Dienstag, 29. August 2017

Wien: Drei Tage in der lebenswertesten Stadt der Welt

"Die lebenswerteste Stadt der Welt", das ist Wien angeblich. Wer das definiert hat und anhand von welchen Faktoren? Keine Ahnung, fragen Sie mich das nicht! Ich schätze, das habe ich irgendwo mal gelesen oder gesehen und das ist hängen geblieben. Aber nach den letzten drei Tagen dort, dich in der vergangenen Woche dort verbracht habe, würde ich diese Aussage absolut unterschreiben.

Zuletzt war ich im vergangenen November beruflich in Wien - viel gesehen habe ich bei dieser Gelegenheit nicht von der Stadt. Den Stephansdom, ja, weil ich morgens noch ein bisschen warten musste, okay, ein japanisches Restaurant und ein Wiener Caféhaus, aber um mir einen abschließenden Gesamteindruck zu verschaffen, war das doch ein bisschen zu wenig.

Nun begab es sich, dass ich (am besten bevor er alt und tattrig ist) Robbie Williams gerne live sehen wollte. Früher konnte ich mir die Konzertkarte und den Sprit, um hinzufahren einfach nicht leisten und sooo unbedingt wollte ich ihn dann auch nicht sehen, heute kann ich beides bezahlen (ein Hoch auf das Erwachsensein!) und finde ihn immer noch gut, also schlug ich zu, als das Konzert in Bayerns Hauptstadt ausgebucht und für das in Wien noch ein paar Karten zu bekommen waren. Und weil es ja etwas schade gewesen wäre, diese Stadt lediglich unmittelbar für den Konzertbesuch zu besuchen, entschied ich mich kurzfristig, einen Tag Urlaub einzureichen und bereits den ganzen Freitag vor sowie den Sonntag nach dem Konzert Wien höchstpersönlich unsicher zu machen.

Gesagt, getan. Der Flug ging ab der Stadt, in der der Bruder beheimatet ist und auch wenn dessen Unterkunft an Komfort kaum etwas zu bieten hat, ist es natürlich schon praktisch und auch schön, wenn ich den Bruder so am Vorabend des Fluges, nach der Arbeit, zum Abendessen treffen kann (es gab Indisch), er mir einen Parkplatz für den Fritz freihält, damit der die drei Tage in der großen Stadt Strafzettel frei stehen kann, der Bruder mich morgens früh zum Flughafen bringt und abends spät dort auch wieder abholt und ich so quasi reibungslos vom bayerischen platten Land in die österreichische Hauptstadt reisen kann.

Nach meiner Ankunft in der Stadt an der Donau (und nachdem ich dieses Wienerische oder auch österreichische Phänomen, dass man bei den Wohnhäusern nicht nach der Haus-, sondern nach der richtigen Stiegennummer schauen muss, verstanden hatte) und mir Martin, mein Gastgeber, unglaublich zuvorkommend all sein Wissen über Wiens Bars, Restaurants und Sehenswürdigkeiten sowie einiges Wissenswertes über die Stadt an sich mit auf den Weg gegeben (und gezeichnet) hatte, musste ich erst nochmals eine Runde ruhen bevor ich zum Naschmarkt aufbrach. Auf dem Weg dorthin streifte ich das Museumsquartier, wo gerade ein Designmarkt und gleichzeitig ein Street Food Festival stattfand (wo ich mir mein Abendessen also holen wollte stand damit fest). Am Naschmarkt selbst trank ich eine Kokosnuss (sehr empfehlenswert!) bevor ich, zurück auf der Mariahilferstraße, zunächst dort die Ladengeschäfte und im Anschluss noch die auf der Kärtner Straße näher begutachtete. Es sei Ihnen gesagt: die nehmen sich beide nicht viel, die Geschäfte sind auf beiden in etwa die gleichen, meist Premiummarken - ggf. sind sie auf der Kärntners Straße in Summe noch etwas teuerer. 😉
















Im Musuemsquartier abends dann, wie bereits erwähnt: Street Food Festival. Und jetzt raten Sie mal, was es gab! Na?! Klar: Burger! In allen Varianten, Farben und Formen - und so mein eich das auch. Es gab schwarze Burger aus Korea, ganz normale (selbstverständlich ausschließlich mit BIO! Fleisch belegt oder halt Vegan - Marketing is everything) oder solche, auf die junge findige Köche alte Wienerische Klassiker gepackt hatten, die eigentlich auf Tellern serviert werden. Einen solchen hatte ich: einen Burger mit Stelzenbraten, Röstzwiebeln, Sauerkraut und Kren. Sehr lecker und sehr Burger! 😊 Im Anschluss zog es mich noch in die von meinem Gastgeber empfohlene Bar Freiraum auf der Mariahilferstraße, die ich, vermutlich verstärkt durch das unglaublich gute Wetter (weshalb sie unglaublich voll war) als ziemlich "Abfertigung" empfand, wenn auch die hausgemacht Limo gut war. Im Anschluss gab es noch ein After-Work-Event im Stadtpark, genauer gesagt am Kursalon Hübner, das von einer großen Vodkamarke gesponsert wurde (weshalb man mir vermutlich auch sofort Thomas Henry Cherry Blossom mit Vodka gebracht hat ob wohl ich ausschließlich am Thomas Henry interessiert war...), für das ich aber entweder zu spät oder das an sich auch nicht so der Massenreißer war. Viel los ist anders.



























Den Samstag startete ich mit einem Linzerkeks, einer Tasse schwarzem Tee mit Milch und im Anschluss einem kulinarischen Ausflug in das Konditoreiangebot des nächstgelegenen Eurospar Supermarktes bevor ich mich in die Stadt aufschwang. Schloss Schönbrunn stand auf dem Zettel und dort besichtigte ich, aufgrund des unglaublichen Sonnenwetters (im Fichtelgebirge eher auf kühlere Temperaturen eingestimmt, hatte ich nicht im Traum daran gedacht, mir sommerliche Klamotten einzupacken. Fragen Sie lieber nicht, wie ich die drei Tage bei über 30°C aussah, zumal ich für  "obenrum" ausschließlich grau melierte T-Shirt eingepackt hatte... 😀) ausschließlich die Außenanlagen. Auch das reichte schon aus, mich für drei Stunden zu beschäftigen (das kurze Nickerchen auf einer so ausgewiesenen "Liegewiese" mit eingerechnet, auf die der eingefleischte Wiener scheinbar schon gern auch mal zum Thai Chi oder "Nacktsonnen" geht). Im Anschluss wollte ich auf der "Porzellangasse" im 9. Bezirk (7., 8. und 9. Bezirk sind die "noblen Bezirke") das "beste Wiener Schnitzel" essen gehen, musste allerdings feststellen, dass das Restaurant im Sommer scheinbar keine Gäste am Wochenende nötig und daher seine Öffnungszeiten auf unter der Woche beschränkt hat. Daher nahm ich mit der zweiten Wahl Vorlieb und aß dort einen "Backhendlsalat" mit Brot und Kürbiskernöl (mein absolutes Lieblingsöl) -  die Portion war allerdings für das Volumen, das mein Magen zur Verfügung stellt, eindeutig zu groß. Im Anschluss, mit einem Spaziergang an der “Neuen Donau“ entlang (Graffities anschauen und feiern 😊) sowie einem "Guckabstecher" über den Prater, machte ich mich wieder auf den Weg in meine Unterkunft, die dankenswerterweise genau 300m Fußweg vom Ernst-Happel-Stadion entfernt lag, wo das Robbie Konzert stattfinden sollte.


 

























Nach meinen Erlebnissen mit dem "Coldplay" Konzert in Bayerns Hauptstadt (Sie erinnern sich?!) hatte ich diesmal bereits mit Verzögerungen gerechnet, wurde allerdings wahnsinnig positiv überrascht, denn von Wartezeiten und übermäßig gestresster Stimmung war hier nichts zu spüren. Nun hatte ich diesmal auch keine Tasche dabei (denn ich erhielt im Vorfeld eine E-Mail, die darum bat, dass man große Taschen am Besten doch bitte gleich zuhause lassen sollte), aber sowohl am Einlass sowie nach Konzertende bildeten sich keine Schlangen, sondern die Leute gingen einfach - rein (3 Min wegen "Abtasten") und raus (2 Min wegen "kein Abtasten mehr"). Die Vorband "Erasure" hat ihre besten Zeiten hinter sich, vielleicht spielt sie aber auch einfach nicht meinen (Musik-)Stil. Robbie ist einfach ein Entertainer und beruhigenderweise auch etwas gesetzter geworden - er ist immer noch Robbie, erzählt aber zwischendrin witzige Geschichten von seinem Sohn oder macht seiner Frau auf der Bühne eine musikalische Liebeserklärung - schön zu sehen, für mich und 52.000 andere. Nur der Auftritt seines Vaters war für mich, wenn er auch erzählerisch gekonnt in die Bühnengeschichte eingewoben war, dann doch beinahe schon etwas "zu nah dran". Nach dem Konzert ergoss sich ein Welle von Österreichern auf die U-Bahnstation "Stadion" und ich genoss es, nach 5 Min zu Fuß unterwegs zuhause zu sein und ins Bett gehen zu können. 😊

















Der Sonntag begann wieder mit Tee, diesmal kombiniert mit Schwedischen Ingwerkeksen. Danach machte ich mich auf, im "Clementine im Glashaus", das im "Palais Coburg" mitten in der Stadt ansässig ist, mein zweites Frühstück zu mir zu nehmen. Ein Porridge mit Kaffee und frisch gepresstem Saft reichten aus - für meinen Hunger und Geldbeutel. 😉 Warum es mich ausgerechnet in dieses Restaurant verschlagen hat? Weil hier die Schwester meiner langjährigen Brieffreundin arbeitet, die ich im Anschluss an mein Frühstück, tatsächlich kurz traf, um mal wieder "Hallo" zu sagen und ihr die Hand zu schütteln. Eine schöne Sache. Im Anschluss warf ich ein paar Blicke auf das “Hundertwasserhaus“ und fuhr dann mit der U-Bahn bis zur Endstation Ottakring (wo ich die berühmte Brauerei NICHT gerochen habe, weil die am Sonntag nämlich KEIN  Bier braut) und ging ein gutes Stück zu Fuß in Richtung Zentrum. Dann fuhr ich zur Endstation Floridsdorf, wo ich eine Zeit im Wasserpark verbrachte (und mich so sehr wie nie mehr vor- und auch nachher ärgerte, dass ich in langen Hosen rumlief und KEINE Badesachen eingepackt hatte) bevor ich auf dem Heimweg noch einmal am Schottentor ausstieg und von dort zum Schwedenplatz ging (nicht, ohne in sämtliche teueren Möbelläden, die auf diesem Weg lagen, einen interessierten Blick zu werfen), wo ich den Tag mit einer Käsekrainer im Brötchen mit Senf abschloss.
 
 

 
 
 
Der Weg mit dem Bus zurück zum Flughafen, dann mit dem Flieger nach hause in die Stadt des Bruders und dann mit dem Fritz wieder aufs Land, ist keiner Erwähnung mehr wert, denn er lief reibungslos - wenn man mal davon absieht, dass ich versucht habe, mit meiner Karte in den Flieger in Richtung der hessischen Landeshauptstadt einzusteigen und erst gar nicht verstanden habe, warum mein Boardingpass nicht funktioniert. Ganz einfach: weil ich da nicht hinwollte. 😊 Alles in allem: ein lebenswertes Wochenende. 

Montag, 21. August 2017

Allgäu Triathlon: Ich kann's noch

Da isser um, der Triathlon und ich bin wieder zuhause. Er war toll, das kann ich Ihnen sagen.

Zwar war der Start in den Tag etwas erschwert: durch zu viel Öl im Fritz, das die KFZ Werkstatt erstmal wieder rausholen musste (ein fettes Danke an die örtliche Werkstatt, die völlig unkompliziert und selbstverständlich den Fritz aufgeschraubt, das Öl über die Ölablassschraube wieder herausgelassen hat - ohne einen Tropfen zu verkleckern, versteht sich -  mir hinterher das Öl wieder in den Fritz geschüttet und dabei zu guter Letzt festgestellt hat, dass bis auf 0,3l alles wieder reingepasst hat bis die Anzeige das Optimum zeigte), außerdem noch durch eine Gangschaltung am Renndrahtesel, die dann doch einfach nicht so schalten wollte wie ich mir das vorgestellt hatte (zwischen dem unterem und dem mittleren Kettenblatt vorne stimmte die Harmonie nicht so ganz und bis sie wieder einigermaßen hergestellt war, dauerte das 1,5h - Danke an den Radelschrauber, der das mit mir durchstand!), die Fahrt ins Allgäu lief dann aber und um 16.00 Uhr kam ich an. Mein Gepäck warf ich kurz ab und fuhr dann weiter an den Ort des Wettkampf, um mir meine Unterlagen abzuholen.


Dort rumpelte ich unversehens in einen Teil der “Frankenconnection“, die sich im Trainingslager gebildet hatte und war schon zum Essen eingeladen. Zusammen verbrachten wir einen unterhaltsamen Abend, an dem ich es sogar hinterher noch schaffte, mir des nachts noch 20 Min die Beine locker zu laufen, bevor ich mit der Familie, bei der ich untergekommen war noch ein Glas Wasser kippte und für meine Verhältnisse früh ins Bett ging.

Der Tag des Wettkampfs begann früh (an einem Sonntag um 05.45 Uhr aufzustehen ist ja so gar nicht mein Ding...) und war mit logistischen Meisterleistungen verbunden. Erst an der einen Stelle parken und alle benötigten Dinge einpacken, die für den Triathlon gebraucht werden, dann an die andere Stelle fahren und dort alles einrichten, dann wieder zurück zum Auto, um den großen Rucksack besser dort einzusperren. Auf dem Weg dorthin feststellen, dass die Startnummer immer noch um die Hüfte baumelt obwohl sie eigentlich in der Wechselzone am Fahrrad hängen sollte, die - nebenbei bemerkt - mittlerweile geschlossen ist. Dann also erst mit dem Rucksack zum Auto, dann mit der Startnummer dem Kampfrichter große Augen, mit dem Wechselbeutel in den Athletengarten und als Letztes den Neoprenanzug überschmeißen - fürs Einschwimmen blieb dann nicht mehr wirklich Zeit.

Nach dem Startschuss kam ich beim Schwimmen erstmal nicht so richtig in meinen Rhytmus. Ich bekam schlecht Luft und musste zwischendrin sogar ein paar Züge Brust schwimmen. Erst nach dem kleinen Landgang kam ich in den Tritt. Ab dann lief es aber gut. Ich war energietechnisch gut versorgt aufgrund diverser süßer Gels, die ich in regelmäßigen Abständen zu mir nahm, und war beim Radeln (#whothefuckiskalvarienberg) und auch beim Laufen (#derkuhsteigkannmichmal) stabil und mit Spaß unterwegs - bis zum letzten Schritt. Meine Zeit entsprach genau dem, was ich mir ausgemalt hatte und die Versorgung im Ziel strotzte, dank meiner noch frühen Ankunft dort, förmlich noch vor Material (Obstbuffet, Käsewürfel, Kaiserschmarrn, Krautschupfnudeln, Kuchen und Getränke in allen Formen und Farben satt). Die Dusche hinterher tat gut und das Nickerchen vor der Heimreise auch, das mich dann die vier Stunden zurück ins Fränkische locker bestehen ließ.



Heute dann steht Trainingspause auf dem Programm und Freiluftkino. Es gibt “Indiana Jones“ - mal sehen, ob das was für mich ist...


Freitag, 18. August 2017

Die Organisation

Dinge zu organisieren macht mir Spaß. Pläne, Listen, Prozesse - all solche Dinge erstelle ich gerne und arbeite danach, meistens wenigstens. Und in dem Fall, in dem ich solche Dinge erstellt und danach gearbeitet habe, geht idR auch alles gut. Manchmal allerdings werde ich übermütig und ich halte derlei Hilfsmittel für überflüssig, dann habe ich am Ende meist irgendetwas entscheidendes vergessen. Und davor habe ich jedesmal wieder, ich gebe es zu, etwas Bammel.

Heute ist wieder einer der Tage, an denen es darauf ankommt, dass alles sitzt, denn morgen ganz früh möchte ich ins Allgäu aufbrechen (von hier ist das schon ein ganz schöner Ritt), um dort bei eben jenem im letzten Post erwähnten Wettkampf anzutreten. Die Unterkunft und den Start habe ich bereits seit längerem organisiert, nun müssen also noch die Sachen gepackt und das Rennrad muss auch noch fit gemacht werden. Warum ich das nicht schon vor ein paar Tagen erledigt habe, kann ich Ihnen auch nicht recht sagen (wahrscheinlich, weil jeden Abend was anderes war: am Dienstagabend bin ich noch mit dem Rennrad gefahren und hatte dann auf Einstellereien daran schlicht keine Lust mehr, am Mittwochabend war ich zum Lauftraining - wegen des Wettkampfes, is ja klar, und gestern Abend bin ich noch eben mit einer Kollegin in die Oper gefahren...). Ich bin manchmal echt ein "auf den letzten Drücker Mensch". Das ist nicht schlimm, wenn alles gut geht, wenn nicht, führt die Hektik aber auch durchaus mal zu Fehlern so wie heute.

Heute Morgen machte sich der Fritz bemerkbar - er ist ein rechter (Öl-)Säufer und heute war es mal wieder soweit: das orange Lämpchen ging an und kündete davon, dass der Ölstand auf ein Minimum gefallen war. Die Bedenken, die ich sonst immer hatte, nämlich, dass ich im Motor sofort einen Kolbenfresser verursachen, wenn ich nicht auf der Stelle Öl nachfüllen würde, hatte ich diesmal nicht, hatte ich mir doch sagen lassen, solange in einem Auto die Lampen orange leuchteten, sei noch nichts kritisch. Den Arbeitsweg würde er also wohl noch ohne Ölnachschub überstehen.

Nach der Arbeit volltanken (wir haben 800km vor uns in den nächsten zwei Tagen, die im Wasser, auf dem Rennrad und die zu Fuß noch nicht mitgerechnet 😉), dann einkaufen, dann nach hause fahren.

Dort nur mal eben kurz Öl nachfüllen... und da war er schon der Fehler: mal eben kurz. Weil es mich so nervt, dass Fritzchen verhältnismäßig oft nach Öl fragt und ich deshalb schon einen 5l Kanister im Keller stehen habe, beschließe ich diesmal, einfach etwas mehr einzufüllen. In der Betriebsanleitung kann ich keine Angabe darüber finden, wie viel Öl in so einen Fritz überhaupt reinpasst, gehe von 2l aus und schütte munter drauf los. Als ich nachher mit dem Prüfstab prüfen möchte, ob es genug ist, stell ich fest, dass der Ölspiegel wohl ca. 3cm höher liegt als er das optimalerweise tun sollte. Nun ist guter Rat teuer. Wie bekomme ich das Öl da wieder raus? Ich lese im Netzt nach und finde Artikel darüber, dass zu viel Öl im Motor schlimme Schäden verursachen kann. Na, bravo! Den Papa anrufen hilft vielleicht... der rät mir, das Öl mit einem Schläuchlein wieder aus dem Öltank zu saugen. Dafür bräuchte ich erst einmal ein Schläuchlein.

Ich hole mir den Autoschlüssel der Nachbarin, um morgen ganz früh eines im nächsten Aquarienfachgeschäft zu besorgen. Dann fällt mir ein, dass der Nachbar ja vielleicht eines haben könnte, in seiner Garage. Der kommt, hat aber nur einen Gartenschlauch, der nicht transparent ist, weshalb man nicht sehen würde, wann das Öl kommt. Und überhaupt ist der Motor noch knallheiß, ich bin ja gerade erst von der Arbeit gekommen, damit das Öl mit großer Wahrscheinlichkeit auch und es mit dem Mund und einem Schlauch anzusagen geht schon allein deshalb nicht, weil in dem Einfüllstutzen (vermutlich mit Hintergedanken) nur ein ganz kleiner Schlitz ist, durch den das Öl in den Tank sickern kann, in den ein Schlauch und selbst ein Schläuchlein überhaupt nicht reinpassen würden. Der Nachbar verbietet mir, überhaupt nur daran zu denken, da mit einem Schlauch zu hantieren ("Die Gesundheit geht vor." Wie wahr!) und empfiehlt mir eine Autowerkstatt, die nicht weit weg ist und morgen schon zeitig öffnet. Ob ich dort hinfahren sollte weiß ich nicht, ich will den Fritz ja nicht am Ende wirklich kaputt machen, aber ich werde zeitig dort anrufen und um Hilfe fragen, damit das Öl "zu viel" aus dem Tank wieder herausbefördert wird - idealerweise wieder zurück in meinen 5l Kanister. 😊 Merke: hektischer Aktionismus hilft überhaupt nicht weiter, denn in der Ruhe und der Überlegung liegt die Kraft.

Sämtliche meiner Taschen habe ich im Anschluss gepackt. Listen hatte ich zwar keine, bin allerdings im Geiste sämtliche Aktivitäten, die mir bevorstehen durchgegangen und habe eingepackt, was ich dafür jeweils benötigen würde. In den Wettkampfrucksack habe ich die Sachen so gepackt, dass die Wettkampfklamotten oben liegen, die Sachen zum Duschen und die frischen Klamotten für danach eben unten. Ich habe eine Sonnencreme dabei, falls es, wider Erwarten, am Sonntag brennend sonnig wird und überhaupt, ich habe eine Mülltüte eingepackt, die ich vorher nutzen kann, um den Neo über die Beine und Arme zu bekommen und hinterher, um das nasse Ding darin zu transportieren. Ich habe Gels dabei und Müsliriegel, falls ich vorher und auch während des Wettkampfes etwas essen muss und sogar an eine Radflasche habe ich schließlich noch gedacht (die vergesse ich nämlich gerne). Ich habe auch einer einschlägigen Wetterseite im Netz das Wetter für Sonntag nachgesehen und mir auch ein paar wärmere Kleidungsstücke eingepackt, beschlossen, wie ich meine Haare machen werde (zusammenflechten), welche Klamotten ich morgen anziehe und ein Schlafdress in der Tasche verstaut. Nun heißt es hoffen, dass wirklich alles mitfährt, was gebraucht wird.

Um 22.00 Uhr dann begann ich, mein Rennrad noch herzurichten - das ist eine Superzeit, wenn man davon sowieso schon nicht allzu viel Ahnung hat... Mithilfe einiger Youtube Videos, manche davon kenne ich mittlerweile schon fast auswendig, gelang es mir jedoch, meine Schaltung einzustellen, die Bremsbeläge zu wechseln sowie die Bremse im Anschluss zu öffnen, damit die neuen Bremsbeläge das Hinterrad nicht blockieren. Im Moment macht alles denk Eindruck, als würde es funktionieren.

Nachdem ich nun alles einigermaßen erfolgreich erledigt habe, fällt mir wieder ein, dass am vergangenen Dienstag ein Kollege von mir in der Nacht gestorben ist - einfach so, aufgestanden und weg. Er war noch nicht alt und es gab keine Anzeichen, dass ihm das bevorstünde. Und jetzt denke ich wieder: man macht anderen und vor allem sich selbst im Leben - ob auf der Arbeit oder auch privat - manchmal so einen Stress: alles muss mit, alles muss perfekt sein, alles muss stimmen, dabei sind es ganz andere Dinge im Leben, die wirklich wichtig sind und da ist es letztlich egal, ob ich an die Radflasche gedacht habe oder nicht, denn, wenn nicht, findet sich dafür schon eine Lösung. 😊

Und jetzt: wünschen Sie mir Erfolg! 😀

Dienstag, 15. August 2017

Am Ende des Regenbogens

Heute war ich mal wieder mit dem Rennrad zur Arbeit unterwegs - ich gestehe, so langsam ist die Luft raus, was das frühe Aufstehen angeht (der Wecker klingelt um 05:30 Uhr - heute hab' ich's geschafft, danach um 05.55 Uhr aufzustehen...), denn es wird früh nicht mehr so früh hell (Auuusrede! 😀) und, ja, es ist halt einfach früh. Ich habe mir vorgenommen, im August auf jeden Fall noch zu fahren und im September noch dann, wenn das Wetter wirklich bombastisch ist. Wer weiß, wenn der Wettkampf am kommenden Wochenende gut läuft, dann habe ich bestimmt Lust, mir noch einen letzten für Anfang September zu suchen - so könnte man die Saison doch gut abschließen, oder was meinen Sie?

Für die Arbeit hatte ich diesmal alles dabei - manchmal vergesse ich schonmal was, Socken z.B. oder aber andere Dinge, die noch unpraktischer sind, wenn man sie vergisst 😉, das kam aber bislang glücklicherweise nur zweimal vor. Beinahe über den Haufen gefahren, wie neulich als ich durch eine Ausfahrt gefahren bin, in die man daher eben nicht REINfahren sollte und mich der kleine schwarze Fiat 500 beinahe erwischt hat - nur seinem guten Bremsreflex und meinem Ausweichmanöver war es zu verdanken, dass die Aktion glimpflich ausging - hat mich auch niemand und der Arbeitstag lief sehr positiv. Ein Kollege hatte Geburtstag und, statt zuhause zu bleiben, brachte er uns Tramezzini,  sehr leckere antialkoholische Getränke und Müslikuchen zum Mittag mit - da war die Heimfahrt energietechnisch dann auch schon abgedeckt.

Auf der Heimfahrt erwischte mich dann doch beinahe ein Gewitter, aber nachdem ich angehalten und mein Raincover über das Rucksäckchen geschmissen hatte, war alles schon wieder vorbei - waren also nicht einmal zwei Minuten Regen. Zuhause angekommen allerdings stellte ich fest, dass auf der einen Seite meiner Wohnung die 🌞 schien und es auf der anderen regnete und - Sherlock Holmes kombiniert - richtig, auf der Seite, auf der es noch regnete, also gegenüber der 🌞, stand ein ganzer 🌈 und ich hab' mir was gewünscht. 😊


















Heute Abend verspürte ich noch Lust, die schwarze Tunika, die ich neulich bei meinem Lieblingsonlineversender im Ausverkauf erstanden habe, etwas aufzupeppen und versah sie kurzerhand mit neonroten Sternchen. Dabei erinnerte ich mich an einen meiner ersten Jogginganzüge: schwarz, neongrün, mit Sternchen. Man müsste Sachen nur lange genug aufheben, es kommt alles wieder: Retrospektive. 😀 


 



Donnerstag, 10. August 2017

An der frischen Luft

Beim "Mit dem Rad zur Arbeit" hatte ich heute pures Glück, das sage ich Ihnen. Die Lust zum frühen Aufstehen fehlte heute völlig, denn der Himmel war nur grau und es hatte in der Nacht geregnet. Es bestand aber Zugzwang, denn ich habe mich für einen Wettkampf angemeldet und muss sehen, dass ich mich bis dahin in ausreichendem Umfang bewege. Also setzte ich mich doch aufs Renndrahteselchen - auch gar nicht so viel später als sonst - und fuhr heute dann etwas schneller, für den Trainingseffekt, Sie verstehen. 😊
Was soll ich sagen, zwar hatte ich die Regenjacke vergessen ("unterwegs wie ein Frisör" ist das Schlagwort), aber ich hatte immerhin den Inhalt meines Rucksacks mit einer Plastiktüte abgedeckt, damit er im Fall der Fälle nicht nass wird. Regen blieb aber aus. 

Auch der Heimweg blieb trocken bis 50m vor zuhause und da haben mich die Tropfen dann auch nicht mehr gestört.

Dass danach allerdings die Welt unterging fand ich nicht so praktisch, denn ich wollte doch ins Open Air Kino gehen und das tat ich dann auch, denn ich wollte diesen Film einfach unbedingt sehen. Der Andrang hielt sich in Grenzen, so dass quasi freie Platzwahl bestand. 😊 Mit einer Decke und einem ☔️ bewaffnet überstand ich den Film (sehr sehenswert!) und mit ihm einen fetten Regenschauer 💦💧, bei dem die meisten anderen Gäste unter freiem Himmel aufgeben mussten. Durchhalten zahlt sich eben aus. 😊

 

 

Samstag, 5. August 2017

WmDedgT 08/2017 oder Schön ist anders

Jetzt steh' ich hier mit einem Samstag, den fünften, an dem es wieder das Tagebuchbloggen (Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? aka WmDedgT) bei Frau Brüllen gibt, der zum großen Teil schon wieder vorbei ist und lasse ihn Revue passieren:

Zum Frühstück gab's ein Nusshörnchen: lecker. 

Ich war einigermaßen pünktlich beim Schwimmtraining um 9.00 Uhr und habe dort, mit den anderen, meine Bahnen gezogen: fit bleiben ist wichtig.

Um 11.00 Uhr erhielt ich einen Anruf, auf den ich gewartet habe, der dann aber noch einmal verschoben wurde. Es wäre besser gewesen, daran zu denken, dass die Themen, die diesen Anruf bestimmen sollten vielleicht besser unter vier Augen beredet werden - aber hinterher ist man ja immer schlauer und manchmal denkt man eben, man müsste alles sofort erledigen.

Um 12.30 Uhr machte ich mich ohne Mittagessen (richtig Hunger hatte ich irgendwie keinen) auf in die Regenbogenstadt, wo heute das pralle Leben tobte. DAS ZWEITE FEST stand an, zu dem die Leute gehen, wo es einen riesengroßen Privatflohmarkt gibt und quasi ALLE auf den Beinen sind. Auch einer meiner Kollegen war dort anzutreffen. Ein Pflichttermin quasi, um Bescheid zu wissen über die Vergangenheit dieser Stadt. Und ja, ich habe tatsächlich am Schluss dann auch noch was gekauft: zwei Janosch-Tassen mit Blick darauf, dass ich demnächst noch Freunde besuchen möchte deren Kinder sich über die beiden hoffentlich freuen werden.

 

 

Das Gespräch am Nachmittag verlief leider alles andere als glücklich - einen solchen Ausgang hatte ich nicht erwartet und er macht mich traurig. Manchmal gibt am Telefon eben ein Wort das andere, es werden Sachen im Affekt gesagt und manche, die wichtig wären gesagt zu werden, auch gar nicht. Wenn dann eine Seite dicht macht, ist es vorbei. Manche Situationen hätten einen besseren Ausgang verdient.

Nach weiteren Gesprächen, stillte ich den mittlerweile riesengroßen Hunger mit einer selbstgebastelten Lasagne, der, zugegeben, etwas die Gewürze fehlten (der Hunger treibt's rein... 😉). 

Im Anschluss ans Abendessen packte ich das Paket eines großen deutschen Onlineversenders wieder zusammen, ich wusste jetzt, was ich behalten wollte, um es zurückzuschicken, machte endlich zwei weitere Päckchen an gute Freunde fertig, die schon seit Monaten bei mir auf dem Tisch herum vegetieren (warum auch immer man manche Dinge einfach liegen lässt, manchmal versteht man sich selbst nicht so recht), meldete mich für einen Wettkampf (mal sehen, wie weit die Grundlagen reichen) und warf noch einmal die Waschmaschine an.

Demnächst werde ich noch in die große Stadt ins Kino gehen. Dort gibt es eine Komödie, die passt mir heute gut in den Kram.