Freitag, 14. August 2020

Wies Baden

In der Woche vor dem ersten Performance Review mit der Geschäftsführung der Strumpffirma bin ich ganz schön gebeutelt. Ich weiß, dass dieser Termin ansteht und ich möchte ihn natürlich gut abliefern. Daneben läuft so viel Tagesgeschäft auf, dass ich das Gefühl habe, ich dürfte eigentlich gar nichts anderes mehr machen als Arbeiten. Dennoch merke ich, dass mir die Bewegung, mein Sport, sehr fehlt. Draußen ist bestes Wetter, es ist heiß. Tolles Wetter um draußen zu sein, sich auszupowern. Für einen abendlichen Spaziergang reicht es meist noch und schauen Sie, wie schön es hier ist! Eine Schande, hier nicht mehr unterwegs sein zu können.





In ein Gehege unweit des Bauernhauses, in dem ich wohne hat jemand afrikanische (?) Kühe gestellt - vielleicht um gewappnet zu sein, wenn der Klimawandel demnächst immer deutlicher zu bemerken sein wird ...





Das Kleid, dessen Teile ich am Sonntag zugeschnitten habe (Sie erinnern sich?), ist für den nächsten kleinen Urlaub gedacht, der übernächste Woche sein wird. Darauf möchte ich einen Regenbogen haben, hinten mittig unterm Ausschnitt - wie damals auf meiner Maske (Sie erinnern sich?). 

Ich gehe ihn am Montag in dieser Woche an und er gelingt einigermaßen. Leider ist Jersey ja sehr elastisch, so dass sich die Streifen und der Stoff etwas verschieben, da ich das Motiv nicht mit einer Stickmaschine (und deshalb auch nicht mit einem Stickrahmen und Stickvlies oder dgl.), sondern einfach mit Papier und einem Geradstich erzeuge. Dennoch denke ich, kann sich das Ergebnis sehen lassen. 😊



Am Dienstag habe ich einen Termin für die nächste Runde Social Freezing (Achtung, externer Inhalt!), die geplant ist und muss dafür in die nächstgrößere Stadt. Diesmal geht alles glatt - ich bin pünktlich, habe einen Mundschutz dabei und weiß, wo ich mein Auto parken kann. 😉

Nachdem die Ausbeute beim letzten Mal zwar qualitativ hochwertig, aber gering gewesen ist, habe ich beschlossen, in eine weitere Behandlung zu investieren. Das Leben ist verwinkelt und auch wenn wir davon ausgehen, diese „Reserve“ hoffentlich nicht zu benötigen, weiß man es eben nie, was kommt und dann ist dieses Thema eines, bei dem mE Vorsicht besser ist als Nachsicht. 😊



Am Wochenende haben wir zum ersten Mal Blaubeeren gekauft. Die können sich sehen lassen - im Müsli mit Hafermilch - finde ich. 😋



Die Woche plätschert so vor sich hin und ich bin schwer dabei, den Geschäftsführungstermin vorzubereiten und auch alle anderen Dinge geregelt zu bekommen. Lange stellte sich mir die Frage, ob ich der Arbeit zuliebe am kommenden Wochenende darauf verzichten soll, den KSM zu besuchen, sondern hier bei mir bleiben sollte. Im Laufe der Woche komme ich aber immer mehr zu dem Ergebnis, dass ich es nicht einsehe, mit von meinem Job mein Leben vorschreiben zu lassen. Ich werde also am Freitag zum KSM aufbrechen, wo auch immer das diesmal sein wird. 🤩

Am Freitagmittag taue ich mir die Reste der Poké Bowl von vor zwei Wochen auf (Sie erinnern sich?). Der Fisch ist immer noch Bombe und ich kombiniere ihn mit Reis (natürlich!) und einem Rest Erbsen, der weg muss. Resteverwertung ist Trumpf. 😉


Am Freitagabend breche ich auf nach Wiesbaden, wo der KSM mit mir das Wochenende verbringen möchte. Die hessische Haupstadt (Achtung, externer Inhalt!) ist von hier aus nicht allzu weit weg, es sind gut 150 km bis dorthin. Ich wähle die "ECO Pro" Routenführung in Gabis Navi und fahre ausschließlich Überlandstraßen - nun muss man aber dazu schreiben, dass ich, selbst wenn ich gewollt hätte, um die erste Stunde Überlandfahrt nicht herum gekommen wäre, denn auf die Autobahn trifft man vom "platten Land" aus, je nachdem in welche Richtung man startet, frühestens nach 45 Min (in Richtung Dortmund/Köln), spätestens nach gut 2h (in Richtung Kassel/Würzburg). Ich muss über Siegen raus und es dauert 1h dort hinzufahren. 😊

In Wiesbaden übernachten wir prinzipiell in einem Hotel (Achtung, Werbung!) und dennoch nicht so richtig. Der KSM hat einen Camper gebucht, der im Hof des Hotels steht, quasi als "Probe" für unseren Urlaub, den wir in einer Woche antreten werden und den wir, zumindest teilweise, auf einem Campingplatz verbringen wollen. 😏


Prinzipiell ist das Ding geräumig und ganz gemütlich, einzig das Bad, in dem man sich als schlanker Mensch gerade einmal um sich selbst drehen kann und das gleichzeitig WC, Bad und Dusche ist, aber dafür jeweils umgebaut werden muss, ist etwas gewöhnungsbedürftig. nun ja, ist ja nur bis Montagmorgen. 😉


Nachdem ich mein Auto ausgeräumt habe und es im Wiesbadener Villenviertel umsonst stehen lassen konnte ohne einen Strafzettel befürchten zu müssen (Freude!), gehen wir im "Little Italy" (Achtung, Werbung!), das uns spontan über den Weg läuft, sehr lecker etwas essen. Ich habe keinerlei Lust auf ietwas "Schweres", möchte bei dieser Hitze kein Fleisch, keine Nudeln, keine Soße, sondern einen Salat und auch diesen ohne iwelche Fleischbeigaben. Spontan bekomme ich einen sehr leckeren "gemischten Salat", der sich durchaus sehen und essen lassen kann.




Wiesbaden selbst ist eine sehr schöne alt-herrschaftliche Stadt, die ich bei meinem letzten Aufenthalt hier (zu einer Triathlon-Großveranstaltung ... müsste so 2006/2007 gewesen sein) kaum wahrgenommen habe. Umso mehr freue ich mich, dass ich es nun an diesem Wochenende einmal etwas näher kennenlernen darf. 😊



Am Samstagmorgen frühstücken wir im Hotel und ziehen danach los in die Wiesbadener Innenstadt. Der KSM muss spontan Wäsche erwerben, denn ich habe vergessen, ihm frische von zuhause mitzubringen (ich hoffe, das passiert mir in nächster Zeit nicht mehr allzu oft, sonst quillt seine Schublade mit den Unterhosen demnächst über ... 😉), daher statten wir ein paar den einschlägigen großen Bekleidungshäusern und zum Abschluss einem wohl sortierten Wäscheladen (Achtung, Werbung!) direkt vor unserem Hotel einen Besuch ab. Ein verspätetes Mittagessen gibt es bei einem wohlbekannten deutschen Fisch-Schnellrestaurant (Achtung, Werbung!) 😋.  


















Nach der Shoppingtour rasten wir etwas in unserem Camper, was bei den heißen Temperaturen aber gar nicht so richtig entspannend ist, da: eben einfach sehr heiß. 😅 Im Anschluss wollen wir noch einmal einen Blick auf die Altstadt werfen und die dortige Heidenmauer (Achtung, externer Inhalt!) werfen (die aktuell renoviert wird) und steigen im Anschluss noch einmal etwas höher über Wiesbaden hinauf, um einen Blick über die ganze Stadt in der Dämmerung werfen zu können.








Bei der digitalen Suche nach einem Restaurant fürs Abendessen stoßen wir dann spontan auf ein syrisches (Achtung, Werbung!), wo wir uns eine "Vegetarische gemischte Platte" gut schmecken lassen und - obwohl wir schon wirklich viel davon verspeist hatten - die Reste noch ein packen lassen und mitnehmen.


Im Anschluss steigen wir im Dunkeln noch einmal den Neroberg hoch, um die beleuchtete Stadt zu sehen. Für den nächsten Tag hatten wir uns, ob der sommerlichen Temperaturen, eigentlich Schwimmbad vorgenommen und ich erinnerte mich daran, bei meinem letzten Besuch hier in Wiesbaden im OPEL Bad (Achtung, Werbung!) gewesen zu sein, einem sehr schönen Schwimmbad auf ebendiesem Neroberg (Achtung, externer Inhalt!), von dem aus man die ganze Stadt überblicken kann. Leider müssen wir feststellen, dass uns Corona hier einen Strich durch die Rechnung macht, denn aufgrund ebendieser Pandemie sind die Plätze im Schwimmbad natürlich begrenzt und, aufgrund des heißen Wetters, bereits ausgebucht. Wir hätten viel früher dran sein müssen. Schade. Bei unserem Nerobergaufstieg können wir dann das OPEL Bad wenigstens einmal von außen begutachten (Einsteigen zwecklos, da Stacheldrahtmauern - das haben wohl schon öfters Leute gemacht ... 😉). 

Als Alternative beschließen wir, in den Schiersteiner Hafen (Achtung, externer Inhalt!) zu fahren, wo es ebenfalls die Möglichkeit gibt, mit der bekannten Fähre "Tamara" (Achtung, Werbung!) überzusetzen und dann auf der naturgeschützten Insel "Rettbergsaue" (Achtung, externer Inhalt!) im Rhein (oder einem Seitenteil davon) schwimmen zu gehen.

Am Sonntagmorgen starten wir also erst einmal mit einem Frühstück im Café "Du&Ich" (Achtung, Werbung!) bevor wir unsere Schwimmsachen zusammenpacken und mit dem Bus nach Schierstein aufbrechen.




Den ersten Fauxpas des Tages begehe ich, weil ich noch meine Sonnenbrille aus dem Auto haben möchte (ist halt heiß und sonnig heute, ne?!) und wir deshalb in der Hitze zunächst einmal den Berg hoch zum Auto steigen müssen, um die Brille von dort zu holen. 😀


Der nächste Stolperstein begegnet uns als wir, in Schierstein angekommen, den Weg zum Hafen nicht direkt finden, sondern ordentlich "drum herum" gehen. Dadurch verpassen wir die Abfahrt der Fähre (wobei sich hinterher herausstellt, dass die Fähre an diesem Tag ohnehin viel früher abgefahren ist, da ihre durch Corona begrenzten Sitzplätze bereits alle besetzt waren) und der KSM ist genervt. Dann sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir mit dem Bargeld, das wir dabei haben, die Überfahrten UND die Rückfahrten mit dem Bus überhaupt bezahlen können werden. Unsere Karten hatten wir vorsorglich zuhause gelassen, um sie bei dem Ausflug nicht zu verlieren. 😐 Zuletzt müssen wir noch über eine Stunde auf die Fähre warten und das ohne uns ein Eis zum Überbrücken kaufen zu können. Die Stimmung ist gereizt. 😉

Als die Fähre dann endlich kommt, gehören wir aber zu den Glücklichen, die einen der limitierten Plätze auf dem Schifflein bekommen können und wir setzen über.






Nach gut 15 Min Fahrt haben wir die Rettbergaue erreicht und sind etwas ernüchtert. Der KSM hat sofort beschlossen, dass das ja nur ein "kleiner dreckiger Tümpel" ist, in den er nicht reinsteigt und dass man hier ja "gar nicht gescheit schwimmen" kann. Ich stelle allerdings hinterher fest, dass man durchaus drin schwimmen kann, man muss sich nur etwas weiter hinaus wagen und fast schon in die Fahrrinne des Rheins hinein schwimmen (wo man nicht schwimmen darf), dann geht das schon einigermaßen. Der KSM steigt kurz in den zugegeben sehr niedrigen Teil des "Beckens" und geht dann wieder zurück an unseren Platz. 

Leider zieht dann auch sehr schnell "ein Wetter" auf, so dass wir uns schon 30 Min. vor Abfahrt der Fähre wieder an die Haltestelle begeben, um auf sie zu warten. an der Anlegestelle spielen sich dann seltsame Zustände ab, denn, aufgrund des Wetters, versuchen natürlich die meisten Menschen, von der Insel wieder wegzukommen - eine geregelte Schlange gibt es jedoch nicht und wir warten gespannt auf das Anlegen der Fähre - schon darauf eingestellt, im Notfall auch die Ellebogen einsetzen zu müssen. Glücklicherweise läuft dann das Anlegen und Betreten der Fähre recht gesittet ab und die Fähre nimmt auch deutlich mehr Leute mit, als unter den aktuellen Umständen wahrscheinlich erlaubt sind - es herrschen eher Zustände wie auf einem afrikanischen Flüchtlingsboot (zumindest stelle ich mir das so vor) - das finde ich allerdings sehr in Ordnung, schließlich müssen all die Leute eben von dieser Insel wieder weg - zumal im anblick eines "Wetters" ... das dann aber nicht kommt. 😊





Die Rückfahrt mit dem Bus läuft dann harmonisch ab (wir können uns vorher sogar noch ein Eis kaufen, quasi als "Wegzehrung" 😁) und wir kommen wohlbehalten wieder in Wiesbaden-Mitte an. 

Zum Abendessen gibt es die Reste vom Vortag, die - das muss ich zugeben - nicht mehr ganz so lecker schmecken wie am Tag zuvor, weil sie sehr pragmatisch (=alles miteinander) eingepackt wurden. Prinzipiell kann ich dann natürlich verstehen, dass jemand sagt: das möchte ich nicht, ich möchte kein Essen aus Plastikschüsseln, in denen das Brot auf den Soßen liegt und sich dann vollgesogen hat und matschig geworden ist. Aber - mal ganz ehrlich - wie verwöhnt ist man eigentlich, dass einem das etwas ausmacht? Wie dekadent ist es, sich darüber Gedanken zu machen, während viele Menschen in diesem Land (und noch viel mehr anderswo) froh wären, wenn sie wenigstens einmal am Tag solche Dinge zum Essen bekämen, wie wir sie hier haben. Da esse ich, mit kleinen Einbußen, gerne Reste vom Vortag bevor sie komplett weggeschmissen werden. Und wenn mir das Brot an einer Stelle wirklich "zu matschig" ist, dann breche ich diese eben ab und gebe sie in den Biomüll. 😉

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