Freitag, 19. Februar 2021

Auswärtsspiel

Die Woche vor dem Auswärtsspiel ist bei der Arbeit eine stressige, denn aktuell soll ich meine Arbeit in deutlich weniger Zeit schaffen, was faktisch ganz schlicht nicht möglich ist. Aus diesem Grund müssen Dinge liegen bleiben - das ist so und muss so sein, macht es für mich im Kopf aber nicht unbedingt einfacher. Ich habe einen Anspruch an mich selbst, der mich immer schauen lässt, dass ich sämtliche Aufgaben stets v.a. zu meiner eigenen Zufriedenheit (und mein Anspruch ist da recht hoch 😊) erledige - mittlerweile stelle ich aber immer mehr fest, dass so v.a. ich selbst leider öfters auf der Strecke bleibe.

Nach vier Tagen Arbeit ist mein Freitag frei. Leider vertue ich mich (mal wieder, muss ich leider schreiben) mit meiner Planung. Da ich in letzter Zeit eher selten in der Verlegenheit bin, so richtig "Zeit zu haben", starte ich diesen Freitag zwar verhältnismäßig früh, bin dann aber so damit beschäftigt, hier und da was zu lesen und die Welt mitzubekommen, dass ich plötzlich schon echt spät dran bin, nach Frankfurt zum KSM aufzubrechen, den ich auf dem Weg zu meinem Bruder einsammeln soll. eigentlich hatte ich vorher noch eine Runde Laufen gehen wollen und das ist jetzt einfach nicht mehr drin. Leider fühle ich mich aber total so als ob ich mal wieder Sport machen sollte (zuletzt Laufen war ich am vorletzten Wochenende, seither habe ich nur unter der Woche regelmäßig Yoga gemacht), habe leichtes Kopfdrücken ... aber es hilft nichts. Ich mache mich fertig für die Reise, packe meine Sachen und lade alles ins Auto. 

Ersatzweise und um wenigstens im Ansatz das bombastische Sonnenwetter genießen zu können, gehe ich dann noch eine kleine Runde spazieren bevor ich mich ins Auto setzen möchte, um loszufahren. Eine schlechte Angewohnheit von mir, wenn ich nicht zuhause bin und deshalb Dinge packen muss ist: Dinge zu vergessen, die ich eig. mitnehmen möchte. Auf der Spazierrunde fällt mir also ein, dass ich vergessen habe, einen Schlafanzug einzupacken. Also gehe ich nach der Runde (und es ist eig. schon gut 1h später als die Uhrzeit, um die ich eig. hätte wegfahren wollen) noch einmal in die Wohnung, um mir einen zu holen. Dann fahre ich endlich los.

Gut 1 Min später denke ich daran, dass ich vergessen habe, Gabis Kühlmitteltank aufzufüllen, denn sie hatte in den letzten beiden Tagen, in denen ich (Asche auf mein Haupt) mit ihr zur Arbeit gefahren bin, weil der Radweg leider nicht geräumt wird, sich bereits zweimal beschwert, dass sie zu wenig Kühlmittel an Board hätte. Ich denke noch bei mir: vllt. kommt die Meldung aber ja nicht mehr ... und da kommt sie schon. 😜 Ich drehe also wieder um, denn ich muss Wasser nachfüllen.

Zuhause angekommen, mache ich zum ersten Mal Gabis Motorhaube auf, um Wasser in den Kühlmitteltank zu füllen (nein, nicht zum ersten Mal überhaupt, aber dafür eben) und bin erschüttert, denn ich finde ihn nicht. Bei Fritz - Gabis Vorgänger - war der Kühlmitteltank ein halbtransparenter Behälter, der im Motorraum nicht zu übersehen war. Nun öffne ich die Motorhaube und sehe das hier: 


ein Meer an Abdeckungen. Ich rufe den KSM an, der, per Ferndiagnose und mit Internetrecherche auch nur schleppend sagen kann, wo mein Kühlmitteltank ist bis mir einfällt, dass ich (total naheliegend, aber trotzdem scheinbar schwierig dran zu denken) einfach mal in die Gebrauchsanleitung des Wagens lesen könnte. Schließlich bin ich mir recht sicher, den Tank gefunden zu haben, schütte Wasser nach und hoffe, dass ich nu ungestört fahren kann. Dies bewahrheitet sich dann glücklicherweise.

Ich erreiche Frankfurt gegen 18.30 Uhr und von dort aus die Stadt, in der der Bruder Heimat gefunden hat, um 20.45 Uhr. Der Bruder wohnt jetzt in einer neuen Wohnung, die ich noch nie gesehen habe. Er gibt eine kleine Tour und dann gibt es ein verspätetes Abendessen.

Am nächsten Morgen strahlt die Sonne erneut vom Himmel und ich freue mich, einfach auf dem Balkon stehen und ihre Kraft genießen zu können. Vor dem Frühstück noch, das ein verspätetes Frühstück sein würde, muss ich zum Auto, um es auf einen Platz umzuparken, auf dem ich auch ohne Parkscheibe stehen bleiben darf. Ich mache mich also auf zu Gabi, setze mich ins Auto, starte es (oder versuche das zumindest) und bekomme dann die Fehlermeldung "Startsystemdefekt, bitte rufen sie den Service!". Nach insgesamt drei Versuchen, gebe ich auf und gehe - nur leicht nervös - in die Wohnung zurück. Der KSM, der im Anschluss das Auto tatsächlich umparkt erhält diese Fehlermeldung nicht. Es ist zwar sonnig, aber sehr sehr kalt, darüber schien die Elektronik nicht besonders erfreut gewesen zu sein. 




Das Frühstück gerät zu einem Brunch, der sich bis 13.30 Uhr hinzieht bevor wir dann zu einer geplant recht umfangreichen Runde Spaziergang aufbrechen. Wir gehen von der einen in die nächste Stadt und wieder zurück, mit abschließender Runde durch die Altstadt, und sind dafür gute 3h unterwegs bevor wir mit dem Sonnenuntergang wieder an der Wohnung des Bruders ankommen.






Zum Abendessen gibt es Burger - für mich mit verganen Patties aus Kichererbsen-Püree. Die Abende sind im Moment ja so, dass man gezwungen ist, zuhause zu bleiben - besonders in dem Bundesland, in dem mein Bruder lebt (Achtung, externer Inhalt!), das ich zwar sehr mag, aber in dem der aktuelle Ministerpräsident (Achtung, externer Inhalt!) unter den gegenwärtigen Bedingungen meint, bei allem immer noch einmal eine Extra-Wurst braten zu müssen.

Der Sonntag läuft sehr ähnlich wie der Samstag: wir frühstücken spät und ausgiebig und gehen nach draußen in die Sonne - mit dem Unterschied, dass Valentinstag ist und ich vom KSM ein sehr schönes Stehpult (Achtung, Werbung!) bekomme, das ich mir eig. selbst kaufen wollte 😁 und dass wir unser Gepäck gleich mitnehmen, damit wir nach dem Spaziergang dann direkt wieder zurückfahren können. In einem der Naherholungsgebiete der Stadt (Achtung, externer Inhalt!) ist der See teilweise gefroren und zwar so stark, dass man auf Teilen von ihm Schlittschuhe fahren kann - das habe ich wahrlich schon lange nicht mehr gesehen, dass das auf einem See draußen möglich war und ich freue mich. 😊








Nach der Runde um den See, die in etwa 1,5h gedauert hat, brechen wir wieder in Richtung Frankfurt auf, wo wir heute die Nacht verbringen werden. Da das Haus meiner Eltern auf der Heimfahrt ohnehin (fast) auf unserem Weg liegt, rufen wir spontan bei ihnen an, um zu hören, ob sie wohl zuhause sind und - nachdem sie es sind und sie Zeit haben - kaufen ein paar Krapfen (immerhin ist heute Faschingssonntag - hätte es mir niemand gesagt, ich hätte es wohl nicht bemerkt) für ein spontanes Kaffeetrinken mit ihnen.

Das Hotel für die Übernachtung in Frankfurt hatten wir am Sonntagmorgen kurzfristig und schnell gefunden und wir freuten uns über den günstigen Preis, wenn uns natürlich aber auch klar ist, dass diese Entwicklung für die Hoteliers aktuell alles andere als erfreulich ist.


Nach einem Anruf an der Rezeption wissen wir, dass im Hotel selbst alle Gastronomie geschlossen hat und wir gezwungen sind, uns "draußen" ein Abendessen zu suchen. Nun sollte man meinen, dass in einer Großstadt wie Frankfurt am Sonntagabend nicht allzu schwer sein dürfte aber: weit gefehlt. auch hier unterstützt die aktuell schwierige Lage dabei, dass die Gastronomie Großteils geschlossen hat, wenn man doch auch meinen sollte, dass es hier genügend Menschen gäbe, die zumindest Essen abholen wollten. 


Wir suchen Sushi und scheitern an den ersten beiden Läden, die lt. Suchmaschine geöffnet haben sollen, de facto aber im ersten Fall geschlossen haben bzw. im zweiten Fall scheinbar schon gar nicht mehr existieren. Erst mit dem dritten Laden (Achtung, Werbung!) haben wir Glück, dieser ist aber auch 1,5 km entfernt und mir müssen uns zu Fuß recht beeilen, um, nachdem wir telefonisch bestellt haben, dort überhaupt noch rechtzeitig um 21.00 Uhr anzukommen, wenn der Laden schließen möchte. Es gelingt uns aber. 😊 Der Rückweg wird eine Qual, denn ich habe Hunger und würde am liebsten gleich alles aufessen, aber wir müssen ja die 1,5 km erst einmal auch wieder zurück ... 😑 aber dann geht's endlich los. Wir picknicken, in Ermangelung eines Esstischs, auf dem Boden und das Sushi schmeckt sehr gut. 😋


Danach schauen wir zusammen noch den allsonntäglichen "Tatort" (Achtung, externer Inhalt!) gleich schonmal ins Bett bevor wir todmüde in ebendiesem einschlafen. 😴


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