Montag, 27. April 2020

Da ist Licht ...

In der zweiten Woche nach Ostern geht der KSM ab Montag wieder normal arbeiten und ich arbeite weiterhin aus dem Homeoffice.



Die Strecke aus dem Hochsauerland in die Hessenmetropole bewältigt der KSM aktuell in Rekordzeit - nicht weil er überdurchschnittlich schnell führe, sondern weil auf den Autobahnen wahnsinnig wenig los ist. Das ist einer der Vorteile von Corona, die Straßen, die Luft und das Wasser sind leer, unsere CO2 Emissionen sind stark zurück gegangen und die Natur erholt sich an der ein oder anderen Stelle zusehends - leider ist davon auszugehen, dass das ein Einmaleffekt bleiben wird. Dennoch habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass die Menschheit aus der Corona-Krise vielleicht doch das Ein oder Andere lernen wird. Vllt. gehören positive Entwicklungen in unseren Mobilitäts- und Arbeitssystemen ja dazu? Ich für mich kann nur sagen, dass ich zum letzten Mal vor vier Wochen getankt habe, weil ich mein Auto, nachdem ich wieder mit dem Rad zur Arbeit fahren kann, vor allem in der kürzeren Vergangenheit kaum mehr bewegen musste und oft auch bewusst darauf verzichtet habe. Nur weil man etwas kann, muss man es noch lange nicht machen. 😉

Die Reste des Samstagsmittagessens gibt es bei mir am Montag.





Die Reste des vom KSM gekochten Freitagsmittagessens gibt es bei mir dann am Mittwoch - ich freu' mich immer so sehr, wenn ich zum Mittag iwelche Reste essen kann und nichts "Neues" kochen muss. 😊

Ich bin der Typ "ich ess' morgens immer mal wieder was anderes" und Niemand, der eine morgendliche Routine hat, bei der er immer das Gleiche in immer gleicher Reihenfolge isst und trinkt. Daher dauert mein Frühstück jedem Morgen unterschiedlich lang, abhängig davon, ob ich mir erst noch etwas zum Essen/Trinken kochen muss (z.B. ein Porridge, einen Kaffee) oder ob mein Essen/Trinken schon fertig ist, wie z.B. eine Scheibe Brot, ein Stückchen Kuchen und eine Saftschorle. 😊 Im Moment stehen Honig und Erdnussbutter einmal wieder hoch  im Kurs. Nachdem ich beide jahrelang nicht gefrühstückt hatte - mein letztes Glas Erdnussbutter muss Jahre her sein und die letzten Gläser Honig haben es jahrelang bei mir ausgehalten bevor sie leer wurden - habe ich in der letzten Woche ein Glas Honig gekauft und es beinahe jeden Tag zu irgendeiner Gelegenheit etwas leerer gemacht. Die Erdnussbutter schaffte es in meinen Haushalt, weil der KSM sie letzte Woche für sein Freitagsmahl benötigte, nun muss ich sie wohl öfters mal in meine Essen tagsüber integrieren. 😉



Nachdem ich, vor allem in jüngster Zeit, in der Lebensmitteleinkauf eine beinahe bedrohliche Ausstrahlung hat, aber auch, um meine Zeit und Ressourcen effektiv zu nutzen, peinlich darauf achte, einmal in der Woche für die nächste Woche einzukaufen, werden die Möglichkeiten für ein Mittagessen, bes. am Ende der Woche idR eher eingeschränkt.

Am Freitag dieser Woche entdecke ich, als es ans Mittagessen geht, einen Beutel mit einer Quinoa-Hirse-Fertigmahlzeit, die man mit heißem Wasser/heißer Brühe ansetzt. Den Beutel hatte ich einmal bei einer Triathlonveranstaltung bekommen - das muss auch schon Jahre her sein. 😉 Umso mehr freue ich mich als ich sie finde und dass ich sie jetzt endlich leer machen kann. Bei mir verkommt (fast) nichts. 😊 Lassen Sie sich allerdings gesagt sein, auch nachdem ich ein Stückchen Butter untergemischt und, zusammen mit der Fertigmahlzeit, noch das letzte Ei aus meinem Kühlschrank verzehrt hatte, hatte ich noch Hunger ... und als besonders lecker würde ich das Gericht jetzt auch nicht unbedingt beschreiben. 😒







Zum Ende der Woche werden endlich die vergessenen und bislang schmerzlich vermissten Teil des Schwedischen Möbelriesen geliefert, die die für die Abstellkammer gedachten Regale kippsicher machen. Glauben Sie mir, ich überlege mittlerweile oft und lang, bevor ich etwas online bestelle, ob ich es nicht sinnvoller (vor Ort) selbst beschaffen kann, aber in diesem Fall habe ich entschieden, dass, wenn ich die Originallösung und keine selbst gebastelte haben möchte, es sinnvoller ist, ein Postwagen bringt meine Teile, zusammen mit der restlichen Post, gesammelt in die Region, als dass ich 100 km (insg. 2h) fahre, um vor Ort Teile im Wert von 3,- EUR zu kaufen. Den Versandpreis von 3,90 EUR habe ich deshalb (als Kosten für Aufwand und Ressourceneinsatz) gerne in Kauf genommen. Das Ergebnis ist, dass wir am Samstagabend endlich eine strukturiert und sinnvoll eingerichtete Vorrats- und Putzkammer haben und wieder ein Zimmer weniger fertig eingerichtet ist.

Der Sonntag ist erneut ein ruhiger, an dem wir nachmittags zusammen zu Fuß eine Runde drehen bevor ich mich am Abend auch noch einmal auf mein Rennrad schwinge und mal eine andere Richtung einschlage, um wieder einen Teil mehr in der Region kennenzulernen. 😊



Montag, 20. April 2020

Zu idyllisch

Nachdem der Ostersamstag (erinnern Sie sich übrigens, dass ich am Ostersamstag vor drei Jahren den KSM zum ersten Mal in persona traf?) und auch der Ostersonntag bei uns recht ruhig verlaufen sind, kam ich am Ostermontag zum ersten Mal seit Langem einmal wieder dazu zu schneidern. Der schwarz-weiß gestreifte Jersey ist mein Lieblingsstoff - wenn es dann nicht schon wieder so langweilig wäre, würde ich alle meine Klamotten in schwarz-weiß gestreift tragen 😉 - deshalb habe ich von ihm im Nähladen "in der großen Stadt" noch recht viel erstanden bevor ich umgezogen bin. Man weiß ja nie ... 😊

Ich nähe einmal mehr den Schnitt "Lady Rose" (Achtung, Werbung!), ein Longsleeve, das ich für mich und für Freundinnen schon mehrfach genäht habe - immer in schwarz-weiß gestreift, immer mit kräftig farbigen Bündchen an den Ärmeln und am Ausschnitt. Diesmal werden die Bündchen petrolfarbig und das Teil ist mal wieder für mich. 😊



Am Abend des Montags laufe ich eine Runde, während der KSM mit dem MTB neben mir herfährt (und friert). Ich bin zum Paderborner Oster SOLO Lauf (Achutng, externer Inhalt!) angemeldet, der entstand, weil der "echte" Paderborner Osterlauf (Achutng, externer Inhalt!), der mindestens in NRW, wenn nicht sogar über seine Grenzen hinaus, eine echte Bekanntheit ist, aufgrund von Corona dieses Jahr ausfallen muss. Mitmachen kann Jeder und es kostet nichts. Die Sparkasse spendet einen festen Betrag an eine Einrichtung, die für Obdachlose da ist und gibt pro Teilnehmer noch einmal 10,- EUR an diese Organisation. Na, wenn das nichts ist? Man läuft, nimmt seine Strecke und die dazugehörige Zeit und lädt ein Foto von sich beim oder nach dem Laufen in dem für den Lauf eingerichteten Profil hoch und das war's. 😊 So schnell kann man anderen Menschen helfen und sich selbst dabei noch etwas Gutes tun.



Nach dem Lauf bestellen wir uns ein Essen bei einem tollen Gasthof ganz in unserer Nähe (Achtung, Werbung!), den wir bereits von einem unserer ersten Sonntage im Hochsauerland kennen und wegen seines Essen lieben lernten (Sie erinnern sich?). Die Schmallenberer Gastwirte haben sich in den letzten Wochen zusammengetan und eine kleine nicht wahnsinnig professionelle, aber immerhin funktionsfähige Website (Achtung, Werbung!) mit App ins Leben gerufen, mit deren Hilfe man bei ihnen, in Zeiten von Corona, und vllt. auch noch danach, sein Essen "to Go" bestellen kann.

Wir haben nun also "Berghauser Krüstchen (=Schnitzel mit Spiegelei und Bratkartoffeln; der KSM) sowie Pasta mit Gemüse (ich) bestellt, die wir um 07.15 Uhr, wie abgesprochen, bei der Gastwirtschaft abholen und mit nach hause nehmen können. Das Ganze ist einigermaßen umweltschonend in gewachsten Pappboxen verpackt und die Portionen (v.a. die der Pasta) sind ordentlich. Wir machen ein Candle-Light-Dinner draus und der KSM dekoriert den Tisch noch österlich dafür. 😊



Zum Nachtisch gibt's (wie schon seit Ostersonntag eig. immer dann, wenn ein Dessert oder eine Süßigkeit auf dem Plan steht) ein Stück von unserer Mohrenkopftorte. 😊



Der Regenbogen (Achtung, externer Inhalt!) ist ein wunderbares Symbol: er steht für Vielfalt, Toleranz, Mitgefühl und unberührte Natur. Man sieht ihn häufig in diesen Tagen in den Fenstern hängen als Zeichen der Solidaridät, Stichwort: "We are in this together." Ich lege mir auch einen zu - auf meinen Fingernägeln - während sich meine Kollegin die Haare in Regenbogenfarben färbt. 😀



Nachdem wir am Dienstag mittags noch beide (!) von der Pastaportion aus dem Gasthof vom Vortag, ordentlich satt werden, übernimmt am Mittwoch der KSM erneut in der Küche das Regime. Es gibt eine Couscous Pfanne mit Karotten, Radieschen und Räucherlachs (Achtung, externer Inhalt!).



Am Donnerstag komme ich, zwei Stunden zu spät, aber dennoch für meine Verhältnisse sehr früh von der Arbeit und finde, erstens, einen Osterhasen von der Strumpffirma in meinem Postkasten, mit dem sie mir - sehr lecker - frohe Ostern und gute Gesundheit wünscht (ich leere meinen Postkasten definitiv zu unregelmäßig ...), sowie den KSM samt 3D Drucker in Einzelteilen auf meinem Küchentisch. Er hat neue Teile für den Drucker bestellt und ist gerade dabei, ihn umzurüsten. 😝





Immerhin kann ich ihn dazu überreden, mit mir eine Runde raus zu gehen (er MTB, ich laufend, Sie wissen schon 😉) und danach noch etwas Yoga und Krafttraining mit mir zu machen. Das Laufen tut mir allerdings überhaupt nicht gut an diesem Abend, ich spüre meine linke Hüfte recht deutlich und bin am Ende noch einmal mehr froh, den KSM dabei gehabt zu haben, der mich zwischendrin schob und mich immer wieder antrieb, noch ganz nach hause zu laufen. Im Team machen/ergeben die meisten Dinge eben einfach mehr Spaß/Sinn. 😊

Bei der anschließenden kurzen Yoga-Einheit schimpft der KSM wieder einmal sehr über den "Herabschauenden Hund"😂 (Achtung, externer Inhalt!), nur um ihn dann selbst noch ein paarmal in den abschließenden Block aus Kraftübungen einzubauen, den er sich für mich ausdenkt.

Im Anschluss gibt es für uns beide frisch geduschten - sehr fränkisch - mein Lieblingsessen aus Kindertagen: gebackenen Camembert (Achtung, externer Inhalt!) ... und wir öffnen dazu eine der Marmeladen, die mir eine Freundin aus Franken zu meinem Neuanfang ins Hochsauerland mitgegeben hat. 😋



Am Freitag habe ich passenderweise frei und der KSM organisiert das Frühstück. Dafür hatte er sich schon letzte Woche ein Toastrezept (Achutng, externer Inhalt!) ausgesucht, das er machen wollte. Wir starten also salzig gemeinsam in den Tag, was ich nicht so oft tue, in diesem Fall aber sehr lecker war. 😋



Zum Mittag kocht ebenfalls der KSM ein schnelles, indisch anmutendes Gericht mit vielen Gewürzen, Gemüse, Kichererbsen und Reis (Achtung, externer Inhalt!). Es schmeckt wirklich gut (ich mag es ja, viele Gewürze zu schmecken 😊), nur der KSM bläst ab und an durch die Backen, denn das Gericht hat durchaus auch ein bisschen Chilli-Gewürz abbekommen und ist damit etwas scharf im Abgang - gut dass er es selbst so gekocht hat. 😉



Nachdem ich mich am Freitagmorgen um diesen Blog hier gekümmert hatte - Sie merken es vielleicht, 2019 ist mittlerweile vollständig und so langsam werden es auch die Einträge von Anfang 2020 - und mich dann noch anderen Themen gewidmet hatte, breche ich am frühen Abend für eine längere Runde mit dem Rennrad auf. Der KSM beschäftigt sich schon den ganzen Tag mit seinem 3D Drucker. 😊

Ich habe eine Runde im Kopf, die ich fahren möchte, weiche aber von ihr spontan noch ein Stückchen ab, weil es mich interessiert, wie es "hinter dem Berg" wohl aussieht. Und sehen Sie mal, die kleine Extrarunde hat sich gelohnt (fast ein bisschen wie in Italien, oder nicht?):



Am Samstag ist es erneut Zeit, einen Mietwagen für den KSM abzuholen, mit dem er am Montag dann wieder gen Arbeit aufbrechen kann. Wir nutzen die etwas längere Anfahrt dafür erstens, um beim ortsansässigen Bäcker noch Brot, Brötchen für den Sonntag und ein paar Kekse einzukaufen und, zweitens, um einen neuen Supermarkt auszuprobieren, der auf dem Weg liegt.

Dieser überzeugt mich/uns nicht. Es mag sein, dass ich mich täusche, aber in der neuen Umgebung schient es, vgl. mit dem vorherigen Wohnort, weniger möglich zu sein, in nachhaltiger Verpackung einzukaufen. Ich persönlich halte Tetra Paks für KEINE nachhaltige Verpackungslösung, sondern sehe in Mehrweg-Glasflaschen die sinnvollere Verpackung (und wahrscheinlich ist es auch bei diesem Thema so, dass Untersuchungen immer genau zu dem Ergebnis kommen, das demjenigen, der sie bezahlt hat, am besten in den Kram passt 😉).

Ich persönlich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Mischverpackung aus Pappe, Kunststoff und Alu, die genau einmal verwendet werden und danach nur noch recycelt werden kann, wobei dafür die einzelnen Bestandteile wieder voneinander getrennt und verwertet werden müssen, ökologisch sinnvoller ist als eine Glasverpackung, die man so oft auswaschen, mit neuem Deckel versehen, wiederverwenden und v.a. wieder verkaufen kann bis sie eben kaputt geht, was idR durch Herunterfallen der Fall sein dürfte. Daher bin ich sehr erstaunt, dass es hier in Supermärkten durchaus auch mal keinen einzigen Saft in Glas-Pfandflaschen zu kaufen gibt, oder, wie in dem den wir am Samstag ausprobieren, keine Milch und schon gar nicht Sahne. Jeden der Supermarktbetreiber, die in ihren Sortimenten keinen Platz für Glasverpackungen sehen, möchte ich auf der Stelle fragen, in welcher Welt sie eigentlich leben. 😒

Im Moment scheint es außerdem kaum Obst zu geben, das regional in Deutschland oder wenigstens in der EU angebaut wurde, zumindest gibt die Obstabteilung kaum etwas her. Wir bleiben also bei Äpfeln und entschließen uns, trotz der bereits fortgeschrittenen Jahreszeit, den Blutorangen - nach Birnen mein absolutes Lieblingsobst - noch eine Chance zu geben. Und siehe da, sie sind durchaus noch lecker und kommen immerhin "nur (Achutng, Werbung!)" aus Spanien.

Ich habe mal gelesen, dass die Blutorangenbäume mit den klimatischen Veränderungen wunderbar zurecht kommen, also mit wenig Wasser und viel Hitze, verifiziert habe ich es allerdings nie. Vielleicht sind auch deshalb immer noch welche im Supermarkt zu bekommen? Wir essen also weiterhin Blutorangen ...



... gleich auch noch zum Mittagessen, denn bei mir (der KSM steht nicht so auf süße Mittagessen, deshalb isst er Reste vom Vortag) gibt es mal wieder Milchreis oder "Reisbrei", wie man in Frrranken sagt, mit Kompott.

Am Samstagnachmittag fahren wir beide übrigens mit den Rädern noch einmal in die Sockenstadt, denn eine Drogerie, die wir gebraucht hätten, gab es auf unserem Weg zur Mietwagenstation nicht und wir beschließen daraufhin, in die ortsansässige zu gehen. Sehr zur Verwunderung des Nachbarn, der uns gleich fragt, ob wir keine E-Bikes hätten (Nein, wir können das noch ohne Motor 😊), fahren wir mit unseren Rädern OHNE Motor in die Stadt und hinterher darf er sich sogar noch wundern, wie schnell wir gewesen sind. 😉

Die E-Bike-Diskussion über die Folge davon, wenn wir jetzt auch noch in unsere Fahrräder Akkus einbauen, die noch zusätzlich Strom verbrauchen und was das wohl mit uns und unseren Kinder machen wird, erspare ich Ihnen an dieser Stelle, aber lassen Sie sich gesagt sein, ich vertrete auch hierzu eine Meinung. 😉



Am Sonntag ist das Wetter eher bewölkt und wir hoffen auf Regen. Viel dringender als wir, bräuchten hier die Bauern den Regen, weil sie schon vor Wochen ausgesät haben und die Saat nun eigentlich aufgehen soll. Immerhin die Gerbera auf meiner Fensterbank lässt schon zwei von vier zu erwartenden Blüten sehen, auch die Primel blüht munter vor sich hin, nur die Hyazinthen, die nun schon im fünften Jahr auf meiner Fensterbank stehen, können sich noch nicht so richtig zum Blühen entschließen.



Zweiter Blick aus dem Fenster am Sonntag und wir entdecken den Besamungsservice für Rinder vor unserer Tür. Wir diskutieren kurz über professionelle Tierhaltung zum Geldverdienen. Der KSM, der eher ein "Fleischfresser" ist, empfindet es als normal, dass Rinder im Erzeugerkontext (und in dem stehen sie ja eig. immer, nur die Größenordnungen sind unterschiedlich) so vermehrt werden. Ich, die gut auch ohne Fleisch auskommt, vertrete schon lange und in letzter Zeit - genährt durch den Kuhstall vor der eigenen Tür und all die Vorkommnisse drum herum - noch stärker die Devise "Tiere sind Freunde, kein Futter" und finde es eine unschöne Entwicklung, dass man, im Sinne der Professionalität bei der Vermehrung, den Tieren nicht einmal mehr den Sex nach eigenem Ermessen (wenn es das bei Tieren gibt) gönnt. Wann hat sich der Mensch eigentlich dazu aufgeschwungen zu denken, er könnte sich alle Lebewesen zum Untertan machen? 😐



Am Nachmittag gehen wir eine Runde spazieren und stellen dabei erneut fest, wie idyllisch und schön es hier ist. Wir kommen allerdings auch gemeinsam zu der Erkenntnis, dass uns das Großstadtleben, das wir, bedingt durch unsere Wochenend-Ausflüge in die Großstädte dieser Republik, immer mal wieder haben und nutzen können, in der mittlerweile sechsten Woche des Social Distancing und der Ausgangsbeschränkungen hier im dünn besiedelten Hochsauerland (Achutng, externer Inhalt!) doch schon sehr fehlt. Es ist uns mittlerweile schon ein bisschen zu ruhig und idyllisch hier. 😉

Danach setze ich mich noch für eine kleine Feierabendrunde aufs Rennrad - die Gegend mal in einer anderen Richtung erkunden.





Am Abend gibt es dann die rote Grütze mit Vanillesoße zum Abendessen, die wir eig. schon für Ostersonntag vorgesehen hatten 😋 und draußen fängt es an zu regnen ... leider nicht im benötigten Ausmaß.




Montag, 13. April 2020

Ostern mal anders

In letzter Zeit experimentiere ich mit Strickschlauch in herrlichen Farben, sehen Sie mal! Der Regenbogen (Achtung, externer Inhalt!) ist ja ohnehin mein Lieblingssymbol, v.a. seine Farben haben es mir angetan und immer, wenn ich - egal was, Gummibärchen oder Kabelbinder, Stifte oder Zuckerstreusel - iwo in der Art von Regenbogenfarben aufgereiht stehen sehe, dann bin ich hellauf begeistert und muss kurz stehen bleiben. Der Regenbogen ist in dieser besonderen Zeit auch ein Zeichen der Hoffnung und seine kräftigen Farben strahlen so positiv. 😊



Am Montag vor Ostern drehe ich abends nach der Arbeit eine Runde mit dem Rennrad und bin überwältigt, wie wenige Autos mir begegnen (geschätzt bin ich ca. alle 10 Minuten einem begegnet, v.a. auf den Nebenstraßen, auf denen ich zurückgefahren bin). Dies ist hier tatsächlich ein sehr dünn besiedelter Landstrich, hier wohnen vergleichsweise wenig Menschen, aber so wenig?! Wahrscheinlich tun die aktuellen Ausgangsbeschränkungen, die Empfehlung zum "Social Distancing", ihr Übriges dazu. Als Rennradfahrer weiß man es also sehr zu schätzen, dass sich die Mitmenschen an diese Empfehlungen halten. 😉





Die Strumpf-Innenstadt (Achtung, externer Inhalt!) hat sich, im Hinblick auf Ostern, herausgeputzt und auch die Bäume dort tragen Regenbogenfarben 😍, unterwegs sind hier aber auch weniger Leute als sonst.



Mein berufliches Wochenprogramm sind aktuell so aus: idR arbeite ich im Homeoffice, mit Essen versorge ich mich dort dann selbst. Ich (oder auch der KSM oder wir beide zusammen) koche/kocht/kochen etwas. Normalerweise eher die "normale Rezeptgröße" für vier Personen, so dass locker etwas übrig bleibt, das wir dann auch am nächsten Tag noch essen können. Das löst manchmal das Problem, dass man jeden Tag kochen muss. Einmal in der Woche - diese Woche am Dienstag - gehe ich aber in die Strumpffirma (Achtung, Werbung!), um dort im Büro zu arbeiten und all die Dinge abzuarbeiten, die ich auch nur dort erledigen kann, weil ich z.B. ietwas dort brauche. Dann hole ich mir in der Stadt beim ortsansässigen Metzger (Achtung, Werbung!) den warmen Mittagstisch, mache ihn mir in unserer Küche warm. Das sieht dann in etwa so aus 😏:



Am Dienstag nach der Arbeit drehe ich eine Runde über die Felder des kleinen Dorfes, in dem ich jetzt wohne (Achtung, externer Inhalt!) und freue mich über den Sonnenschein, der noch herrscht. All die Bauern des Ortes (und das sind verhältnismäßig viele), die in den letzten beiden Wochen alle gesammelt ihre Gülle auf den Feldern ausgebracht haben, freuen sich momentan allerdings eher nicht so über das dauer-gute Wetter, für die müsste es einmal wieder regnen.








Schauen Sie mal, die beiden Kameraden hier treffe ich auch noch! Pferde stehen hier seit ein paar Tagen in rauen Mengen am Wegesrand. Von denen scheint es fast so viele zu geben wie Menschen. 😉



Am Mittwochmittag schmeiße ich mir den letzten Grillkäse, der am letzten Sonntag vom Mittagessen übrig geblieben ist in die Pfanne und esse frische Paprika und einen Rest Kartoffelgratin (ebenfalls Sonntag - Achtung, externer Inhalt!) dazu. Vorweg reaktiviere ich die Broccoli-Creme-Suppe vom Vorabend als Vorspeise, damit auch die aufgebraucht ist. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie toll ich es finde, Dinge leer zu machen/aufzubrauchen. 😉







Am Mittwochnachmittag telefoniere ich einmal wieder mit der besten Freundin - wir haben uns wahrlich lange nicht mehr gehört. Glücklicherweise ist bei uns beiden alles in Ordnung.

Es ist erstaunlich, aber ich schaffe es mal wieder erst kurz vor knapp am Mittwochabend die Ostersachen für die Eltern und den Bruder in die POST zu geben, aber immerhin schaffe ich es. 😊 Dieses Jahr wird bei uns nämlich Ostern, wegen des COVID-19-Virus', in Distanz verbracht - der KSM und ich hier, die Eltern bei sich zuhause und auch der Bruder in seiner Wohnung. (Wir gehen davon aus, dass sich Diejenigen, die die Kontakteinschränkungen erarbeitet und angesagt haben, sich dabei auch etwas gedacht haben und halten es einfach für vernünftig, diesen Empfehlungen zu folgen. Dass sich Krankheiten über Kontakt verbreiten, das weiß man ja nicht erst seit Corona, daher können wir so unseren Beitrag dazu leisten, die Infektionsketten zu verlangsamen/zu stoppen und das finden wir richtig.)











Am Mittwochabend nehme ich endlich einmal den wasserresistenten Bluetooth-Lautsprecher (Achtung, Werbung!) in Betrieb, den ich schon seit meinem Umzug neu mit mir herumtrage und fange wieder an, "Die drei Fragezeichen" (Achtung, externer Inhalt!) Folgen zu hören. Das habe ich so lange wieder nicht mehr gemacht, dass in zwischen wieder drei neue am vorderen Ende dazugekommen sind (und am hinteren Ende muss ich auch noch ein paar hören, die ich noch nicht kenne. 😉)



Am Donnerstagabend bin ich nach der Arbeit mit einer Kollegin zum Abendessen per Skype (Achtung, externer Inhalt!) verabredet und bestelle dafür, auch um die örtliche Gastronomie am Laufen zu halten, die mittlerweile großteils auf Bestell- und Lieferservice umgestellt hat, zwei Pizzen beim ortsansässigen Café (Achtung, Werbung!). Wenn schon, denn schon. 😋 Vorher gehe ich einkaufen, denn diese Woche Freitag ist Karfreitag und damit Feiertag, der KSM wird heute Abend erst gegen 19.00 Uhr hier ankommen (da werde ich schon skypen) und damit wir morgen nicht elend verhungern, besorge ich eben heute Abend schon Essen. Eig. gibt es heute, am Gründonnerstag, zum Mittag, so die Tradition aus Kindertagen, Spiegeleier, Kartoffeln und Spinat. Die muss ich aber eben erst besorgen und esse dieses Gericht dann mit dem KSM eben morgen. Für das digitale Abendessen besorge ich mir außerdem noch roten Traubensaft, den ich, stilecht aus dem Rotweinglas 😉, zur Pizza trinken möchte.

Seit dieser Woche fahren Einkaufsmärkte die Maßnahme, dass sie nur eine abgezählte Menge an Einkaufswagen herausgeben und jeder Kunde, der den Laden betritt einen Einkaufswagen nehmen muss (so regelt sich die Problematik mit dem Mindestabstand von ganz alleine). Das heißt allerdings für mich, dass ich - wegen einer Flasche Traubensaft - vor dem Getränkemarkt 5 Minuten anstehen und dann mit dem Einkaufswagen drin herumkurven muss. Was tut man nicht alles? 😉



Das Abendessen per Skype wird ein voller Erfolg. Wir sprechen lange, so lange, dass der KSM, der zwischendrin bei mir ankommt, schon auf dem Teppich eingeschlafen ist als wir schließlich fertig sind (weil am Rechner der Akku leer ist). 😊



Am Karfreitag gibt es dann die Spiegeleier mit Kartoffeln und dem Spinat. 😋





Am Abend beschließe ich, ganz im Zeichen der Hoffnung und des Regenbogens, die ganze Bandbreite an Farben in meiner Nagellack-Range einmal in Augenschein zu nehmen und herauszufinden, ob es funktioniert, auch auf meinen Nägeln den Regenbogen strahlen zu lassen. Und siehe da: bis auf ein Gelb ist alles vorhanden. Ich starte also durch, lasse den rechten kleinen Finger aus (denn der soll gelb werden), und beschließe, mir dieses Projekt zum Anlass zu nehmen, am morgigen Samstag noch einen gelben Lack zu kaufen. 😊



Am Samstag bringen wir den Mietwagen, mit dem der KSM zu mir gekommen ist morgens zurück zur Mietwagenstation, ich beschließe spontan, Gabi zu waschen (und ramponiere dabei ihren Lack mit der Handwasch-Schrubberbürste ... Beim nächsten Mal definitiv wieder Waschstraße, auch weil ich hinterher feststellen muss, dass ich einige Stellen vergessen habe zu waschen) und besorgen auf dem Weg von dort zurück noch einmal ein paar Lebensmittel (ich weiß auch nicht, aber seitdem wir so viel zuhause sind, merke ich ganz gewaltig, wie viel Essen wir so vernichten ...). Leider verpassen wir eine Drogerie, so dass ich den gelben Nagellack zu besorgen auf den Nachmittag verschiebe. Zunächst einmal gibt es gebratenen würzigen Lachs (der KSM, der Schärfe nicht ganz so gut verträgt, ringt teilweise etwas nach Atem 😉) mit frischen Bandnudeln, Sahnesoße und viel Rohkost zum Mittag.



Danach mache mich mich mit dem Fahrrad noch einmal in die Sockenstadt auf, wo ich einen neongelben (und noch drei weitere) Nagellack erwerbe und mich dabei aus gegebenem Anlass frage, warum es manche Leute immer noch nicht verstanden haben, dass man ein Auto, das man gerade nicht braucht, weil man z.B. vor einem Geschäft auf seine Frau wartet, einfach ausmachen kann.

Ich bin ja dazu übergegangen, solche Leute anzusprechen und sie darum zu bitten, den Wagen, im Sinne aller, einfach auszumachen. Heute aber spreche ich einen Mann an, der angesprochen seinen Wagen ausmacht, nur um ihn dann wieder anzumachen, nachdem ich "weg" bin. Was ist los mit Euch? Ist Benzin immer noch zu günstig? Habt Ihr noch nicht verstanden, dass vor allem die Generation Eurer Kinder mit den Folgen von Ressourcenverschwendung durch uns zurecht kommen müssen wird? Was ist das für eine bodenlose Frechheit und Respektlosigkeit der Natur und Eueren Mitmenschen ggü? Oder seid Ihr wirklich so doof, dass Ihr noch nicht verstanden habt, dass die Klimaerwärmung menschenbeschleunigt ist - und zwar u.a. genau durch solch gedankenlose Aktionen? Manchmal bin ich echt verzweifelt.

Am Abend kochen wir Ostereier. Weil der KSM kein großer Fan von gekochten Eiern ist, für uns beide nur jew. zwei. Die Eierfarben haben wir uns in diesem Jahr gespart, stattdessen graben wir ein paar meiner Farbkästen aus der Studienzeit aus und bemalen die Eier schließlich mit Ölpastellkreiden und versiegeln sie mit Haarspray. Das hält sehr gut, sieht sehr exklusiv und einfach mal ein bisschen anders aus.

Nebenher backt noch der Boden zu einer Mohrenkopftorte, an deren Rezept ich mich neulich spontan erinnert habe, weshalb ich über Ostern gerne mal eine machen wollte und ich für sie auch die Zutaten bereits am Donnerstagabend eingekauft hatte. Nachdem dieser ausgekühlt ist, stelle ich nachts noch die Torte fertig und wir sind "für Ostern gerüstet". 😊













Am Ostersonntag ist schönes Wetter. Den ganzen Ostersonntag eigentlich - bis ich dann am späten Nachmittag beschließe, noch eine Runde Rennrad zu fahren, dann zieht es zu. Iwie ereilt mich dieses Schicksal öfters. Ich komme morgens schwerfällig in Gang, so dass ich es oft erst im Laufe des Nachmittags schaffe, mich zu meinen Lauf- oder Radeinheiten aufzumachen. Das ist manchmal glücklich, nämlich wenn dann am Nachmittag nochmal der Himmel aufreißt, oft ist's aber auch so, dass dann am Nachmittag der Himmel zuzieht bzw. es auf abends zu dann ja ohnehin auch dunkel wird, so dass ich vom Bombensonnenschein untertags oft nicht mehr so viel mitbekomme. An meinem Zeitmanagement werde ich noch arbeiten. 😊



Ich fahre diesmal eine längere Runde, zunächst über einen größeren Berg mit längerem Anstieg (Achtung, externer Inhalt!), dann an einem sehr großen Badesee (Achtung, externer Inhalt!) vorbei und von dort wieder nach hause. An dem Badesee, an dem sogar ein größeres Besucher-Schiff vor Anker liegt, halte ich kurz an, um dieses Foto zu machen und mir den See anzuschauen, an dem der Triathlon-Verein, bei dem ich schon ein paarmal im Schwimmtraining war (Achtung, externer Inhalt!), sein Freiwasser-Training absolviert.

Der Radler mit dem Trekkingrad, der dann gleichzeitig mit mir in die gleich Richtung vom See aus aufbricht, fällt mir dort schon auf und ich grüße ihn kurz, da ich ihn aber nicht kenne, fahre ich zügig vor ihm her. Auf dem Scheitel eines Anstiegs bemerke ich, dass er beinahe an mir dran ist, lasse mich davon aber nicht beeindrucken. Dann fährt er an mich ran und spricht mich an. Es stellt sich heraus, dass auch er zu dem Triathlonverein gehört, dessen Schwimmtrainingszeit ich schon ein paarmal genutzt habe. Wir unterhalten uns also noch eine ganze Zeit und fahren nebeneinander her bis wir beide in unterschiedliche Richtungen müssen. Witziger Zufall 😊



Am Abend sind wir mit den Eltern und dem Bruder, wieder via Skype, zum Spielen und Unterhalten verabredet. Nach kurzen technischen Schwierigkeiten kann es losgehen. Während der KSM und ich noch zum Abend essen stellen wir uns gegenseitig Quizfragen und unterhalten uns anschließend noch ein bisschen über das, was in der jüngsten Zeit so los war. So geht Social Distancing eben auch - wir haben sie doch die Mittel und Wege, um uns nah zu sein ohne uns nah sein zu müssen. 😊