Mittwoch, 7. Juni 2017

A Head Full of Dreams

Nachdem ich am Montagabend sämtliche einschlägige (Premium- und Luxus-) Läden der Hauptstadt (oder vielleicht besser: deren Schaufenster) geistig auseinander genommen habe, begann der Dienstag recht entspannt. Zwar klingelte mich der KSM tatsächlich aus dem Schlaf als er mich morgens telefonisch begrüßte, aber ein bisschen weiterschlafen ging dann doch noch - zumal das Wetter draußen echt grauenerregend nass war.

Nach der üblichen Morgen-Hygiene-Routine betrat ich das Draußen und es lief mir bereits nach wenigen Metern ein ALEX über denWeg. Nun muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich, obwohl ich viele Jahre in einer Stadt gelebt und studiert habe, in der es eine solche Brasserie gibt, ich der völlige "Frühstücksmensch" (=ohne Frühstück geht erstmal gar nichts, beim Frühstück kann ich keinen Stress brauchen und daher dauert es gerne auch einmal länger) bin und zu allem Überfluss auch noch eine meiner damaligen Kommilitoninnen dort gearbeitet hat, ich nicht ein einziges Mal dort zum Frühstücken gewesen bin. Also, rein da! Es gibt noch eine Stunde Frühstücksbuffet und das für einen annehmbaren Preis - und ich hab' echt Hunger.

Eine Stunde später gehe ich mit einem gefüllten Magen (ich habe zum Schluss noch ein "großes stilles Wasser" geordert und mich, nachdem ich kurz überlegt hatte, ob ich einen Rückzieher machen soll, kurzfristig entschieden, die 0,75 Liter-Flasche, die dann kam, kurzerhand einfach auszutrinken, denn Wass ist ja bekanntlich wichtig und gesund) in Richtung Schloss Nymphenburg, um mich etwas zu bewegen.











Das Schloss ist schön (prunkvoll - ein Schloss halt) und der Park recht weitläufig, aber nachdem ich einmal bis an sein Ende gegangen bin, gedreht habe und wieder vorne angekommen bin, reicht es mir (ständig wurde es von oben wieder nass) und ich beschließe, mich auf zum Olympiazentrum zu machen.

Unterwegs kehre ich spontan in einer Wäscherei ein, die mich begeistert mit Plastiktüren versorgt, die ich anziehen kann (Sie wissen schon, diese transparenten, die die über ihre Bügel immer drüberziehen). Zu zweit reißen wir ein Loch für den Kopf und zwei für die Arme in die Tüte und die Verkäuferin lässt es sich anschließend sogar nicht nehmen, mir auch noch eine Kapuze zu designen. 😀 Warumm das Ganze?! Ich habe etwas Angst, dass man in das Konzert nachher den Schirm nicht mit hineinnehmen darf ich, die leider vergessen hatte, sich eine Regenjacke für den Falls der Fälle einzupacken, im Zwanzigminutentakt durchnässt wird. Vorsicht daher.



Auf Empfehlung des KSM drücke ich mich den Rest des Nachmittags in der Ausstellung "Magic City" herum, die sich zufällig auch auf dem Olympiaparkgelände befindet und mich, wegen ihren Themas interessiert: Streetart. Die Ausstellung ist kleiner als gedacht, aber durchaus sehr sehenswert - zumindest wenn man auf Graffities aller Art, deren Entstehungsgeschichte sowie auf bunte, auffällige, ausgefallene Dinge steht, die in dieser Ausstellung haufenweise herumstehen oder -hängen. Nach 2,5h bin ich durch und wandere ein Stück weiter.






















Diesmal das "Olympiastadion" und dort das Konzert von Coldplay im Rahmen der "A Head Full of Dreams" Tour. Da meine Bargeldbestände schon sehr zur Neige gegangen waren, suchte ich erst einmal einen Bankautomaten - dumm, dass der einzige, der am Westeingang stand, ausgerechnet an diesem Abend einen Softwarefahler hatte. Also kaufte ich mir von meinen letzten Euros eine Laugenstange mit Käse (und beschloss, dazu Kranwasser aus einem Waschbecken in einer der vielen Toiletten zu trinken - jawoll, Konzertfeeling! 😉) und stellte mich dann an der "Security" an, wo man seine Taschen abgeben musste. Da meine ja sehr groß ist, weil ich darin idR alles mit mir herumtrage, was von Bedeutung ist (manchmal also meinen halben Hausstand), war mir von Vornherein klar, dass ich sie abgeben muss. Zwar war die Schlange lang und 45 Min lang bewegten wir uns Zentimeter für Zentimeter auf das "Garderobenhäuschen" zu, aber schließlich war ich angekommen - nicht jedoch, ohne festzustellen, dass diese Sicherheitsmaßnahme noch einmal Geld kostet, das ich nicht mehr hatte. Kurz war ich versucht zu denken, dass, bei diesen Ticketpreisen, die Garderobe ruhig hätte umsonst sein können, das hätte aber ja auch nichts gebracht und so fragte ich lieber die Frau hinter mir, ob sie mir spontan den fehlenden Euro leihen würde. Ich hatte Glück (Danke nochmal!).


Der Einlass war dann recht unspektakulär, allerdings waren an den Zugängen bereits Berge von Handtaschen, Deos, Getränken etc. gewachsen, die die Zuschauer zurückgelassen hatten, weil sie nicht mit hineingenommen werden durften. Ich hatte, da ich ja pünktlich zum Einlass um 18.00 Uhr erschienen war (dass mir sowas nochmal passiert!) unglaublich viel Zeit für alles und saß schließlich sicherlich schon 30 Min an meinem Platz (der übrigens - Überraschung - überdacht, da auf der Westtribüne gelegen, war - die Plastiktüte trug ich dennoch die ganze Zeit, die isolierte nämlich gut und es war ja auch keiner mit, dem das vllt. peinlich gewesen wäre 😉) bevor die vier Herren ihre Show begannen. Die Showa war, da fehlen einem die Worte - obersupermegagenial. Angefangen von den vier Coldplays, über die Lieder, die Bühnenshow bis hin zu der Lichtshow, die entstand, weil unter den Zuschauern Armbänder verteilt worden waren, die (durch irgendeine übersinnliche Macht) zentral gesteuert, im Takt der Musik in bestimmten Farben oder bunt leuchteten. Den wahrscheinlich coolsten Auftritt des Abends aber legte Ferdinand hin. aber sehen Sie selbst:


So ruhig und wohlorganisiert es im Olympiastadion zuging, umso chaotischere Zustände herrschten draußen. Insgesamt noch einmal fast eine Stunde stand ich an, um meine Tasche wiederzubekommen. Man konnte in der Menschenschlange nicht mehr umfallen so eng ging es dort zu und die Stimmung drohte mit der Zeit zu kippen.

Auf dem Heimweg begleitete mich der KSM immerhin telefonisch - wenn es auch noch wesentlich schöner gewesen wäre, er wäre in Persona neben mir gegangen. Hach - schöner Abend! 😊


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