Freitag, 8. Juli 2016

Japan: eine Abrechnung

So, nachdem ich nun beinahe schon wieder eine Woche da bin aus Japan (mei, wie die Zeit vergeht!), wird es Zeit noch einmal ein Resümee zu ziehen. Was habe ich gelernt? Würde ich wieder hinfahren? Was kostet der Spaß eigentlich? Und es gibt noch ein paar gute Stücke, die ich nachzureichen habe.

Diese zunächst: ich war in Osaka (weil es an diesem Tag so furchtbar geregnet hat) im Aquarium, einem Ort, an dem man Rochen und Haie streicheln (Ja, ich weiß auch nicht, ob die Fische das toll finden, kenne mich mit dem Seelenleben von denen nicht so aus. Der eine Rochen schien es zumindest zu mögen, denn er kam immer halb ausm Wasser raus und hielt ganz still, aber man kann darüber am Ende einfach denken, was man will) und ganz verschiedene Unterwasserwelten erleben kann - von realistisch bis einigermaßen kitschig.














Außerdem möchte ich Ihnen den folgenden Film nicht vorenthalten, der in Hiroshima entstand, wo ich, zusammen mit Pokei aus China, die allerdings einen starken Bezug zu Japan hat und sich echt auskennt :o) ein echtes japanisches Frühstück mit "Reisbällchen" gemacht habe. Diese Reisobjekte, die mit verschiedenen Dingen gefüllt sein können, von sauer-salzig eingelegten Pflaumen bis zu Meeresgetier, gibt es für wenig Geld in jedem Convenience-Store und sie schmecken dabei gar nicht mal so schlecht - zumindest, wenn man Algen mag, in die ist das Reisbällchen nämlich eingewickelt. Das mit dem Auspacken ist dabei allerdings so eine Sache: die Konstruktion und damit Vorgehensweise beim Auspacken ist sehr ausgeklügelt, das Algenblatt berührt den reisigen Inhalt nämlich so lange nicht bis man es auspackt, damit es auch schon frisch und knackig bleibt. ;o) Dafür muss man jedoch strikt den Anweisungen auf der Verpackung folgen, sonst geht das Ganze etwas daneben, aber sehen Sie selbst:

Sie sehen, dass Sie nichts sehen. Der Film funktioniert an dieser Stelle aus mir nicht ersichtlichen Gründen nicht (mag sein, dass es daran liegt, dass er über 100MB groß ist... aber das ist für Filme jetzt ja auch nicht sooo abnormal, oder?)

Ich dachte ja im Übrigen, dass es nur den Touris passiert, dass die so ein Reisbällchen nicht gescheit öffnen können, aber weit gefehlt! Im Flugzeug auf dem Weg zurück wurden ebenfalls diese Reisbällchen verteilt und siehe da, auch ein paar Japaner um mich herum hatten keinen blassen Schimmer. :o)

So, nun aber zur "Abrechnung": Japan ist ein sehr schönes, sauberes und wohl organisiertes Land, dessen Einwohner durch ihre zurückhaltende, immer freundliche und zuverlässige Art auffallen und die außerdem ein gewisses Gespür und eine Vorliebe für Qualität haben. Einem Deutschen fällt es (zumindest relativ schnell) leicht, sich in Japan zurechtzufinden, denn gewisse Prinzipien und Vorlieben der Leute stimmen deutlich überein (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit). Mein Aufenthalt dort war geprägt von tollen Erlebnissen, Begegnungen mit neuen Leuten und vielen interessanten Eindrücken. Dieser Aufenthalt war für mich das erste Mal, dass ich "Backpacking" (also so richtig :o) gemacht habe und es hat (für mich) gut funktioniert. Japan ist durchaus auch eines der Ländern, in denen es kein Problem ist, seine Route spontan zu planen und Hotels/Unterkünfte spontan (Naja, sagen wir wenigstens einen Tag vorher darf's schon sein, aber dann passt das) zu buchen. Da mein Aufenthalt ja eher noch ein bisschen "schüchtern" war und ich mich eher an die Städte gehalten habe, würde ich bei einem zweiten Aufenthalt dort, wohl eher die ländlicheren Gegenden in Angriff nehmen. Also ja, ich würde wieder hinfahren. :o)

Was die Kosten angeht, so halten die sich (zumindest in meinen Augen) einigermaßen in Grenzen. Den Lonely Planet Guide "Japan" kann man für 30,- EUR an sehr vielen Stellen käuflich erwerben und er lohnt sich, alle Empfehlungen aus dem Buch waren gut (ich habe ja vor allem die kulinarischen Empfehlungen befolgt :o) Der Japan Railpass war eine perfekte Anschaffung, damit ist das Reisen innerhalb Japans von A nach B überhaupt kein Thema, idiotensicher und seeehr bequem. Man sollte ihn, für die 380,- EUR, die er kostet, allerdings dann schon auch nutzen. Für "Zug zum Flug" (1. Klasse) und Flug selbst habe ich rund 700,- EUR bezahlt, dabei war der Hinflug ein Direktflug (beim nächsten Mal würde ich allerdings tatsächlich checken, was direkte Verbindungen kosten, denn Umsteigen ist beim Fliegen auf solchen Distanzen echt ein bisschen nervig :o) Die Unterkunft in Tokio hatte ich über Airbnb bereits im Vorfeld gebucht, sie hat mich 170 EUR gekostet. Darüber hinaus hatte ich rund 1.000 EUR Taschengeld, mit dem ich sämtliche Unterkünfte (die zahlt man in Japan nämlich - zumindest wenn es Gästehäuser und Hostels sind - gerne bar und im Vorfeld beim Einchecken), Eintrittsgelder und Essen bezahlt habe. Ich war also mit 2.450,- EUR Gesamtpreis dabei. Das ist sicherlich kein Schnäppchen, man muss aber an dieser Stelle bedenken, dass ich wirklich gut gelebt und viele Dinge gesehen und ausprobiert habe. So ein Japan-Aufenthalt kann mit Sicherheit günstiger, aber mit sehr großer Sicherheit auch nochmal wesentlich teuerer ausfallen.

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