Ich weiß auch nicht, warum das so ist, aber Pünktlichkeit ist nicht meine Stärke. Im Beruf gelingt es mir einigermaßen (wobei ich dort, wo ich jetzt gelandet bin, bisher auch nicht immer mit Pünktlichkeit geglänzt habe, ganz im Gegenteil, weil ich oftmals so unter Strom stehe, habe ich Termine mit Kollegen auch teilweise einfach völlig vergessen... dummerweise geht das aber vielen Kollegen so, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit stehen in dieser Firma manchmal hintan und ich bin auch schon voll in diesen eher unschönen Verhaltensweisen angekommen). Mit Absicht allerdings mache ich das nie (echt jetzt!) - das passiert immer einfach so.
Heute Morgen z.B. war die Motivation im Bett zu bleiben schon recht groß, denn mit einem Dachfenster direkt über einem, auf das der Regen prasselt, macht in einem warmen Bett rumliegen echt total Spaß. Bin dann aber doch aufgestanden und habe mir vorgenommen, diesmal pünktlich beim Schwimmtraining zu sein - also 20 Minuten vor Beginn hier wegzufahren. Gefrühstückt, Sachen zusammengepackt. Da fällt mir ein, dass ich noch einen Werkstatttermin machen sollte, denn was den durchgefaulten Kühler von Fritz angeht, habe ich mich beim Hersteller beklagt und nach Kulanzleistung gefragt. Das allerdings entschiedet ein Händler vor Ort, bei dem ich bislang noch nicht war.
30 Minuten vor Trainingsbeginn entschließe ich mich also, besser jetzt als nachher, noch einen Termin zu machen. Nebenher muss ich mich umziehen. Während ich also in meine Schwimmklamotte schlüpfe erkläre ich dem freundlichen Werkstattmenschen am Telefon gerade, warum ich seine Hilfe brauche. Der leitet mich schließlich an die Dame am Empfang, die für Termine zuständig ist. Während ich das Handy im Freisprechmodus habe, komplettiere ich gerade mein Outfit und kläre mit der Hüterin der Termine gerade meine etwas komplizierte Verfügbarkeit in der kommenden Woche: eigentlich nur noch am Montag komplett verfügbar, dann auf dem Weg nach Wien am kommenden Dienstagnachmittag, dann wieder zurück am Donnerstagnachmittag, für einen Termin aber zu spät - bleibt also nur noch der kommende Freitag. Nachdem wir das geklärt haben (und ich mich noch einigermaßen pünktlich aufbrechen sehe), fällt ihr ein, dass sie ja mein Fritzchen schonmal in der Kartei anlegen könnte. Eig. muss ich los, aber darauf, dass sie mich nochmal wann anders anruft, habe ich eig. auch keine Lust - was man hat, hat man - also such ich noch kurz meinen Fahrzeugbrief raus, diktiere meinen Nachnamen (ja, der ist etwas komplizierter) und meine Erstzulassung und bin 15 Min vor Trainingsbeginn fertig. Das wird jetzt schon knapp, Jacke und Schuhe habe ich nämlich noch keine an. Als mir dann noch einfällt, dass ich noch ein paar Kontaktlinsen reinmachen sollte, ist der Zeitplan völlig dahin. Schließlich fahre ich, viel später als jemals zuvor, sechs Minuten vor dem Trainingsbeginn los, was vorne und hinten nicht ausreicht, und verpasse fett das Einschwimmen. F**k!
Nach dem Training bringe ich mein Auto mal wieder auf Hochglanz, damit man ihm auch anhand seiner Erscheinung ansehen wird, dass es tatsächlich ein gepflegter Garagenwagen ist. Beim "Autowaschsalon" angekommen (so hieß die Institution tatsächlich :o), fällt mir ein, dass ich mal wieder ohne Bargeld unterwegs bin. Die Frage, ob ich vllt. evtl. durch Zufall doch mit Karte zahlen kann, wird mit dem obligatorischen "Nein" beantwortet. M**t! Also, auf zur nächsten Bank!
Das Autowaschen klappt dann aber ganz hervorragend (ich bin zwar zeitweise etwas unsicher, weil mir nicht ganz klar ist, ob ich in einer Waschstraße wie dieser, in der man einfach nur rumsteht und die Waschgerätschaften um einen herumarbeiten, nun die Handbremse anziehen soll oder nicht, reagiere aber goldrichtig (das Schild, auf dem steht, dass man die Handbremse bitte anziehen sollt, steht links an der Wand kurz bevor man nach dem Trocknen wieder aus der Waschanlage fährt - sehr sinnvoll :o) und nun glänzt mein Fritz wenigstens von außen wieder. Zuhause noch kurz mit dem Lappen auch den Innenraum gereinigt, außerdem noch das Waschwasser nachgefüllt, et voilà: erstmal wieder alles in bester Ordnung.
Dann kurz Mittagessen, Wäsche zum Waschen in die Maschine schmeißen und dann beschließe ich, ein paar Fotos zu bearbeiten, die ich demnächst so ganz richtig auf Papier abziehen lassen möchte, um meine Alben weiterzuführen. Heute Nachmittag steht der "Neubürgernachmittag" an - so eien Veranstaltung mit Kaffee, Kuchen, Bürgermeister und Stadtrundgang. Wann fängt der egtl. nochmal an. Ich rechne mit iwann am Nachmittag, also 15.00 Uhr oder so. Ich schaue in den Brief: Beginn 14.00 Uhr. Ich schaue auf die Uhr: es ist 14.10 Uhr und ich bin völlig ungeschminkt und unzurechtgemacht. S**t!
Innerhalb von acht Minuten bin ich in einem Zustand, in dem ich auf eine solche Veranstaltung gehen möchte. Das von mir so schön geplante "zu Fuß hingehen", muss aufgrund der etwas fortgeschrittenen Zeit, dann kurzfristig ausfallen. Gut, dass das Event mit Kaffee trinken und Kuchen essen anfängt, da kann man dann doch auch vllt. etwas später hinkommen. Ich darf an dieser Stelle verraten, ich kann als Letzte 20 Min zu spät. Schlimm war das jetzt nicht richtig, weil tatsächlich erstmal gegessen, getrunken und geplaudert wurde, aber für meine Zuversicht, dass ich es auch mal schaffe "in time" zu sein, war das nicht so förderlich.
Wieder zuhause angekommen, Wäsche aufgehängt und tatsächlich ein paar Bilder bearbeitet, habe ich mir vorgenommen noch ordentlich was zu kochen, bevor ich nachher mit meiner Kollegin in die "Filmauslese" ins Kino gehe. Tja, und damit hätte ich um 18.00 Uhr wenigstens mal anfangen müssen, denn ich muss hier spätestens um 19.20 Uhr los. Aber dann ist mir im Netz gerade bei Frau Brüllen das "WmDedgT 11/2016" über den Weg gelaufen, an dem ich ja mal wieder teilnehmen wollte und ich habe spontan beschlossen, meinen Tag noch aufzuschreiben. Tja, jetzt ist es 18.41 Uhr - das wird wohl eher kein ausgedehntes warmes Abendessen mehrt, sondern eine Vesper. Ver****t!
Aber man soll ja nie aufhören an sich zu arbeiten... :o)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen