Samstag, 21. Januar 2017

Höhle, Höhle, Höhle

Der Geburtstag ist um und die Gäste kommen so nach und nach. Heute: die Eltern. Sehr hilfreiche Gäste wie ich zugeben muss. Den Geburtstagskuchen haben sie selbst mitgebracht und darüber hinaus sehr schöne Geschenke: einen Dyson Tischstaubsauger (also, ich bin ja durchaus für praktische Geschenke, nicht nur und nicht immer und bei der Antifaltencreme - und sei sie noch so teuer - wäre es dann auch bei mir vorbei, aber Dinge, die teuer, weil gut, sind, die nehme ich auch mal gerne als Geburtstagsgeschenk an) sowie unfassbar tolle essbare Vorräte vom italienischen Onlineversand sowie Bioladens des Vertrauens. 

 

Nach dem obligatorischen Kaffeetrinken, brachen wir auf nach Hof, wo wir deim Dehner Zoo einen Aquariendünger für den Vater mitnehmen wollten. Praktischerweise stellen wir noch bevor wir uns in die Kassenschlange eingereiht hatten, fest dass wir alle drei keinen Geldbeutel eingesteckt haben - äußerst sinnfrei, wenn man etwas kaufen will.

Also drehten wir völlig ohne finanzielle Kaufkraft eine Runde durch die nächstgrößere Stadt - sogar mit Blick in eines der größeren Modegeschäfte, heute eben getreu dem Motto "Nur gucken, nicht kaufen". 

Zuhause dann, es fing schon an zu dämmern, beschlossen wir doch noch "mal eben" das Bett an Ort und Stelle zusammenzubauen, das ich vor zwei Wochen erstanden hatte. Der Vater ist Ingenieur (dem Ingenieur ist nichts zu schwör - Sie wissen schon - und er hat Spaß am Bauen). Eigentlich total simpel, denn die meisten Dinge waren ja noch zusammen gesetzt, da das Bett ja schonmal woanders stand und man gar nicht mehr alles auseinander genommen hatte (wäre ja auch dumm gewesen). Dummerweise soll man, laut Anweisung, das Bett zunächst umgekehrt zusammensetzen und nach Fertigstellung umdrehen. Da sich mein Schlafplätze in 2,50m Höhe befindet und nur an der höchsten Stelle ca. 1,60m Höhe hat, schied dieses Herangehen für uns aus. 

 

Erst eine Stunde später, als sich alle Teile des Rahmens bereits an Ort und Stelle befanden, stellte ich fest, warum die Verbinder an den Latten am Kopf- und Fußende ums Verrecken nicht zu den Längslatten des tragenden Gestells passen wollten. Auch danach bedurfte es es viel Kraft und Überredungskunst bis sich sämtliche Gehrungen, Verbinder und Schrauben an den Orten und Stellen befanden, an denen sie sitzen sollten und vor allem hielten. 

 

Während ich oben dem Vater beim Bettaufbau zur Hand ging, leitete ich unten die Mutter an, das Abendessen zuzubereiten, das ich geplant hatte: Dal mit Fladenbrot und Salat. Und siehe da, es funktionierte, auch wenn sie es noch nie vorher gekocht hatte, stand nachher das Essen auf dem Tisch, das ich dort hatte stehen haben wollen. (Also, wenn das eine Übung für Führungskräfte ist, Aufgaben zu deligieren, dann sind meine Vorraussetzungen gar nicht so schlecht). Drei (!) Stunden später haben wir zum Abend gegessen und Sekt getrunken. Wie schön, dass ich immer noch so hilfsbereite Eltern habe!

 

 

Schließlich beschloss ich, den letzten verbliebenen Fisch, der sich in seinem Aquarium sichtbar schrecklich langweilte ohne seine beiden Kumpels, den Eltern mitzugeben, damit er in deren Becken, mit deren Fischen vllt. Freundschaft schlösse und einen schönen Lebebsabend verbrächte. Wahrscheinlich werde ich mein Aquarium demnächst wirklich einfach stilllegen (und mich iwann tatsächlich nach einer Schildkröte umschauen, die ich Mogli nenne). Es wird einfach Zeit, dieses Relikt aus einer anderen Periode weiterzugeben - vielleicht hat jemand anderes Spaß daran - ich jedenfalls habe meine Pflicht und Schuldigkeit dafür getan. 

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