Dienstag, 10. Oktober 2017

Gewonnen

Gerade einmal gelandet, war ich auch schon für die erste Aktivität verplant: eine Cruise mit dem Schiff an Hawai'is Küste entlang​ - mit Schnorchelstop. Vorher aber noch kurz einchecken und das erste echte hawai'ianische Mittagessen: marinierter roher Fisch mit Seetangsalat und braunem Reis - sehr lecker! Und weil dann alles richtig schnell gegen muss, lasse ich die Kontaktlinsen weg - Brille geht auch. Tja, und dann übersehe ich die Zentrale von Hannes Hawaii Tours (Zitat: “Die kannst Du nicht übersehen.“ Doch, ich schon. 😉), den Treffpunkt, und gehe 2km statt 500m in der Hoffnung, sie noch zu finden (das erste Mal seit Langem in Flup Floos, gibt das ordentliche Blasen unter den Ballen...), muss im Anschluss per Anhalter wieder zurück in Richtung Stadt, finde die Zentrale noch, werde zum Hafen gefahren, erreiche das Schiff rechtzeitig und finde mich dann beim Schnorcheln wieder - ohne Handtuch und, noch viel gravierender: ohne Kontaktlinsen (ich bin kurzsichtig). Beim anschließenden “wir springen alle um die Wette vom 4m Brett“ gewinne ich den ersten Preis: einen Sixpack Bier und eine Sonnenbrille.

Kurzfristig ergibt es sich, dass ich am Dienstag in den Vulcanoes National Park und nach Kalapana mitfahren und dort echte Lawa sehen kann. Den Weg in den Nationalpark habe ich erstmal für einen größeren Einkauf genutzt (sehr zur Freude meiner Mitfahrer 😉 - unser Auto sah nachher aus wie ein fahrender Supermarkt). Ich gebe zu, es gibt praktischere Bekleidung als einen Jeansrock und ein Top in Übergröße, um durch ein Lawafeld zu wandern, aber es geht alles, wenn man will. Und wir haben sie tatsächlich gefunden, die Lawa. Es ist schon ganz schön beeindruckend, wenn sich in wenigen Metern Entfernung die Erde öffnet und glühend heißer flüssiger Stein herausläuft. Mit der Zeit wird einem das fast etwas unheimlich und heiß ist es auch ganz schön. Beendet haben wir den Abend mit einem “Munchie Menu“ bei “Jack in the Box“ - richtig amerikanisch im Jeep sitzend auf dem Parkplatz vor dem “Restaurant“. Passte gut und war echt lecker.

Am Mittwoch war ich zum ersten Mal auf der offiziellen Ironman Schwimmstrecke, allerdings grade mal für 30 Min, wollte ich doch den Bus zurück​ nicht verpassen - Maya, die Busfahrerin hatte versprochen, auf mich zu warten. Leider war ich trotzdem 3 Min zu spät und Maya schon weg, so dass ich mir für den Rückweg ein Auto anhalten musste. Das geht hier allerdings sehr gut, man muss meist nicht lange warten. Die Einheimischen sind ziemlich offen für Hitchhiker, die Touristen mit ihren Leihwagen, in denen meist viele Plätze frei sind eher nicht so. Am Abend hatte ich mich mit zwei Mädels zum Schnorcheln mit Mantarochen angemeldet. Wir hatten uns für die umweltfreundliche Variante entschieden, bei der selbst mit dem Kanu rausgepaddelt wird. Draußen auf dem Meer setzt die Crew dann Schwarzlicht​ ins Wasser, das wiederum Plankton anzieht, was Mantarochen fressen. Das Mantarochenweibchen, das um unser Boot schwamm hieß Jona und ziemlich groß und beeindruckend. Um sie nicht zu verletzen, waren unsere Füße mit Schaum eingepackt und schwammen ständig hinten oben - das machte mich echt mit der Zeit etwas seekrank und mir war flau im Magen, als ich nach 1h wieder aus dem Wasser aufs Boot stieg.

Am Donnerstagmorgen war es Zeit für den Underpants Run - eine Sache, die tatsächlich erleben wollte (und ich hatte mir extra geeignete Underpants eingepackt ). Den Weg in die Stadt machte ich wieder per Anhalter, was mir diesmal eine Packung frisch gerösteten Kona Coffee bescherte - die Leute hier sind tatsächlich sehr nett. Man nehme lauter verrückte, gut gelaunte Menschen in Unterhosen und lasse sie einmal in Kona um den Block rennen: et voílà. Nach dem Lauf in Unterhosen, laufe ich den Weg von der Innenstadt zurück ins Hostel in Laufshorts zurück, habe dabei allerdings meine Kameratasche an der einen und eine Packung Kaffe in der anderen Hand - erschwerte Trainingsbedingungen sozusagen. 

Am Nachmittag etwas Relaxen am Strand, wobei ich wieder einmal festgestellt habe, dass einfach rumliegen und nichts tun mir recht schwer fällt. Am frühen Nachmittag dann noch einmal laufen, diesmal auf der offiziellen Wettkampfstrecke des Ironman am berühmten “Energy Lab“ in Gesellschaft von Thomas Hellriegel, dem Ironman Hawaii Sieger von 1997. Danach ein Abendevent mit der Gruppe Triathleten, mit der ich hier unterwegs bin. Highlight war, neben all den Geschichten zu Big Island und dem Wettkampf hier, eindeutig die fette Hawai'ianische Spinne, die mir über den Weg lief und die einige von den anwesenden Mädels im Anschluss recht nervös machte.
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Am Freitagmorgen war ich richtig früh auf den Beinen, um das “Coffee Boat“ noch mitzuerleben. In der Bucht am Pier, in dem die offizielle Wettkampfschwimmstrecke beginnt, liegt ca. 400m im Wasser ein Boot, dessen Crew einem einen Kaffee im Wasser serviert. Danach schwamm ich die Schwimmstrecke noch etwas weiter, wobei man deutlich sagen muss, dass der “Verkehr“ auf dem Abschnitt hinter dem Coffeeboat doch merklich abnimmt. Dana hab' ich mich tatsächlich recht lange noch am Hostel rumgedrückt, um für mich eine Tour auf dem “Mauna Kea“, den höchsten Berg der Erde - würde man ihn von seinem Sockel im Meer bis zur Spitze messen - zu organisieren. Ob sie aber klappt, steht noch in den Sternen. Am Abend dann etwas Souvenirsshopping (mein erstes Souvenir am mich ist schonmal mega - wie gut, dass die Oakley Crew noch hier war  - aber die anderen sind auch nicht schlecht ) und im Anschluss “Pasta Party“ mit den Triathleten.

Der Tag morgen wird sehr früh beginnen, um um den Start noch zu sehen und dann bin ich auf einen Tag voll mit Anfeuern und über die Strecke fegen gespannt, der mit Sicherheit unvergesslich wird.

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