Montag, 21. Juni 2021

Regeneration

In meinem bisherigen Arbeitsleben war ich sehr wenig krank. Das mag zum einen daran liegen, dass ich schlicht "Glück gehabt" habe, denn meine Gene sind diesbezüglich sehr gut, vermute ich. Meine Eltern, auch heute noch, in ihrem mittlerweile doch schon hohen Alter, habe ich in meinem Leben nicht oft krank gesehen. Krankenhausaufenthalte sind ihnen bislang (Toi Toi Toi! 😊) erspart geblieben und die Male, bei denen sie, aufgrund einer Erkältung mal von der Arbeit einen oder zwei Tage zuhause blieben, die lassen sich - für beide zusammen - vermutlich an einer Hand abzählen. Andererseits - und auch das habe ich ein Stück weit ja meinen Eltern zu verdanken, bin ich nun einmal sportlich recht aktiv (wenn auch im Moment weniger als die vielen Jahre zuvor in meinem Leben seit dem Studium 😒) und ich bin mir sicher, dass der Sport an der frischen Luft und im Wasser mein Immunsystem zusätzlich widerstandsfähig macht. 

Ich erinnere mich an eine Mittelohrentzündung, wegen der ich (muss 2012 oder 2013 gewesen sein) einen Tag zuhause geblieben bin, dann hatte ich vor drei Jahren im Sommer einmal eine Nierenbeckenentzündung (Sie erinnern sich?), wegen der ich ebenfalls gleich fünf Tage ausgefallen bin und nun eben der Schwangerschaftsabgang und alles, was damit zusammenhing.

Nachdem man mir am Samstag bevor ich entlassen wurde noch eingeschärft hatte, am Montag erneut zur Kontrolle zur Gynäkologin zu gehen und den Wert des Schwangerschaftshormons Beta HCG prüfen zu lassen (er müsste nach unten gehen, denn, falls nicht, wurde eine Schwangerschaft, ggf. an einer anderen Stelle, übersehen und das wäre höchst ungut)  und ich auch am Sonntag noch recht matschig und schwach auf den Beinen war, fühlte ich kurz in mich hinein und beschloss, mich zunächst bis einschließlich Dienstag noch krank schreiben zu lassen. Zwar befinden wir uns bei der Arbeit im Moment wieder auf der Zielgeraden zur anstehenden Sales Tagung für die Frühjahr/Sommer 2022 Kollektion und es müssen viele Dinge fertig werden, glücklicherweise bin ich aber mittlerweile ja nicht mehr ganz alleine, sondern habe zwei tatkräftige Herren bei mir, die Einiges alleine wegrocken können ... und Gesundheit geht einfach vor.

Der KSM, den die Situation am vergangenen Wochenende auch etwas verstört hatte, der sich, wie üblich, davon aber nicht allzu viel anmerken ließ, verließ das Haus in Richtung Rheinland-Pfalz am Montagmorgen mit mir zusammen. Ich fuhr in Richtung Gynäkologie-Praxis, wo ich zwar keinen Termin hatte, allerdings davon überzeugt war, dass man mich als "Notfall" wohl dazwischen schieben würde. Und ich hatte recht. Zwar musste ich ein bisschen warten, das war aber zu verkraften. Und die Ärztin, von der ich dachte, sie würde mich ggf. abweisend behandeln, weil ich mich ja gegen ihre Ansicht, man müsse eine Ausschabung machen, das sei in Deutschland so Standard, entschieden hatte und keine Ausschabung habe machen lassen, war am Ende sehr nett. Sie hätte just heute Morgen auf der Fahrt in die Praxis an mich gedacht, sagte sie mir. 😊

Sie nahm mir Blut ab, befragte mich zu meinem Zustand, der Blutung und dem Ablauf des KH-Aufenthaltes, schrieb mir dann noch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bis einschl. Dienstag, wie gewünscht, und entließ mich dann nach hause. 

Dort angekommen, merkte ich, wie müde ich eig. war. Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen, nicht nur der KH-Aufenthalt, sondern auch der Samstag und der Sonntag mit dem KSM zuhause. Ich wollte auch ihn mit seiner kleinen Enttäuschung und seiner Unsicherheit mir gegenüber, weil ich nun offensichtlich so angeschlagen war und er dagegen überhaupt nichts machen und mir nicht wirklich helfen konnte, nicht alleine lassen und hatte mich dafür durchaus auch etwas anstrengen müssen. Aufmerksam zu sein, benötigt eben auch ein gewisses Level an Energie. 😉 Ich freute mich daher wie ein Schnitzel über diese beiden Tage, an denen ich mich jetzt noch einmal richtig erholen durfte, ganz für mich alleine. An denen ich schlafen können, mir in Ruhe etwas zum Essen kochen , Dinge im Fernsehen schauen und ein paar liegengeblieben Privatsachen erledigen können würde. Also ging ich erst einmal bis zum Nachmittag wieder ins Bett.

Am späten Nachmittag dann, erinnerte ich mich wieder daran, dass der Laden, in dem wir neulich ein weiteres Paar Vorhänge in Auftrag gegeben hatten (Sie erinnern sich?) vor gut einer Woche bei mir angerufen und mir gestanden hatte, dass die Putzhilfe den Zettel, auf dem ich sämtliche Maße der gewünschten Vorhänge aufgezeichnet und -geschrieben hatte, und der wohl an einem Bildschirm geklebt hatte, weggeworfen hatte (ich weiß auch nicht, was bei diesem Laden los ist ... das war ja beim letzten Mal schon so schwierig, die Vorhänge von dort endlich zu bekommen, nachdem sie beim ersten Mal Waschen ja sofort sehr eingelaufen waren und neu gemacht werden mussten). Ich müsste sie bitte noch einmal neu durchgeben. Daran machte ich mich nun - genau heute. 😊 


Auch am Dienstag habe ich noch eine leichte Blutung, aber sie wird deutlich weniger, das merke ich. Ich fühle mich auch immer noch etwas matschig, dennoch muss ich dringend einmal in die Stadt und dort in die Apotheke. Und weil ich Zeit haben, das Wetter super ist und ich die Bewegung dringend nötig habe, gehe ich zu Fuß in die Strumpfstadt und wieder zurück. Danach muss ich erst noch einmal eine Runde schlafen. 😉

Ab Mittwoch gehe ich wieder zur Arbeit. Das ist auch okay so, es geht mir soweit wieder gut - auch dem Kopf. Zwar merke ich im Laufe des Arbeitstages, dass ich schon noch etwas schwach bin und mein Bauch noch schwach zieht, aber es ist okay. Ich mache also pünktlich Feierabend und gehe ins Schwimmtraining. Leider bin ich alleine - die Begeisterung der Triathleten fürs Schwimmen hält sich üblicherweise in Grenzen, ich bilde da eher eine Ausnahme. 😊

Der Donnerstag und der Freitag werden beide etwas hektischer, denn der erste Stand der Unterlagen für unsere Vertriebskollegen muss am Freitagmittag abgelegt werden, damit diese sich auf unsere Salestagung vorbereiten können. Diesmal ist es meine Aufgabe, zusammen mit einer Kollegin, die Dokumente einzusammeln und bereit zu stellen. Und es gelingt uns einigermaßen, wenn auch an der ein oder anderen Stelle vllt. nicht alles perfekt läuft, so halten wir uns hier ans Paretoprinzip (Achtung, externer Inhalt!) und sind zufrieden. 😉

Am Samstag soll eine weitere Ausfahrt des Triathlonvereins stattfinden und auch der KSM, mit seinem neuen Rennrad, wird mit mir daran teilnehmen. Dafür müssen wir am Freitagabend bereits zusammen einkaufen gehen, damit wir am Wochenende etwas zum Essen haben und uns der Samstag frei bleibt, um Fahrradfahren gehen zu können.

Wir treffen uns am Samstagmittag um 12.30 Uhr, wie schon beim letzten Mal, auf dem Parkplatz eines großen Bau- und Gartenmarktes (Achtung, externer Inhalt!), der leider von uns zuhause recht weit weg ist, so dass wir diesmal, weil wir innerhalb der Tour gar nicht in Richtung der Strumpfstadt kommen werden, wieder mit dem Auto anreisen. Beim letzten Mal fuhren wir ja mit den Rennrädern bereits zum Parkplatz hin - ohne Auto (Sie erinnern sich?).

Es ist heiß, richtig heiß - locker über 30° C - und wir starten in der vollen Mittagshitze. Die Erste verlieren wir bereits nach fünf Kilometern. Sie verträgt die Hitze einfach nicht, hat in der letzten Woche auch sehr viel (vielleicht zu viel) trainiert und ihr Kreislauf sackt ihr zusammen. Sie muss zurück nach hause gebracht werden. Nachdem das organisiert ist, fahren wir weiter.

Es ist eine Zwei-Seen-Radtour geplant: zuerst wollen wir den Möhnesee (Achtung, externer Inhalt!) und hinterher noch den Hennesee (Achtung, externer Inhalt!) passieren und dann wieder zurück fahren. Der KSM und ich, wir waren uns zunächst nicht so sicher, ob wir die gesamte Tour mitfahren wollen, die 90km haben soll oder ob wir einfach schon etwas früher zurück fahren und eher nach 70km die Tour beenden wollen. 








Nachdem wir den Möhnesee aber passiert haben, beschließen wir, dass wir die komplette Tour mitfahren werden, weil auch der KSM sich fit genug fühlt und außerdem der Rest der Truppe heute gewillt zu sein scheint, einfach die Füße still zu halten, weil es heiß ist und anstrengend und wir nicht noch jemanden auf der Tour einbüßen möchten. 😊 Kurz vor der Rückkehr kehren wir noch auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee ein - zum ersten Mal seit Langem wieder im Restaurant, und dann auch gleich noch draußen, weil so tolles Sonnenwetter ist. 






Nach 93km auf dem Tacho sind wir wieder zurück und für den Anstoß des zweiten Spiels der Deutschen Nationalmannschaft bei der diesjährigen EM bereits zu spät, so dass uns einer der Mitfahrer spontan einlädt, das Spiel bei ihm zuhause anzuschauen, da sein Zuhause in diesem Moment deutlich schneller erreichbar ist als unseres. 😉 Wir schauen uns das Spiel an und grillen dabei, zuerst duschen war nicht drin. 😁 Daher fahren wir direkt nach dem Spiel (die Deutschen haben dann doch noch gewonnen 😀) in unser Zuhause, wo wir, von der Rennradtour ziemlich erschöpft, auf dem Sofa einschlafen.

Der Sonntag wird ein sehr ruhiger Tag für uns. Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir entspannt in den Tag. Das Wetter ist super und ich überlege laut, ob wir nicht an den nächstgelegenen See fahren sollten. Leider ist der KSM kein Schwimmfan wie ich, und daher dagegen. Daher entschließen wir uns am Nachmittag stattdessen, zu Fuß in die Stadt zu gehen und dort ein Eis zu essen. Richtig Appetit darauf habe ich anfangs zwar nicht, aber der kommt dann schon.

Bei unserer anschließenden Runde durch die Stadt begutachten wir auch wieder sämtliche Immobilienaushänge der ansässigen Banken - leider ohne Ergebnis. Das Universum braucht wohl noch etwas Vorbereitungszeit für uns. 😉

Am Abend ein Krimi (diesmal "Frau Schrödingers Katze" aus München - Achtung, externer Inhalt!) - Sie kennen das Prozedere. 😊

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