Dienstag, 6. April 2021

Ostern wie es leibt und lebt

In der Woche vor Ostern ist der neue Kollege sehr verdientermaßen im Urlaub und damit bin ich diejenige, die die Hauptansprechpartnerin für unseren Produktbereich ist. Da das bereits in 6 Monaten in 2020 so der Fall war, ist das für mich ja nichts Neues und, wenn man ehrlich ist, kommen die Aufgaben, für die ausschließlich der Kollege zuständig ist, auch nur bei ihm an und ich bleibe verschont. 😊

Nichtsdestotrotz, ist die Woche wieder eine derjenigen, nach deren Ablauf ich ein paar Tage Urlaub haben werden, weshalb ich natürlich schon schauen möchte, dass möglichst alle offenen Aufgaben erledgit bzw, so gut das aben geht für den Kollegen vorbereitet sind, damit der sie in meiner Urlaubwoche dann zu einem erfolgreichen Ende bringen kann. (Die Sache mit dem "fertig sein" und "erledigt haben wollen", Sie wissen schon 😉). Meine Arbeitstage dauern daher in dieser Woche etwas länger.

Am Dienstag schaffe ich es immerhin, am Abend zu einem gemeinsamen Lauftraining zu gehen, das diesmal im freien Gelände stattfindet: wir laufen von dem Sportgelände, auf dem wir uns sonst zum Trainieren treffen, ein Stück weit ein bis wir auf einem großen Radrundweg ankommen. Dort machen wir uns warm, laufen dann Bergabschnitte und arbeiten uns dabei Stück für Stück wieder zu unserem Treffpunkt zurück. Sich mit Leuten zu treffen und dabei einfach mal etwas anderes zu reden und zu denken, als immer nur "im eigenen Saft" ist einfach so wertvoll und wichtig - das wird mir, gerade in der aktuellen Situation, immer wenn ich Andere treffe wieder extrem klar.

Am Mittwochnachmittag entsteht dieses Bild, das ich dem KSM schicke. "Elite", sauber ... wenn das die Elite ist, dann weiß ich auch nicht. Adressat dieses "Hochglanzmagazins" ist unser "sauberer Nachbar", der noch sehr jung ist und vor gut einem halben Jahr bei uns eingezogen ist. Seitdem er hier wohnt, sieht das Treppenhaus regelmäßig aus wie ein Rübenacker, denn er versteht es leider nicht, dass man dreckige Arbeitsschuhe (er ist Gärtner und die Eltern haben, darüber hinaus, ein "Weihnachtsbaumbusiness", wie so viele hier im Sauerland und scheinbar, wenn man dem Titel das Magazins Glaubens schenken darf, haben sie auch noch ein paar Viecher) einfach unten an der Treppe ausziehen und in der Hand mit hochnehmen kann, so dass man nicht das gesamte Treppenhaus mit Dreckbrocken einsaut. Einmal habe ich ihn schon darum gebeten und er hat brav versprochen, dass er es macht. Neulich kam ich zufällig gleichzeitig mit ihm zuhause an und da hat er es auch gleich ganz pflichtbewusst so gehandhabt - vor ein paar Wochen hat er an eienm Samstag sogar einmal mit einem Schrubber ganz professionell das Treppenhaus runtergewischt. 😫

Dennoch scheint es eben nur dann dazu zu kommen, dass er die Schuhe wirklich auszieht, wenn es Zeugen gibt, die ihn die Treppe hochgehen sehen. Und, was soll ich sagen, das nervt. Es nervt mich dieses für mich asoziale Verhalten. Ich versteh' einfach nicht, dass jemand es nicht hinbekommt, sich im Sinne der Hausgemeinschaft zu verhalten, um das Treppenhaus eben nicht jedesmal wieder von Neuem einzusauen. Unsere Perle macht auch das Treppenhaus für alle Mieter sauber. Er weiß das und bezahlt auch dafür. Das ist aber, in meinem Kopf zumindest, kein Grund, es vorsätzlich dreckig zu machen und zu denken: "naja, wird ja eh wieder aubergemacht." Zumal auch die Perle das eben nicht jede Woche macht (weil sie, wie in letzter Zeit, einfach mal nicht kommen kann oder so) und die Treppe dann auch manchmal extrem zudreckt. Er allerdings scheint das in seinem Spatz****rn einfach nicht zu begreifen und die Umsetzung passiert dann eben nicht. "Elite" ... "Bauer" trifft es in diesem Fall in meinen Augen eindeutig besser ... auch wenn es mir leidtut, diesen ehrwerten Beruf als Schimpfwort zu missbrauchen. 

Ich frage mich, ob das ein Anzeichen des Alterns ist, dass man sich über "die jungen Leute" und deren fehlendes Benehmen aufgregt? 😉


Am Donnerstag ist mein letzter offizieller Arbeitstag für diese Woche und ich esse zum Mittag ein paar schnell gemachte schwäbische Schupfnudeln mit einer Portion Sauerkraut, die tatsächlich schon seit geraumer Zeit meinen Kühlschrank unsicher macht. Außerdem findet sich noch ein Rest Salat von unserem griechischen Menu vom vergangenen Wochenende. Wie immer: Sehen, Riechen, Schmecken ... und wenn die Eindrücke überall passen, dann kann man es auch noch essen. (Und das tu' ich dann auch, selbst, wenn das in dem ein oder anderen Fall nicht mehr Toptoptop ist und wie frisch gemacht schmeckt. Ich finde, das sind wir unseren Lebensmitteln einfach schuldig. Sie werden mit viel Mühe für uns hergestellt und es ist daher nicht okay, sie wegzuwerfen, nur weil sie vielleicht nicht mehr ganz so "schön aussehen". 😊)


Am Freitag dann, arbeite ich auch. Wir frühstücken morgens gemütlich zusammen und wir gehen am Nachmittag zusammen eien Runde spazieren, aber zwischendrin arbeite ich, abends auch noch recht lange. Weil ich kommende Woche eben nicht da sein werde und weil ein paar Sachen zu den Arbeitszeiten dieser Woche leider liegengeblieben sind. Nicht, weil ich sie vergessen hätte, nicht, weil ich getrödelt oder mal eher Feierabend gemacht hätte, nein, einfach, weil mich täglich sehr viel mehr E-Mails und Arbeitsaufträge erreichen als ein normaler Mensch in der Lage wäre während der normalen Arbeitszeiten abzuarbeiten. Und die "normale Arbeitszeit" dehne ich täglich schon um 1 bis 2 Stunden aus und trotzdem reicht sie häufig nicht ... Schade und kein schönes Gefühl, das kann ich Ihnen sagen und ich hoffe inständig noch, dass wir, als nun vollständiges Team, daran im Laufe der Zeit etwas ändern können werden.

Am Karsamstag (am Karsamstag vor vier Jahren ist mir der KSM zum ersten Mal persönlich begegnet - was für ein Erlebnis ... und was für eine Berg-und-Tal-Fahrt in den zwei Jahren danach!) machen wir uns auf zu meinen Eltern, die wir über Ostern besuchen wollen. Wir freuen uns schon sehr, dort ein paar Tage einfach mal die Seele baumeln lassen zu können. 😊

Wir brechen, für unsere Verhältnisse, früh zu den Eltern auf und erreichen sie pünktlichst zum Mittagessen. Danach mache ich mich alleine (der KSM gibt gerade das Rauchen auf und leidet noch unter Entzugserscheinungen und damit einhergehend schlechter Laune und Lustlosigkeit) auf, zwei liebe Mädels zu treffen, die ich länger schon nicht mehr gesprochen, geschweige denn gesehen habe. Wir drehen zusammen eine Runde an der frischen Luft und essen hinterher noch ein Stück Möhrchen-Torte (Achtung, externer Inhalt!) bevor wir uns wieder trennen. Ein schöner Nachmittag, wie er in der letzten Zeit leider viel zu selten vorkommt. 😏

Am Samstagabend unterhalten wir uns alle miteinander noch ein bisschen länger am Esstisch bevor wir gemeinsam noch ein Quiz im Fernsehen ansehen und wir uns viel zu spät ins Bett begeben dafür, dass wir am nächsten Tag um 05.30 Uhr in der Ostermesse sein wollen. Der KSM, der keinem Glauben angehört, aber ja trotzdem eine sehr offene Persönlichkeit besitzt, hat sich einverstanden erklärt, mitzukommen - auch wenn ihn die Startzeit der Messe eher weniger begeistert hat ... 😀 allerdings die Aussicht auf ein Weißwurstfrühstück mit Weißbier hinterher (die Vorosterzeit ist ja Fastenzeit und meine Eltern trinken in dieser Zeit keinen Alkohol, daher ist Ostern, speziell für meinen Vater, immer ein ganz besonderer Tag und das erste Weißbier seit 40 Tagen immer eine "ganz große Sache 😉). 

Wir erreichen die Messe, wenn auch "sehr pünktlich" 😉, so zumindest noch rechtzeitig (wir können noch vor Pfarrer und Ministranten in die Kirche schlüpfen 😊) und es gibt keinen Grund für Beanstandungen. Der Gottesdienst, während dem wir eine Maske tragen müssen (was ich ich bis zum Betreten der Kirche ncoh ncith bedacht hatte ...), dauert gut 1,5h. Danch fahren wir nach hause, starten mit einem umfassenden Frühstück in den Tag und freuen uns wie die Schnitzel darüber.😋


Danach gehen wir erst noch einmal für 3h ins Bett bevor der Bruder, samt Freundin, zum Mittagessen auf der Matte steht. Danach verstecken wir uns gegenseitig die Ostergeschenkchen im Garten und freuen uns, als wir sie endlich alle gefunden haben (Traditionen, Sie wissen schon ... 😉). Am Nachmittag gehen wir alle zusammen spazieren, um das gute Essen weg zu trainieren. 😉 Wir laufen dabei einer meiner früheren Freundinnen über den Weg, die mit ihrer Familie ebenfalls bei ihren Eltern ist. Leider haben sich unsere Wege in den Jahren über Studium und Arbeit immer weiter auseinander bewegt. Wir wechseln nur ein paar sehr oberflächliche Sätze miteinander und wir halten dafür auch nciht an. Mir war einfach nicht  danach, in eine Unterhaltung einzusteigen, die ohnehin nur sehr an der Oberfläche geblieben wäre. Und obwohl das eig. sehr in Ordnung ist, tut es mir dann hinterher doch auch iwie leid, so offensichtlich kein großes Interesse gezeigt zu haben ... seltsam, aber isso. 😏

Nach dem Abendessen gehen der Bruder und die Freundin wieder nach hause. Danach schauen wir zusammen "Das Traumschiff" (Achtung, externer Inhalt!) - der Mutter zuliebe 😂 - und hinterher einen Schwedischen Krimi. Dann fallen wir ins Bett. 😴

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