Seit Freitag bin ich ohne festen Wohnsitz (offiziell bin ich natürlich noch wo gemeldet, aber tatsächlich wohne ich im Moment nirgendwo), das fühlt sich recht seltsam an. Die Ferienwohnung musste ich ja (eher unerwartet) wieder verlassen und kann eigentlich auch noch noch für 10 Tage im August wieder rein, im September dann gar nicht mehr - was mir also - außer Unruhe - überhaupt nichts bringt. Deswegen habe ich mich ja auch entschieden, die Wohnung "auf dem Lande" ab dem 14.08. zu mieten. Zwar habe ich das Glück, seit Freitag jeden Tag wo schlafen zu können, aber nirgendwo zuhause zu sein ist ein Zustand, den ich so noch nicht kannte. Glücklicherweise ist ja absehbar, dass er vorbei geht
Der Zufall wollte, dass ich für die alljährlichen Opernfestspiele der ehemaligen Heimatstadt noch im Juni beim alten Arbeitgeber zwei Karten gewonnen habe. Die einzulösen war natürlich Pflicht, immerhin hatte ich die Opernfestspiele nun seit 2010 gesehen. Eine liebe Freundin wollte mich dieses Jahr begleiten. Bei ihr und ihrer Familie durfte ich auf die letzten zwei Nächte verbringen.
Unsere Aufführung ("La Bohème" von Giacomo Puccini) fand, ob des guten Wetters, draußen statt. Leider schaffte ich es nicht ganz pünktlich zum Einführungsvortrag da zu sein, weshalb ich die Oper ansah, ohne exakt zu wissen, worum es ging. Dank der "Untertitel" ist man dann in der Regel aber ja doch nicht ganz verloren. Highlights der Vorstellung: drei Herren, die sie Seiten des "Playboy" ausreißen, um sie als Platzsets zu verwenden, eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen auf der Bühne (mitten im Sommer) und ganz viel weiß, gold und Glitzer an sämtlichen Darstellern. Die Aufführung war, wie immer eher modern (diesmal hatten wir niemanden hinter uns sitzen, der sich lautstark darüber ausgelassen hätte, dass die Aufführungen in Sidney ja um Längen besser seien als die auf der Ostalb - Ach, tatsächlich?! Das verwundert mich jetzt aber... ;o), gut gemacht von viele engagierten Laien und ein Profis am Gesang und untermalt von einem professionellen Symphonieorchester. Unser langer Operablen klang bei einem Lagerfeuer im Garten der Freundin, zusammen mit dem Ehemann aus.
Am Samstag wurde ich schon um 06.30 Uhr von der Tochter des Hauses geweckt, konnte mir aber noch eineinhalb Stunden Schlaf ausbedingen, bevor es dann um 8.00 Uhr tatsächlich ernst wurde mit dem Aufstehen. (Kinder kennen da in der Regel halt keine Gnade.) Nach dem Frühstück eine Runde Laufen in altbekannten Gefilden aus einem früheren Leben :o) dann Mittagessen und ein gechillter Nachmittag (mit einer Runde Trampolinspringen, die bei diesen Temperaturen extrem schweißtreibend war) in der Sonne. Abends dann "Poolparty" bei einer ehemaligen "Mitschwimmerin", die die dreißiger alterstechnisch verlassen wird. Nachdem wir das Haus gefunden hatten (die Anfahrt dauerte etwas länger, weil sich das Erinnerungsvermögen der Freundin erst nach und nach wieder einstellte :o), bot das Wetter beste Voraussetzungen für eine solche Feier, weshalb wir den Pool tatsächlich nutzten. Wieder ein langer Abend mit leckeren Tapas, lustigen Gesprächen und einem reichhaltigen Nachspeisenbuffet.
Der Sonntag startete etwas später - sie lernen aber auch dazu, die Kinder ;o) Nach einem kleinen Kampf im Bad (die Füße der Tochter waren dreckig, weshalb sie beschloss zu duschen - ihr kleiner Bruder wollte dann sofort auch und beide vergaßen unter dem Wasser die Zeit :o) und einem gemeinsamen Frühstück stand im Laufe des Vormittags - wie früher - "die Sendung mit der Maus" an. Wettertechnisch glich der Sonntag dem Samstag leider kein bisschen, weshalb die Stimmung eher getrübt war. Am Nachmittag schwang ich mich dann auf nach München, wo ich für die Regenbogenfirma die kommenden fünf Tage verbringen werde.
Morgen werde ich einen Storecheck machen und mir Sortimente in unterschiedlichsten Läden anschauen und vielleicht auch den ein oder anderen Ladenbesitzer zu seiner Angebotsstrategien befragen. Am Dienstag und Mittwoch wird im FlagshipStore umdekoriert und ich freue mich schon, den Profis dabei zur Hand gehen und vieles lernen zu dürfen! Zum grandiosen Abschluss dieser Woche werde ich selbst im Verkauf mithelfen und erfahren, wie es ist, direkt mit Kunden zu tun zu haben.
In Vorbereitung dieser Aktion habe ich mir bereits alle Geschäfte herausgeschrieben und einen optimalen Laufweg ausgearbeitet :o) Außerdem gibt es eine Datei, in die ich meine "Erlebnisse" eintragen kann. Bereits heute Abend war ich nochmal in der Stadt unterwegs und habe das Flaggschiff und viele andere der Läden, die ich morgen besuchen möchte, bereits gefunden und kennen nun meinen Fußweg.
Ganz nebenbei habe ich mich bei PokémanGo in das fünfte Level vorgearbeitet und darf jetzt in Arenen kämpfen ;o)
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