Am Dienstag sprangen wir abends, wie schon in den vergangenen Wochen, zusammen in den Badesee der großen Stadt und schlossen noch eine Runde Laufen um den See herum an. Allerdings suchten wir diesmal etwas zum Essen nach der sportlichen Aktivität hinterher vergeblich, denn der Imbiss, unsere übliche Anlaufstelle, hatte bereits geschlossen. Also hielt ich auf dem Heimweg noch bei der Eisdiele und holte mir, den "letzten Amarenabecher des Jahres" – vermutlich ist es ja jetzt vorbei mit dem Eiswetter.
Zuhause überkam mich dann allerdings noch Appetit auf etwas Herzhaftes und es liefen mir ein paar "Kesselchips" über den Weg – strange Kombi, in dem Moment aber genau das, was ich wollte und brauchte. 😋
Mit Chips ging es dann auch am nächsten Tag weiter – ganz offiziell zum Mittagessen – ich hatte einmal wieder "Chilli sin Carne" gemacht, nur echt mit Bier und dunkler Schokolade und dazu gibt es Sour Cream und natürlich Nachos. 😊
Am Donnerstag gab es mittags einen vegetarischen Döner aus einem der ortsansässigen Dönerbuden – in der Regenbogenstadt gibt es wahrhaft nicht allzu viel Gastronomie, aber Dönerbuden gibt es genügend. 😉
Hatte ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich mir eine Latzhose zugelegt habe, weil ich einfach mal keine "Standardhose" (=graue/schwarze Jeans) kaufen wollte? Ich habe mir für das Modell einer alteingesessenen Amerikanischen Workwear-Marke entschieden, deren Klamotten ich schon in früheren Jahren – während meiner "Skaterzeit" – und auch heute noch manchmal trage. Je nachdem, in welchem Zusammenhang man die Latzhose trägt, lässt sie sich super mit schlichten T-Shirts, Longsleeves oder Pullovern, aber auch mit einer schicken Bluse kombinieren. Man ist mit ihr immer passend angezogen und geht sicherlich nicht in der Menge unter – und am allerwichtigsten: der KSM findet sie super. 😆
Am Donnerstagabend übrigens, schrieb ich einen Reminder an mich selbst aus folgendem Grund: seitdem ich keinen Zahnputzbecher mehr habe – während meiner Studienzeit hatte ich immer einen aus Porzellan bis der erste und schließlich auch der zweite kaputt ging und ich seitdem keinen mehr habe – verbrauche ich beim Zähneputzen viel Wasser, viel mehr als ich müsste, denke ich. Zwar lasse ich es nicht die ganze Zeit laufen – neiiin, das nicht – aber wenn ich mir am Ende den Mund ausspüle und die Zahnbürste wieder saubermache, dann läuft das Wasser doch immer eine Zeit lang und das muss ja eig. nicht sein, denn Ressourcensparen fängt ja im Kleinen an und es steht ja sogar ein Glas an meinem Waschbecken ich müsste es nur benutzen. 😏
Am Freitag breche ich am frühen Nachmittag nach Hessen zum KSM auf. Meine Fahrt habe ich bei blablacar (Achtung, Werbung!) eingetragen, denn wenn ich schon hunderte von Kilometer fahre, denn wenigstens nicht allein. Allerdings habe ich meinen Renndrahtesel im Kofferraum und die Rücksitzbank umgeklappt, so dass – abgesehen von mir – auch wirklich nur eine weitere Person ins Auto passt. Ich treffe Ahmad in Schweinfurt, er kommt aus Syrien und studiert hier in Deutschland Ingenieurswesen. Er spricht fließend Deutsch und ich bin erstaunt, denn er sagt, er sei erst seit 1,5 Jahren hier. Wir unterhalten uns so gut, dass wir auf der Sttecke für kurze Zeit "im Kreis" fahren bis ich ihn in Aschaffenburg rauslasse, wo er seine Schwester besuchen will. Ich mag solche Fahrten, auf denen ich neue Leute kennenlernen und in andere Kulturen hineingucken kann – bislang habe ich mich auf ihnen immer hervorragend unterhalten und sie verflogen stets wie im Flug.
In Frankfurt (Achtung, externer Inhalt!) angekommen, wartet der KSM, der auch eben erst an der Unterkunft angekommen ist, bis ich Gabi sicher abgestellt habe, bevor er mich in sein vorübergehendes Domizil einweist. Der KSM hat seit 1,5 Jahren keinen festen Wohnsitz mehr, sondern lebt in unterschiedlichen Hotels, Hostels und Ferienunterkünften – je nachdem wo er ist. Da er beruflich viel unterwegs ist, lohnt es sich für ihn nicht, eine Wohnung in der Bankenhauptstadt anzumieten und er genießt die Freiheit, immer genau dort abzusteigen, wo er gerade sein mag und wo es für ihn am praktischsten ist. Für mich ist das in Ordnung, ich selbst bin froh, eine feste Wohnung zu haben, aber da auch ich gerne in Städten unterwegs bin, ist seine Wohnsituation für mich eine willkommene Gelegenheit, verschiedene Städte und ihre Stadtteile kennenzulernen – Langeweile ausgeschlossen. Diesmal ist es ein Hostel direkt vor dem Frankfurter Güterbahnhof *Hmpf*, naja, ich als "Landei", das die völlige Stille beim Schlafen gewöhnt ist, finde das nicht so cool, zumal es warm ist, wir deshalb die Fenster nachts offen lassen und auf einem Güterbahnhof nachts gearbeitet wird. Fail, aber ich überlebe. 😑
Das Credo ist aber übrigens auch, dass die Unterkunft vor allem sauber sein und zum Schlafen taugen muss, sind wir doch tagsüber in aller Regel unterwegs. Da solche Unterkünfte normalerweise vor allem günstig sind, bleibt dann viel mehr Budget z.B. fürs Essen. Am Freitagabends statten wir einem modernen Restaurant mit liebevoller alternativer Küche (Achtung, Werbung!) unseren Besuch ab und essen gut, reichlich und gesund. 😋
Den Samstag nach einer ersten, für mich eher unruhigen Nacht (zusätzlich zum Güterbahnhof macht nämlich auch der KSM in bestimmten Schlafpositionen nachts eher unvorteilhafte Geräusche, die sich nur dadurch unterbinden lassen, dass man ihn bittet, sich anders hinzulegen, was mich, aber auch ihn vom Schlafen abhält 😊) verbringen wir im Waschsalon – wo der KSM üblicherweise seine Wäsche macht – und in der Frankfurter Innenstadt, wo ich, als "Landei" die Dinge besorge, die ich auf dem platten Land nunmal nicht oder nicht in der gewünschten Auswahl bekomme. Diesmal informiere ich mich über Lidschatten, wie man ihn am besten aufträgt (ich kaufe zum ersten Mal in meinem Leben eine Grundierung für Lidschatten) und welche Farben man wie miteinander kombiniert bzw. welche zu meinen Augen gut passen. Gut beraten und um ein paar Erkenntnisse reicher verlasse ich den Laden mit der Grundierung, drei neuen Lidschattenfarben für meine Sammlung – die alle selbstverständlich nicht an Tieren getestet wurden – und dem guten Gefühl, in Zukunft keine Lidschattenfarbe mehr, nach nur einem halben Tag Tragen, in meiner Lidfalte verschwinden zu sehen. Manche Dinge lernt man eben erst mit der Zeit. 😉
Abends essen wir Vietnamesisch mit viel frischen Gewürzen und Gemüse 😍, aber fragen Sie mich bitte nicht wo! Ich könnte Ihnen genau sagen., wie der Laden aussah und wie die Straße, in der er stand, aber leider nicht mehr, wie er heißt ... 😏
Am Sonntag stand, nach dem Wettkampf in der großen Stadt vor drei Wochen (Sie erinnern sich?), der zweite Triathlon des Jahres, für den ich mich recht spontan angemeldet hatte, an und der, aufgrund eines überhohen Blaualgengehalts in dem Badesee, in dem der Schwimmteil eigentlich hätte stattfinden sollen, kurzerhand zum Duathlon erklärt worden war. Wir fuhren also am frühen Morgen in Richtung Darmstadt, was an einem Sonntag recht problemfrei und schnell vonstatten geht.
Etwas gewundert hatten wir uns noch, dass so viele mit Crossrädern oder gleich mit dem MTB anrückten, während ich ja das Renndrahteselchen im Gepäck hatte, ich beschloss aber, mich jetzt nicht verrückt machen zu lassen – zumal ich es jetzt eh nicht mehr ändern könnte. Von Schlaglöchern und Kies auf der Radstrecke war da die Rede, aber das was dann kam war sowieso noch einmal ganz anders.
Zunächst einmal verpasste ich aber meinen Start und musste meiner Startgruppe zunächst einmal hinterherlaufen (iwie war ich noch am Trinken bei meinem Fahrrad als vorne am Startbogen schon der Startschuss fiel ... 😕), was mir in meiner bisherigen Triathlonkarriere noch nie passiert ist. Überrascht war ich dann allerdings auch von der Tatsache, dass es mir noch auf der Laufstrecke gelang, die letzten 4-5 Läuferinnen einzuholen und zu überholen. 😊
Dann ging es aufs Rad – quer durch den Wald. Lediglich die Zu- und die Abfahrt von der eigentlichen Radstrecke waren geteert, die Strecke selbst verlief durch ein Naturschutzgebiet über unbefestigte Wege, quer durch den Wald. Holla, daran ruhig zu bleiben, war kaum zu denken, viel zu groß war meine Angst, ich könnte mir in dem unwegsamen Gelände einen Platten fahren. Bergauf überholte ich die schweren MTBs, bergab wurde ich, die eher das Gefühl hatte, ein Spielball des Bodenbelags zu sein, von ihnen überholt. 😁
Der zweite Lauf lief dann recht ordentlich und ich lief bis zum Schluss mit guter Technik und hoch erhobenem Kopf ins Ziel. Der KSM war stolz und ich zufrieden. Leider war meine Altersklasse im Falle dieses Wettkampfes, den ich für einen Feld-Wald-und-Wiesen-Wettkampf gehalten hatte, alles andere als schwach besetzt, weshalb ich, trotz ordentlicher Leistung, ohne Platzierung nach hause bzw. zurück ins Hostel fahren musste.
Nach einer ausgiebigen Mittagsruhe brachen wir noch eimal in die Innenstadt auf und studierten die Schaufenster der großen Luxusmarken, deren Shops es eben auch nur in einer Großstadt wie der Hessenmetropole gibt – Berufskrankheit. 😉
Und ganz zum Schluss fanden wir dann auch noch ein POSTauto, das dem KSM – unter all den anderen Sportwagen, die in einer Stadt wie Frankfurt in größerer Zahl herumfahren – durchaus zusagte, wenn er doch auch sehr genau weiß, dass ein solches Auto sicher nicht alltagstauglich ist. 😊
P.s.: Das Abendessen nahmen wir übrigens bei einer sehr erfolgreichen Systempizzeria (Achtung, Werbung!) ein, deren Konzept ich Ihnen hier vermutlich nicht mehr erklären muss, oder? 😉
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