Dienstag, 10. Oktober 2017

Next Stop: Kona, Big Island, Hawaii

Und weiter geht die wilde Fahrt. Von New York bin ich bereits gestern nach Hawai'i aufgebrochen. Aber langsam, erst einmal die letzten Tage, der Freitag zum Beispiel: es ist 8.00 Uhr und wir warte. Auf den “repairman“, der den Abfluss in der Küche richten soll. Mit dem stimmt nämlich irgendetwas nicht: immer wenn man die Spüle benutzt, kommt das Wasser aus dem Schrank unter der Spüle wieder herausgetropft. Wenn man die Spülmaschine benutzt, verursacht das sogar eine wahre Springflut in der Küche, wenn sie abpumpt. Der Klempner kommt zu spät, aber nach etwas Hin- und Herschreiberei, finden wir heraus, dass er noch einen Parkplatz sucht. Er kommt, wir erklären ihm das Problem, er checkt die Lage und verabschiedet sich bis zum Nachmittag - er muss erst noch Teile kaufen, denn es liegt ein ernsteres Problem vor als gedacht. Wir gehen, richtig amerikanisch, erstmal bei Starbucks frühstücken. Es macht den Eindruck als täten die New Yorker das permanent: auswärts frühstücken.

Wir verbummeln den Vormittag mit “Zuhause rumhängen“ (man könnte es neudeutsch auch “Chillen“ nennen ), die Mutter und ich besuchen zwischendrin zusammen noch ein paar Läden auf der Nachbarstraße (und ich finde tatsächlich auch zwei nette “Andenken T-Shirts“) und machen uns zum Nachmittag zu dritt auf nach SoHo, um dort, in der besten Shoppinggegend von New York, “Window Shopping“ (=Schaufenstergucken) zu betreiben - man sieht so viele tolle Sachen - kleine Boutiquen, Musterverkäudfe von Designerlabeln, den Converse Club, in dem man sich ganz individuelle Chucks machen lassen könnte, die ganz großen Labels, wie CHANEL, Zadig&Voltaire, Diesel, ... wo einem das ein oder andere Stück schon taugen würde oder die netten Labels, die man in jeder größeren Stadt findet: COS, &other Stories,...  und klar, man könnte auch ganz viel kaufen, aber eig. hat man ja schon viel, so viel, dass es reicht, und genau deshalb haben wir es auch gelassen.

Zum Abend gegessen haben wir dann in China (Chinatown), was in New York nur einen kurzen Fußmarsch​ von Italien (Little Italy) entfernt ist, wo wir noch einen Absacker in einer sehr stilvollen Bar mit geübten Bartenderinnen genommen haben. Danach machte ich mich alleine noch einmal auf den Weg zur Brooklyn Bridge, in der Hoffnung dort noch den Verkäufer von Zeichnungen anzutreffen, dem ich am Abend zuvor schon gerne eine abgekauft hätte, was, mangels Bargeld, aber nicht möglich war. Leider war ich dafür aber zu spät, er war schon gegangen. Stattdessen hatte ich aber, eher unfreiwillig, die Gelegenheit, eine Notaufnahme in einem echten New Yorker Krankenhaus von innen zu sehen, da in meiner nächsten Umgebung keine öffentliche Toilette zu finden war, ich aber dringend eine brauchte. Die Belegschaft der Notaufnahme war vermutlich froh, dass ich lediglich eine Toilette brauchte...  Zuhause war der Abfluss mittlerweile, dank dem “Repairman“wieder in Ordnung gekommen.

Am Samstagmorgen frühstückten wir all die Reste, die von unserem Einkauf noch übrig waren plus zwei Bagels, die eig. als Doughnuts gekauft worden waren. Den Vormittag verbrachten wir damit, uns auf die Weiter- bzw. Heimreise vorzubereiten, am Nachmittag zog es uns noch einmal zusammen in die M&M's World und danach mich in das Solomon R. Guggenheim Museum und die Eltern nach draußen in den Central Park. Die Architektur des Museums von Frank Loyd Wright ist definitiv sehenswert - von außen und von innen. Von innen ist sie auch ein bisschen gruselig, denn die sieben Stockwerke werden von einem “Wendelweg“ miteinander verbunden, an dem entlang ein Mäuerchen für Abgrenzungen​ sorgt, das mir noch nicht einmal bis zur Hüfte reicht. Im siebten Stock stehend und nach unten sehend, überkommt mich da dann schon ein seltsames Gefühl.

In den verschiedenen Ausstellungen entdeckte ich unterschiedliche Dinge, die mich interessierten. Eine Ausstellung über zeitgenössische chinesische Kunst bot so das ein oder andere beeindruckende​ Gemälde, womit ich mich allerdings schwer tue ist alles, was Performances, Videos, Schriftstücke oder Kunstwerke sind, für deren Existenz jemand, wie in dieser Ausstellung geschehen, billigen Plastikkram aus China auf Tischen, einem mit silbernem Stoff abgedeckten Bett und einer Badewanne arrangiert hat. Halten Sie mich für einen Banausen, aber daran beeindruckt mich kein handwerkliches Geschick, keine Technik und den Weg der Entstehung kann ich Außenstehende ebenfalls nur schwer bis gar nicht nachvollziehen. Daher habe ich mich stattdessen in der “Tannhäuser Collection“ sehr wohl gefühlt. All die Cézannes, Monets, Gauguins, Marcs, Kandindskys, Brancusis und vor allem Picassos zu treffen, die ich bereits aus dem Kunst Leistungskurs, versehen mit dem Hinweis "(Solomon R. Guggenheim Museum, New York)" kannte und damals ausführlich besprochen habe, einmal live zu sehen, war mir eine große Freude.

Am Abend durften wir feststellen, dass ein Reiseführer eben auch nur eine Momentaufnahme ist: das französische Restaurant gleich ums Eck mit der über 200 Sorten großen Käsesammlung, existiert schon seit Monaten nicht mehr. Wie gut, dass wir auf dem Weg zwischen unserem Haus und der Subway Station ein weiteres entdeckt hatten, das wir spontan besuchten, was wir nicht bereuten.

Nach einem Frühstück bei Dunkin Donuts, auf Wunsch der Mutter, mit einem Doughnut , der “nichts für schwache Nerven“ war (neonorange glasiert mit einer Spinne in der Mitte und bestand zu einem Drittel aus purem Zucker - wir haben sehr gelacht  - gegessen habe ich ihn trotzdem oder vllt. auch gerade deshalb ) hieß es am Sonntag dann packen und auf zum Flughafen. Unsere Wege trennten sich in der Flughafenbahn, die Eltern müssen ans Terminal C, ich nach A. Ich gehe davon aus, dass sie den Heimweg mittlerweile hinter sich haben, der Flieger diesmal in Heathrow pünktlich war und sie den Anschlussflug nicht​ verpasst haben, sondern die Deutsche Bahn sie mittlerweile zuhause abgesetzt hat. Es war eine sehr gute Woche, wir haben viel gesehen, waren von dieser Stadt beeindruckt und werden uns an sie sicher noch lange sehr gut erinnern.

Was mich angeht, sitze ich gerade im Flieger von San Jose (Silicon Valley, Kalifornien) nach Kona, Hawai'i. In dem Glauben, in San Jose neben dem Flughafen ein günstiges Hotel zu finden hatte ich nichts gebucht, musste dann aber feststellen, dass “neben dem Flughafen in San Jose“ nur Parkhäuser stehen. Nach längerer Suche nach dem “Hotel Shuttle“ hatte ich verstanden, dass man auch den nur bekommt, wenn man gebucht hat und nahm dann ein TAXI in die Stadt. Der kleine Südamerikanische Cabdriver war völlig erschüttert von meiner “Ungeplantheit“ und musste erstmal länger überlegen, wo er mich nun hinbringt. Letztlich hat a er alles funktioniert und ich landete im Alameda Motel, nur original mit indischem Nachtportier im Schlafanzug.
Das TAXI, das mich heute Morgen zum Flughafen bringen sollte, kam eine Viertelstunde zu früh und zog dann wieder ohne mich ab. Daher mussten wir es also nochmal bestellen (wieder der Inder, diesmal oben ohne 😉). Nachdem ich se aber geschafft hatte, mit dem WLAN Zugang des Portiers, der gleichzeitig der Chef des Motels war, noch vor der Tür den Check In durchzuführen war ich nicht ganz so gestresst und ängstlich, dass ich den Flug verpassen könnte. Tja, und was soll ich schreiben: jetzt sitze ich hier, inmitten von Amerikanern, die Dichte an Sportuhren und Ironman Rucksäcken und Taschen hat deutlich zugenommen und in gut einer Stunde werde ich in Kona Keahole landen. Auf Kona scheint die Sonne, es hat 33 Grad und ich bin schon seeehr gespannt, was ich in den kommenden sieben Tagen alles sehen und erleben werde. Stay tuned!

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