Am Wochenende ist mal wieder viel passiert. Nachdem ich in der letzten Zeit immer wieder bemerkt habe, dass ein Frühstück mit ganzen Körnern und Kernen durchaus sehr viel länger satt hält als alles, was man aus Mehl essen kann, und darüber hinaus der Hunger zum Mittag sehr viel weniger heftig kommt, habe ich beschlossen, einmal ein Granola-Müsli selbst zu machen. Das schien mir kein besonders großer Auswand zu sein und der Vorteil, den ich mir davon versprach war, dass ich dann auch weiß, was drin ist. Gut, ich zog also am Freitag los und räumte im Supermarkt die Regale mit dem Trockenobst und den Nüssen leer. Meist greift man dabei zu den Produkten eines großen Herstellers aus Ulm, das ist durchaus okay, denn diese Produkte sind sehr gut - man muss sich allerdings im Klaren darüber sein, dass man dafür auch ein paar Euro hinlegen muss. Wenn man allerdings bedenkt, dass man, aufgrund der Packungsgrößen, von den gekauften Zutaten das Rezept mind. zweimal machen kann, ist der finanzielle Einsatz wahrscheinlich (ohne das jetzt nachgerechnet zu haben) auch nicht größer wie wenn man ein gutes Müsli fertig kauft. Die paar Zutaten zusammen zu mischen und auf das Blech zu streichen nimmt sicher nicht mehr als 15 Min in Anspruch und dann geht es ab in den Ofen. Und hier begann bei mir das Problem: ich weiß nicht, was mein Ofen an dieser Stelle getan hat oder mit welchem Ofen die Verfasser des Rezepts gearbeitet haben, Fakt ist, dass bei mir bereits nach 10 Min die Masse so dunkel war, dass ich sie schnell aus dem Ofen ziehen musste. 😊 Das Ergebnis ist noch essbar (den ein oder anderen etwas zu schwarzen Brocken, sortiere beim Frühstück eben aus), die Milch in diesem Müsli färbt sich im Laufe des Frühstücks allerdings durchaus in der Farbe von Kakao und schmeckt dann etwas karamellig - "Röstaromen" würde ich das nennen. 😉
Erinnern Sie sich an meine Teilnahme am #allgäutriathlon von vor zwei Wochen? Ich war ganz schön begeistert davon, mal wieder mit so viel Spaß bei einem Triathlon gestartet zu sein. Und daher hatte ich beschlossen, mir für dieses Wochenende, zum Saisonabschluss quasi, noch einen zweiten Wettkampf zu suchen, an dem ich teilnehmen kann. Fündig geworden bin ich in Sachsen, an dessen ältester Talsperre, dem Filzteich. Die Anfahrt schien geeignet, sie an einem Morgen vor dem Wettkampf zu machen, die Veranstaltung erschien mir interessant (immerhin sollte auch Faris Al Sultan - der Triathlonheld von 2005 dort starten) und - und das war ganz ausschlaggebend: das Wetter sollte zwar kälter, aber immerhin trocken sein. Ich beschloss also, beim Silberstrom Triathlon 2017 zu starten.
Um dabei energetisch genauso stabil unterwegs zu sein wie ich das auch vor zwei Wochen war (früher dachte ich ja immer, dass das mit dem "Essen während des Wettkampfs völliger Schmarrn wäre und setzte auf möglichst wenig Versorgung und wenn dann nur mit "gesunden Sachen" wie Trockenobst - dass an dieser Stelle andere Dinge, wie z.B. Snickers und Cola 😉 einen sehr viel besseren Job machen, allerdings isst sich so ein Snickers auf dem Rennrad im Verlauf eines Wettkampfes recht schwierig und Cola in der Radflasche macht sich, alleine aufgrund der Kohlensäure, auch nicht besonders gut 😊), beschloss ich also gestern, noch einmal in die "große Stadt" auf, um mir dort ein paar der einschlägigen Produkte zu erstehen, die in Wettkampf-Situationen einen guten Job machen.
In einem der wenigen Sportgeschäfte angekommen, die die Stadt zu bieten hat, verlangte ich also nach "Energiegels" und erntete betretenes Schweigen. Die beiden "Fachverkäuferinnen" hatten keinen blassen Schimmer, wovon ich rede. Als mir eine der beiden dann wagemutig vorschlug, es doch mit einem "Aktiv Gel" zum Einreiben zu probieren und ich ihr vorsichtig beibrachte, dass ich eher nach etwas Essbarem suchte, waren alle am Gespräch beteiligten etwas ratlos. Der zaghafte Hinweis, ich sollte es doch bei dem anderen Sportgeschäft am Platz versuchen, aber das hätte sowas bestimmt auch nicht, rettete die Situation wenigstens teilweise 😊. Auf dem Weg zum anderen Sportgeschäft machte ich einen Abstecher in das größte Kaufhaus am Platz: ich meine das jetzt sicher nicht abfällig, aber der Besuch in diesem Kaufhaus war für mich tatsächlich etwas wie eine Reise in die Vergangenheit - derartige Produkte waren jedenfalls dort in der Sportabteilung ebenfalls nicht zu finden. Bei einer großen Drogeriekette fand ich immerhin schonmal Energieriegel - die wollte ich aber gar nicht haben, denn die sind im Wettkampf etwas trocken - fündig wurde ich dann tatsächlich im zweiten Sportgeschäft. Dort gab es noch eine "Vorteilspackung" zum Vorzugspreis (schön, die reicht mir wahrscheinlich noch bis in zwei Jahren - dumm nur, dass ihr Preis aufgrund des MHD 09/2017 zustande kam. 😏 Nunja, wer mich kennt weiß, dass mich abgelaufene MHDs jetzt nicht so sehr in Aufruhr versetzen 😉). Nun war ich aber immerhin was die Energieversorgung angeht schonmal wunderbar vorbereitet. Auch das Packen ging diesmal schon wieder leichter von der Hand, sogar an die Vaseline für den Hals habe ich eingepackt, damit der Neo(prenanzug) nicht wieder irgendwelche Abriebstellen produzieren kann.
Heute Morgen ging es dann also los. Aufstehen zur gleichen Zeit wie unter der Woche (*Grmpf*), Abfahrt um 07.30 Uhr - das war zumindest der Plan - naja, hab' ich nicht ganz geschafft. Dafür war auf den Straßen nichts los und ich konnte die ein oder andere Minute wieder rausholen. Aufgrund verschiedenster Baustellen, die irgendwelche Durchfahrten verhinderten, wo ich dann anders fahren musste, oder auch der Tatsache, dass mein Navi desöfteren der Meinung war, ich sei "offroad" unterwegs (weil es der Meinung war, die Straße sollte eher 300m weiter links oder rechts sein) kam ich zwischendrin doch ab und an kurz ins Schwitzen - meine Planung war ja schon knackig. Ich schaffte es schließlich aber gut, fand die Talsperre und durfte feststellen, dass ich mich zu einer sehr familiären Veranstaltung angemeldet hatte: wir waren zu viert als Mädels auf der Olympischen Distanz gemeldet, alle anderen starteten über die Sprint Distanz. Nachdem ich meine Wechselzone (die in Sachsen "Wechselgarten" heißt) eingerichtet hatte - diesmal habe ich die Radflasche fälschlicherweise im Auto vergessen, was aber kein Problem war, denn die Distanz zwischen Auto und Wechselgarten war zu vernachlässigen und es fiel mir rechtzeitig auf - wurde der Wettkampf kurz besprochen und dann lief ich los zum Schwimmstart, den Neo hatte ich nämlich währenddessen schon angezogen. Diesmal reichte es noch zum Einschwimmen - ich war die Erste im Wasser. 😊
So richtig genützt hat mir das Einschwimmen aber wieder nicht (ich hatte gehofft, Einschwimmen hilft dabei, mich zu akklimatisieren und schneller in den Schwimmrhythmus zu kommen). Sie müssen sich solch einen Schwimmstart ein bisschen vorstellen wie eine Mitfahrt in einer Waschmaschine - um Sie herum paddeln ganz viele Menschen wie wild um vorwärts zu kommen, wenn es dumm läuft kollidieren Sie, schwimmen über jemanden drüber oder werden überschwommen. 😊 Da muss man sich dann schon manchmal auch behaupten, was mir in der Regle gelingt, aber auch diesmal brauchte ich ein paar Brustzüge zwischendrin, um wieder mehr Luft zu haben (warum auch immer mir die fehlte) und schließlich "in den Tritt" zu kommen. Interessant war die Erfahrung als ungefähr 90% der Triathleten nach der ersten Runde (die Strecke der Sprint Distanz) den Teich verließen und ich mit zwei Herren alleine in die zweite Runde ging. Der Wechsel vom Neo aufs Rennrad war erneut eine Herausforderung - der Wechsel ist eindeutig die vierte Diziplin im Triathlon - aus so einer Gummihaut während des Laufes vom Schwimmausgang zum Rennrad schon zu einem großen Teil herauszukommen und diesen dann am Rad sehr schnell und elegant loszuwerden ist das Ziel - leider fehlt mir diese Fähigkeit. Nach etwas Gezerre und der kurzen Angst, Krämpfe in den Unterschenkeln zu produzieren (die sich glücklicherweise verhindern ließen) schaffte ich es aber, mich so umzuziehen, dass ich aufs Rennrad springen konnte. Die Rennradstrecke war eine Wendepunktstrecke, deren Runde ich viermal (also insgesamt jedes Teilstück achtmal) abfahren musste. Das ist zwar schön für die Zuschauer, der geneigte Triathlet ist darüber allerdings etwas zerrissen: zwar hat es den Vorteil, dass man die Strecke spätestens wenn zum zweiten Mal auf ihr fährt, gut kennt und weiß, wie man sie fahren muss, aber zu wissen, dass man sie jetzt "noch sieben, noch sechs, noch fünfmal,..." fahren muss, ist für den Kopf ggf. eine Herausforderung. Die Radstrecke war gut machbar - ich weiß ja, dass ich zwar ein konstanter, aber kein überdurchschnittlich schneller Radler bin - dass ich mich beim ersten Mal aber etwas verfuhr, da ich von Zuschauern und dem Einweisungspersonal bereits nach der ersten Runde wieder zurück in die Wechselzone geschickt wurde, weil diese der Meinung waren, ich sei Teil der Sprint Distanz und wäre jetzt vermutlich schon fertig, fand ich, trotz allem, etwas ärgerlich. Auch beim Laufen (der Wechsel zwischen Radeln und Laufen ist dann eig. kein größeres Problem mehr 😊) musste ich vier Runden bewältigen und hatte dabei schon dass Gefühl, dass nicht mehr so wahnsinnig viele Läufer auf der Strecke waren. Spätestens auf Runde vier dann war ich alleine unterwegs und bemerkte, dass im Zielbereich die Helfer bereits anfingen, zusammenzupacken. Ich war etwas irritiert. Dennoch lief ich auch die letzte Runde stabil (die erste ist meist noch etwas wackelig, ab da wird's dann kontinuierlich besser) zu Ende. Der Zielbereich war tatsächlich schon sehr leer als ich ankam und, man mag es kaum glauben, quasi direkt nach meiner Ankunft dufte ich, sofort nachdem ich einen Becher Vita Cola zu mir genommen hatte, zur Siegerehrung antreten - siehe da, ich hatte meine Altersklasse gewonnen. 😉
Nach dem Wettkampf suchte ich die Duschen zunächst umsonst, fand sie dann, zusammen mit einem echten Oberpfälzer, verschlossen vor. In der Folge mussten wir beide am See kalt duschen, erfrischend: ja, schön: eher nein. Immerhin kam dabei aber die Sonne raus. Im Anschluss (alle anderen Athleten waren schon verschwunden, die hatten sich dann wohl schweißig in ihre Autos gesetzt und waren von dannen gezogen) bekam ich sogar noch, sehr sächsisch (zumindest glaube ich das), ein paar Nudeln mit Tomatensoßen, Jagdwurstwürfeln und Reibekäse. Fazit: schöne Sache, kleiner Wettkampf - sehr stilecht mit Vita Cola und Jagdwurst-Nudeln - der sich aber leider recht schnell auflöste, was ich recht schade fand. Den Neo allerdings möchte ich aber - was immer kommen mag - (noch) nicht an den Nagel hängen, denn dieser Sport macht einfach immer noch Spaß - selbst mit deutlich weniger Training als früher.
Da ich fast schon einmal da war, machte ich, bevor ich nach hause aufbrach, noch einen Abstecher in das Erzgebirge und Bergwerkstädtchen Aue - sehr malerisch dort, aber sehen Sie selbst:
Heute Abend noch "Das Duell" zwischen Angela Merkel und Martin Schulz zur Bundestagswahl in drei Wochen - ich bin gespannt. 😃
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