Dienstag, 3. Mai 2022

First Things First ...

Am Montag fährt der KSM früh am Morgen in Richtung Norden, wo er in dieser Woche beruflich zu tun hat.

Am späten Nachmittag dann kommt der Maler unseres Vertrauens und beendet das Werk an der Wand unseres zukünftigen Kinderzimmers, das wir vor gut einer Woche zusammen begonnen hatten. Am Ende sieht es so aus, wie wir uns das vorstellten. Wie finden Sie es?

Übrigens, abgesehen von dem Weiß (das der Maler unseres Vertrauens weiterbenutzen kann), haben wir nun von den beiden Grautönen und dem Gelb noch Farbe übrig. Falls die jemand brauchen kann, gerne melden! 😉

Am Montagmorgen erreichten uns die letzten Dinge für das Kind, die noch ausstehen (und wahrscheinlich auch gar nicht oder noch nciht dringend nötig wären ... 😊). Ich habe mal wieder eBay Kleinanzeigen (Achtung, externer Inhalt!) durchforstet und Leuten Dinge abgekauft, die diese nicht mehr brauchten oder noch nie gebraucht haben:

Für unseren Kinderwagen habe ich eine Kinderwagenkette (damit unser Kind mal etwas zum Gucken hat, wenn es in seinem Wagen liegt ... 😀) erstanden, die eine andere Familie nicht mehr brauchte. Sie ist supersimpel, aus Holz und in Regebogenfarben - für die wir hier ohnehin ein gewisses Faible hegen - also genau unser Ding. 😁

Darüber hinaus habe ich einen sehr speziellen Body der Marke Petit Bateau (Achtung, Werbung!) erstanden (eine gute Freundin empfahl die Bodies dieser Marke, weil sie wohl einfach unschlagbar gutes und robustes Material haben und darüber hinaus, das habe ich mittlerweile festgestellt auch super Designs, die oft etwas vom Standard abweichen, was mir sehr entgegen kommt 😊). Er ist neu, wurde gekauft, aber nie getragen und ist mit einem (oder besser: mehreren Paris-Motiv(en)) bedruckt.

Speziell bei solchen Konstellationen wie der des Bodies (in denen Leute Dinge kaufen, sie dann aber hinterher nie benutzen) werde ich immer etwas nachdenklich. wir leben so sehr im Üerfluss, dass wir dinge produzieren, die gekauft, dann aber nie getragen werden. Das ist im Zusammenhang mit Babies vllt. noch einmal extremer, weil die ja oft schneller wachsen als einem lieb ist und dann die gekauften Sachen vllt. auch einmal schlicht nicht mehr passen bevor man sie ihnen anziehen kann, aber kommt ja auch bei Erwachsenen durchaus vor ... und vermutlich auch hier nicht zu knapp. Da werden Klamotten "geshoppt", weil sie günstig sind und man Shopping als sein Hobby ansieht, aber am Ende zieht man sie gar nicht an, weil man feststellt, sie stehen einem doch nicht so und man fühlt sich darin nicht wohl, man hat ohnehin so viele andere Sachen im Schrank, dass sie einem darin schlicht untergehen und man ganz vergisst, sie anzuziehen ... etc. Wie schade ist es bitte, dass Dinge unter Ressourcenaufwand hergestellt, dann gar nicht benutzt werden und schließlich vllt. sogar unbesehen in den Altkleidern oder - schlimmer noch - im Müll landen?

Mir ist klar, dass Dinge von ijemandem neu gekauft werden müssen, damit aie auf dem "Zweitmarkt" landen können und die dann jemand, so wie wir aktuell oft, gut gebraucht kaufen kann. Mir it auch klar, dass Firmen ihre Produkte produzieren und verkaufen müssen, um ihre Leute beschäftigen und bezahlen zu können und dass das in bestimmten Stückzahlen passieren muss, damit die Herstellkosten nciht ins unermessliche steigen und sich die Produkte auch noch verkaufen ... ich habe BWL studiert, natürlich weiß ich das. Aber warum müssen wir so im Überfluss produzieren und vor allem auch: so im Überfluss kaufen? Wann ist es passiert, dass wir gelernt haben, dass das "richtig" ist? Mich macht das traurig und ich frage mich ehrlich gesagt sehr oft, wie lange dieses System, in dem immer mehr, immer schneller zu immer günstigeren Preisen produziert wird und dann abgesetzt werden muss, noch aufrecht erhalten werden kann?

Gerade in der aktuellen Situation, in der seit nun gut zwei Monaten Krieg in der Ukraine tobt, der die Lebensmittel und Energie/Kraftstoffe etc. teuerer werden lässt und in der die Auswirkungen des vom Menschen beschleunigten Klimawandels immer deutlicher zu spüren sind, die ebenfalls Lebensmittel teuerer und die Wettersituation immer menschenwidriger werden lassen, frage ich mich das häufig. Und dann - und das muss ich mich eigentlich nicht mehr fragen, denn das lässt sich nun nicht mehr ändern - erwarten wir nun dieses Kind, das in diese Umwelt und dieses System hineingeboren werden wird und darin zurecht kommen muss - frage ich mich: ist es fair ein Kind in eine Welt zu setzen, bei der man selbst des Öfteren das Gefühl hat, dass sie sich so stark verändern und so wenig einschätzbar werden wird, dass sie mit der Welt, in der man selbst aufgewachsen ist, kaum noch etwas gemeinsam haben wird? Manchmal habe ich das Gefühl, dass nein. Andererseits kann niemand wissen, was kommt und wie alles wird und (wie mein Vater es einmal so schön formuliert hat: so nach dem Motto "der Letzte macht das Licht aus" das kann's ja auch nicht sein. 😉).

Also kaufen wir Dinge Second Hand und freuen uns, dass wir sie einerseits etwas billiger bekommen als sie es neu wären und dass wir so andererseits Dinge vor dem Wegwerfen retten. Und weil wir gut überlegt haben, was genau wir brauchen und die Dinge dann in jedem Fall benutzen werden, werden sie bei uns ein "gutes Leben haben". 😉 Und sollten wir sie einmal nicht mehr benötigen, können wir sie hoffentlich wieder an jemanden weitergeben, der damit noch etwas anfangen kann. 😊


Am Montagnachmittag - bevor der Maler kommt - besuche ich das schöne Bettenfachgeschäft ganz in unserer Nähe (Achtung, Werbung!), um dort ein neues Spannbettlaken für unser großes und zwei für das kleine Bett zu erstehen. Vor Ort suche ich das große Bettlaken (vom Hersteller aus dem Schwarzwald - Achtung, Werbung! - der auch definitiv noch in Deutschland herstellt ... der Preis vllt. etwas höher, aber die Qualität ist den Preis allemal wert) aus und muss die kleinen bestellen (im Laden selbst gibt es nur ein rosa, ein hellblaues und ein dunkelblaues Spannbettlaken ... ich hätte gerne weiß und grau 😉). Da ich aktuell ein ziemliches Gewurstel mit meinen Bezahlkarten habe (es kamen zwei neue Bankkarten, beide habe ich in Betrieb genommen, einer habe ich sogar eine Wunsch PIN verpasst und trotzdem weiß ich beide nicht mehr ...), stehe ich am Ende an der Kasse und kann nicht bezahlen (den PIN der EC-Karte weiß ich nicht mehr und mit der Kreditkarte kann man hier nicht bezahlen ...😏) . Da ich allerdings ohnehin meinen Namen und meine Adresse inkl. Telefonnummer angeben muss, damit ich benachrichtigt werden kann, sobald die beiden kleinen Bettlaken da sind, überlässt mir die Verkäuferin das große Betttuch schon einmal ohne es bezahlt zu haben. Ich soll einfach die Rechnung gesamthaft begleichen, wenn ich komme, um die kleinen Spannbettlaken abzuholen. Das gibt es auch wirklich nur noch auf dem Land und da auch nur noch ganz selten ... so viel Vertrauen. Wie schön! 😊


Jetzt sind wir dann langsam soweit: der Kinderwagen ist vorbereitet ... 




... , das Kinderzimmer steht (bis auf die Spannbettlaken, die ich ja bestellen musste) und die Geburtstasche ist gepackt. Wir sind gespannt, was mit der Geburt nun auf uns zukommt.

Der Dienstag startet gemächlich und mittags habe ich noch Zeit, mir die gebackene Süßkartoffel, die am letzten Sonntag übrig geblieben ist, einzuverleiben bevor ich mich gegen 14.00 Uhr auf den Weg in die benachbarte größere Stadt (Achtung, externer Inhalt!) mache, wo ich einen Termin in der Elterngeldstelle habe. 


Das Elterngeld, auf das man für die Zeit nach der Geburt eines Kindes Anspruch hat, ist eine Supersache und es zu beantragen ist auch echt komfortabel. Mit der Zuständigen, die für uns den Antrag auf Elterngeld beim Bund stellen wird, hatte ich bereits im Vorfeld schon telefoniert und die Rahmenbedingungen grob besprochen. Nun geht es darum, sich noch einmal persönlich kennenzulernen (das macht die Sache an sich dann auch etwas menschlicher 😉). Da die Elterngeldstelle auf dem Weg zum Geburtshaus liegt und ich gerne versch. Gelegenheiten, die auf einem Weg liegen miteinander kombiniere, um hier nicht mehr Abgase in die Luft zu pusten als das unbedingt notwendig ist, bietet es sich heute an, dort vorbeizufahren, denn im Anschluss steht noch ein umfassender Termin im Geburtshaus an. Die beiden Damen von der Elterngeldstelle sind sehr sympathisch und unsere Ansprechpartnerin ist sehr hilfreich. Wir sehen uns an, wie viel Geld uns in welchen Konstellationen zustehen könnte und spielen das Ganze einmal am Rechner durch bevor ich mich dort verabschiede und weiterfahre.

Von den zuständigen Hebammen im Geburtshaus (Achtung, Werbung!) werden wir heute zu zweit ein Geburtscoaching erhalten: wir sollen erfahren, wie eine Geburt an sich läuft, was dabei biologisch passiert etc., aber auch, wie eine Geburt läuft, welche Geburtspositionen es gibt, welche Aufgaben wer bei einer Geburt hat usw. - ich in Präsenz im Geburtshaus mit der Hebamme, Enrico via Videotelefonie dazu geschalten. Warum das Ganze? Weil der Geburtsvorbereitungskurs, in dem ich bin länger läuft als ich überhaupt noch Zeit habe bis zur Geburt und man weiß ja nie, was passiert ... 😉

Das Geburtscoaching ist toll. Wir besprechen in fast 2h, wie eine Geburt im Biologischen im Körper abläuft und wie sie vor Ort im Geburtshaus - quasi "von außen" ablaufen soll. Die Hebamme und ich sind vor Ort im Geburtszimmer des Geburtshauses und testen Geburtspositionen und Hilfsmittel. Wir können alle unsere Fragen stellen und erfahren einiges, das wir (weil wir keine Ratgeber oder ähnliches gelesen haben und das auch nicht mehr tun werden) bislang nicht wussten. Ich habe bislang von allen Frauen oder Paaren, die ich kenne und die einen Geburtsvorbereitungskurs gemacht haben, stets gehört, wie furchtbar uns sinnlos diese Kurse gewesen wären. Auf meinen Geburtsvorbereitungskurs und auch auf dieses Geburtscoaching trifft das überhaupt nicht zu. Beide sind interessant, amüsant und informativ und ... ja ... sie bereiten einen richtig gut auf die bevorstehende Geburt vor. 😊 Das freut mich total.

Nach dem Coaching habe ich Hunger und zwar auf Fast Food. Daher gehe ich dorthin, wo es zuverlässig Fast Food, wenn auch nicht das beste, so aber zumindest solides gibt (Achtung, Werbung!) und genehmige mir einen vegetarischen (oder iegentlich sogar "veganen") Burger, eine Portion Pommes rot-weiß und dazu eine Apfelsaft-Schorle - manchmal mag ich das einfach. 😁 Nachdem ich fertig gegessen habe, fahre ich nach hause, muss allerdings feststellen, dass die Straße, auf der ich eig. fahren muss gesperrt ist und ich deshalb einen Umweg fahren muss, der mir fast 1h zusätzliche Fahrzeit beschert. Ich rufe die Mutter an, um die Zeit sinnvoll zu nutzen ... und rege mich auf ... über die Sperrung und den Umweg. Und dann fahre ich, mit der Mutter am Telefon, in einen Blitzer ... einen stationären ...  den ich gut kenne ... mit mind. 20 km/h zu viel. 😒 Sch***abschluss eines ansonsten wirklich grandiosen Tages.


Am Mittwoch habe ich mittags kurzfristig einen Termin in einer örtlichen Praxis für Osteopathie (Achtung, externer Inhalt!) bekommen. Seit meinem Berlin-Trip vor zwei Wochen (Sie erinnern sich?), beschwert sich meine linke Hüfte ganz schön (sie tut weh und ich humpele). Weil mich das behindert und es außerdem sinnvoll ist, genauer hinzugucken, wenn der Körper Schmerzen hat, lasse ich, auf Anraten der Wochenbett-Hebamme Christina, (Achtung, Werbung! 😊) mal danach schauen. Die Osteopathin nimmt sich eine Stunde Zeit, mich durchzubewegen und die Spannungen aus meinem Körper zu entfernen. Hinterher geht es mir schon besser und die nächsten Tage werden die Schmerzen dann wohl Geschichte sein.

Am Nachmittag fahre ich in die Hebammenpraxis, die uns im Wochenbett betreuen wird, um dort geburtseinleitende Akkupunktur zu bekommen. Nach der Akkupunktur-Session dort, ind er wir uns darüber unterhalten, dass wir angefangen haben, uns mit dem Thema "Wickeln mit Stoffwindeln" auseinanderzusetzen und die Stoffwindeln, die wir bereits angeschafft haben, auszuprobieren, fahre ich mit Noah nach hause:


Noah ist eines der Probebabies aus der Hebammenpraxis und wir können mit ihm das Stoffwindelwickeln schon einmal üben. 😊 Damit Noah sicher zuhause ankommt (und ich den Umgang mit der Babyschale auch gleich noch lerne 😉), fährt er natürlich in unserem Albert (Achtung, Werbung!) mit mir mit. 😁

Noah ist ein ganz schöner Wonneproppen:


Am Freitagmorgen mache ich ein Foto von mir mit dem Babybauch, weil mir die Osteopathin am Mittwoch gesagt hat, ich solle das machen, weil man so schnell nach der Geburt vergessen hat, wie es ist mit so einem dicken Bauch. Schon iwie krass, oder?


Am Freitagnachmittag bringe ich kurzfristig das Auto zum Reifenwechsel, damit der KSM mit dem Wagen am nächsten Morgen gut seine Schwester zu seinen Eltern fahren kann. Bei der Gelegenheit finde ich heraus, dass es hier in der Stadt einen Baum- und Pflanzenhändler gibt. Nachdem wir (oder besser: ich) im Moment nach einem Obstbaum suchen, um darunter die Plazenta des Kindes zu vergraben, rufe ich dort noch kurz vor Feierabend an und erkundige mich, ob Apfelbäume vorrätig sind. Sind sie, also beschließe ich, dort in der kommenden Woche einmal vorbei zu fahren und nach einem Baum zu schauen bzw. idealerweise gleich einen zu kaufen. 😀

Der Samstag und der Sonntag in dieser Woche laufen dann recht ruhig - der KSM ist ja nicht da. Am Samstagabend mache ich einen langen Spaziergang während ich mit dem KSM telefoniere. Das Mini scheint in den letzten Tagen tiefer in mein Becken gerutscht zu sein und plötzlich habe ich wieder Luft  und Kondition für solche Aktivitäten. Ich freue mich. 😊

Der KSM kommt erst am frühen Sonntagabend wieder und er bringt viele leckere Sachen mit. Wir haben jetzt so viele Obst- und Gemüsekonserven, dass der KSM unsere Vorratsregale erst einmal neu organisieren muss. Hoffentlich schaffen wir es jemals, diese Vorräte wieder etwas aufzubrauchen. Wovor mir persönlich ja völlig graut, ist, einen Vorratskeller zu haben, in dem Vorräte aus den letzten Jahrzehnten lauern, nur weil man es nicht geschafft hat, die angelegten Vorräte auch rechtzeitig wieder aufzuessen. 😏

Am Abend schauen wir zusammen noch den neuesten "Frankentatort" (Achtung, externer Inhalt!) bevor wir ins Bett fallen. 😴 Wer weiß, wie oft wir das nun noch oder auch nicht mehr machen können, ohne dass oder weil im Zimmer nebenan ein Säugling (nicht) schläft ... 😉

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