Dienstag, 9. Mai 2017

So ein Theater!

Gestern Morgen in der Firmenküche traf ich eine mir sehr liebe Kollegin - sie sind ja alle sehr lieb, aber mit der ein oder anderen hat man dann, aufgrund über das Geschäftliche hinausgehender gemeinsamer Ansichten und Themen, dann doch gerne auch mal mehr zu tun. Spontan kam es dabei zu einer Verabredung zu den Bayerischen Theatertagen  die im Moment in der Stadt stattfinden. 

Am Abend dann wollte endlich einmal die Steuererklärung vollendet werden und ich muss sagen, so langsam finde ich Gefallen daran, sie zu erledigen und hier und da noch einen abzugsfähigen Posten herauszuarbeiten (wer hätte das gedacht, vor meiner ersten Steuererklärung saß ich in Tränen aufgelöst). An dieser Stelle muss allerdings eine Frage erlaubt sein: Entbehrt es nicht jedweder Logik, dass man sich, unter Einsatz seines Lebens - und nach langer Wartezeit - vom Finanzamt eine digitale Unterschrift zuteilen lässt, damit man seine Steuererklärung digital (=papierlos) einreichen kann, sie dieses Jahr sogar webbasiert erledigt, um noch nicht einmal mehr mit den Daten die eigene Festplatte zu belasten, sondern diese in der Cloud abzulegen, um hinterher gezwungen zu sein, sämtliche Belege, die man braucht um die Ausgaben ggü. dem Finanzamt nachzuweisen, doch wieder auszudrucken, um sie per POST einzureichen?!

 

Mein Weg heute führte mich erst nach Plauen in die Hautklinik, wo sich ein Professor Doktor noch einmal Gedanken zu der Entzündung auf meiner Nase machen sollte, die mittlerweile fast ganz verschwunden ist (leider eben nur fast). Dann dort auch nochmal kurz in die Innenstadt, weil ich einfach Hunger hatte und diese mir neue Stadt wenigstens kurz gesehen haben wollte und im Anschluss wieder zurück an den Schreibtisch, um angefangene Dinge zu einem Ende zu bringen.

 

 

Abends dann eben Theater mit der Kollegin und einer ihrer Freundinnen. Das Stück war echt gut. Es hieß "Und dann kam Mirna" von (Name der Autorin hab' ich vergessen) und beschäftigte sich mit Müttern und der Mutterrolle. Und auch wenn ich noch keine Mutter bin (oder auch genau deswegen), konnte ich viele Aspekte darin ziemlich gut nachvollziehen. Das Stück war aber nicht ernst, sondern manchmal echt zum Schreien komisch. 😊
 

Mit den beiden Mädels unterwegs zu sein war ziemlich gut. Es tut ganz gut zu hören, dass andere Mädels sich manchmal auch seltsame Gedanken machen. 😊 Gedanken um alles und jeden, alles in Frage stellen, Angst haben, dass es an irgendeiner Stelle nicht mehr weitergeht, sich fragen, ob's das jetzt schon war, dann aber wieder ein schlechtes Gefühl haben, weil sie genau das tun und nicht einfach mal zufrieden sind...

Es war gut, weil wir so ganz  verschiedene Typen waren: eine Mutter, die aber keinen Bock hat, nicht mehr sie selbst sein zu dürfen, weil sie Mutter ist und einen Mann an ihrer Seite hat, der irgendwie so ganz anders ist und sie damit durchaus manchmal aufregt, die aber trotzdem seit 20 Jahren mit ihm zusammen ist. Sowie eine Frau, die demnächst 30 wird, jetzt schon drüber nachdenkt wie sie ihre Falten möglichst effektiv bekämpfen kann, die darüber nachdenkt, ob sie mit dem Mann, mit dem sie jetzt sieben Jahre hinter sich hat, echt bis an ihr Lebensende zusammen sein kann oder ob es nicht viel mehr drum geht, Lebensabschnittspartner zu haben und die, spätestens nach dem Stück heute, beschlossen hat, dass sie besser keine Kinder bekommt, weil das ihr Leben einschränkt. Und zwischendrin ich, mit einer Vorstellung, zu der mir schon so viele gesagt haben, das wär' so nicht und ginge so nicht und überhaupt und sowieso. 

Die Diskussionen hinterher in der "Kulturkantine", an denen wir uns rege beteiligt haben, machte aus dem Abend vollends eine Bildungselite-/Hipsterveranstaltung (inklusive Katie Melua im Hintergrund). 😉

 

Das Leben schreibt einfach die besten Szenen. Danke für einen gelungenen Abend, Mädels! 😊

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