Freitag, 25. November 2016

Was in Österreich passiert ist, bleibt in Österreich

Geschäftsreise zu einem Kollaborationspartner nach Österreich. Die Spannung ist groß, wie's wird.

Wir fahren mit dem Wagen von Wien aus aufs platte - oder eigentlich eher gar nicht so platte - Land. Für die Mägen war das, besonders wenn man nicht an Steuer saß, schon eher anstrengend. Nach einer Fahrt auf der Ideallinie durch dichte Nebelwände mit teilweise unter 20m Sicht und etwas grün im Gesicht, kommen wir am ersten Hotel am Platz an. Dort warten schon alle sehnsüchtig, um in die Abendessenrunde zu starten.

Nach einem lustigen Essen, für mich ohne (kurze Aufregung: Essen OHNE Fleisch! Sind Sie Vegetarier?), für die Herren mit Fleisch kommen wir recht unverhofft zu Salzburger Nockerln. Sehr lecker! Im Anschluss fließt der Alkohol, allerdings nicht für mich (er schmeckt mir halt einfach nicht) - erneut kurzer Aufschrei:"KEIN Alkohol!". Aber man lässt mich ohne Alkohol mitanstoßen und alles passt. (Exkurs: Es gibt ja immer wieder Leute, die behaupten, man müsste in bestimmten Situationen - solche gehören dazu - Alkohol trinken - Gruppenzwang und so - und ohne das führte es zu nichts. Jetzt weiß ich nicht, gibt es, was das angeht, so etwas wie einen Frauenbonus? Ich glaube einfach, egal ob Männlein oder Weiblein: was man nicht machen mag, muss man nicht machen. Dafür braucht man evtl. kurz etwas Selbstbewusstsein, aber es wird dann akzeptiert werden.) 

Nachts dann soll ich einen der Herren am Tisch, der schon etwas tiefer ins Glas geschaut hat, nach Hause fahren - ich habe ja nichts getrunken. Wir fahren also los und ich werde gelotst. Nach 10 Min Fahrt stehen wir wieder vor dem Hotel. Ich bin erstaunt und frage, was das soll. Die Antwort: er will nicht, dass ich mich am Ende, nachdem ich ihn zuhause abgeliefert habe, auf dem Rückweg verfahre (what?! Eigentlich gibt's hier nur eine Hauptstraße, wo sollen ich mich da verfahren?) und jetzt, da er weiß, dass auf dem Weg nachhause keine POLIZEI steht, kann er auch selbst fahren. Ich werde zweimal vehement und sage, ich würde ihn fahren, es bringt aber nichts. Ich gehe (mit schlechtem Gewissen) ins Hotel und er fährt davon. Alt genug ist er eigentlich, es besser zu wissen.

Der nächste Tag startet mit einem Feueralarm direkt neben meinem Fenster morgens um 6. Ich bin hellwach und gehe deshalb, wie ich es mir vorgenommen hatte, eine Runde laufen. Hier auf dem Land ist die Welt echt noch in Ordnung. Die umliegenden Häuser spucken morgens viele Schüler aus, die vor der Schule tatsächlich von einem Polizisten über die Straße geleitet werden. Hier ist die Welt noch in bester Ordnung. ;o)

Die anschließende Dusche überfordert mich kurz (sooo viele Knöpfe! 😉), aber schließlich kommt Wasser und sogar Musik aus dem Wunderding und ich werde wieder sauber. Nach einem leckeren Frühstück, ist der Tag arbeitsam und voll mit weiteren Gelegenheiten zum unglaublich guten Essen. Die kreative Arbeit mit den Kollegen macht Spaß, wir planen den Stand für die Möbelmesse IMM 2017 in Köln. Das österreichische Essen schmeckt. :o)

 

Die Messe ist geplant und nach vielen Diskussionen über Möbelstoffe, Wandfarben und Messekosten, lassen wir den Tag in einer Besenwirtschaft ausklingen. Es ist eine gesellige Runde und wir führen Gespräche über lustige Erlebnisse bei Schüleraustauschen  (Übernachten im Behandlungszimmer des frz. Vaters neben dem Untersuchungsstuhl vs. Baden bei einer rumänischen Gastfamilie während die Waschmaschine in die Badewanne abpumpt), Autos (es waren halt nur Männer um mich rum...), Punkte in Wien und Flensburg oder ausgefallene Studentenjobs, bevor wir wieder den Heimweg antreten.

 

 

Der letzte Tag, heute, ist den Vertriebsthemen gewidmet. Es wird geplant, diskutiert und organisiert, damit auf der Messe alles glatt geht und die Produkte ihren Weg zum Kunden finden, dann brechen wir wieder zum Flughafen auf.

Diesmal fahren wir die weniger bergige und kurvige Strecke, Gott sei Dank, denn auf dem Weg führe ich kurz ein Interview, wir singen Faschingslieder (sehr wichtig fürs Gemeinschaftsgefühl! :o) und diskutieren heiß, wie wir die Messe organisieren wollen.

Nun sitze ich im Flieger (über den Wolken... Tralalalaaa!) und der befindet sich schon wieder im Landeanflug. 1,5h noch Zug fahren, das Protokoll schreiben, dann noch zu etwas zum Essen kommen und den Freitag entspannt ausklingen lassen. 

 


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