen. Eigentlich sind die Schwangerschaftstests heutzutage so gut, dass man sie immer machen kann. Dennoch hält sich hartnäckig die Empfehlung, ihn möglichst morgens durchzuführen, wenn die Konzentration des sog. "Schangerschaftshormons" Beta-HCG (Achtung, externer Inhalt!) am höchsten ist. Ich warte also den Mittwoch ab.




Am Donnerstagmorgen bin ich recht unruhig, ich weiß, dass, sollte der Test negativ ausfallen, ietwas in meinem Organismus nicht stimmt, sollte er allerdings positiv ausfallen, sich vielleicht auf absehbare Zeit alles in unserem bisherigen Leben etwas ändern müssen wird. Ungewöhnlich früh stehe ich auf und mache den Test. Er ist deutlich positiv. 😊 Ich rufe den KSM an und wir telefonieren lange zu diesem Ergebnis, danach gönne ich mir einen Kaffee "Leche y Leche" (Achtung, externer Inhalt!) - ja, ich weiß, Kaffee und schwanger verträgt sich nicht so gut und es ist auch nicht mein Ziel, Kinder als Koffeinjunkies in die Welt zu setzen, ich vertrete allerdings die Ansicht, dass man sich nicht zu 100% und in allen Belangen einschränken muss und trotzdem gesunde Kinder bekommen kann - man ist schließlich schwanger und nicht krank und es ist weiterhin mein Leben und da wird es Gelegenheiten geben, zu denen ich etwas tun möchte, auf das ich Lust habe. In diesem Fall war das eben ein Spritzer Espresso im Glas Milch mit gesüßter Kondensmilch. 😋


Gleich morgens noch rufe ich bei meiner Gynäkologin an und erkundige mich, was ich bei Schmierblutungen (Achtung, externer Inhalt!) während der Schwangerschaft tun soll. Den Routinetermin, den ich für Anfang Juli mit der Praxis ausgemacht hatte, verschieben wir, aufgrund meines positiven Testergebnisses, um einige Zeit nach vorne und es wird mir dann aber nahegelegt, bei stärkeren Blutungen, direkt ein Krankenhaus aufzusuchen. Der Donnerstag vergeht danach mit Arbeit im Homeoffice, an dessen Ende ein sehr interessantes Bewerbungsgespräch mit einer potenziellen neuen Besetzung für die Traineestelle in unserem Team steht.

Leider sind an diesem Tag wieder einmal so viele E-Mails eingetrudelt, dass ich die Flut während des Tages nicht bewerkstelligen konnte. Ich setze mich daher nach dem Abendessen noch einmal hin, um einige E-Mails zu schrieben, die ich am kommenden Tag verschicken möchte, die verschieden Dinge in die Wege leiten sollen und es gelingt mir, mich bis auf einen angemessenen "Bodensatz" an E-Mails vorzuarbeiten. Leider stelle ich im Laufe des abends fest, dass die Schmierblutungen nun stärker werden und auch mein Bauch fühlt sich mittlerweile seltsam an.

Langsam werde ich unruhig - ich kenne meinen Körper gut und so etwas kenne ich von ihm nicht. Daher hört so langsam bei mir der Spaß auf. Ich rufe im nächstgelegenen Krankenhaus an und werde in den Kreißsaal durchgestellt. Da meine Gynäkologin in dem Krankenhaus zu den Belegärzten gehört, ruft die Schwester sie an und lässt mir im Anschluss ausrichten, dass ich am nächsten Morgen in der Praxis oder zur Visite im Krankenhaus erscheinen soll. Zu diesem Zeitpunkt bin ich noch überzeugt davon, dass ich am nächsten Morgen zunächst noch einen beruflichen Termin wahrnehmen, der sehr früh stattfinden wird, und mich danach in die Praxis aufmachen werde.

Die Nacht auf Freitag ist wenig entspannt. Zwar kann ich schlafen, ich merke allerdings, dass es in meinem Bauch deutlich arbeitet. Am nächsten Morgen, nachdem ich aufgestanden bin, kommt zum ersten Mal frisches, rotes Blut. Ich bin entsetzt.

Beim Zähneputzen am Freitagmorgen wird mir dann schlecht und ich lege mich im Badezimmer hin und die Beine hoch, um mich wieder zu berappeln. Danach ziehe ich mich an und weiß, dass ich für heute alle beruflichen Termine absagen und mich mit Fokus darum kümmern werde, dass mein Körper wieder ins Lot kommt. Ich trinke ausreichend und esse eine Birne bevor ich ins Auto steige und in Richtung der gynäkologischen Praxis losfahre. Unterwegs halte ich noch an einer Bäckerei und kaufe mir ein Schokocroissant - darauf habe ich jetzt Hunger und ich weiß nicht, was der Tag noch bringen wird.

In der Praxis schildere ich mein Anliegen und dass ich mich von der Ärztin aus heute Morgen hier melden soll. Ich werde daraufhin recht schnell dazwischengeschoben. Die Ärztin beglückwünscht mich zu meinem positiven Schwangerschaftstest und ist dann aber besorgt, als sie von den Blutungen und vor allem von den Unterbauchschmerzen hört. Sie untersucht mich mit Ultraschall und kann keine richtigen Anzeichen einer Schwangerschaft (mehr) feststellen, allein eine leere Fruchthöhle (Achtung, externer Inhalt!) scheint zu existieren, von der sie nicht sagen kann, ob diese einmal Inhalt besessen hat. Fakt ist allerdings, dass Blut kommt und zwar nicht wenig.

Dann geht alles recht schnell: die Ärztin schreibt mir eine Überweisung fragt mich nach meiner Blutgruppe und nach meinem Rhesusfaktor, der negativ ist, und schreibt mir dann eine Überweisung ins nächste Krankenhaus. Dort, so sagt sie, wird man mich noch einmal gründlich untersuchen, eine Rhesusprophylaxe (Achtung, externer Inhalt!) durchführen, um Komplikationen für eine erneute Schwangerschaft auszuschließen, und dann, nach Feststellung einer Fehlgeburt, eine Ausschabung vornehmen. Dies, so sagt sie, sei in Deutschland Standard. Ich bin entsetzt, das möchte ich nicht und dass das Standard sei, kann ich auch nicht glauben, denn ich habe zu diesem Thema bereits gehört, dass eine Ausschabung (Achtung, externer Inhalt!) nicht mehr zwangsläufig vorgenommen wird - auch nicht in Deutschland - sondern man sich auch dagegen entscheiden kann, weil der Körper durchaus in der Lage ist, eine nicht überlebensfähige Schwangerschaft vollkommen ohne Hilfe auszuscheiden. Daher widerspreche ich und kündige an, dass ich keine Ausschabung möchte. Sie ist erstaunt, beschwichtigt mich aber, rät mir, zumindest zuhause einen Koffer für einen Krankenhausaufenthalt zu packen und abzuwarten, was im Krankenhaus passiert und wünscht mir schließlich viel Glück.

Auf dem Weg nach hause rufe ich zunächst zuhause an, denn ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob mein Rhesusfaktur wirklich negativ ist - mein Vater, den ich an die Strippe bekomme, kennt meine Blutgruppe allerdings nicht. Er bleibt zwar ruhig, es tut ihm allerdings leid, unter welchen Umständen ich anrufe. Zum ersten Mal steht das Wort "Fehlgeburt" (Achtung, externer Inhalt!) im Raum - und es klingt sehr groß für mich, eigentlich fast schon zu groß, verglichen damit, wie weit ich in meiner ggf. niemals wirklich existierenden Schwangerschaft überhaupt gekommen war. Nach dem Gespräch muss ich trotzdem kurz weinen. 

Danach rufe ich die beste Freundin an, sie ist Ärztin und ihre Schwester sogar Gynäkologin, sie beide werden wissen, ob ich nun schnurstracks auf eine Ausschabung zusteuere - mein Gefühl sagt mir jedenfalls weiterhin: nein. Glücklicherweise ist auch die beste Freundin der festen Überzeugung, dass eine Ausschabung nicht sein muss. Sie kann sinnvoll sein, wenn es der Körper nicht selbständig schafft, das tote Gewebe abzutransportieren, sie ist aber nicht (mehr) Standard bei einem Abort - sie war es in vielen anderen Ländern noch nie und ist es - auch in Deutschland - nicht mehr. 

Die Schwester der besten Freundin, die in einer Klink als Gynäkologin arbeitet, zeigt mir Vor- und Nachteile von beiden Wegen - mit und ohne Ausschabung - auf und spricht zum ersten Mal auch von psychischen Aspekten. Für manche Frauen ist eine Ausschabung ein Schlussstrich unter einem Fehlversuch, der sie nach vorne schauen lässt, für andere bedeutet sie einen gewaltsamen Eingriff in ihren Körper und die dortigen Abläufe, die vllt. auch ganz alleine, dann vllt. langsamer aber eben auch schonender, in der Lage wären, die Totgeburt abzutransportieren.

In meinem Kopf hat sich nach den beiden Gesprächen jedenfalls eine Entscheidung geformt: ich werde keiner Ausschabung zustimmen, ich möchte das nicht. Ich kenne meinen Körper, er ist gesund und zuverlässig, er ist mein Freund. Er hat bereits Einiges erduldet und ich bin, zugegeben, nicht immer nur gut zu ihm. Trotzdem oder gerade deshalb weiß ich, dass ich mich sehr auf ihn verlassen kann und dass er diesen Schwangerschaftsabgang auch ohne Hilfe von Außen bereinigen (im wahrsten Sinne des Wortes) können wird. Die Medizin ist gut, es ist toll, dass wir heutzutage wissen, wie Abläufe im Körper funktionieren und welche Stoffe dabei ihren Einsatz finden und es ist super, dass wir den Körper unterstützen können, wieder gesund zu werden, in den Fällen, in denen er es alleine nicht schafft. Aber in den Fällen, in denen es die Natur so eingerichtet hat, dass der Körper sich selbst wieder gesund machen kann, bin ich der festen Überzeugung, in denen sollte die Medizin ihn beobachten, um im Notfall eingreifen zu können, ihn ansonsten aber in Ruhe machen lassen. So zumindest sehe ich für mich die Sache als ich schließlich - nachdem ich alle Termine für heute abgesagt und meinen Kollegen zur Situation Bescheid gegeben habe - mit gepacktem Koffer, ins Krankenhaus aufbreche. Der KSM, den ich von unterwegs noch anrufe, ist natürlich beunruhigt, kann in seiner Situation, in der er einfach sehr weit weg von mir ist, schlicht nicht helfen.

Vor Ort melde ich mich im Krankenhaus an und werde erneut untersucht. Im Prinzip finden die gleichen Untersuchung noch einmal statt, die ich am Morgen bereits erhalten habe. Auch die Assistenzärztin im Krankenhaus sieht die leere Fruchthöhle, kann aber nicht sagen, ob sie jemals gefüllt war oder nicht. Am Ende ist es beinahe 15.00 Uhr als sie respektiert, dass ich keine Ausschabung möchte, mir aber rät, eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus zu verbringen, da ich mittlerweile stark blute. Ich willige ein, habe ja ohnehin einen Koffer mit dem Nötigsten dabei und - wie bereits geschrieben - gegen eine Beobachtung der Natur spricht in meinen Augen nichts. Als sie mir schließlich einen Zugang gelegt hat und ich im Zimmer angekommen bin, habe ich starken Hunger - mein letztes Essen war der Schokocroissant am Morgen - und die diensthabende Schwester besorgt mir um diese späte Zeit noch ein Mittagessen, das ich restlos verputze - so schlecht kann es meinem Körper also eigentlich auch gar nicht gehen, denke ich. 😉






Ich erkundige mich nach den Besuchszeiten, denn der KSM kommt, auf seinem Weg ins Hochsauerland ohnehin am Krankenhaus vorbei und möchte mich natürlich gerne sehen. Den Plan, am Abend zu den Eltern nach hause zu fahren und, zusammen mit diesen und dem KSM, morgen mit dem Bruder dessen 35. Geburtstag zu feiern, habe ich bereits verworfen und abgesagt. Aufgrund der Corona-Situation sei Besuch aktuell nicht möglich, sagt man mir. Ich bin entsetzt und sage dem KSM, dass er trotzdem vorbeikommen soll. Ich würde mich dann eben aus dem Zimmer stehlen. Eine Schwester sagt mir, der Arzt hätte aufgeschrieben, dass ich 1l NaCL-Infusion bekommen soll, aber eig. sei ich doch in der Lage zu trinken. Ich sage ihr, dass wir auf die Infusion verzichten könnten, ich tränke einfach wirklich viel Wasser (und das hatte ich dies gesamte Zeit über im Zimmer auch tatsächlich schon gemacht) und damit bräuchte ich sicher keine Infusion. Sie nimmt mich beim Wort und spart sich die Infusionsflasche für einen Patienten, der vllt. nicht mehr selbst trinken kann. 😊

Am späten Nachmittag erreicht der KSM das Krankenhaus und wir treffen uns draußen (eigentlich darf ich das Haus auch gar nicht verlassen, wahrscheinlich aus Haftungsgründen, aber alle Raucher, die permanent das Haus verlassen, um sich und ihrer Gesundheit absolut nichts Gutes zu tun, tun genau das ja auch und ich habe absolut kein schlechtes Gewissen dabei). Meiner Zimmergenossin sage ich, ich würde noch etwas aus dem Auto holen.

Es geht mir körperlich gut und ich bleibe gut 1h mit dem KSM draußen vor dem Krankenhaus bevor er nach hause fährt und ich wieder auf mein Zimmer gehe. Dort wurde währenddessen bereits das Abendessen serviert und dabei hat man mich vergessen ... ich erkundige mich und man scheint überrascht, dass ich kein Tablett bekommen habe. Erneut machen sich die Dienst habenden Schwestern auf, für mich ein Abendessen zusammenzustellen, denn ein fertig zusammengestelltes Tablett gibt es nicht mehr - die sind alle verteilt. Um diesen Aufwand zu würdigen, esse ich hinterher die beiden Scheiben Brot, die Butter, die Marmelade und den Frischkäse, den ich bekomme, komplett auf, damit hier auch wirklich nichts weggeworfen werden muss ... und iwie auch, weil ich echt Hunger habe. Einzig ein paar frische Sachen, ein Stück Gemüse z.B., die vermisse ich schon sehr, neben den ganzen Kohlehydraten. 😋

Nach dem Abendessen bringt mir die Schwester ein paar Thrombose-Strümpfe und legt mir nahe, diese wenigstens nachts zu tragen. Der Arzt hätte mir Bettruhe verordnet, ich sollte das Bett möglichst nicht verlassen. Es ist mir klar, dass die Abteilung nicht möchte, dass ich permanent unterwegs bin, um zu vermeiden, dass ich iwo außerhalb ihrer Reichweite am Ende in Ohnmacht falle oder dergleichen. Allerdings ist es in meinen Augen auch etwas widersinnig zu wollen, dass Patienten wieder genesen, wofür körperliche Aktivität idR (sicherlich in jeweils passenden Maßen 😊) auch förderlich ist, und die Patienten dann mit Venenstrümpfen ins Bett zu empfehlen. Immerhin erspart man mir die Thrombose-Spritze, die meine Bettnachbarin erhält.

Für diesen Tag allerdings soll es für mich dann auch gut sein, ich bin müde und habe kein Problem damit, schlafen zu gehen. Meine Bettnachbarin verabschiedet sich schon gegen 19.30 Uhr ins Land der Träume, ich halte noch etwas länger durch, bin dann aber um 22.00 Uhr ebenfalls reif für die Falle. Die Blutungen sind stark, aber beherrschbar, ich habe locker sehr viel mehr als 2l Wasser getrunken und morgen möchte ich wieder nach hause, wo der KSM nun - ganz alleine - schon ist.

Die Nacht wird turbulent, ich habe, durch das Hormonchaos in meinem Körper deutlich Kopfschmerzen und die Bettnachbarin schnarcht ein wenig, aber vor allem redet sie im Schlaf und zwar sehr deutlich und aufgeregt und dann ruft sie nach Hilfe ... zweimal. Ich wecke sie - zweimal - auf und sage ihr, dass alles in Ordnung ist. Das ist ihr dann alles ganz unangenehm. 😊

Am nächsten Morgen reißt mich die Schwester um 07.00 Uhr aus meinen Träumen und will von mir meinen Zustand ganz genau wissen, im Anschluss misst sie Fieber und sagt mir, sie müsse meine "Vitalwerte" überprüfen. 😜 Danach schlafe ich eiskalt bis gegen 08.30 Uhr weiter, bevor ich dann doch aufstehe und erst einmal mich selbst in Ordnung bringe, in dem ich unter die Dusche steige. Dann können das Frühstück und der Tag kommen.

Noch bevor ich gefrühstückt habe, kommt der Assistenzarzt vorbei, um mich ebenfalls zu sehen und zu checken, ob bei mir alles in Ordnung ist. Er stellt mir in Aussicht, bald nach hause zu dürfen und bestellt mich für "nach dem Frühstück" nach vorne in die Untersuchungsräume, wo mich die Oberärztin noch abschließend untersuchen möchte bevor ich gehen darf. Er sagt, ich solle nach dem Frühstück vorbeikommen und schonmal meine Sachen packen.

Also frühstücke ich gemütlich. Plötzlich erkundigt sich der Assistenzarzt, ob ich nicht langsam zur Untersuchung vorbeikommen möchte, ich esse aber eben noch gemütlich. Was denn jetzt?! 😊 Als ich dann - nachdem ich fertig gegessen habe - mit all meinem Gepäck, nach vorne ins Untersuchungszimmer komme, schickt er mich wieder zurück in mein Zimmer, jetzt müsste ich doch noch einmal ein bisschen warten. Ich bin irritiert. Im Anschluss warte ich noch einmal gut 1,5h bevor ich ein letztes Mal befragt, untersucht und im Anschluss entlassen werde. Ich fahre selbst nach hause - so wie ich gestern auch ins Krankenhaus gekommen bin.

Zuhause ist der KSM sehr froh, mich einigermaßen munter wiederzusehen und wir gehen erst einmal, wie an den meisten Samstagen, zusammen Lebensmittel einkaufen. Im Anschluss dann machen wir uns etwas zum Essen und verbringen den Rest des Tages vor allem mit einem: Schlafen. 😴

Am Sonntag ist das Wetter top, die Blutungen und meine Müdigkeit bleiben aber ... mein Körper ist dabei, alles, was er an "Schwangerschaft" aufgebaut hat, wieder loszuwerden. Am Sonntagmorgen bemerke ich das sehr deutlich. Ich lese ein bisschen im Internet zum Thema "Schwangerschaftsabgang" nach und entdecke im Hebammenblog (den ich sehr interessant finde 😁 - Achtung, externer Inhalt!) einen Bericht über eine "Kleine Geburt" (Achtung, externer Inhalt!), der mich noch einmal sehr darin bestätigt, dass eine Ausschabung, die eine OP und damit ein recht radikales medizinisches Vorgehen in einem Körper ist, da sie Vorgänge, die die Natur zur Überwindung einer nicht lebensfähigen Schwangerschaft/Scheinschwangerschaft (niemand konnte mir am Ende sagen, ob bei mir jemals etwas wirklich eingenistet war) startet und die tendenziell eher glücken (denn wenn sie nicht funktionierten, hätte die Menschheit vermutlich nicht bis heute überlebt ... 😊) zumindest für mich nicht das richtige Vorgehen gewesen wäre. Ich kann aber durchaus nachvollziehen, dass unterschiedliche Frauen in einer solchen Situation unterschiedlich entscheiden würden. Mein Gefühl ist, dass man sich in einer solchen Situation vor allem auf genau dieses verlassen sollte: das Gefühl. Jede Frau kennt ihren Körper und die eigene Psyche am allerbesten und weiß, wie zuverlässig ihr Körper normalerweise tickt und Vorgänge ablaufen lässt und sie weiß auch selbst am allerbesten, ob sie für die eigene Psyche eben einen "schnellen Schlussstrich" und damit wahrscheinlich eine deutliche Verkürzung der Abgangsblutungen und ggf. sogar ein Vermeiden von Wehen, die bei Abbrüchen in einem späteren Stadium einer Schwangerschaft vorkommen, braucht oder das Gefühl, die Schwangerschaft, die der Körper bereits mühevoll aufgebaut hat, auch auf natürlichem Wege wieder abbauen zu dürfen. In meinem Fall war eindeutig der zweite Weg der passende.

Am Sonntagnachmittag, nachdem wir beide erneut viel zusätzlich geschlafen haben, gehen der KSM und ich zu Fuß in die Strumpfstadt und essen dort zusammen ein Eis. Ich bestelle einen "Flip" = Vanilleeis mit Orangensaft und Sahnehaube und der KSM einen Schwarzwaldbecher ausschließlich mit dkl. Schokoladeneis und Kirschwasser. 😉 Das waren anstrengende Tage - für uns beide. Auch der KSM war natürlich von den Vorkommnissen recht verstört - vor allem deshalb, weil er mir die Folgen des Abgangs nicht abnehmen konnte, sondern hilflos mit ansehen musste, wie sie mir passieren. Wir haben über den Abgang geredet und wir finden ihn beide extrem schade, sind uns aber beide auch darüber einig, dass wir - allein aufgrund der sehr kurzen Zeit, die zwischen dem Ausbleiben meiner Regel, dem positiven Ergebnis des Schwangerschaftstests und dem Abgang lagen - zu dem, was da in mir entstanden ist noch keinerlei Verbindung aufgebaut und uns auch wirklich nur in allerersten Ansätzen im Kopf damit beschäftigt hatten, dass wir ggf. Eltern werden könnten. Für uns war dieser Abgang daher zwar schade und bedauerlich, aber auch verkraftbar. 

Durch ihn haben wir aber nun beide festgestellt, dass wir zusammen fest hinter der Absicht stehen, Eltern werden zu wollen und wurden daher in diesem Vorhaben noch einmal bestärkt. So hat am Ende alles Böse auch sein Gutes. 😊


Sonntag, 6. Juni 2021

Do Epic Shit!

Am Montag der neuen Woche kommt die Perle bereits zum vierten Mal zu uns und so langsam, teilt sie mir danach mit, kommt Routine in ihre Arbeit bei uns hinein. Wir arbeiten recht gut zusammen, das macht Spaß - es wird aber ja auch echt Zeit. 😊 


Spät in der Nacht (also eher schon am frühen Morgen des Dienstag, nachdem ich zunächst nach der Arbeit auf dem Sofa eingeschlafen war ...) stelle ich endlich meine Steuererklärung fertig und versende sie ans Finanzenamt, auf dass ich bald eine Rückzahlung in möglichst der prognostizierten Höhe erhalte. 😁 Zwar bin ich damit etwas über den Termin, von dem ich eig. angenommen hatte, dass er für mich gilt, denn es ist ja bereits der 01.06. und nicht mehr der 31.05. als ich sie einreiche (und ich dachte bislang immer, der 31.05. gälte für mich), mein Programm sagt mir aber, dass mein letzter Einreichungstermin der 31.08. sei und damit bin ich dann plötzlich und unerwarteterweise viel zu früh dran. 😉

Am Mittwoch dieser Woche findet zum ersten Mal wieder Schwimmtraining im Freibad statt (und ich warte immer noch auf meine Tage, langsam schon etwas nervös). Dafür benötige ich einen negativen Corona-Test, den ich am Morgen noch in der Strumpfstadt durchführen lasse. Wir sind nur zu zweit und das Wasser ist deutlich wärmer als erwartet. Ich schwimme gut eine Stunde (dann beginnt es, kalt zu werden) und genieße es sehr, endlich wieder im Wasser sein zu können. 🏊


Da am Donnerstag Feiertag ist und am Nürburgring wieder das sehr bekannte 24h Rennen (Achtung, Werbung!) stattfindet, an dem der KSM erneut und schon zum 10ten Mal teilnehmen wird, bin ich am Abend nach dem Training auf mich alleine gestellt und dringend auf der Suche nach etwas zum Essen. Leider fahre ich, aus diesem Grund (normalerweise müsste ich die Stadt, in der sich das Freibad befindet in anderer Richtung verlassen) wieder zurück in Richtung der Strumpfstadt und vergesse dabei, dass am Ortseingang ein stationärer Blitzer steht, der in zwei Richtungen blitzt. Auf der Fahrt zum Freibad, habe ich mich an ihn erinnert und die erlaubte Geschwindigkeit streng eingehalten, auf dem Rückweg habe ich seine Existenz leider verdrängt und werde geblitzt ... wie ärgerlich! Von einer stationären Blitze, die ich eigentlich gut kenne ...

Auf der Fahrt zurück, rufe ich spontan eine Freundin an und unterhalte mich gut über dies und das bevor ich in der Strumpfstadt an einer Dönerbude (Achtung, Werbung!) ein "Pivaz Vegetariana" - ein vegetarisch belegtes Fladenbrot erstehe, das ich im Sonnenuntergang auf einer Bank vor unserem kleinen Dorf zu mir nehme. Es schmeckt lecker - vor allem mit dem mitgelieferten Dip zum Brot - allerdings habe ich bei jedem Bissen das Gefühlt, auf Dreck herum zu kauen und es knirscht ganz komisch - das finde ich etwas zweifelhaft. Haben die vergessen, den Salat vorher zu waschen?! 😏




Den Abend verbringe ich damit, mich mit nachhaltigen Anlagemöglichkeiten zu beschäftigen. Es gibt unendlich viele ETFs und andere Fondarten, die sich "Nachhaltigkeit" auf die Fahne schreiben. Wenn man sich die Zusammensetzungen dann aber genauer ansieht, trifft man immer wieder auf die gleichen Firmen, deren Aktien Bestandteile der einzelnen Fonds sind. Im letzten Jahr, als der DAX aufgrund der Corona-Krise zusammenbrach, hatte ich die Gelegenheit ergriffen, in einen ETF (Achtung, externer Inhalt!) zu investieren, der den DAX abbildet. Dies erwies sich für mich als sehr positiv und ich konnte meine Anteile genau ein Jahr später gewinnbringend wieder verkaufen. 

Bei der aktuellen Zinslage wollte ich daher weiterhin in Fonds investieren, deren Erträge wenigstens über der Teuerungsrate liegen. Diesmal allerdings wollte ich gerne in Papiere investieren, die "wirklich nachhaltig" sind und nicht nur den Titel "Nachhaltigkeit" tragen, dann aber auf Aktien der üblichen Großkonzerne zurückgreifen. Dabei ist mir das Angebot der Umweltbank (Achtung, Werbung!) aus meiner Fränkischen Heimat ins Auge gefallen - ein Geldinstitut, das ich insgesamt für sehr interessant halte, weil es sich eben vorgenommen hat, mit seinem Angebot selbst nachhaltig zu sein, in dem es nachhaltige Zwecke unterstützt. Doch auch hier muss ich die einzelnen Angebote noch etwas durchforsten, um das zu finden, das ich wirklich unterstützen möchte. Ich habe mir überlegt, Anteile zu erwerben und zusätzlich einen Wertpapiersparvertrag einzurichten, mit dem ich das Investment monatlich aufstocke.


Am Mittwoch bekam ich noch meine erste Lieferung von Original Unverpackt (Achtung, Werbung!), die ich am Donnerstagmorgen öffne.

Seitdem ich angefangen habe, mich mit minimalistischer und plastikfreier Lebensweise (Achtung, externer Inhalt!) auseinanderzusetzen, habe ich mich auch gefragt, in welchen Bereichen es mir/uns wohl möglich wäre, auf unnötigen "Clutter" allgemein in unserem Leben und Verpackungsmüll in unserem täglichen Konsum zu verzichten. Da wir hier auf dem Land leben und, man muss es leider wirklich so sagen, das Leben hier oftmals weit entfernt davon ist, fortschrittlich zu sein bzw. die Strömungen der Zeit aufzugreifen, kommen wir leider nicht in den Genuss, bspw. einen Unverpackt-Laden direkt vor der Haustür zu haben. Permanent unverpackte Güter des täglichen Bedarf online zu bestellen, kommt aber auch nicht in Frage, denn das permanente Liefern lassen sehe ich ebenfalls nicht als sinnvoll an. Ich habe daher beschlossen, ein paar grundlegende Dinge, vor allem fürs Badezimmer bei Original Unverpackt zu bestellen, in einem Maß, das mir für eine Lieferung vertretbar erschien und mir, darüber hinaus, noch kostenlose Lieferung beschert. 😊

So erreichten mich: fair gehandelter Espresso im Pfandglas, zwei Zahnpasten im Glas, Deocreme im Weck-Glas (es wird ja demnächst Sommer, glaube ich ... 😉), Zahnseide im Glasspender sowie zwei Ersatzspindeln Zahnseide und ein festes Spüli, das aussieht wie ein Stück Handseife. Ich bin zufrieden und gespannt, wie sich die Produkte bei uns in den Haushalt einfügen werden.


Am Donnerstagnachmittag (an dem ich immer noch auf den Beginn eines neuen Zyklus warte ... so langsam entwickle ich einen Verdacht) schwinge ich mich auf mein Rennrad, um alleine eine Runde zu drehen. Ich nutze dafür die "Rundenfunktion" unseres Fahrradnavis, mit deren Hilfe man ihm vorgibt, wie weit man gerne fahren möchte und dann sucht es einem, nach der Vorgabe, eine Runde heraus, deren Start- und Endpunkt derselbe (in meinem Fall unser Bauernhof in unserem Dorf 😉) ist. Ich fahre los und stelle dann fest, dass ich meine Trinkflasche zuhause habe stehen lassen - obwohl ich sie mir extra gefüllt und hingestellt hatte. Ich bin dann aber zu faul, noch einmal umzudrehen und beschließe, dass ich das schon auch so hinbekommen werde. 

Die Runde führt mich über sehr einsame Straßen, auf denen mir kein einziges Auto begegnet, durch kleine malerische Örtchen, die ich vorher nicht kannte. Dabei begegnen mir z.B. Lamas am Straßenrand und ich muss einige Berge hoch und (glücklicherweise) auch wieder runter. 😊 Erst als ich, in Richtung des Sees unterwegs bin, an dem der KSM und ich zuletzt am vergangenen Sonntag anhielten, um Rast zu machen (Sie erinnern sich?) komme ich etwas ins Stutzen, denn das ist, meiner Meinung nach, die falsche Richtung. Ich fahre aber weiter. Erst als ich in einem Christbaum-Feld stehe und der Weg danach einfach im Nirgendwo endet und ich nicht mehr weiterkomme, kehre ich um und fahre nach eigenem Plan zurück - da ist wohl iwas schief gelaufen. 😏






Am Abend verarbeite ich Reste aus der Tiefkühltruhe zu einem schnellen Abendessen, denn wir brauchen dort endlich mal wieder Platz für Neues: es gibt Erbsengemüse mit Kroketten. 😉 Der KSM meldet sich spät noch einmal von der Rennstrecke, es ist alles okay, aber er ist schwer beschäftigt.


Am Freitag, dem Brückentag, gehe ich diesmal arbeiten, denn mein Kollege hat frei. wir haben einen gemeinsamen Termin und ich bin iwie schräg drauf, ein bisschen "auf Krawall" gebürstet, wie man so sagt. Das fällt sogar meiner Kollegin auf und ich ärgere mich hinterher über mich, so unprofessionell gewesen zu sein. 😏

Am Samstag wickele ich die Einkaufsrunde alleine ab. Ich hole zunächst ein Paar Ohrringe von der örtlichen Goldschmiedin (Achtung, externer Inhalt!) ab - sie hat sie mir geklebt, denn der Stein darauf war abgefallen und sie hatte dafür extra einen neuen Kleber besorgt - und freue mich, denn sie möchte kein Geld dafür von mir haben. Es sind die kleinen Dinge ... 😊 Danach gehe ich in den Supermarkt und nehme mir anschließend, zum Mittagessen, ein sehr einfaches aber, wie ich finde, leckeres Gericht vor: Eier in Senfsauce (Achtung, externer Inhalt!). Wir haben dieses Gericht in einer früheren Zeit öfters zusammen in der Kantine der Regenbogenfirma (Achtung, Werbung!) gegessen und ich erinnere mich gerne daran - zumindest an die gemeinsamen Gänge in die Kantine. 😉




Am Samstagnachmittag übrigens stelle ich fest, dass der neue Zyklus nun, mit einer Woche Verspätung, doch zu beginnen scheint und bin etwas enttäuscht darüber und auch der KSM findet das schade. Ich wundere mich sehr, über diese Verzögerung - normal ist sie jedenfalls nicht ...

Am Sonntagmorgen treffe ich mich um 09.15 Uhr bereits mit einer Mit-Triathletin, um, mit ihr zusammen, zum Treffpunkt für die gemeinsame Rennradrunde mit dem Triathlonverein (Achtung, externer Inhalt!) zu fahren. Wir werden vom Treffpunkt aus, alle gemeinsam zurück in die Strumpfstadt fahren, wo wir beide dann bleiben werden, während der Rest der Truppe wieder zurück zum Treffpunkt fahren wird. So haben wir uns die Anfahrt zum Treffpunkt mit dem Auto gespart, was Aufwand und vor allem Sprit einspart und eine gute Stunde gemeinsame Fahrt über einen sehr schönen Weg am Morgen gewonnen, auf der wir uns unterhalten, auf der wir aber auch schweigen können - gerade wie es uns eben passt. 😊 Wir fahren einigermaßen pünktlich los und kommen pünktlichst an.

Der Weg zurück in der Gruppe macht Spaß, zeigt mir aber auch, dass ich in diesem Jahr eben leider noch nicht allzu viele Rennrad-Kilometer in den Beinen habe. Vor allem die letzte "Stiege", die wir hochmüssen, meine ich zwischendrin, kurz nicht überstehen zu können und will kurz absteigen. Glücklicherweise ist der Kopf stärker und auch ich komme oben an. Der krönende Abschluss erwartet uns im Bergdorf Liebesgrün (Achtung, Werbung!), dessen Besitzerin die Mit-Triathletin ist und wo sie uns, nach der Ankunft dort, allesamt noch auf Kaffee und Kuchen einlädt. sie ist sehr froh darüber, dass sie Feriendorf und Restaurant mittlerweile wieder geöffnet haben darf - nach eine siebenmonatigen Pause, die für sie alles andere als vergnüglich gewesen ist, wie sie uns erzählt.




Natürlich lassen wir uns das Angebot, von ihr eine Führung durch das Bergdorf zu bekommen, nicht entgehen und sind begeistert. Und ich bin fast schon etwas stolz, dass die Region hier, so ländlich sie auch gelegen ist, so etwas Gelungenes anzubieten hat. 😉 Aber sehen Sie selbst:









Im Anschluss bringt der verbleibende Rest der Truppe mich nach hause (ich gebe zu, ich habe sie fast ein wenig dazu "gezwungen" 😊) und fährt dann die Strecke etwas anders als auf der Herfahrt wieder zurück. Alles in allem ein sehr gelungener Sonntagsausflug.

Den KSM, der seit Samstag 15.30 Uhr dem 24h Rennen beiwohnte (das über Nacht allerdings einige Stunden unterbrochen wurde, aufgrund von Nebel) bekomme ich am Abend nicht mehr an die Strippe. Er ist damit beschäftigt, mit dem Rest der Crew zu feiern, dass sein Auto "an einem Stück" die Ziellinie überquert hat. 😏 Es sei ihm gegönnt. 😉

Daher schaue ich den Tatort "Die dritte Haut" aus Berlin (Achtung, externer Inhalt!) diesmal alleine.

Donnerstag, 3. Juni 2021

Es bleibt alles anders

Am Pfingstmontag und auch noch an dem Dienstag danach habe ich frei und der KSM auch. Das Wetter ist weiterhin gewöhnungsbedürftig und dadurch aber sehr fotogen. 😉

Aufgrund des Wetters und der Steuererklärung gehen wir nur nachmittags eine Runde „ums Dorf“ - dabei entstehen diesen schönen Fotos. Manchmal bin ich immer noch sehr angetan davon, wie schön es hier einfach ist. 







Zum Abendessen gibt es einen Salat mit Haloumi, Radieschen und einer Tigergarnele. 😋



Danach machen wir es uns auf dem Sofa bequem - der KSM besteht darauf, dass wir es diesmal halb ausziehen, damit wir uns so richtig schon lümmeln und einkuscheln können und dann schauen wir einen aktuellen „Tatort“. 🤩









Am Dienstag habe ich am späten Vormittag endlich mal wieder einen Frisörtermin. Um dort bedenkenlos hingehen zu können, habe ich einen Corona Schnelltest gebucht. Als ich den Salon betrete, werde ich darauf hingewiesen, dass seit dem letzten Freitag kein Test mehr für einen Frisörbesuch notwendig wäre. Whatever ... immerhin kann ich so, im Anschluss an den Frisörtermin, noch das Outlet der Strumpffirma (Achtung, Werbung!) besuchen und den Baumarkt - in beiden muss ich interessanterweise noch ein negatives Testergebnis vorweisen. 😊 Im Baumarkt erstehe ich einen Pflanzkübel, denn ich trage schon seit mehreren Saisons Beutel mit Samen für eine Bienenweide (Achtung, externer Inhalt!) mit mir herum, die ich lange schon aussähen wollte - neulich bei der POST, haben wir sogar noch ein paar mehr Beutel dazu bekommen. In Ermangelung eines Gartens, habe ich es bislang immer verschoben, sie aus zu sähen - nun allerdings probiere ich es eben im Kübel.

Am Abend findet zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein Lauftraining mit den Vereinskollegen im Freien statt. Normalerweise wäre mir die Anfahrt zu diesem Lauftraining einfach zu weit. Von der Strumpfstadt (Achtung, externer Inhalt!) aus fahre ich gut 45 Min bis zu dem Sportplatz, auf dem es stattfindet. Da ich aber frei habe und, darüber hinaus, eine Vereinskollegin, die ebenfalls aus der Strumpfstadt anfahren muss, mit mir kommt, sind wir beide Teil dieser Premiere. Es macht Spaß, mit allen einfach mal wieder ein paar Runden im Kreis zu laufen und dabei zu reden und das Training ist überdurchschnittlich gut besucht - alle sind einfach "ausgedürstet" nach Gesellschaft in diesen Tagen.😊


Am Mittwochmorgen passiere ich auf dem Weg zur Arbeit, wie immer, ein große Weide, auf der sehr viele Pferde und auch ein paar seltsame kleine Rinder stehen, die ich von ihrer Art her, eher auf den afrikanischen Kontinent stecken würde. Sie sind in der Regel sehr neugierig und kommen oft an den Zaun, wenn ihn jemand passiert - so auch bei mir an diesem Morgen. 😊


Wettertechnisch wechseln sich weiterhin Regen 💧 und Sonne 🌞 stetig ab und es kommt immer wieder zu dem wunderschönen Naturphänomen "Regenbogen" 🌈 (Achtung, externer Inhalt!) und auch zum "Regenwurm" (Achtung, externer Inhalt!) - weniger schön, aber sehr sinnvoll. 😉 Ich glaube, es sind mir in keiner Region, in der ich in den letzten fast 20 Jahren gelebt habe, so viele Regenwürmer über den Weg gelaufen, wie das bislang im Hochsauerland der Fall ist, woran auch immer das liegt. Ich nehme es als Zeichen dafür, dass die Böden hier noch einigermaßen fruchtbar zu sein scheinen und hoffe sehr, dass die Menschheit es mit vereinten Kräften schafft, den Lebensraum dieser Kriecher auch weiterhin geeignet zu erhalten. Erste Bemühungen dafür sind ja, wenn auch noch zu bescheiden, bereits zu erkennen.




Der Rest der Woche läuft normal vor sich hin und ich arbeite, wie üblich, abwechselnd von zuhause und aus dem Büro in der Strumpfstadt. Am Freitag hole ich mir, nach der Arbeit im Büro, ein lecker belegtes Brot in einer der beiden sehr guten örtlichen Bäckereien (Achtung, Werbung!), in der Hoffnung, dass wir am Abend zusammen etwas Warmes essen werden.


Eigentlich hatte ich am Abend noch eine Runde laufen gehen wollen, aber - wie es dann in der letzten Zeit leider oft so ist - brauche ich länger als gehofft bis ich mit meinem Tagwerk fertig bin und danach fehlt mir iwie die Lust zu laufen. Immerhin kann ich mich aber noch zu einem ausgiebigen Spaziergang aufraffen. Der KSM, der an diesem Abend ebenfalls erst spät bei mir ankommt, bringt zum Abendessen Pizza mit - diesmal aus einer Pizzeria in der unmittelbaren Nähe der Strumpfstadt (Achtung, Werbung!). 😋




Der KSM hat sich ein Rennrad bestellt. Ich freue mich total - für ihn und für mich - denn nun können wir bald zusammen mit den Rädern Touren fahren. Der KSM ist recht sportlich, auch wenn er das selbst nicht meint zu sein. Er hat ziemlich viel Kraft und besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu quälen (die geht mir etwas ab - zumindest beim Sport 😉), nur an der Kondition hapert es noch etwas, aber das lässt sich sicher schnell ändern. Die aktuelle Situation führt eigentlich dazu, dass Fahrräder jeglicher Art nicht gut zu bekommen sind, da kaum welche zur Verfügung stehen. Der KSM ist allerdings für einen Mann relativ klein und wahrscheinlich ist das einer der Gründe, warum in dieser Größe noch ein paar wenige Exemplare zur Verfügung standen, als er nach einem Rennrad suchte. Und da hat er sehr schnell zugeschlagen und einen Liefertermin für Mitte Juni zugesagt bekommen.

Am Samstag ist es dann soweit und das Rennrad erreicht uns las wir am Morgen noch zuhause sind. Der KSM hat sich für ein Rennrad aus dem Hause Canyon entschieden, aus dem auch mein Renndrahtesel stammt. Preis und Leistung stimmen hier normalerweise, allerdings sind die niedergelassenen Fahrradhändler normalerweise keine großen Fans von solchen "Fahrrädern aus dem Internet". Da der KSM aber Techniker durch und durch ist, rechnet er damit, sich bei Reparaturen idR selbst helfen zu können (und mir auch 😊) und hat sich trotzdem für ein solches Rad entschieden - und ein sehr schönes noch dazu. Er ist begeistert, ich bin es auch und natürlich kann er es kaum abwarten, das Rad zusammen zu bauen und es in Betrieb zu nehmen. 😁


Nach unserer allwöchentlichen Einkaufstour in der Stadt ist er nicht mehr zu halten und fängt an, das Rad zusammenzusetzen. Währenddessen entsteht durch mich ein schnelles Mittagessen: es gibt einen Salat mit gebratenen Pilzen, Garnelen und angebratenem Halloumi. 😋


Während der KSM sein Rennrad schraubt, beschäftige ich mich erneut und ziemlich final mit meiner Steuererklärung (Achtung, externer Inhalt!). Nachdem das Rennrad steht, übernimmt der KSM das Abendessen und es gibt Shakshuka (Achtung, externer Inhalt!) - ein Gericht, an dem wir beide Geschmack gefunden haben. Das "Jerusalem Gewürz" (Achtung, externer Inhalt!), das wir neulich von der Freundin des Bruders zu Ostern bekommen haben, passt hier wunderbar hinein. An diesem Samstag übrigens hätte ich meine Tage bekommen sollen, sie kommen aber nicht. Normalerweise ist meine Zyklus wie eine Schweizerische Taschenuhr und ich bin kurz erstaunt, dass er es diesmal nicht ist - wer weiß, was passiert. 😊




Der Triathlonverein (Achtung, externer Inhalt!) hat an diesem Sonntag die erste gemeinsame Ausfahrt dieses Jahres und, aufgrund der Corona-Situation, seit sehr langer Zeit angesetzt. Mir ist die angekündigte Tour allerdings für den Anfang entschieden zu lange und, noch schlimmer, die An- und Abfahrt, entschieden zu aufwändig. Daher hatte ich mich bereits am Freitag entschlossen, meine Teilnahme daran abzusagen. Nun, nachdem - unerwartet - das neue Rennrad des KSM bei uns angekommen ist und steht, stellt es sich heraus, dass das sehr zu unserem Vorteil ist und wir nun ganz einfach für den Anfang zu zweit losziehen können.

Wir schaffen es, nach einem ausgiebigen Frühstück bis zum Sonntagmittag abfahrbereit zu sein und machen uns dann, bei bestem Wetter, in moderatem Tempo auf eine längere Runde. Der KSM hat noch keine Klickpedale und Rennradschuhe - zu meinem Glück, denn so habe ich wenigstens den Hauch einer Chance, mit ihm im Tempo mitzuhalten. 😊


Nach gut zwei Stunden haben wir den Hennesee erreicht und beide ordentlich Hunger. Da hier seit Kurzem der Imbiss wieder geöffnet hat, holen wir uns bei ihm Pommes (und auch eine Currywurst, die wir uns teilen) und etwas zum Trinken, um wieder einen Energievorrate für die Strecke zurück nach hause zu haben. Im Anschluss dösen wir noch eine kurze Zeit zusammen am Ufer des Sees in der Sonne bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen. 🚴🚴


Zuhause angekommen, entschließen wir uns - quasi zur Belohnung - noch einmal etwas weiter, in die Strumpfstadt, zu fahren, um dort zum Abschluss und zur Belohnung ein Eis zu essen. Wir beenden die Tour nach etwas mehr als 70km und einer Zeit von ca. 3,5h und sind fürs Erste mit uns zufrieden. 😁


Am Abend essen wir erneut von unserem Shakshuka und sehen diesmal einen Polizeiruf aus Halle /Saale (Achtung, externer Inhalt!) während ich erneut meine Steuererklärung prüfe und zum digitalen Versand ans Finanzamt fertig mache. Meine Tage habe ich übrigens immer noch nicht bekommen. 😉