Mein Donnerstag startet um 05.30 Uhr. Für heute habe ich den Plan, mit dem Rennrad zur Arbeit zu fahren, daher muss ich so früh raus. Ungefähr eine Stunde brauche ich, um mich zuhause fertig zu machen, mit Frühstück und Klamotten zusammen packen und und und, dann fahre ich gut eine Stunde in die Regenbogenstadt, dann dort noch duschen und büroschick machen, ja, und deshalb muss ich halt um 05.30 Uhr raus. Was soll ich sagen, es ist 05.40 Uhr bis ich wirklich den Ausgang aus meinem Bett finde.
In Tidal (man gewöhnt sich echt an diese Streamerei) suche ich mir "Idas Sommarvisa" - das Schwedische Kultlied für den Beginn der Sommerferien - und lasse es in Dauerschleife laufen. Dann noch was frühstücken, schließlich brauche ich Kraft für die morgendliche Bergtour (die Regenbogenstadt liegt etwas höher als die Heimatstadt, daher muss ich tendenziell die ganze Zeit bergauf) und los.
Nach einer Stunde Fahrt steige ich vor der Produktionsstätte der Regenborgenfirma wieder von meinem Renndrahteselchen, hole mir, da ich das Rad ungeschickt zwischen den Oberschenkeln balanciere während ich darauf warte, dass der Pförtner die Fußgängertür öffnet, ein unschönes Kettenblatt-Tatoo (normalerweise sind solche Mahle ein klares Zeichen dafür, dass man einen Rennradlaien vor sich hat), was natürlich umgehend wieder entfernt werden muss und dann stehe ich im Spindraum der Damen, in dem heute laut einem Schild "Wartungsarbeiten" stattfinden. Und Tatsache, da steht ein Herr auf einem Schiebegerüst, macht iwas und flucht ständig. Duschen kann ich aber, das sichert er mir zu. Und weil das nun mal so ist, dass ich üblicherweise unbekleidet in die Dusche gehe, tue ich das auch heute - Männer in diesem Alter haben ja idR schon eine Vorstellung davon, wie Frauen ohne Klamotten aussehen. 😊
Auf der Arbeit dann hat ein Kollege umsichtigerweise Kuchen für alle mitgebracht. Mir kommt das sehr gelegen, denn ich vertrage idR gut ein zweites Frühstück, wenn ich mit dem Rennrad zur Arbeit gefahren bin, und ich schlage zu.
Da am kommenden Wochenende wieder DAS Fest in der Regenbogenstadt stattfinden wird (Hej, das ist schon das dritte dieser Art seitdem ich hier bin - wie die Zeit vergeht!) sind die Einheimischen schon ganz aufgeregt und die ortsansässige Druckerei, die zu unseren Lieferanten zählt, versorgt uns mit Gutscheinen für 1 Steak und 1 Paar Bratwürste, die ich sicher, spätestens am kommenden Montag, einlösen werde.
In der Mittagspause mache ich mich auf den Weg in die Stadt, um dort einen Termin bei der Kosmetikerin wahrzunehmen (man muss sich auch mal was gönnen) und weil ich dort unverhofft noch 10 Minuten warten muss genehmige ich mir ein "Eis für Zwischendrin" bei der örtlichen und ganz echt italienischen Eisdiele (die auch richtig gut ist).
Nach dem Termin bin ich unglaublich entspannt, aber jetzt geht's nochmals auf der Arbeit weiter. Der Rest des Büros ist schon sehr ausgestorben, als ich wiederkomme. Ich bekomme am Nachmittag noch so einiges hin, schreibe viele E-Mails, telefoniere und spätnachmittags hören wir ein Produkt Probe, das dann ganz bald mal auf den Markt gehen soll. Dann fängt es an zu regnen und ich finde das recht blöd, denn ich bin ja mit dem Rad da. Das mit dem Regen gibt sich dann aber doch recht schnell wieder und die drei Tropfen, die mich auf dem Heimweg erwischen, die reichen noch nicht einmal um wirklich "nass" zu werden. Der Heimweg ist übrigens immer deutlich kürzer als der Hinweg, denn auf ihm geht es ja bergab. 😉
Zuhause angekommen, lege ich mich erst einmal 10 Minuten auf den Rücken und lege die Arme hinter den Kopf, um so eine Gegenbewegung zu der nach vorne gekrümmten Haltung auf dem Rennrad zu halten und Ungleichgewichte in meiner Körperhaltung auszugleichen. Seitdem ich das tue, gehören Spannungskopfschmerzen nach dem Rennradfahren, wie ich sie in den letzten Jahren häufiger hatte, der Vergangenheit an.
Nachdem ich wieder einigermaßen hergestellt bin, esse ich etwas zum Abend und rufe meine Patentante an, denn sie muss mir helfen: zum 60. Geburtstag der Mutter brauchen wir ein paar Fakten über ebendiese und wer, wenn nicht ihre Schwester (die Patentante!) könnte uns da besser helfen.
Zwischendrin schmeiße ich zweimal die Waschmaschine und einmal die Spülmaschine an und werde mich, nach Abschluss dieses Tagesberichts, während ich darauf warte, dass die letzte Maschine Wäsche fertig ist, damit ich sie aufhängen kann und dass der KSM im weit entfernten Schweden seinen Arbeiten - Kart fahren - Essen gehen - Tag beendet hat und sich telefonisch bei mir meldet - langsam auf mein Zubettgehen vorbereiten - es ist jetzt 22.23 Uhr. Ein sportlicher Tag mit viel Entspannung geht langsam zu Ende.
Echt sehr sportlich dass Du mit dem Rennrad zur Arbeit faehrst, finde ich super. Zum Glueck war es mit dem Regen dann ja doch nicht so schlimm. Ich habe auch mitgemacht bei WMDEDGT ;)
AntwortenLöschenDanke! Ja, ein bisschen aktiv zu sein schadet nicht. Ich schau’ mal vorbei. :o)
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