1. Im Juni ist Regenzeit in Japan.
:oD Das heißt, dass es oft (aber nicht jeden Tag) regnet, aber auch dass
es nass, aber trotzdem warm ist. Regenzeit ist allerdings gut für den
Teint und für meine Locken :o)
3.
Wenn eine Ampel rot ist, wird gewartet bis sie grün ist. Wenn ein
Restaurant die letzte Bestellung um 21.30 Uhr entgegen nimmt (das steht
dann von außen auch gut sichtbar außen dran), dann heißt das auch, dass
es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich ist, als neuer Gast einen
Tisch zu bekommen - und da gibt's keine Ausnahme.
4.
Sobald man (wie ich) ganz offensichtlich nicht asiatisch ist und dann
noch zusätzlich mit einem Reiseführer bewaffnet ist, wird jeder Japaner,
der auch nur ein paar Brocken Englisch spricht, von sich aus,
spätestens aber, nachdem man darum gebeten hat, alles tun, um
weiterzuhelfen. Das reicht bis zum Bringen direkt vor die Tür der
Unterkunft und zum Begleiten zum Geldautomaten.
5.
Automaten gibt es für alles (zumindest beinahe; in den sogenannten
Kapselhotels angeblich sogar für frische Unterwäsche und neue
Oberhemden, aber dazu zu einem späteren Zeitpunkt mehr...), allem voran
für kalte und warme Getränke überall und in rauen Mengen. Wer sie
auffüllt, weiß ich (noch) nicht. ;o)
6.
Japaner im Allgemeinen (Ausnahmen gibt's sicher auch hier) haben eine
wahnsinnig umsichtige, sorgfältige und zurückhaltende Art sowie ein
Gefühl für Qualität, Form, Material und Ästhetik.
7.
Alles, wofür ein "System" gebraucht wird, ist bis ins Detail
ausgeklügelt. Das gilt, allem voran, für das öffentliche Verkehrssystem
an sich. Ich habe bisher achtmal den Zug genommen und hatte noch nicht
eine Minute Verspätung. :o) Auch die Busse scheinen auf die Minute genau
zu fahren. Auch die Ticketsysteme sind ausgeklügelt bis ins letzte
Detail und in der Regel ziemlich selbsterklärend.
8.
In Japan ist "Nur Bares Wahres", mit Karte wird (vielleicht abgesehen
vom Shopping, aber das werde ich noch herausfinden) scheinbar selten
gezahlt. In Unterkünften zählt man bar sofort nach der Ankunft beim
Check-In, man reserviert sie vllt. mal per Kreditkarte. Im Bus zahlt man
immer bar und passend. Da man natürlich nicht immer das passende
Kleingeld zur Hand hat, gibt es für diesen Fall einen Wechselautomaten
direkt beim Fahrer, mit dem man erst Scheine oder Kleingeld wechselt und
danach den passenden Betrag in das Kästchen beim Fahrer wirft.
9.
Geishas werden in Kyōto Maikos bzw. Geikos genannt, je nachdem, ob sie
sich noch in der Ausbildung befinden, die insgesamt 5 Jahre dauert (die
Maikos tragen einen Kimono mit einem bunten Kragen und ihr eigenes Haar
mit viel buntem Schmuck) oder ob sie damit bereits fertig sind (die
Geikos haben einen schlichten weißen Kragen und tragen eine Perücke mit
nur einem Kamm oder ähnlich schlichten Schmuck). Aber ganz egal, in
welchem Status sie sich befinden, auch sie haben Smartphones. ;o)
10.
Japanisches Essen ist, vor allem für einen Europäer, in der Regel schön
anzuschauen und schmeckt dazu in der Regel auch noch sehr gut.
Natürlich gibt es aber auch hier Unterschiede und auf einem höheren
Preisniveau bekommt man in der Regel auch die interessanteren Menüs.
Wenn man an dieser Stelke etwas hartgesottener ist, kann man mit
Reisbällchen und allerlei anderem "Dosenfutter" aus den Convenience
Stores "Family Mart", "7 Eleven" und "Lawson" mit ziemlich wenig Geld
überleben.
11.
Die Tradition, ein Badehaus (einen Onsen) zu besuchen wird hier immer
noch sehr groß geschrieben. Noch habe ich nur einen natürlichen besucht,
werde Ihnen aber berichten, sobald ich einen öffentlichen getestet
habe.
12.
Die Hygiene, speziell was Toiletten angeht, hat in Japan einen hohen
Stellenwert. Die Toilette selbst betritt man nur mit speziellen
Toilettenschlappen, die man danach auch tunlichst sofort wieder
ausziehen sollte. Plüschige "Hello Kitty" Toilettenpapierhalter" und
anderer, eigentlich eher unhygienisch anmutender Kitsch, wird für die
Toilette gern genommen. Die Toilette selbst gleicht einer
Schaltzentrale. Funktionen wie das automatische Öffnen der
Toilettenbrille beim Betreten des Raumes, das Erschaffen einer
Klangkulisse, damit die "Toilettengeräusche" von außen nicht hörbar
sind, die Bidetfunktion, die Sprayfunktion, die Deodorantfunktion sowie
integrierte Handwaschbecken überfordern den ungeübten Europäer (also,
mich wenigstens) in der Regel, es macht aber Spaß, sie zu testen. :oD
13.
Der Japaner ist ein eingefleischter "Hausschlappenfan". Er würde
niemals ein Haus in Straßenschuhen betreten. Deshalb ist das erste, was
man hinter einer japanischen Haustür tut: die Schuhe wechseln. Es mag
sein, dass man da an manchen Stellen für Touristen eine Ausnahme
macht...
14.
Japanische Autos sehen nie wirklich alt und heruntergekommen aus, haben
seltenst Beulen und nur unsichtbare Kratzer. Wie die Besitzer das
machen, ist mir schleierhaft. :o) Diese Autos fahren immer links auf den
Straßen.
15.
In japanischen etwas teuereren Restaurants gibt es komische
Einkaufskörbe an jedem Tisch. Das sind keine leeren
Zeitschriftenständer, sondern Vorrichtungen, um seine Tasche darin zu
verstauen. :o)
16. Wenn man glaubt, irgendwo den Ruf einer Schwarzwälder Kuckucksuhr zu hören, ist ganz einfach die Fußgängerampel grün.
17.
Sashimi ist alles moegliche an Fisch und Meeresfrüchten zum Essen aufgeschnitten
und in rohem Zustand. Sushi ist Sashimi mit Reis und idR etwas
günstiger.
18.
Japan ist, verglichen mit den Ländern, die ich bislang besucht habe,
ein unglaublich sauberes Land. Hier liegt nichts dort herum, wo es nicht
hingehört. Man traut sich deshalb auch gar nicht erst, etwas auf den
Boden fallen zu lassen. (Nicht, dass ich das täte...:o)
19.
Japanische Kindergartenkinder tragen rote und blaue Hüte (je nach
Geschlecht; vermutlich um Außenstehenden bei der Unterscheidung zu
helfen), Grundschüler gelbe Hüte (zumindest bei Ausflügen) und alle
Schulkinder, die älter sind, eine Schuluniform.
20.
Machi (sprich "Matschi") heißt "Tempel" und "Mae"(genauso gesprochen)
heißt "Schrein". "Matcha" ("Matscha")hingegen ist ein Teepulver, das
hier in ziemlich vielen Dingen drin ist - vom Softeis bis zum Kuchen -
die deshalb alle grün sind.
Soeben komme ich vom Laufen zurueck (ja, es ist spaet, aber gleich kommt ja noch Fussball, das muessen wir auf jeden Fall noch schauen... wird eine lange Nacht heute) und habe ausserdem noch gelernt, dass es in Japan kein Problem ist, nachts zwischen 23 und 24Uhr laufen zu gehen (zumal die Temperaturen dafuer heute echt ideal waren) - ich hatte ueberhaupt keine Bedenken, dass mir iwas passieren koennte. Das mag jetzt daran gelegen haben, dass ich halt einfach eine ganz unerschrockene Person bin oder daran, dass Japan im Gesamten einfach ein sicheres und entspanntes Land ist. :o)
Fotos muss ich heute wohl tatsaechlich nachreichen. Auf dem Rechner des Guest House laeuft "Ubuntu" als Betriebssystem (Wer zur Hoelle, macht sowas?!) und das kommt iwie nicht recht an meine Fotos dran...
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