Montag, 13. April 2020

Ostern mal anders

In letzter Zeit experimentiere ich mit Strickschlauch in herrlichen Farben, sehen Sie mal! Der Regenbogen (Achtung, externer Inhalt!) ist ja ohnehin mein Lieblingssymbol, v.a. seine Farben haben es mir angetan und immer, wenn ich - egal was, Gummibärchen oder Kabelbinder, Stifte oder Zuckerstreusel - iwo in der Art von Regenbogenfarben aufgereiht stehen sehe, dann bin ich hellauf begeistert und muss kurz stehen bleiben. Der Regenbogen ist in dieser besonderen Zeit auch ein Zeichen der Hoffnung und seine kräftigen Farben strahlen so positiv. 😊



Am Montag vor Ostern drehe ich abends nach der Arbeit eine Runde mit dem Rennrad und bin überwältigt, wie wenige Autos mir begegnen (geschätzt bin ich ca. alle 10 Minuten einem begegnet, v.a. auf den Nebenstraßen, auf denen ich zurückgefahren bin). Dies ist hier tatsächlich ein sehr dünn besiedelter Landstrich, hier wohnen vergleichsweise wenig Menschen, aber so wenig?! Wahrscheinlich tun die aktuellen Ausgangsbeschränkungen, die Empfehlung zum "Social Distancing", ihr Übriges dazu. Als Rennradfahrer weiß man es also sehr zu schätzen, dass sich die Mitmenschen an diese Empfehlungen halten. 😉





Die Strumpf-Innenstadt (Achtung, externer Inhalt!) hat sich, im Hinblick auf Ostern, herausgeputzt und auch die Bäume dort tragen Regenbogenfarben 😍, unterwegs sind hier aber auch weniger Leute als sonst.



Mein berufliches Wochenprogramm sind aktuell so aus: idR arbeite ich im Homeoffice, mit Essen versorge ich mich dort dann selbst. Ich (oder auch der KSM oder wir beide zusammen) koche/kocht/kochen etwas. Normalerweise eher die "normale Rezeptgröße" für vier Personen, so dass locker etwas übrig bleibt, das wir dann auch am nächsten Tag noch essen können. Das löst manchmal das Problem, dass man jeden Tag kochen muss. Einmal in der Woche - diese Woche am Dienstag - gehe ich aber in die Strumpffirma (Achtung, Werbung!), um dort im Büro zu arbeiten und all die Dinge abzuarbeiten, die ich auch nur dort erledigen kann, weil ich z.B. ietwas dort brauche. Dann hole ich mir in der Stadt beim ortsansässigen Metzger (Achtung, Werbung!) den warmen Mittagstisch, mache ihn mir in unserer Küche warm. Das sieht dann in etwa so aus 😏:



Am Dienstag nach der Arbeit drehe ich eine Runde über die Felder des kleinen Dorfes, in dem ich jetzt wohne (Achtung, externer Inhalt!) und freue mich über den Sonnenschein, der noch herrscht. All die Bauern des Ortes (und das sind verhältnismäßig viele), die in den letzten beiden Wochen alle gesammelt ihre Gülle auf den Feldern ausgebracht haben, freuen sich momentan allerdings eher nicht so über das dauer-gute Wetter, für die müsste es einmal wieder regnen.








Schauen Sie mal, die beiden Kameraden hier treffe ich auch noch! Pferde stehen hier seit ein paar Tagen in rauen Mengen am Wegesrand. Von denen scheint es fast so viele zu geben wie Menschen. 😉



Am Mittwochmittag schmeiße ich mir den letzten Grillkäse, der am letzten Sonntag vom Mittagessen übrig geblieben ist in die Pfanne und esse frische Paprika und einen Rest Kartoffelgratin (ebenfalls Sonntag - Achtung, externer Inhalt!) dazu. Vorweg reaktiviere ich die Broccoli-Creme-Suppe vom Vorabend als Vorspeise, damit auch die aufgebraucht ist. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie toll ich es finde, Dinge leer zu machen/aufzubrauchen. 😉







Am Mittwochnachmittag telefoniere ich einmal wieder mit der besten Freundin - wir haben uns wahrlich lange nicht mehr gehört. Glücklicherweise ist bei uns beiden alles in Ordnung.

Es ist erstaunlich, aber ich schaffe es mal wieder erst kurz vor knapp am Mittwochabend die Ostersachen für die Eltern und den Bruder in die POST zu geben, aber immerhin schaffe ich es. 😊 Dieses Jahr wird bei uns nämlich Ostern, wegen des COVID-19-Virus', in Distanz verbracht - der KSM und ich hier, die Eltern bei sich zuhause und auch der Bruder in seiner Wohnung. (Wir gehen davon aus, dass sich Diejenigen, die die Kontakteinschränkungen erarbeitet und angesagt haben, sich dabei auch etwas gedacht haben und halten es einfach für vernünftig, diesen Empfehlungen zu folgen. Dass sich Krankheiten über Kontakt verbreiten, das weiß man ja nicht erst seit Corona, daher können wir so unseren Beitrag dazu leisten, die Infektionsketten zu verlangsamen/zu stoppen und das finden wir richtig.)











Am Mittwochabend nehme ich endlich einmal den wasserresistenten Bluetooth-Lautsprecher (Achtung, Werbung!) in Betrieb, den ich schon seit meinem Umzug neu mit mir herumtrage und fange wieder an, "Die drei Fragezeichen" (Achtung, externer Inhalt!) Folgen zu hören. Das habe ich so lange wieder nicht mehr gemacht, dass in zwischen wieder drei neue am vorderen Ende dazugekommen sind (und am hinteren Ende muss ich auch noch ein paar hören, die ich noch nicht kenne. 😉)



Am Donnerstagabend bin ich nach der Arbeit mit einer Kollegin zum Abendessen per Skype (Achtung, externer Inhalt!) verabredet und bestelle dafür, auch um die örtliche Gastronomie am Laufen zu halten, die mittlerweile großteils auf Bestell- und Lieferservice umgestellt hat, zwei Pizzen beim ortsansässigen Café (Achtung, Werbung!). Wenn schon, denn schon. 😋 Vorher gehe ich einkaufen, denn diese Woche Freitag ist Karfreitag und damit Feiertag, der KSM wird heute Abend erst gegen 19.00 Uhr hier ankommen (da werde ich schon skypen) und damit wir morgen nicht elend verhungern, besorge ich eben heute Abend schon Essen. Eig. gibt es heute, am Gründonnerstag, zum Mittag, so die Tradition aus Kindertagen, Spiegeleier, Kartoffeln und Spinat. Die muss ich aber eben erst besorgen und esse dieses Gericht dann mit dem KSM eben morgen. Für das digitale Abendessen besorge ich mir außerdem noch roten Traubensaft, den ich, stilecht aus dem Rotweinglas 😉, zur Pizza trinken möchte.

Seit dieser Woche fahren Einkaufsmärkte die Maßnahme, dass sie nur eine abgezählte Menge an Einkaufswagen herausgeben und jeder Kunde, der den Laden betritt einen Einkaufswagen nehmen muss (so regelt sich die Problematik mit dem Mindestabstand von ganz alleine). Das heißt allerdings für mich, dass ich - wegen einer Flasche Traubensaft - vor dem Getränkemarkt 5 Minuten anstehen und dann mit dem Einkaufswagen drin herumkurven muss. Was tut man nicht alles? 😉



Das Abendessen per Skype wird ein voller Erfolg. Wir sprechen lange, so lange, dass der KSM, der zwischendrin bei mir ankommt, schon auf dem Teppich eingeschlafen ist als wir schließlich fertig sind (weil am Rechner der Akku leer ist). 😊



Am Karfreitag gibt es dann die Spiegeleier mit Kartoffeln und dem Spinat. 😋





Am Abend beschließe ich, ganz im Zeichen der Hoffnung und des Regenbogens, die ganze Bandbreite an Farben in meiner Nagellack-Range einmal in Augenschein zu nehmen und herauszufinden, ob es funktioniert, auch auf meinen Nägeln den Regenbogen strahlen zu lassen. Und siehe da: bis auf ein Gelb ist alles vorhanden. Ich starte also durch, lasse den rechten kleinen Finger aus (denn der soll gelb werden), und beschließe, mir dieses Projekt zum Anlass zu nehmen, am morgigen Samstag noch einen gelben Lack zu kaufen. 😊



Am Samstag bringen wir den Mietwagen, mit dem der KSM zu mir gekommen ist morgens zurück zur Mietwagenstation, ich beschließe spontan, Gabi zu waschen (und ramponiere dabei ihren Lack mit der Handwasch-Schrubberbürste ... Beim nächsten Mal definitiv wieder Waschstraße, auch weil ich hinterher feststellen muss, dass ich einige Stellen vergessen habe zu waschen) und besorgen auf dem Weg von dort zurück noch einmal ein paar Lebensmittel (ich weiß auch nicht, aber seitdem wir so viel zuhause sind, merke ich ganz gewaltig, wie viel Essen wir so vernichten ...). Leider verpassen wir eine Drogerie, so dass ich den gelben Nagellack zu besorgen auf den Nachmittag verschiebe. Zunächst einmal gibt es gebratenen würzigen Lachs (der KSM, der Schärfe nicht ganz so gut verträgt, ringt teilweise etwas nach Atem 😉) mit frischen Bandnudeln, Sahnesoße und viel Rohkost zum Mittag.



Danach mache mich mich mit dem Fahrrad noch einmal in die Sockenstadt auf, wo ich einen neongelben (und noch drei weitere) Nagellack erwerbe und mich dabei aus gegebenem Anlass frage, warum es manche Leute immer noch nicht verstanden haben, dass man ein Auto, das man gerade nicht braucht, weil man z.B. vor einem Geschäft auf seine Frau wartet, einfach ausmachen kann.

Ich bin ja dazu übergegangen, solche Leute anzusprechen und sie darum zu bitten, den Wagen, im Sinne aller, einfach auszumachen. Heute aber spreche ich einen Mann an, der angesprochen seinen Wagen ausmacht, nur um ihn dann wieder anzumachen, nachdem ich "weg" bin. Was ist los mit Euch? Ist Benzin immer noch zu günstig? Habt Ihr noch nicht verstanden, dass vor allem die Generation Eurer Kinder mit den Folgen von Ressourcenverschwendung durch uns zurecht kommen müssen wird? Was ist das für eine bodenlose Frechheit und Respektlosigkeit der Natur und Eueren Mitmenschen ggü? Oder seid Ihr wirklich so doof, dass Ihr noch nicht verstanden habt, dass die Klimaerwärmung menschenbeschleunigt ist - und zwar u.a. genau durch solch gedankenlose Aktionen? Manchmal bin ich echt verzweifelt.

Am Abend kochen wir Ostereier. Weil der KSM kein großer Fan von gekochten Eiern ist, für uns beide nur jew. zwei. Die Eierfarben haben wir uns in diesem Jahr gespart, stattdessen graben wir ein paar meiner Farbkästen aus der Studienzeit aus und bemalen die Eier schließlich mit Ölpastellkreiden und versiegeln sie mit Haarspray. Das hält sehr gut, sieht sehr exklusiv und einfach mal ein bisschen anders aus.

Nebenher backt noch der Boden zu einer Mohrenkopftorte, an deren Rezept ich mich neulich spontan erinnert habe, weshalb ich über Ostern gerne mal eine machen wollte und ich für sie auch die Zutaten bereits am Donnerstagabend eingekauft hatte. Nachdem dieser ausgekühlt ist, stelle ich nachts noch die Torte fertig und wir sind "für Ostern gerüstet". 😊













Am Ostersonntag ist schönes Wetter. Den ganzen Ostersonntag eigentlich - bis ich dann am späten Nachmittag beschließe, noch eine Runde Rennrad zu fahren, dann zieht es zu. Iwie ereilt mich dieses Schicksal öfters. Ich komme morgens schwerfällig in Gang, so dass ich es oft erst im Laufe des Nachmittags schaffe, mich zu meinen Lauf- oder Radeinheiten aufzumachen. Das ist manchmal glücklich, nämlich wenn dann am Nachmittag nochmal der Himmel aufreißt, oft ist's aber auch so, dass dann am Nachmittag der Himmel zuzieht bzw. es auf abends zu dann ja ohnehin auch dunkel wird, so dass ich vom Bombensonnenschein untertags oft nicht mehr so viel mitbekomme. An meinem Zeitmanagement werde ich noch arbeiten. 😊



Ich fahre diesmal eine längere Runde, zunächst über einen größeren Berg mit längerem Anstieg (Achtung, externer Inhalt!), dann an einem sehr großen Badesee (Achtung, externer Inhalt!) vorbei und von dort wieder nach hause. An dem Badesee, an dem sogar ein größeres Besucher-Schiff vor Anker liegt, halte ich kurz an, um dieses Foto zu machen und mir den See anzuschauen, an dem der Triathlon-Verein, bei dem ich schon ein paarmal im Schwimmtraining war (Achtung, externer Inhalt!), sein Freiwasser-Training absolviert.

Der Radler mit dem Trekkingrad, der dann gleichzeitig mit mir in die gleich Richtung vom See aus aufbricht, fällt mir dort schon auf und ich grüße ihn kurz, da ich ihn aber nicht kenne, fahre ich zügig vor ihm her. Auf dem Scheitel eines Anstiegs bemerke ich, dass er beinahe an mir dran ist, lasse mich davon aber nicht beeindrucken. Dann fährt er an mich ran und spricht mich an. Es stellt sich heraus, dass auch er zu dem Triathlonverein gehört, dessen Schwimmtrainingszeit ich schon ein paarmal genutzt habe. Wir unterhalten uns also noch eine ganze Zeit und fahren nebeneinander her bis wir beide in unterschiedliche Richtungen müssen. Witziger Zufall 😊



Am Abend sind wir mit den Eltern und dem Bruder, wieder via Skype, zum Spielen und Unterhalten verabredet. Nach kurzen technischen Schwierigkeiten kann es losgehen. Während der KSM und ich noch zum Abend essen stellen wir uns gegenseitig Quizfragen und unterhalten uns anschließend noch ein bisschen über das, was in der jüngsten Zeit so los war. So geht Social Distancing eben auch - wir haben sie doch die Mittel und Wege, um uns nah zu sein ohne uns nah sein zu müssen. 😊

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