Nach Frankfurt und Berlin letzte Woche, war ich die letzten vier Tage auf der IMM (Internationale Möbelmesse) in Köln. Eine ziemlich gute Erfahrung - bislang habe ich ja noch keine so richtig große Messe mitgemacht. Was soll ich sagen: es hat vieles geklappt, manches auch nicht. Teilweise kamen Informationen nicht dort an, wo sie hätten ankommen müssen, teilweise war ich auch einfach noch blauäugig. Aber wie dem auch sei, gefallen hat's mir trotz allem gut und es hat mich wieder ein Stück weiter gebracht und schlauer gemacht.
Wegen "ganz spät heimkommen" und kein Sport die letzten Tage (okay, am Montag war ich im Agrippabad in Köln - immerhin) hatte ich heute schon ein bisschen Bewegungsmangel und beschloss kurzfristig, heute einfach morgens keinen Stress zu haben, mich morgens zu bewegen und erst danach zur Arbeit zu gehen so lange das eben nötig ist.
Prinzipiell hat das gut funktioniert. Laufen war ich zwar nicht wirklich (-14 Grad sind zum Atmen schon heftig), zwischendrin bin ich etwas getrabt, aber eine Runde Spazierengehen in der Sonne war auch schon gut.
Heute Mittag war ich dann gleich noch bei der Fußpflege (diesmal hab' ich's nicht vergessen...) und hab' dann allerdings, entgegen der irrigen Annahme, ich könnte dann heute trotzdem normal gehen, bis 21.30 Uhr bei der Arbeit gesessen.
Manchmal komme ich in letzter Zeit schon zum Nachdenken. Es gab einmal einen Menschen in meinem Leben, der mir sehr wichtig war und ich war es ihm auch - zumindest eine sehr lange Zeit lang. Irgendwann wurden ihm aber die Arbeit, der Erfolg und das Geld immer wichtiger - so wichtig, dass er über die Arbeit hinaus kaum noch für andere Dinge Energie hatte. Ich habe mich darüber immer mehr geärgert und konnte nicht verstehen, wie man immer weniger man selbst und immer mehr ein Sklave seines eigenen falschen Ehrgeizes und der scheinbaren Zwänge von außen sein wollen kann. Entgegen ständiger Verbesserungsbeteuerungen, änderte sich nichts. Und es kam wie es kommen musste: die Beziehung zerbrach vor allem deshalb, weil die Ziele der Beteiligten scheinbar so weit auseinander lagen.
Wenn ich heute mich selbst ansehe, erkenne ich durchaus einige dieser Aspekte wieder, die ich damals nicht verstanden habe: man arbeitet gern, also arbeitet man lang, kommt spät nach Hause, kommt deshalb erst spät ins Bett und steht morgens schwer auf und ein Privatleben findet nicht mehr so oft statt. Das macht mir Angst, denn ich möchte die Balance - manche Zeiten sind hart (z.B. die vor Messen) und in denen muss man ranklotzen, aber es muss möglich sein, leichtere Zeiten zu haben, in denen man auch mit wenig Arbeit und viel Freizeit über die Runden kommt. Im Moment habe ich Angst, die Kurve nach der harten Zeit nicht mehr zu kriegen, denn, wenn man ehrlich ist, arbeite ich seitdem ich in diesem Job bin, insgesamt deutlich mehr und länger als vorher und das hat mit der harten Zeit im Moment gar nichts zu tun. Aber, abgesehen vom Sport, fordert auch niemand meine Anwesenheit ein.
So quält mich ein innerer Zwiespalt von einerseits "Man muss sich anstrengen, wenn man in diesem Leben (beruflich) etwas erreichen will" und "man sollte sich selbst und das, was die eigene Persönlichkeit prägt und bestimmt (Hobbies, Leidenschaften) niemals aufgeben, das macht unglücklich" und ich hoffe, ich werde irgendwann beweisen können, dass beides geht.
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