Am Sonntag war ich Langlaufen und das war ziemlich gut, denn es lag viel Schnee und die Sonne schien - eine sehr angenehme Kombination. 😊 Der Schnee war ganz schön weich und bergauf ist es dann eine ziemlich Quälerei vorwärts zu kommen (ich hab's zwischendrin mit "klassischem Stil" probiert, das ging, allerdings nur so lange die Steigung eine gewisse Prozentzahl nicht überstieg, dann wird einem zum Verhängnis, dass die Skating Schier nicht gewachst sind und man einfach rückwärts wieder runterrutscht. 😉) Die Runde, die ich mir ausgesucht hatte (es war die gleiche wie beim letzten Mal, diesmal allerdings habe ich den Weg gefunden und bin nicht falsch abgebogen), war so aufgebaut, dass man erst eine ganze Zeit bergauf muss, um anschließend eine grandiose Abfahrt zu haben und da ziehe ich dann mal wieder die Parallele zum Leben: manchmal lohnt es sich die Berge hoch nicht aufzugeben (auch wenn's ganz schön anstrengend ist und dem eigenen Stolz nicht unbedingt zuträglich, weil man da ja iwie so unschön dranhängt am Berg und nicht wirklich vorwärts kommt), denn die Abfahrt hinterher ist dafür umso schöner. 😅
Die Woche über habe ich gehustet, wie ich's in der Woche vorher auch schon getan habe und von meinem Gesamtzustand war es zwar erträglich, aber am Donnerstag dann hat es mir gereicht und ich bin zum Arzt gegangen. Die Arztpraxis hier, bei der ich mir im Frühjahr schon die Fäden habe ziehen lassen, legt teilweise ganz schön unorthodoxe Methoden an den Tag und die Belegschaft ist etwas ruppig drauf, man möchte fast sagen: typische Oberfranken eben. 😊 Nichtsdestotrotz hatte ich beim letzten Mal den Eindruck, dass der behandelnde Arzt bei allem burschikosen Verhalten, doch ganz kompetent ist. Als ich am Donnerstag um 17.30 Uhr dort aufschlug, war der große "Run" schon durch. Gut für mich, denn daher waren nicht mehr ganz so viele Bakterien verschleudernde Menschen anwesend und ich musste auch kaum warten. Daran, dass man nicht aufgerufen wird, sondern selbständig ins Behandlungszimmer gehen muss, sobald der Patient vorher wieder rauskommt, muss ich mich allerdings sehr gewöhnen. (Und ich hab's auch diesmal wieder fast verpasst, reinzugehen, weil ich nicht mitbekommen hatte, dass der Patient vor mir raus war - gut dass mich sämtliche "Mitpatienten" darauf aufmerksam gemacht haben, dass ich jetzt reinkann. So sind sie halt auch, die Oberfranken. "Hart aber herzlich", möchte man sagen. 😊)
Das Ergebnis des Ganzen: ein Antibiotikum und ich: zwiegespalten. Meine Mutter hat so lange ich zuhause gewohnt habe, immer dafür gekämpft, dass ich ein Antibiotikum wirklich nur dann nehmen muss, wenn gar nichts anderes mehr geht und das heißt, dass ich bis heute nicht wirklich oft derartige Medikamente zu mir genommen habe. (Sie wissen schon, man macht sich die Darmflora kaputt und schwächt das Immunsystem und von den Resistenzen, die sich ausbilden können, wollen wir ja gar nicht reden.) Daher erschien mir die Gabe eines Antbiotikums bei "ein bisschen Husten" iwie "überreagiert". In Anbetracht dessen, dass aber bald erneut eine Messe (und zwar die wichtigste im Jahr für die Regenbogenfirma) ansteht, bei der ich ordentlich mit anpacken müssen werde: Aufbau, Messe selbst, Abbau und ich die Erkältung bis dahin nicht mit mir rumschleppen oder gar verschleppen wollte, habe ich mich also entschlossen, in den "sauen Apfel" aka die Tabletten zu beißen und das Antibiotikum sechs Tage lang zu mir zu nehmen. Training (also zumindest ernsthaftes, bei dem man sich richtig anstrengt) ist damit erst einmal auf Eis gelegt - das nervt mich.
In der letzten Woche (also eigentlich schon in der Woche vorher, aber da kannte ich sie erstmal nicht) ist auch die Entscheidung gefallen, wo es einen wichtigen Menschen in meinem Leben in 2018 hinverschlagen wird und auch wenn ihn diese im Moment traurig macht, glaube ich fest daran, dass die Wege, die sich im Leben manchmal unversehens für uns ergeben, schon die richtigen sind - meist merkt man das aber wahrscheinlich erst hinterher. Eine Woche voll mit Kommunikation liegt hinter uns und gestern dann ein Treffen "in der Mitte". Wir haben uns diesmal am Denkmal über der Stadt getroffen und es uns zusammen angeschaut. Danach waren wir recht rustikal etwas zum Mittag essen - das passte gut - und weil das Wetter gestern "doof" (also kalt und feucht, aber ohne Schnee und Sonne) war, half es außerdem, uns wieder aufzuwärmen. Weil der Mensch mir gegenüber allerdings zusätzlich ganz schön krank war, gingen wir im Anschluss in der Stadt selbst noch einen Kaffee trinken (Hauptsache: drinnen sein). Der stand allerdings scheinbar schon länger in der Kanne, was dem Kaffeefeinschmecker sofort auffiel. Auch wenn wir gerne mehr Zeit miteinander verbracht hätten, löste sich das Treffen recht früh wieder auf, weil auch andere Menschen noch Besitzansprüche an meinem Gegenüber angemeldet hatten.
Den Abend verbrachte ich dann damit, weiter Fotos aus dem letzten Jahr in Alben zu kleben (ich bin guter Dinge, dass ich damit demnächst durch bin - es fehlen eig. "nur noch" 500 Bilder von meinem letzten großen Urlaub und die vom Ende des letzten Jahres) und im Anschluss in die Spätvorstellung im Kino der großen Stadt zu gehen. Der Film, den ich sah, war mit Sicherheit der beste, den ich seit vielen Jahren im Kino gesehen habe und ich kann ihn vorbehaltlos weiterempfehlen. Er war lustig und unterhaltsam und ich hab' auch ganz schön weinen müssen. Er dreht sich um besondere Menschen und Freundschaft und behandelt damit ein Thema, mit dem ich mich im Moment selbst recht häufig beschäftige. Ein bisschen gefühlsduselig hat er mich hinterlassen, aber auch erneut mit dem Zitat aus "Der kleine Prinz" im Sinn, das für mich das treffendste ist, wenn es um Beziehungen zwischen Menschen geht: "On ne voit bien qu'avec le coeur, l'essentiel est invisible pour les yeux." (Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.) Wie schön und wie richtig. Ich bin zufrieden. 😊
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen