Samstag, 24. Oktober 2020

Corona

Die Woche nach dem Geburtstag des Vaters startet für den KSM recht früh (er bricht gegen 06.00 Uhr in die Hessenmetropole - Achtung, externer Inhalt! - auf) und für mich etwas später im Homeoffice. Im Laufe des Tages verpasse ich einen Termin bei der Arbeit (ich habe ihn und die Erinnerung an ihn einfach nicht gesehen, weil ich so mit anderen Dingen beschäftigt war ... 😏)  und vergesse außerdem, in der Mittagspause zur Schneiderin zu fahren, mit der ich besprechen wollte, wie mein Mantel zu reparieren wäre. Mein Kopf ist einfach so voll mit anderen Dingen.

Im Moment laufe ich vor allem noch dem Tagesgeschäft hinterher, für strategische Überlegungen und größere Projekte bleibt mir eindeutig zu wenig Zeit. Das ändert sich hoffentlich, sobald wir wieder vollständig sind. Einen Trainee, der das Team tatkräftig unterstützen soll, haben wir mittlerweile immerhin schon einmal gefunden. Mit ihm telefoniere ich am späten Nachmittag. Er ist sehr motiviert, das ist schon einmal eine gute Voraussetzung. 😊

Am Dienstag gehe ich zum ersten Mal seit unserer Fahrradtour wieder ins Lauftraining, das ab jetzt nur noch auf dem Schulsportgelände in der Strumpfstadt stattfindet. Ich bin zu spät, wie immer, aber es läuft gut. Es macht einfach Spaß, mit anderen zusammen zu trainieren, das "zieht mich mit" - vor allem, weil Laufen ja nicht gerade meine Lieblingsdisziplin ist. 😉 

Am Mittwoch gehe ich mittags mit einer lieben Arbeitskollegin und deren Freund (der aufgrund seines Berufs aktuelle Herbstferien hat 😉) zusammen in die Mittagspause. Wir wollen in dem sehr guten Restaurant und Hotel, in dem ich mit einer anderen Kollegin neulich schon einmal zum Mittagstisch war ( Brotkörbchen, Broccoli-Cremesuppe, Kürbisrisotto und Eis mit heißen Kirschen für gesamt 15,- EUR, das hat uns extrem gut gefallen - Sie erinnern sich? 😉), genau diesen einmal mehr in Anspruch nehmen. Leider müssen wir uns vor Ort von der Bedienung dann sagen lassen, dass es dieses Angebot aktuell nicht mehr gebe und wir machen lange Gesichter. Wir bleiben dennoch und bestellen von der Vesperkarte.

Am Abend fahre ich ins Schwimmtraining zum Triathlonverein aus der Nachbargemeinde, dem ich mittlerweile angehöre. Die Umstände, unter denen das Schwimmtraining aktuell stattfindet sind schon sehr seltsam: aufgrund von Corona dürfen sich größere Gruppen, wie unser Triathlonverein und die DLRG z.B., im Bad möglichst nicht begegnen, daher müssen sie zu unterschiedlichen Zeiten kommen und sich im Bad an verschiedenen Stellen umziehen, während des Trainings müssen alle immer möglichst viel Abstand zueinander halten und nach dem Training - während wir uns ausschwimmen - sprüht der Bademeister mit einer Spritze, in der üblicherweise Pestizide auf Pflanzen im heimischen Garten aufgebracht werden, Desinfektionsmittel auf den Boden des Bades (besonders toll, wenn er gerade neben einem am Becken spritz und man beim Schwimmen dann tief einatmet ... dann bekommt man nämlich erst einmal einen ordentlichen Hustenanfall). Leider nehmen die Corona-Fallzahlen in Deutschland aktuell in besorgniserregendem Maße zu - von letzter auf diese Woche haben sie sich mehr als verdoppelt und wir liegen jetzt bei rund 11.000 neue Fälle/Tag. Dementsprechend angespannt ist die Situation aktuell: niemand weiß, was morgen passiert und welche Maßnahmen dafür getroffen werden.

Am Donnerstag arbeite ich von der Strumpfstadt aus und weil ich abends heute nichts weiter machen möchte (kein Sport o.ä.) bin ich etwas länger im Büro. Am Abend gegen 17.00 Uhr ruft mich das zuständige Gesundheitsamt an und teil mir mit, dass die Zahnarzthelferin, die bei meiner Behandlung vor eineinhalb Woche assistiert hat, positiv auf das Corona-Virus getestet wurde und ich deshalb nun auch unter Quarantäne stehe. 

Es  geht mir gut, ich habe keine Symptome, muss mich jetzt aber auf Corona testen lassen, um nicht, wie es vorgesehen wäre, bis einschließlich kommenden Mittwoch in Quarantäne bleiben zu müssen (immerhin habe ich den begründeten Verdacht, dass ich mich nicht angesteckt habe). Lt. Aussage des Gesundheitsamtes muss der KSM, mit dem ich ja nun einmal die Wohnung teile (und den ich, abgesehen davon ja auch am letzten Wochenende - nachdem ich beim Zahnarzt war - bereits in meiner Nähe hatte), allerdings weder ausziehen, noch müssen wir eine Plexiglasscheibe in unser Bett integrieren - ja, er steht noch nicht einmal mit mir unter Quarantäne. Ich rufe also in der mir vom Gesundheitsamt empfohlenen Arztpraxis an und vereinbare einen Termin für einen Corona-Test am kommenden Morgen.

Der KSM hat mir eine Nachricht mit einem Bild geschickt, das ich nicht öffnen kann. Seine zweite berufliche Aufgabe für diese Woche ist, aufgrund eines technischen Defekts, ausgefallen, und er scheint bereits mittags schon wieder im Hotel zurück gewesen zu sein. Ich rufe ihn kurz an und erzähle von dem Anruf durch das Gesundheitsamt bei mir. Danach fahre ich nach hause. Als ich die Wohnung betrete und meinen Fahrradhelm wegbringe erschrecke ich mich zu Tode, als es aus der Küche mit mir redet. Was mir der KSM mit seiner Nachricht (und seinem Bild) hatte mitteilen wollen war, dass er bereits in meiner Küche auf mich wartet. Was für eine schöne Überraschung! 😁

Es gibt sicher Schöneres, aber ganz sicher auch sehr viel Schlimmeres als einen Corona-Test. Nach leichten Anfangsschwierigkeiten (ich hing - draußen vor der Praxis im Auto sitzend, denn um, wie geplant mit dem Fahrrad zu kommen, war ich viel zu spät dran gewesen - zunächst einmal von der Helferin scheinbar vergessen in der Telefonleitung der Praxis, wo ich zwar viel über die Krankheiten und Leidensgeschichten der Patienten erfuhr, die am Empfang der Praxis standen, selbst aber kein Stück weiterkam) kam am Freitagmorgen schließlich eine der Helferinnen zu mir, testete mich, brachte meine Gesundheitskarte erst in die Praxis, dann wieder zu mir ins Auto und holte mir schließlich noch ein modern glänzendes Kärtchen, auf dem meine Auftragsnummer, der Name und das Geburtsdatum vermerkt waren, mit deren Hilfe ich mir das Testergebnis aus dem Internet fischen können soll. Es hieß, am Samstagabend, spätestens am Sonntagmittag sollte das Ergebnis zur Verfügung stehen.



Wie gut, dass der KSM nicht unter Quarantäne stand, so konnte wenigstens der am Freitag schon einkaufen gehen. 😊 Wir schreiben den Einkaufszettel zusammen nach dem Mittagessen - es gibt schon asiatische Tütensuppe, weil nichts anderes Vernünftiges mehr im Hause ist. Ich schaffe von der Suppe gar nicht alles, iwie ist sie mir dann einfach über, aber ich hebe den Rest Brühe einfach auf.😉


Am Abend höre ich auf zu arbeiten und der KSM ist mit den Einkäufen wieder da. In meinen Rest Brühe zaubert mir der KSM ein pochiertes Ei (Achtung, externer Inhalt!), danach essen wir die Dinge, die der KSM mitgebracht hat - vor allem: Käse. 😆


Am Samstag schlafen wir erst einmal aus und starten den Tag entspannt. Mir steht für diesen Tag leider noch eine berufliche Aufgabe ins Haus, die dringend erledigt werden muss, damit die nachfolgende Kollegin damit weiterarbeiten kann. 

Für diese Aufgabe brauche ich dann leider sehr viel länger als ich mir das so vorgestellt hatte. Erst am Nachmittag habe ich sie bewältigt. Dann schaffe ich es endlich einmal, mich bei der Freundin für die Urlaubskarte zu bedanken, die sie mir vor fast zwei Wochen schon geschickt hatte. Es ist schade, dass mir für solch einfache Sachen im Moment oft die Zeit fehlt. Ich bin kein Mensch, der Dinge einfach so "hinrotzt", ich muss immer etwas Zeit haben, sie einigermaßen gewissenhaft und mit Ruhe erledigen zu können, im Moment fühle ich mich manchmal gezwungen, "hinzurotzen" und ich reagiere mit Trotz, das geht mir einfach gegen den Strich. 😔


Am frühen Nachmittag wurstelt der KSM in der Küche vor sich hin während ich wieder am Schreibtisch sitze. Als ich in die Küche komme, weil ich Hunger habe, finde ich den KSM am Herd sitzend, wo er mit dem Lötkolben zugange ist. 😍




Er hat einen kleinen Geist gelötet, mit LEDs als Augen und an den Händen. Er befestigt ein Band daran und hängt ihn bei uns in der Wohnung auf. Weihnachten kommt bestimmt. 😉


Als ich darauf hinweise, dass ich Hunger habe, fängt der KSM für mich an zu kochen. Bei einem unserer letzten Besuche im Supermarkt haben wir eine Mischung für Linsenfrikadellen (Achtung, Werbung!), die wir für Burger mit Linsenpatties verwenden wollen, mitgenommen, diese soll es heute geben. Der KSM macht das sehr gut und am Ende liegen sehr appetitlich aussehende Burger auf unseren Tellern. 😋






Am Abend machen wir uns zu zweit zu Fuß noch einmal in die Stadt auf (es ist draußen schon dunkel, es wird uns keiner begegnen und ich werde ich niwo mit hineingehen - der Herr vom Gesundheitsamt hatte mir gesagt, ich dürfte auch in den Garten ... Garten haben wir keinen, aber so lange ich niemandem zu nahe komme, spricht für mich nichts dagegen, mich an de rfrischen Luft zu bewegen. Das kann für mein Immunsystem nicht verkehrt sein. 😉

Der KSM kauft mir Marshmallows im Supermarkt und als wir wieder zuhause sind, während wir mit einer lieben Arbeitskollegin skypen, brate ich mir Marshmallows über einer unserer Herdplatten (eine seeehr gute Idee des KSM). 😋 


Am Sonntag wurde nachts die Uhr umgestellt und trotzdem stehen wir wieder einmal viel zu spät auf. Wir frühstücken und dann verziehe ich mich an meinen Schreibtisch, ich muss noch ein paar berufliche Dinge erledigen. Zum Mittag kocht der KSM: es gibt eine Rote-Bete-Suppe (die Lieblingssuppe des KSM - Achtung, externer Inhalt!) mit gerösteten Vollkorn-Brotscheiben. Zum Nachtisch öffnen wir ein Glas Holsteiner Rote Grütze (Achtung, Werbung!), das wir schon vor Monaten erstanden haben und ich koche eine Vanillesauce aus dem Päckchen dazu (die uns iwie nicht so recht schmecken will obwohl ich sogar echte Vanille reinmache). Außerdem brate ich jedem von uns einen Marshmellow ... die Kombination aus allem ist dann doch ganz lecker. 😋  



Es regnet den ganzen Tag. Am Nachmittag lassen wir allerdings den Regen Regen sein und machen uns trotzdem auf eine gemeinsame Lauf-Rad-Runde mit Fahrrad- bzw. Brustlampe. Wir durchqueren den Wald und dann wird es auch iwann, recht schnell, dunkel (es wurde ja auch die Uhr umgestellt), aber wir haben ja die Lampen. Es läuft gut und ich laufe gut und schnell (das fällt sogar dem KSM auf), denn ich habe gut gegessen, seitdem ist schon ein bisschen Zeit vergangen, es ist verhältnismäßig kalt - genau diese Voraussetzungen sind die idealen für mich und das Laufen. Da freue ich mich. 😁

Im Anschluss macht uns der KSM etwas zum Abendessen - an diesem Wochenende läuft er zu kulinarischen Hochformen auf. 😉 Es gibt einen bunten Salat mit Knoblauch-Garnelen und die Reste der Rote-Bete-Suppe - allein optisch schon ein Highlight und geschmeckt hat's auch. 😋




Am Abend sehen wir den obligatorischen Tatort (Achtung, externer Inhalt!) zusammen und gehen gegen Mitternacht viel zu spät ins Bett - der KSM muss gegen 04.00 Uhr aufstehen. 😏

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