Am Montag verlässt mich der KSM, wie gewohnt, früh am Morgen, um zur Arbeit zu fahren. Für mich steht in dieser Woche unser "Briefing to Design" an: wir stellen final die Planung und weiterführende Unterlagen zusammen, wie wir uns die kommende Kollektion vorstellen, damit die Designer wissen, wie viele Skizzen sie erstellen und welche Rahmenbedingungen diese berücksichtigen müssen. Ich habe dafür bereits Inspiration an verschiedener Stelle gesucht, was im Moment gefragt ist im Bereich Oberbekleidung, und das mit dem zusammengebracht, was ich für die anstehende Saison an neuen Styles einplanen möchte.
Am Montagnachmittag habe ich erneut einen Termin zum Ultraschall beim Gynäkologen und vorher, nach dem Mittagessen, ein starkes Hungergefühl, das mir sagt, ich möchte Pudding zum Nachtisch. Gedacht, getan, ich spaziere also nach dem eigentlichen Mittagessen in den örtlichen Supermarkt und hole mit einen großen Karamellpudding (außerdem nehme ich mir noch ein bisschen Schokolade mit 😉). Legga! 😉
Die Quittung erhalte ich dann übrigens postwendend: der Glykosewert in meinem Urin ist nicht in Ordnung und ich werde vorzeitig zu einem Glykosetoleranztest (Achtung, externer Inhalt!) für den kommenden Donnerstag einbestellt. Diesen Test zu machen, ist üblich im Laufe einer Schwangerschaft - allerdings eigentlich erst später in ihrem Verlauf. Nun muss ich, zwischen all den Terminen, die in dieser Woche rund um die neue Kollektion bei der Arbeit anstehen, auch noch am Donnerstagmorgen in dieser Praxis antanzen - das passt mir natürlich nicht so richtig in den Kram. Aber, was tut man nicht alles, um zu wissen, dass alles okay ist und bleibt ... 😉 Es ist natürlich sinnvoll, dem Rat des Arztes an dieser Stelle zu folgen und sich die Werte zusammen anzuschauen.
Am Dienstag präsentieren uns unsere Designer das Farbkonzept und das Kollektionsthema für die neue Kollektion. Wir alle sind überrascht darüber, wie zeitgemäß, modern und offen das Thema ist und äußern uns sehr positiv. Wir sind gespannt, wie die Kollektion am Ende aussehen wird.
Am Mittwoch habe ich einen persönlichen Termin mit meinem Teamleiter, um ihm zu sagen, dass ich ein Kind bekomme. Es war mir wichtig, ein solches Thema physisch zusammen zu besprechen, auch wenn in der Strumpffabrik (Achtung, Werbung!) von persönlichen Terminen im Moment dringend abgeraten wird. Nachdem ich aber aktuell ohnehin nur ins Büro kommen darf, wenn ich mich vorher habe testen lassen (und mein Test an diesem Tag negativ ausfällt), bin ich mir sicher, dass zumindest ich das Virus an diesem Tag nicht weitergeben kann und wir riskieren den Termin unter vier Augen. Der Termin verläuft ruhig und gefasst. Es ist mir klar, dass eine Schwangerschaft im Team immer Personalarbeit bedeutet, die eig. keiner haben möchte, und es tut mir persönlich auch sehr leid, mit der Schwangerschaft das Team und vor allem die Konstellation aus unserem Teamleiter und mir, die sehr gut funktioniert hat und es immer noch tut, weil wir uns optimal ergänzen, zu torpedieren, aber ich möchte meine Lebenspläne auch nicht hinter meinen Beruf stellen, auf die Gefahr hin, dass ich es hinterher bereue. Er rät mir, mit unserer Abteilungsleiterin, die zur Inhaberfamilie gehört, ebenfalls einen persönlichen Termin zu machen und sie in Kenntnis zu setzen, damit von ihr die notwendigen Schritte mit der Personalabteilung in die Wege geleitet werden können. Im Anschluss an das Gespräch präsentieren wir der Geschäftsleitung sowie unseren Designern den Kollektionsrahmenplan für die kommende Saison. Am Nachmittag dann, gehen wir erneut zusammen ins Fotostudio, wo wir noch mehr Videoaufnahmen für die kommende Saison erstellen.
Auch den Donnerstag und Freitag verbringen wir im Fotostudio (ich den Donnerstagmorgen erst bei der Physiotherapie und im Anschluss dann beim Glykosetoleranztest, bevor ich gegen 11.00 Uhr im Studio aufschlage ... dankenswerterweise übernimmt das Restteam so lange für mich 😊). Am Donnerstagabend ruft mich der KSM an, um mir mitzuteilen, dass er sich nun doch gegen COVID-19 hat impfen lassen, weil es sein Leben, auch beruflich, deutlich einfacher machen wird. Auch die beste Freundin, die Ärztin ist, hat bereits ein paarmal angesprochen, dass wir beide uns impfen lassen sollten, da ich als Schwangere ein geschwächtes Immunsystem habe und einerseits leicht angesteckt werden kann sowie andererseits der Verlauf bei mir daher gravierender ausfallen könnte. Nun hat er es also getan und das ist natürlich okay.
Am Freitagmittag steht ein Termin erneut mit unseren Designern an, bei dem es darum geht, im Kollektionsrahmenplan zusammen noch einmal im Detail einzusteigen und sämtliche Fragen, die zu ihm ggf. aufgetaucht sind zusammen zu klären und aus der Welt zu schaffen. Zunächst startet das Damenteam, danach ist unser Bereich dran. Leider gelingt es dem Team scheinbar nicht, in der eig. vorgegebenen Zeit, seine Inhalte verständlich zu machen uns zu klären, so dass ich, als der Termin von der Seite der Damen bereits 45 Min. überzogen ist, freundlich schriftlich nachfrage, ob denn noch damit zu rechnen wäre, dass wir heute auch noch drankommen können. Die Antwort fällt recht barsch aus. Das mag nun daran liegen, dass sie schriftlich gegeben wurde und ich einfach den Ton falsch interpretiert habe, kann aber (und das vermute ich an dieser Stelle eher) auch daran liegen, dass die Kollegin, die sie gibt, in der Regel nicht den freundlichsten Ton am Leib hat, vor allem dann, wenn es darum geht, dass sie, wenn auch wie in diesem Fall eig. nur indirekt, kritisiert wird. sie neigt dazu, sich selbst sehr stark zu sehen, während sie andere Menschen um sich herum eher schwach einschätzt.
Mir persönlich ist eine solche Denkweise eher fremd und ich finde, sie ist innerhalb eines Teams auch nicht besonders förderlich für die Stimmung und die Zusammenarbeit - zumal in einer Zeit, in der leider überwiegend digital zusammengearbeitet wird. Wir haben zwei junge Kolleginnen mit an Bord, denen diese Kollegin vorgesetzt ist und die, aufgrund ihrer Begeisterung für die vermeintliche "Toughheit" der Kollegin dazu neigen, an mancher Stelle, ihren oft sehr forschen und manchmal gar unangebrachten Ton und das Verhalten zu imitieren, was aus meiner Sicht nicht besonders erfreulich zu sehen ist und oft auch im weiteren Kollegenkreis nicht gut ankommt. Es bräuchte an dieser Stelle - zumindest in meinen Augen - jemanden, der vorlebt, dass man, wenn man weiß, was man will, auch mit einem freundlichen, aber bestimmten Ton, der ruhig, sachlich und vor allem kooperativ bleibt, letztlich ans Ziel kommt und das, ohne dass man Kollegen vor den Kopf gestoßen hat. 😊
Am Freitagabend erreicht mich der KSM in der Strumpfstadt (Achtung, externer Inhalt!) und wir starten erneut zusammen in ein Wochenende im Hochsauerland. Unser Programm ist diesmal eher ruhig angesetzt und umfasst lediglich das übliche Programm von Einkaufen und etwas kochen. Diesmal gibt es, als Highlight, vegetarische Burger (Achtung, externer Inhalt!). Wir variieren das Rezept etwas und packen geröstete Zwiebeln, gebratene Pilze und Blattsalat auf die Burger und das ist sehr lecker. 😋
Am Sonntagabend schauen wir den sehr guten Tatort "Murot und das Prinzip Hoffnung" (Achtung, externer Inhalt!), der hier ganz in der Nähe, in Nordhessen spielt.