In der Woche nach der Geburtstagsfeier des Vaters läuft die Arbeit so vor sich hin. Es ist, wie immer, sehr viel zu tun und ich komme quasi zu nichts Anderem daneben. Ich bin schon froh, dass ich es schaffe, mir regelmäßig etwas leckeres zum Essen zu machen, das mich etwas von meiner Schwangerschaftsübelkeit ablenkt, so bspw. am Abend einen Salat mit Croûtons und Pfannenkäse zum Abend ...
... oder zum Mittag schnell ein paar Spirelli mit einer Tomaten-Pilz-Soße.
In dieser Woche haben wir beide am Freitag bereits frei, um in die Stadt zu reisen, in der ich studiert habe: Kassel (Achtung, externer Inhalt!). Am Morgen legt der KSM noch Hand an meinem Wecker an, der - Sie erinnern sich - durch die Perle bereits vor einer Woche auseinander gebaut wurde. Und, was soll ich sagen, hinterher funktioniert der Wecker wieder einwandfrei. Es war einfach ein kleines Plastikteil abgebrochen, das neu verklebt werden musste. Ich bin glücklich und kann den Wecker, den ich während meines zweiten Studiums gebraucht erstanden habe, der daher bereits etwas in die Jahre gekommen ist und für den der große holländische Hersteller (Achtung, externer Inhalt!), von dem ich mir ehrlich gesagt, etwas mehr Nachhaltigkeit erhofft hatte, hoffentlich noch ein paar weitere Jahre gut nutzen.
Ganz im Sinne dessen, dass auch Greenpeace die Wegwerf-Gesellschaft verteufelt, und, ganz im Gegenteil, auf die Reuse - Revolution hinweist.
Am Nachmittag brechen wir zusammen auf in die Nordhessenmetropole (Achtung, externer Inhalt!), wo ich von 2003 - 2009 mein Produktdesignstudium absolviert habe und die, ich für meinen Teil, für eine völlig unterschätzte Stadt halte. Es war nie meine Absicht, hier zu landen, es ist, wie so manches im Leben, eben einfach so passiert. Dennoch habe ich Kassel, mit seinem schönen Jugendstil-Viertel, dem "Vorderen Westen" (Achtung, externer Inhalt!), aber auch seinen wirklich hässlichen Ecken, über die Jahre sehr schätzen und lieben gelernt. Kassel hat einiges zu bieten, was man von außen vllt. nicht meinen würde und ist in meinen Augen definitiv eine Reise wert.
Bevor wir im ausgesuchten Hotel (Achtung, Werbung!) einchecken, müssen wir uns noch testen lassen, denn in der hessischen Hotellerie gilt zu diesem Zeitpunkt 3G, das heißt nur getestet, genesen, oder geimpft darf man einchecken. Danach können wir das Zimmer in Beschlag nehmen. 😊 Das Hotel scheint beliebt zu sein und Qualität zu haben, immerhin ist doch einiges an Gästen vor Ort und wir teilen es uns ganz offensichtlich auch mit der (einer der) Jugendmannschaft(en) des FC Bayern München, die am Abend zum Abendessen zurück kommt und separat bekocht wird.
Wir finden für den Abend ein kleines, offenbar noch recht neu eröffnetes Tapas-Restaurant (Achtung, Werbung!) ganz in der Nähe des Hotels, bei dem wir einen Tisch reservieren. Wir sind gespannt, wie streng in der nordhessischen Gastronomie auf die 3G-Regel geachtet wird - einen aktuellen Test haben wir ja jetzt.
Das Essen ist gut, unser Testergebnis interessiert hier niemanden. Die Reste lassen wir uns einpacken, die werden uns sicher auch im Laufe des Wochenendes nochmal schmecken. 😊
Nach dem Abendessen drehen wir noch eine größere Runde durch Kassel-Wehlheiden (Achtung, externer Inhalt!) bevor wir den Tag beschließen und uns auf den nächsten freuen.
Den Samstag starten wir mit einem leckeren Frühstück im Hotel, das mir als "Frühstücksmensch" sehr gut schmeckt und das unter geordneten Bedingungen abläuft. Es gibt einige selbst gemachte kleine Dinge, wie Streuselkuchen oder auch Birchermüsli, aber auch das "Standardprogramm" (Brötchen und Käse) für den KSM ist vorhanden. 😊
Es ist schon Mittag, als wir uns - bei eher "zweifelhaftem Wetter" in Richtung der Innenstadt aufmachen. Dort angekommen, fällt mir leider auf, dass ich mein Handy im Hotel habe liegen lassen (auf dem mein negatives Testergebnis vom Vortag gespeichert ist, das wir heute sicher wieder brauchen werden), also fahren wir den gesamten Weg mit der Straßenbahn noch einmal zurück, um dann erneut in die Stadt aufzubrechen.
À propos "Straßenbahn" - richtig begeistert sind wir übrigens von Kassels Gastfreundschaft: im Hotel haben wir eine Karte erhalten, mit der wir den ÖPNV in Kassel für die Deuer unseres Aufenthalts kostenlos nutzen können. Das Auto (oder besser das des KSM), mit dem wir angereist sind, steht jetzt auf dem Parkplatz vor dem Hotel und hat erst einmal Pause, denn wir können uns mit ÖPNV oder per Pedes bewegen - das nenne ich Gastfreundschaft in Kombination mit der Reduktion des CO2-Fußabdrucks in Kassel selbst und das gefällt mir/uns sehr gut.
In der Stadt erneut angekommen, steht auf dem Friedrichsplatz (Achtung, externer Inhalt!) ein Riesenrad und es herrscht - zumindest ein bisschen Kirmesstimmung. Das Wetter ist allerdings leicht regnerisch, trüb und kalt und damit leider eher zum Abgewöhnen.
Wir laufen vom Friedrichsplatz in Richtung des Staatstheaters (Achtung Werbung!), werfen einen obligatorischen Blick durch den überdimensionalen Bilderrahmen (Achtung, externer Inhalt!), den eine documenta-Künstlergruppe bereits 1977 an dieser Stelle hinterlassen hat ...
... und arbeiten uns dann weiter vor in Richtung der Orangerie (Achtung, externer Inhalt!).
Von hier aus gehen wir ein Stückchen durch die barocke Karlsaue (Achtung, externer Inhalt!) bis es uns dann doch iwie zu nass und zu kalt ist, ...
... so dass wir kurzerhand auf einen Kaffee, ein paar Pancakes und einen alkoholfreien Cocktail (es ist Happy Hour 😉) im "Bolero" (Achtung, Werbung!) einkehren, von wo aus man eig. perfekte Sicht über Nordhessen haben sollte, was - aufgrund des Wetters - heute eher nicht der Fall ist.
Zum Abendessen, quasi direkt im Anschluss an den Ausflug ins Bolero, sind wir mit einem ehemaligen Triathlon-Kollegen in einer Pizzeria (Achtung, Werbung!) verabredet, die es schon in der Zeit hier gab, in der ich noch an die Kunsthochschule (Achtung, externer Inhalt!) zum Studieren gegangen bin. Ich erinnere mich an viele Gelegenheiten, die ich hier verbracht habe - hier habe ich einen meiner Oberstufen-Kunstlehrer in einem documenta-Jahr getroffen, als der sich die documenta angesehen hat, hier haben wir mit dem Semester "Produktdesign", zu dem ich gehörte, auch schonmal Pizza gegessen oder mit den Triathleten, zu deren Gruppe ich ab 2005, wegen meines damaligen Freundes, dazustieß.
Und nun sind wir wieder hier und treffen einen von denen, die seit damals nach wie vor hier sind. Heute hat er ein Haus in Kassel und zwei Kinder, die er zu unserem Treffen mitbringen wird.
Wir zeigen unser Testergebnis von gestern vor (jeder Test kostet Geld 😉), das eig. schon seit einer Stunde abgelaufen ist - was nicht weiter auffällt - und bestellen Pizzabrot, Salat und Pasta. Die Pizzen sind nach wie vor riesig - ich bestelle eine mit Meeresfrüchten - aber iwie wollen sie mich nicht so richtig vom Hocker reißen. Der Teig ist sehr dick, der Belag darauf, im Vergleich dazu, dann eher spärlich. Und wir haben beide nciht den Hauch einer Chance, die ganzen Pizzen aufzuessen, wir nehmen also einmal mehr die Reste mit. 😊
Im Anschluss machen wir uns zu Fuß auf den Weg zu dem Triathlonkollegen nach hause und kreuzen dieses wunderbare Spektakel, das, scheinbar mit Hilfe eines Beamers und einer speziellen Folie, von innen an die Fenster einer Wohnung geworfen wird. Am Montag ist schließlich Halloween und das wollen die Menschen in dieser Wohnung scheinbar standesgemäß begehen. Die beiden Kinder sind begeistert. 😉
Wir gehen noch am Bioladen des Vertrauens (Achtung, Werbung!) vorbei und der Bekannte ersteht einen Sixpack Bio-Bier bevor wir endgültig im Haus der drei ankommen und uns zunächst den neuen Anbau anschauen müssen, mit dessen Hilfe zuletzt die Tochter des Hauses nun auch ein eigenes Zimmer bekommen hat. Ziemlich schnell danach gehen die beiden einigermaßen friedlich und freiwillig ins Bett und wir schauen uns, mit dem Bekannten zusammen, noch seine Leidenschaft, die Plattenspieler, die er in regelmäßigen Abständen restauriert und teilweise dann wieder weiterverkauft, an, bevor wir, die beiden Männer, jeweils mit einem Bier ausgestattet, und ich ohne, auf der Couch Platz nehmen.
Nur der kurze Auftritt der Ehefrau, die, nachdem sie den Abend mit jemand anderem verbracht hat, zuhause ankommt und sich darüber echauffiert, dass der Sohn des Hauses zu spät ins Bett gekommen wäre, trübt die Stimmung etwas und wir brechen bald danach auf ins Hotel. Die Stimmung zwischen den beiden ist leider - seit Langem schon - eisig. Man hat das Gefühl, sie haben sich nichts mehr zu sagen, schlafen getrennt und, wenn, dann wird viel gemeckert - leider vor allem von ihrer in seine Richtung. Eine Situation, in der man es als Fremder oftmals nur schwer aushält, zumal, wenn man, wie wir, mit den beiden nur oberflächlich bekannt ist. Wir nehmen also eine späte Straßenbahn zurück, wundern uns etwas darüber, warum es die beiden wohl immer noch miteinander aushalten, sind uns beide sicher, dass wir, bevor wir uns in einer solchen Situation wiederfänden, eine Trennung vorzögen und gehen dann ins Bett. 😴
Das Wetter am Sonntag sieht etwas vielversprechender aus als es das am Samstag tat und wir nehmen uns für nach dem Frühstück einen Ausflug zu Fuß in den Bergpark Wilhelmshöhe (Achtung, externer Inhalt!) vor, um dort den Herkules (Achtung, externer Inhalt!) zu besteigen - etwas, das ich vor vielen Jahren zuletzt gemacht (den Bergpark besucht) bzw. noch nie gemacht (den Herkules bestiegen) habe. Wir starten unsere Wanderung direkt vom Hotel aus zu Fuß in den Park, da es dorthin nicht allzu weit ist.
Schon der Aufstieg bis zum Schloss Wilhelmshöhe (Achtung, externer Inhalt!) verlangt mir Einiges ab, die Schwangerschaft kostet mich merklich Kondition ... aber wir kommen an. 😊
Von dort starten wir den Aufstieg in den Park, einem Englischen Landschaftspark, in dem viele kleine künstliche Sehenswürdigkeiten verbaut sind. Vorbei an einem kleinen Pavillion in herbstlichem Bewuchs, ...
... einer Plattformen mit See, einer Brücke ...
... immer weiter unserem Ziel entgegen: der Herkulesstatue am Gipfel des Parks. Ich muss tatsächlich immer wieder anhalten und verschnaufen, es geht alles weniger schnell als früher und als gedacht, meine sportliche Kondition lässt, aufgrund des kleinen Mitbewohners, den ich nun einmal seit nun gut 12 Wochen mit mir herumtrage, stark zu wünschen übrig. 😁
Das Wetter ist auch heute eher herbstlich, glücklicherweise nicht regnerisch, sondern bedeckt, aber schon hell und mit guter Sicht, so dass wir einen Blick auf Kassel und das Umland immer wieder genießen können.
Und zuletzt sind wir oben angekommen: erst auf der Besucherplattform unterhalb des Herkules' und dann, nach einem kurzen Ausflug in den Ticketshop hinter dem Denkmal, ...
... auf dem Denkmal selbst. Dort besteigen wir/besteige ich, zum ersten Mal überhaupt, den trapezförmigen Turm, auf dem die Herkulesfigur selbst steht und erleben das Drama einer Familie mit, deren einer Sohn sich standhaft weigert, den Herkules zu besteigen, weil er sich mit der Höhe unwohl fühlt. Dennoch will der Vater ihn unbedingt zum Aufsteigen überreden, was in Geschrei und Tränen endet. Er möchte eben einfach nicht, wieso kann man ihm das, auch als sein Vater, nicht einfach zugestehen?
Am Nachmittag wollen wir, und das letzte Mal ist wahrlich lange her, einmal wieder ins Kino gehen. Es läuft der neueste James Bond Film (Achtung, externer Inhalt!), den der KSM, wie er mir gesteht, nicht unbedingt sehen müsste, den ich aber gerne sehen würde. Daher müssen wir, direkt im Anschluss an den Aufstieg, zügig und in einem Rutsch wieder zurück ins Hotel marschieren, um dort noch kurz etwas zu essen (die Reste unserer Pizza von gestern Abend wahrscheinlich) und dann in der Stadt erst noch einen Corona-Test zu machen, mit dessen Hilfe wir ins Kino kommen können. Also machen wir uns auf einen strammen Abstieg, bei dem glücklicherweise die Schwerkraft etwas nachhilft 😉, erneut vorbei an kleinen Sehenswürdigkeiten im Park, wie Tribünen oder der kleinen, künstlich errichteten Löwenburg (Achtung, externer Inhalt!), auf unser Hotel zu, wo uns gar nicht mehr allzu viel Zeit bleibt, noch ein Stück von der gestrigen Pizza zu verspeisen.
In der Straßenbahn, auf dem Weg in die Innenstadt, buche ich uns beiden einen Termin zum Corona-Test in dem einen Kinocenter (Achtung, Werbung! ... da ist der Preis einfach gut 😉), während ich Karten für den Film in dem anderen Kino (Achtung, Werbung!), nahe daneben, gekauft habe, wo wir uns danach also zum Film einfinden müssen. Wir lassen uns testen, ich zahle nach Vorlage des Mutterpasses nichts (was für ein Glück, dass noch bis zum Ende des Jahres Coronatests für Schwangere weiterhin umsonst bleiben werden!), und gehen zu Fuß die 250m bis zum nächsten Kino, in dem unser Film laufen soll. Leider scheint mit meiner Mailadresse beim Eintragen in das System des Testcenters etwas nicht korrekt funktioniert zu haben, denn mein Testergebnis kommt, auch nach 25 Min, nicht bei mir an. Da ich ohne Testergebnis aber nicht ins Kino komme, mache ich mich also zu Fuß noch einmal auf den Weg zurück, um nach dem Testergebnis zu fragen. Der KSM geht, leicht genervt, bereits ins Kino.
Am Testcenter angekommen, macht die Belegschaft (ein junges Pärchen, vermutlich Studenten der Uni - Achtung, externer Inhalt!) gerade 10 Minuten Pause ... ich muss also warten. Glücklicherweise sind die beiden dann aber so zuvorkommend, dass sie mir mein Testergebnis, das zwar an die richtige E-Mailadresse gesendet wurde, dennoch leider nie angekommen war - deshalb eben auf Papier - sofort auszuhändigen, nachdem sie wieder im Dienst sind. 😊
Ich verpasse daher glücklicherweise nur die wenigen Minuten des Films, die vor dem Vorspann laufen, und bin dann mit von der Partie. Der KSM hat mir ein Magnum Eis gekauft, jetzt kann das Filmerlebnis nur noch sehr gut werden ... und das wird es und sehr speziell(Achtung, externer Inhalt!). Ich bin auf den nächsten Teil schon wieder sehr gespannt. 😊
Zum Abschluss des Sonntagabends gehen wir in einem asiatischen Restaurant nahe beim Kino (Achtung, Werbung!) noch etwas essen und, auch wenn die Kokosnuss, die ich bestellt habe, nicht mehr gut ist und ich sie demzufolge zurückgehen lasse, geht immerhin mein Ersatzgetränk nachher aufs Haus und das Essen (ein Mango-Papaya-Salat mit gebratenem Tofu, von dem ich fast ein bisschen zu viel bekomme, also vom Tofu ...) ist okay. 😋
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen