Samstag, 26. Dezember 2020

Weihnachten 2.0

Am Montag in der Weihnachtswoche habe ich meinen letzten Arbeitstag. Da die meisten Kollegen bereits im Urlaub sind, läuft der ganz okay. Über Mittag schaffe ich es, in dem örtlichen Laden für Nähmaterial  und Kurzwaren Material zu erstehen, das ich dafür brauche, ein Weihnachtsgeschenk für die beste Freundin zu nähen. Nun, da wir uns im zweiten Lockdown befinden, in dem die Ladenbesitzer schon wissen, "wie der Hase läuft", haben sich die meisten etwas einfallen lassen, wie sie ihre Waren trotzdem an den Mann bringen können. Im Falle des Ladens, den ich heute benötige, kann man dort anrufen, seine "Bestellung" aufgeben, dann dorthin gehen und wird dann an der frischen Luft im Hof bedient. Vieles hatte die Besitzerin des Ladens bereits ausgesucht und vorbereitet (den dunkelblauen Baumwollstoff schon einmal passend zugeschnitten oder die passende Länge vom Gurtband abgeschnitten) oder mir zumindest eine Auswahl zusammengestellt (wie z.B. bei der Spitzenborte). Danach sind noch ein paar letzte Dinge beruflich zu tun sowie ein Termin zu erledigen und dann räumen wir auf: das Büro des neuen Kollegen.

Ich freue mich wie toll, denn gleich am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub wird ein neuer Teamleiter zu uns stoßen. Nachdem ich seit letztem Juni ganz allein als Produktmanager für das Herrensortiment unterwegs war, nun seit November bereits wieder ein Trainee zu unserem Team gehört, werden wir ab Januar auch wieder einen Senior Produktmanager haben und damit vollzählig sein. 😊 Ich hoffe sehr, dass uns das, nach einer Einarbeitungszeit, hilft, das Stresslevel deutlich zu reduzieren, denn - ich bin ganz ehrlich - so wie das die letzten Monate lief, möchte ich das nicht unbedingt weiter machen.

Wir starten 1h zu spät (und trotzdem habe ich nicht alles geschafft, was ich hätte geschafft haben wollen) mit dem Aufräumen, sind dabei aber recht effektiv, es fliegt viel raus aus dem Büro - mir scheint, hier haben Generationen von Senior Produktmanagern niemals aufgeräumt (aber vielleicht täusche ich mich da auch 😉). Eigentlich hatten wir vor, auch den Platz des Trainees noch ordentlich aufzuräumen, dafür bleibt uns am Ende dann aber gar nicht mehr so viel Zeit. Immerhin 15 Minuten haben wir noch, um zumindest kurz zu besprechen, wie hier aufgeräumt werden kann und sollte (der Trainee ist am nächsten Tag noch bei der Arbeit, der kann das dann auch alleine regeln, das mit dem Aufräumen 😊). 

Nach einem vollbrachten Arbeitstag stoßen der KSM und am Abend erst einmal mit dem Advetskalenderinhalt an 😉.


Der 3D-Drucker des KSM druckt in den letzten Wochen quasi in Dauerschleife - diesmal ein iPhone für die Nichte, die das wohl für die Schule braucht, wie mir der KSM erzählt.


Am Dienstag gibt es leider noch etwas für mich beruflich zu tun, daher arbeite ich - nachdem wir gemütlich in den Tag gestartet sind - noch ein paar Stunden. Zum Mittagessen verspeisen wir noch einmal den Ramen (ich habe jetzt beschlossen, dass dieses Gericht männlich ist 😉) vom Wochenende, so langsam werde ich ihm überdrüssig 😏.


Es kommt Post aus der alten Heimat an von zwei sehr lieben Menschen (Achtung, Werbung!), die mir dort beruflich über den Weg gelaufen sind und die ich dadurch auch privat zuletzt sehr zu schätzen gelernt habe. Ich bewundere sehr, was sie tun und wie sie dabei sind - einfach freundlich und auf dem Boden geblieben - zwei echte Vorbilder 😊. Sie schicken einen neuen Kalender für 2021.


Der für 2020 hängt bereits in meiner Küche:


Am Abend fange ich dann an, für die beste Freundin den Turnbeutel "Josie" von Frau Fadenschein (Achtung, externer Inhalt!) zu nähen, den ich bereits vor 1,5 Jahren zum letzten Mal für meine Cousine genäht haben, die damals 30 wurde (Sie erinnern sich?). 

Er wird sehr gut, oder was sagen Sie? Die neue Version besteht aus einem strapazierfähigen gewebten Streifenstoff in blau-weiß von Westfalenstoffe (von dem ich ein Stück gekauft hatte, weil ich ein Hemd meines Bruders damit repariert habe - Achtung, externer Inhalt!). Diesmal nähe ich keine Biese, sondern eine zarte Spitzenborte ein (mit der ich zunächst auch ein bisschen Probleme habe bis sie dann so eingenäht ist, wie ich mir das vorgestellt habe ...) mit einem dunkelblauen Innenbeutel. Die Schlaufen aus Gurtband sind dunkelblau und das Seil ist weiß. Ich hoffe, er passt zu ihrem Geschmack, sie freut sich über ihn und kann ihn gebrauchen. Meine Unterschrift darauf darf natürlich nicht fehlen. 😉






Am Mittwochmorgen schaffe ich es endlich, mich noch bei meinem neuen Triathlonverein für den Schlauchschal zu bedanken, den ich als Weihnachtsgeschenk bekommen habe. Ich werde ihn sicher gut brauchen können.


Am Nachmittag dann sind alle Siebensachen und Geschenke zusammengepackt und wir brechen, 2h später als angepeilt, um 17.00 Uhr, in Richtung der Eltern auf. Lt. Navi kommen wir dort mit einer "Punktlandung" an, denn ab 21.00 Uhr ist dort, wegen - wie sollte es anders sein - Corona, eine "Ausgangsperre" verhängt und wir landen um 20.30 Uhr dort.


Wir kommen gut durch (es ist immer etwas anstrengend, die ersten 150 km über Land durch das Sauerland und Nordhessen zu gurken, über unübersichtliche Straßen mit starken Kurven sowie strengen Geschwindigkeitskontrollen und dafür 2h zu brauchen, aber die letzten 200km über die Autobahn die rollen dann idR 😉) und rechtzeitig an unser Ziel. Nach kurzem Auspacken und einer geselligen Runde im elterlichen Wohnzimmer gehen wir müde ins Bett, um in den hl. Abend hinein auszuschlafen. 😊

Am Tag des hl. Abend frühstücken wir leider nicht gemeinsam, denn wir schlafen einfach länger als der Rest der Familie, dennoch sitzen wir zunächst noch gemeinsam am Tisch und unterhalten uns bis wir uns dann auf den Tag vorbereiten. Der hl. Abend wird bei uns in diesem Jahr gar nicht so viel anders ablaufen als die Jahre zuvor - nur die Christmette, in die wir üblicherweise gehen, die fällt (raten Sie mal, warum!) in diesem Jahr aus. 

Zum Mittag essen wir Weißwurst mit süßem Senf und Brezen, danach mache ich mich - nachdem ich alles etwas anverdaut habe - auf eine Laufrunde durch den Wald. Die dehne ich, zu Spionagezwecken 😄 (Weihnachten ist üblicherweise die Gelegenheit im Jahr, bei der man mitbekommt, was sich im letzten Jahr bewegt hat, wer gebaut und wer geheiratet bzw. sich getrennt hat, wer zugezogen, umgezogen oder gestorben ist) etwas aus und schaue mir an, welche Häuser verschwunden bzw. welche dazugekommen sind und bei welchen Bekannten (aus früheren Tagen) Autos von deren Kindern vor der Tür stehen bzw. welche ich sogar (durch die Fenster) sehen kann. Ich gebe zu, ich fühle mich etwas alt dabei. 😊

Zum Abendessen - vor der Bescherung - gibt es bei uns, wie in den letzten Jahren schon, Raclette (Achtung, externer Inhalt!) mit der ganzen Familie. Raclette ist eine schöne Sache, man kann seine eigenen Kombinationen bauen, von allem ein bisschen essen, sich Zeit lassen ... genau mein Ding. 😊


Danach möchte uns meine Mutter unbedingt eine Geschichte vorlesen (der KSM liebt pinke Socken) 😉.


Und dann gibt's Geschenke ... meine Eltern bekommen einen Online-Kochkurs von einer Kochschule aus Freiburg (Achtung, Werbung und sehr zu empfehlen!) von uns geschenkt zusammen mit einer Kiste dazu gehörender Zutaten. Der KSM bekommt einen Fahrradmontageständer mit der passenden Werkzeugablage (weil er so einen immer schon einmal haben wollte - Achtung, Werbung!) und einen Pulli, der ihm nicht passt und deshalb zurückgeschickt werden muss. Der Bruder bekommt Equipment zum Laufen (Achtung, Werbung!) und ich bekomme viele schöne Sachen und eine Riesenüberraschung: das 3D gedruckte Smartphone oben war gar nicht für die kleine Nichte des KSM (er hat mich veräppelt ... 😏), sondern für mich. 😊 Das Original wird mich iwann in Richtung meines Geburtstags erreichen und mich technisch in ganz neue Sphären katapultieren. 😉 Ich hatte ohnehin vor, mir zum Geburtstag ein neues (gebrauchtes Smartphone zu kaufen), aber nun ist mir der KSM dabei zuvor gekommen. Ich freu' mich. 😆




Am 1. Feiertag schlägt mir facebook (Achtung, Werbung!) vor, mir einen Avatar als Profilbild zu erstellen, ich willige ein und der folgende kommt dabei heraus. Er wird nun eine Woche mein facebook-Profil zieren und ich habe ihn mir kopiert, um ihn auch in WhatsApp nutzen zu können. Was sagen Sie, sieht er mir ähnlich? In Echt wäre das Ringelshirt übrigens schwarz-weiß, das wissen Sie ja wahrscheinlich, aber es gab nur das hier. 😉


Zum Mittag gibt es bei uns - rel. klassisch: Rehbraten mit Blaukraut und Kloß. Ich persönlich verzichte dabei lieber auf den Fleischanteil. 😋


Nach dem Mittagessen treten wir einen ausgiebigen Spaziergang an und überqueren dabei die Wallburg (Achtung, externer Inhalt!), die auf einem ordentlichen Berg steht. Gut, dass die Eltern noch recht fit sind und sowohl den Aufstieg als auch den Abstieg über die gefühlt 10.000 Treppen zurück in die Stadt ohne großes Aufheben mitmachen. 🙏


Am Samstag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, treffen wir uns mit der besten Freundin bei ihr zuhause. Dort gehen wir zunächst eine größere Runde übers Land (Berge erstiegen, Pferdekoppeln passiert) und dann zurück durchs Wohngebiet, bevor wir den Nachmittag bei einer sehr leckeren Tasse Kaffee (der Freund hat da so eine neue Maschine und ganz tolle Bohnen ... 😋), in meinem Fall mit sehr viel Milch (Frevel! 😆), selbstgemachtem Shortbread (Achtung, externer Inhalt!) und Lakrids (Achtung, Werbung und sehr zu empfehlen!) ausklingen lassen.

Am Abend stellt übrigens die Mutter der besten Freundin mit ihr zusammen fest, dass es ziemlich praktisch ist, dass ihre Helikopter-Töchter ihr zu Weihnachten ein Smartphone geschenkt haben, weil man dann, als backbegeisterter Mensch, Zugang zu so vielen Rezeptquellen hat, z.B. zu Sallys Welt (Achtung, Werbung!). 


Am Sonntagmorgen mache ich mich erneut auf eine Runde Laufen draußen auf, muss aber wieder einmal feststellen, dass mein Kreislauf Laufen am Morgen einfach nicht so gerne hat. Mir geht dann die Energie und damit die Kraft aus und ich muss zwischendrin auch mal eine Gehpause einlegen, was ich am Nachmittag üblicherweise nicht muss - ganz im Gegenteil, da komme ich durch die Runden einfach problemlos durch. 

Nach dem Mittagessen (es gibt die Reste von den Vortagen, denn die Eltern werden am Sonntagabend an dem bereits beschriebenen Kochkurs teilnehmen und sich dabei ein leckeres Abendessen kochen) brechen wir in Richtung meiner Patentante auf, die wir, auf der Durchfahrt zur Schwester des KSM, besuchen wollen, denn ihre Heimat liegt ohnehin auf dem Weg. Dort treffen wir, nach einer abwechslungsreichen Fahrt über Land, die der KSM bestreitet, damit ich in Ruhe meine Fingernägel lackieren kann. (Haben Sie das schon einmal versucht?! Auf der Autobahn sicher kein Problem, aber auf einer unterfränkischen Landstraße mehr als eine Herausforderung ... wir mussten zwischendrin doch einmal kurz am Straßenrand anhalten. 😊)

Bei der Patentante kommen wir pünktlich zum Nachmittagskaffee an (mal wieder andere Plätzchen ... 😜). Wir verbringen den Nachmittag miteinander und unterhalten uns ausgiebig (so oft treffen wir uns in natura leider nicht mehr ... ) bevor wir nach 2h, gegen 16.45 Uhr, die letzte Etappe in Angriff nehmen. Die Familie der Schwester des KSM warten in der Münsterstadt (Achtung, externer Inhalt!) schon auf uns und können es kaum erwarten, ihren Bruder/Schwager und (Lieblings-)Onkel wiederzusehen (den sie zuletzt letzte Weihnachten getroffen haben).

Das letzte Mal, dass ich diese Strecke gefahren bin, ist nun schon ein halbes Jahr (Sie erinnern sich?) und dass ich in der Gegend um die Münsterstadt gewohnt habe, ist mittlerweile 4,5 Jahre her ... wie die Zeit vergeht. 😁

Wir werden schon sehnsüchtig erwartet, es gibt sofort Abendessen (Gott sei Dank, sonst wären wir vermutlich verhungert ... 😉), wir unterhalten uns und danach spielen wir UNO (Achtung, externer Inhalt!) bis wir unser Bett aufbauen und alle Mann ins Bett müssen. 


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