Ich habe uns einen Tisch in einem sehr guten Lokal in der Strumpfstadt (Achtung, Werbung!) reserviert. Am kommenden Mittwoch sollen neue COVID-19 Maßnahmen in Kraft treten, die die Ungeimpften "schützen" und damit unsere Intensivstationen in den Krankenhäusern entlasten sollen. Wenn man aber genau hinschaut, sollen diese Maßnahmen die Ungeimpften in meinen Augen eher einfach in der Freizeit benachteiligen und sie so zwingen, sich impfen zu lassen. Es ist geplant, in sämtlichen Freizeitbereichen die 2G Regelung einzuführen. Man muss also geimpft oder von COVID-19 genesen sein, um Einrichtungen, wie die Hotellerie oder Gastronomie, oder auch Sporteinrichtungen, wie Schwimmbäder oder Fitnessstudios überhaupt nutzen zu dürfen. Ein Testnachweis, der zeigt, dass man in diesem Moment das Virus nicht mit sich herumträgt, soll dafür nun nicht mehr ausreichen. Sie können sich vorstellen, dass mir das gewaltig gegen den Strich geht, ich fühle mich bevormundet und zu etwas gezwungen, das ich nicht machen möchte, aber ich habe in diesem Moment leider keine Chance, dagegen anzugehen.
Als wir am Montagabend in das Lokal kommen, gehe ich davon aus, dass dort noch, wie bis dahin üblich, die 3G-Regelung gilt und habe einen aktuellen Test dabei, der negativ ausgefallen ist. Als uns die Bedienung nach unseren Impfausweisen fragt, zeige ich den Test vor. Sie reagiert recht plump mit "Ne, ne?!" und weist uns darauf hin, dass in diesem Lokal die 2G-Regel bereits seit heute gilt und wir deshalb hier nicht bleiben können. Ich ärgere mich über die Dummheit derjenigen, die beschlossen haben, diese strengere Regel einfach bereits zwei Tage früher in Kraft setzen, als das überhaupt notwendig ist und sich so - ganz simpel - manches Geschäft kaputt machen.
Wir machen also auf unseren Absätzen kehrt und gehen in ein Lokal, das in etwas 100m weiter seine Räumlichkeiten hat (Achtung, Werbung!) und wo nach wie vor und berechtigterweise 3G Gültigkeit besitzt. Unser Abendessen ist dann sehr zünftig, aber lecker und ich esse es komplett auf, was mich selbst überrascht. 😉
Am Dienstag habe ich einen Kennenlerntermin im Geburtshaus in Marburg abgesprochen. Für die Geburt habe ich mir überlegt, nicht in eine Klinik gehen zu wollen- zumindest, wenn eine normale Geburt und ein gesundes Kind zu erwarten sind. Meine Erfahrung mit dem Aufenthalt auf einer gynäkologischen Station in einer Klinik, damals im Juni letztes Jahr (Sie erinnern sich?) haben mich merken lassen, wie wenig "schön" ich es dort finde und wie wenig gut ich das System finde, in das man dort eingepfercht wird. Ein System von "Effizienz" und Wirtschaftlichkeit, in dem wenig Zeit bleibt für den einzelnen Patienten und individuelle, bedürfnisorientierte Behandlung.
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nichts gegen die Schulmedizin - sie bringt enorme Ergebnisse in der Forschung und hilft gut an den Stellen, an denen sich ein Körper nicht mehr selbst zu helfen weiß. (Ich habe auch nichts gegen Kliniken, ganz im Gegenteil, auch die Klinik, in der ich letzten Juni war, war okay - mal abgesehen von der Optik, die mich nicht wirklich angesprochen hat, was natürlich eher ein Luxusproblem ist - zumindest das Personal hat dort sicher einen guten Job gemacht und mich in meinen Bedürfnissen gehört und beachtet, weil ich sie auch ziemlich klar formuliert habe.) Aber genau das ist der Punkt: eine Geburt ist normalerweise ein natürlicher Vorgang, der Körper kann sie gut alleine "abwickeln". Es gibt hierfür ein "Programm", das er gespeichert hat und das dafür sorgt, dass das Kind final geboren wird, man muss ihn dafür normalerweise weder ständig überwachen, noch betäuben oder gar beschleunigen. Alles, was was man dafür in meinen Augen haben muss, ist Ruhe und ein Wohlfühlgefühl in einer angenehmen Umgebung.
Es ist mir natürlich bewusst, dass es Frauen gibt, die schwierige körperliche Voraussetzungen dafür mitbringen, eine natürliche Geburt haben zu können, es gibt Frühgeburten oder Kinder, deren Geburt nicht recht starten will, alles Gründe, warum man am Ende vllt. doch auf eine Geburt in einer Klinik zurückgreifen muss, ob man möchte oder nicht. Das leuchtet mir ein.
Was mir hingegen nicht so recht einleuchtet, ist die Tatsache, dass man sich für einen natürlichen Vorgang Überwachung oder sogar vorsätzlich künstliche Eingriffe ohne Notwendigkeit wünscht, z.B. eine geplante Betäubung möchte. In welcher Welt leben wir, dass man sich von Vornherein vornimmt, per Kaiserschnitt zu entbinden, weil man dann keine Schmerzen zu befürchten hat, dass man sich eine PDA (Achtung, externer Inhalt!) setzen lässt, um von den Wehen nichts mitzubekommen? Das entspricht zumindest nicht meiner Vorstellung von einer Geburt. Leben ist immer lebensgefährlich und mit ein paar Schmerzen und etwas Risiko an der Stelle kann und möchte ich umgehen, wenn ich dafür eine Geburt in einer angenehmen Umgebung erleben darf. Und ja: ich habe es tatsächlich noch nicht erlebt, aber Millionen oder sogar Milliarden von Frauen haben eine natürliche Geburt erlebt und, vor allem in der neuesten Zeit, auch einfach überlebt, warum sollte ich das nicht auch hinbekommen? 😊
Die Anfahrt nach Marburg (Achtung, externer Inhalt!) ist furchtbar, es geht über die Landstraße quer durchs Land - hoch und runter, links und rechts und das 1h und 20Min lang - das Geburtshaus (Achtung, Werbung!) hingegen ist mir sympathisch. Es ist im zweiten Stock einer alten Tabakfabrik untergebracht, ist leicht esoterisch angehaucht und hat insgesamt zwei Geburtszimmer.
Auch die Hebammen sind etwas esoterisch angehaucht. 😉 Eine der ersten Sachen, die mir angekündigt wird, ist, dass ich nicht gegen COVID-19 geimpft sein muss (und auch mein Partner nicht), um hier entbinden zum können. Und das bei all der COVID-19-Hysterie „da draußen“ … da tut mir ein so ein bisschen Realismus richtig gut (und ja, ich weiß, es gibt schlimme Fälle und Long COVID und das ist alles nicht schön und möchte natürlich auch ich nicht haben, aber für die Menschen, die sich schützen wollen oder die geschützt werden müssen, gibt es mittlerweile auch eine Impfung, die hier helfen kann). Es sollte nur einfach jedem freistehen, sich impfen zu lassen oder eben nicht. Leben ist immer lebensgefährlich ...
Nachdem ich 1h mit einer Hebamme gesprochen habe, über das Geburtshaus und wie Geburten hier normalerweise so ablaufen bzw. was sie Rahmenbedingungen dafür sind, hier entbinden zu können (in a nutshell: keine Mehrlingsgeburten, keine Frühgeburten und auch keine schwerwiegenden Komplikationen im Laufe einer Schwangerschaft mit einem Kind), kann ich endlich etwas zum Mittag essen gehen und entscheide mich hierfür, einfach in das Café ggü. zu gehen, wo als Tagesgericht Falafel mit Brot und Salat zu einem angemessenen Preis auf der Tafel stehen, dazu eine Orangina - genau das richtige, um sie Schwangerschaftsübelkeit mal wieder etwas zurück zu drängen. 😉 Iwie liegt mir diese Universitätsstadt mit ihrer leicht „linken“ Ausrichtung …
Am Nachmittag wieder zuhause, muss ich mich in das, was beruflich heute ansteht, natürlich auch erst wieder reinfinden und dann die Stunden, die bei meinem Ausflug heute draufgegangen sind, abends anhängen. Das Lauftraining am Abend muss daher leider ausfallen.
Der Rest der Woche läuft dann normal und ich kümmere mich hauptsächlich um die Aufgaben, die in meinem Job eben so anfallen, um am Freitag wieder einigermaßen „auf der Höhe“ zu sein bevor der KSM bei mir eintrifft und wir abends zusammen noch etwas Einkaufen gehen, damit wir das diese Woche nicht am Samstag erledigen müssen, denn da haben wir etwas anderes zu tun:
Für Samstagmorgen habe ich einen Termin mit dem Geburtshaus Soest (Achtung, Werbung!) ausgemacht. Die Hebamme dort macht ihn ausnahmsweise möglich, so dass auch der KSM dorthin mitkommen und sich ebenfalls ein Urteil bilden kann. Unsere Fahrzeit nach Soest beträgt etwas mehr als 1h, die Strecke fährt sich aber deutlich schöner als die nach Marburg.
Wir fahren um 09.00 Uhr los, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Der Termin mit der Hebamme läuft sehr entspannt, sie ist sehr nett und das Geburtshaus macht einen sehr guten Eindruck. Es ist sehr farbig gestaltet (am Anfang dachte ich, es ist mir etwas "zu farbig" - ich bin ja eher ein schwarz-weiß-grau-Mensch ... und daher dachte ich, ich kann mich hier wahrsch. gar nicht wirklich wohlfühlen) und besitzt ein Geburtszimmer. Insgesamt ist es deutlich moderner als das, was ich in Marburg kennengelernt habe - es befindet sich in einem recht neuen Gebäude und auch der Stil der Räumlichkeiten an sich ist sehr modern - wenn natürlich ein paar esoterisch angehauchte Dinge 😉, wie z.B. die Salzkristalllampe, nicht fehlen dürfen.
Im Anschluss an den Termin im Geburtshaus gehen wir noch in die Stadt, um - zumindest in Ansätzen - zu erfahren, wie Soest (Achtung, externer Inhalt!) als Stadt so ist. Ich frage mich nämlich ernsthaft, ob ich unserem Kind zumuten möchte "Soest" als Geburtsort in der Geburtsurkunde stehen zu haben. 😉
Wir treffen auf eine gemütliche Kleinstadt mit Fachwerkhäuschen und überschaubarer Innenstadt, die aber durchaus zu einem kurzen Spaziergang einlädt.
Und wir treffen auf einen Weihnachtsmarkt, auf den wir als "Umgeimpfte" offiziell nicht gehen dürfen (da fehlen, zumindest mir, die Worte ...). Das sehen wir allerdings nicht so recht ein, bei einem Weihnachtsmarkt an der frischen Luft. wir holen uns also etwas zum Essen und essen es dann abseits der Fläche, die man nur mit Impfung betreten darf. Und tatsächlich kontrollieren zwei Männer vom Ordnungsamt die Impfausweise der Gäste, die sich auf der Gastrofläche aufhalten und wir müssen sehen, dass wir ihnen entgehen (wenn wir auch fest davon ausgehen, dass die beiden Herren, es wahrscheinlich (fast) genau so lächerlich finden wie wir, was sie da zu kontrollieren haben, aber man weiß es nicht ... 😉 Für eine Schokobanane hinterher reicht es uns in jedem Fall noch.
Wir sind uns beide einig, dass das Geburtshaus in Soest einen guten Eindruck macht und da dort in jedem Fall noch ein direkter Platz für eine Geburt im Mai zur Verfügung steht (in Marburg stehe ich bislang nur auf der Warteliste), geben wir ihm gute Chancen, dass es der Ort werden wird, an dem das Mini zur Welt kommen könnte (immer vorausgesetzt natürlich, die Schwangerschaft verläuft ohne weitere Schwierigkeiten).
Zum Abend gibt es dann die - zumindest bei mir - sehr beliebte 7 Zutaten Winterbowl (Achtung, externer Inhalt!) und der KSM muss sich zwangsläufig anschließen. 😉
Ende der Woche sind außerdem die Unterlagen zur Greenpeace Kampagne "Iss gut jetzt" angekommen, zu der ich uns angemeldet habe. Besonders gut gefällt mir dabei das Plakat mit dem Gemüse der Saison, das ich gerne bei uns in der Küche aufhängen möchte (weshalb wir aber erst einmal zu einem Rahmen dafür kommen müssen 😊).
Am Sonntag, der bereits der erste Advent in diesem Jahr ist, lassen wir es ruhig angehen. Nach dem Frühstück beginnen wir damit, unsere Weihnachtsdekoration und die -utensilien aus dem Keller zu räumen und aufzustellen. Es gibt, wie schon seit mehreren Jahren, einen Adventskalender, die Lichterkette, die ich zum 40. Geburtstag des KSM angeschafft habe (Sie erinnern sich?), ist in diesem Jahr nun neu dazugekommen, denn es wäre ja schade, sie nur selten zu benutzen, sie soll durchaus regelmäßig ihren Einsatz finden, einen Adventskranz (der in Wahrheit eine kleine Holzleiste mit Aluabdeckung und Vertiefungen für vier Teelichte ist) sowie ein paar ausgewählte Dekoteile (allerdings nicht viele, denn ich bin nicht so wirklich eine "Dekotante", sondern an dieser Stelle eher minimalistisch eingestellt 😊).
Zum Mittagessen haben wir uns vorgenommen, eine Nudelrolle herzustellen, die mit Spinat gefüllt ist (Achtung, externer Inhalt!). Gesagt, getan. Es ist überraschend, wie einfach ein Nudelteig geht und die Füllung zu machen, ist ebenfalls kein großes Problem. Für den KSM haben wir etwas rohen Schinken in die Füllung gepackt. Am ende schmeckt es uns beiden wirklich gut. 😋
Nach dem Mittagessen hängen wir noch ein paar moderne Weihnachtskugeln aus Biskuitporzellan auf, die mich ebenfalls bereits ein paar Jahre begleiten und die ihren Ursprung bei meinem letzten Arbeitgeber, der Regenbogenfabrik (Achtung, Werbung!), haben. Sie müssen diesmal ins Schlafzimmer weichen, da in meiner Wohnung nicht an jedem Fenster Vorhangstangen hängen und die im Wohnzimmer mit der Lichterkette bereits belegt sind.
Zum Abendessen steht mir der Sinn heute nach etwas Süßem (das geht mir in der kalten Jahreszeit öfters so, im Sommer eher nicht) und ich koche mir einen Grießbrei - Achtung, externer Inhalt! -, den ich zusammen mit ein paar Birnen aus der Dose esse. Der KSM hält sich eher an Vesper mit Brot und Belägen. 😊
Den Abschluss unseres Abends bildet der Tatort "Masken" (Achtung, externer Inhalt!), der in Dortmund spielt.
Den Abschluss unseres Abends bildet der Tatort "Masken" (Achtung, externer Inhalt!), der in Dortmund spielt.
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