Am Montagmorgen rufe ich bei der Arztpraxis an, bei der ich schon im Oktober 2020 meinen ersten PCR-Text habe machen lassen (Sie erinnern sich?). Da der KSM niwo wirklich eine Hausarztpraxis hat, frage ich, ob auch er dort getestet werden könnte. Die Praxishelferin sagt mir dies zu. Wir fahren gegen 10.00 Uhr mit Gabi in die Strumpfstadt und wollen uns testen lassen - leider ist die Krankenkassenkarte des KSM aktuell abgelaufen und die neue ist noch nicht bei uns angekommen.
Nachdem sich die Helferin, die mich getestet und mir eine Krankschreibung wg. COVID-19 gegeben hat, dann doch erst kurz anstellt, als wir darum bitten, auch den KSM zu testen und sich erst noch einmal mit einer Kollegin rückversichern muss, dass sie das auch tun darf, scheitert der PCR-Test des KSM schließlich daran, dass die abgelaufene Versichertenkarte dann eben auch einfach nicht mehr funktioniert. Wir müssen den PCR-Test für den KSM daher auf anderem Wege bekommen. Wir erkundigen uns also bei einer offiziellen Teststelle der Strumpfstadt, ob er dort getestet werden kann. Dort sagt man uns, dass er erst einen offiziellen positiven Schnelltest von dieser Teststelle haben muss, um danach dort kostenfrei einen PCR-Test machen lassen zu können. Na, dann ...
... er reserviert sich dort also einen Termin zum Schnelltest am frühen Nachmittag, dessen Ergebnis dann - wenig überraschend - positiv ausfällt. Daraufhin bekommt er einen Termin für einen PCR-Test am Abend. 😊
Mir geht es heute schon wieder etwas besser, während der KSM heute, wahrscheinlich auch aufgrund seines ausgiebigen Radtrainings vom Tag vorher, mit starken Gliederschmerzen zu kämpfen hat. Ich fange daher an, mein Übergabedokument an die Kollegen, das ich in der letzten Woche nicht mehr zu 100% fertigstellen konnte, abzuschließen, damit ich auch das noch übergeben kann.
Am Abend gibt es - zumindest für mich - "Abendessen im Bett". Der KSM hat heute keinen richtigen Hunger.
Am Dienstag erhalten wir beide unsere Ergebnisse der offiziellen PCR-Tests und können uns nun - ebenfalls offiziell - zu den "Infizierten" zählen. 😉 Ich stelle an diesem Tag mein Übergabedokument für die Kollegen fertig und gebe es ab.
Ab Mittwoch geht es dann, zumindest bei mir, wieder "bergauf" und ich fühle mich langsam besser. Daher schreibe ich ab Mittwoch an den Stichpunkten zu einem Zwischenzeugnis, das ich bei der Strumpffirma (Achtung, Werbung!) angefordert habe.
Ab dem Mittwoch in der Quarantäne gehen wir abends auch einmal eine kleine Runde spazieren. Frische Luft, Licht und Bewegung sind förderlich zum Genesen, dieser festen Überzeugung bin ich in jedem Fall, und da wir hier normalerweise keinen Menschenmassen begegnen, wenn wir raus gehen (und man diesbezüglich auch einfach einmal ein bisschen "die Kirche im Dorf lassen" muss), bewegen wir uns durchaus auch mal eine überschaubare Zeit lang außerhalb unserer Wohnung. Auch dabei, denke ich, sollte man den Leuten doch einfach selbst die Verantwortung geben, wenn es darum geht, sich sozial sorgfältig zu verhalten.
Am Donnerstag und Freitag stelle ich den Vorschrieb für mein Zwischenzeugnis komplett fertig, so dass ich ihn am Freitag abgeben kann. Außerdem mache ich eine recht umfassende Bestellung für das Mini online fertig, diesmal im avocadostore (Achtung, Werbung!), weil es mir wichtig ist, dass die Dinge, die wir neu anschaffen mit dem Nachhaltigkeitfokus, möglichst regional produziert und auf langfristigen Gebrauch ausgerichtet sind. Glücklicherweise ist das Wetter nicht so gut, dass man sich ärgern müsste, dass man den ganzen Tag drin verbringe muss.
Am Donnerstagabend erreicht den KSM auf seinem Smartphone ein Anruf, der mich etwas verwundert. Zwar nimmt er ihn nicht an - auch nicht als noch ein zweiter folgt - dennoch lässt er mich nicht so richtig in Ruhe. Ich beschließe, der Sache etwas auf den Grund zu gehen, dafür muss ich allerdings in seinem Smartphone ein bisschen forschen. Es ist mir durchaus bewusst, dass das eine etwas zwiespältige Angelegenheit ist. Wir haben allerdings beide jeweils Zugriff auf das Smartphone des Anderen, weil es eig. nichts geben sollte, das wir uns gegenseitig verheimlichen wollten. Was ich dann in den Fotos entdecke, macht mich aber schon etwas ratlos, auch wenn ich gleichzeitig feststelle, dass das Ganze schon recht lange her ist. Zunächst spreche ich es nicht an, ich muss nachdenken.
Am Samstag dann versuche ich, die richtigen Worte zu finden und mit dem KSM zusammen Klarheit zur Sache zu bekommen und am Ende weiß ich: es ist so wie ich es gesehen habe und das war mir die letzten drei Jahre so einfach nicht klar. Ich fühle mich ein bisschen veräppelt und habe das Gefühl, die letzte Zeit "unter falschen Vorzeichen" gelebt zu haben, auch wenn die Sache tatsächlich lange gelöst zu sein scheint. Den Samstagabend verbringen wir daher getrennt, ich bin dann doch ganz schön getroffen.
Für den Sonntag kann ich dann nicht anders: Quarantäne hin oder her, ich muss hier raus. Ich stehe morgens auf, frühstücke und mache mich fertig, um nach Bochum (Achtung, externer Inhalt!) zu fahren. Da der KSM scheinbar beschlossen hat, heute lange zu schlafen, verlasse ich die Wohnung unbehelligt. Nach Bochum wollte ich immer schonmal - eine Kollegin von mir kommt von dort und hat dort auch nach wie vor ihre zweite Wohnung - nicht, weil ich denke, dass diese Stadt mich vom Hocker reißen wird, aber ich gehe schon davon aus, dass sie, mit ihrer Kohle-Untertagebau-Vergangenheit, in jedem Fall sehenswert ist. Kurz nachdem ich mich im Auto auf dem Weg in den Ruhrpott (Achtung, externer Inhalt!) befinde, ruft der KSM zum ersten Mal an, aber das kann ich heute nicht brauchen - ich muss nachdenken - und ich schalte das Handy in den Flugmodus (Achtung, externer Inhalt!).
In Bochum angekommen, ist das Deutsche Bergbaumuseum (Achtung, Werbung!) bereits groß angeschrieben und ich folge dieser Beschilderung. Das Wetter ist nicht so schön, daher kommt mir ein solches Museum gerade recht. Gegen 13.00 Uhr starte ich meinen Besuch im Museum, das, aufgrund der Pandemie, leider etwas wie ausgestorben wirkt. Zunächst sehe ich mich um und stelle fest, dass die gesamte Museumsgastronomie leider immer noch geschlossen ist - schade, ich hätte gerne zumindest eine Suppe zum Mittag gehabt, aber auf Automatenfutter habe ich keine Lust, so muss ich wohl noch bis zum Nachmittag warten. Dann fahre ich mit dem Fahrstuhl in den den Anschauungsgrubenschacht, um, unter realen Bedingungen, etwas über den Kohleabbau zu lernen. Ich laufe den Rundweg, auf dessen Verlauf man einiges über die Werkzeuge und Bedingungen untertage lernt und bleibe gute 1,5h unter der Erde. Danach besuche ich noch die Dauerausstellung über Kohleabbau im Laufe der Zeit und Energiegewinnung im Allgemeinen. Gegen 16.00 Uhr bin ich durch - auch im Kopf - und verlasse das Museum, um ein kurzes Schläfchen im Auto zu halten (ich bin nämlich echt ein ganz schön müde ...) und mir danach etwas zum Essen zu suchen. Der KSM hat es bis zu diesem Zeitpunkt konstant jede Stunde einmal versucht, mich anzurufen, aber ich möchte in Ruhe gelassen werden.
Fußläufig nicht allzu weit entfernt vom Museum, mache ich eine Filiale von "Taste of Baerlin" (Achtung, Werbung!) aus, die ich beschließe zu besuchen, um dort einen Döner zu essen. Die jungen Männer, die mich bedienen sind sehr aufmerksam. 😉 Ich nehme einen vegetarischen Döner, der wirklich sehr lecker und ein bisschen außergewöhnlich aussieht und schmeckt und dazu ein Teegetränk. Danach verbringe ich eine ganze Zeit mampfend in dem Schnellrestaurant und schaue mir einfach die Leute an, die sich, neben mir, hier ebenfalls einen Döner besorgen.
Im Anschluss mache ich mich auf den Weg in die Stadt, mir etwas Süßes zum Nachtisch suchen. Ich finde eine orientalische Bäckerei, die extrem süßen Kuchen verkauft, von dem ich nicht genau weiß, welche Art Kuchen das nun ist, bei der ich aber ein Stück von einem davon mitnehme, zu dem ich dann sogar noch ein Döschen Zuckerwasser zum Drüberschütten dazu bekomme. Sehr lecker, das passt mir gerade richtig gut rein. Hinterher bin ich ziemlich voll gegessen - immerhin muss das Essen, neben dem Kind in meinem Magen auch noch Platz finden - aber es war lecker bis zum Schluss, daher hat es sich gelohnt. 😋
Ich gehe durch die Innenstadt und stelle fest, dass ich recht dringend zur Toilette muss ... leider gibt es da keine öffentliche Toilette, die geöffnet wäre. Ich betrete daher kurzerhand ein Eiscafé, dessen Servicekraft mir zwar nur zögerlich, dann aber doch zusagt, dass ich die Toilette benutzen darf. Thank god! 😁
Auf dem Rückweg komme ich an dem Modehaus vorbei, dessen Ordertermin ich, zusammen mit meinem Kollegen, im letzten Sommer in Düsseldorf begleiten durfte (Achtung, Werbung! Sie erinnern sich?) und ich bin überrascht, wie groß es dann in Wirklichkeit doch ist - ich hatte es wesentlich kleiner eingeschätzt. Es ist 19.25 Uhr als ich an einer hübschen katholischen Kirche (Achtung, externer Inhalt!) vorbeikomme, die offensichtlich gerade zum Abendgottesdienst läutet und weil ich neugierig bin, biege ich ab und besuche spontan den Gottesdienst dort.
Im Anschluss spricht mich der Pfarrer der Kirche an, ob ich neu hier wäre und ich erkläre ihm, dass ich aus der Strumpfstadt komme und dort nun auch wieder hinfahren werde. Er ist sehr nett und interessiert, erzählt mir, dass er die Strumpfstadt kennte und empfiehlt mir eine Kirche im Sauerland zu besuchen, die erst kürzlich eine neue Altargestaltung bekommen hätte. Ich freue mich immer, wenn ich mich mit mir bis dahin fremden Leuten unterhalten und austauschen kann, daher freut mich auch dieses kurze Gespräch und ich versuche, mir zu merken, wo die empfohlene Kirche steht ... leider habe ich den Ortsnamen bis zum Auto dann doch wieder vergessen. 😏
Auf dem Rückweg mit Gabi lasse ich mir Zeit. Der KSM hat heute oft auf meinem Telefon angerufen und mir auch eine Nachricht geschrieben, um herauszubekommen, wann ich zurückkomme - es ist mir aktuell egal. Ich habe keine Dinge zum Übernachten eingepackt, es kann ihm also klar sein, dass ich wieder komme. Er ist "schon groß" und wird sich zu beschäftigen wissen. Wir werden den Zwist klären, aber nicht am Telefon, so viel steht fest.
Als ich nach hause komme, ist die Stimmung weiterhin angespannt und der KSM ist beleidigt, weil ich nicht auf seine Anrufe und die Nachricht reagiert habe. Es kommt daher nicht zur Klärung, sondern wir sehen getrennt voneinander fern (ich noch den aktuellen Tatort aus Hamburg unter dem Titel "Tyrannenmord", den ich spannend finde) und gehen dann, ebenfalls noch einmal getrennt voneinander, ins Bett. 😴
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